Wer ist online

We have 84 guests and no members online

An-/Abmeldung

Datenbankzugriffe

 
Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
Archiv 2005 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Outsourcing-Möglichkeiten für QM-Aktivitäten

Re: Verdammt!! Wie der Unternehmer, so sein Management - und seine Resultate 20 years 7 months ago #20194

  • Vivian
  • Vivian's Avatar
allo Wolfgang,
bei ihnen muss ich aufpassen, sie Wortklauber! Ich habe ein bisschen ins Blaue philosophiert.
: "... wenn ich mich recht erinnere, haben sie doch auch Jack Welsch "Was zählt" gelesen."
: Nach ihrer Kritik werde ich es lesen.
***Ich dachte, sie hätten J. Welch irgendwann zitiert - oder durch wen bin ich überhaupt auf das Buch aufmerksam geworden - vielleicht sollte ich mal in die Tiefen des Forums abtauchen und nachschauen.
: "Vermutlich hat er ein recht vernünftiges und ganz persönliches Rezept für den Erfolg von GE gefunden."
: Ich habe noch nie an "das Erfolgsrezept" geglaubt, wenn dies eine Anleitung zum langfristigen Handeln sein sollte.
: Und aufgrund meiner Erkenntnise kann ich belegen, warum es keines geben kann.
*** Rezept...Rezept - mit dem ganz persönlichem "Rezept" meinte ich wohl ehr Gespür für die richtige Maßnahme in der konkreten Situation - ich habe mich wohl zu unkonkret ausgedrückt. Mir ist natürlich klar, dass ich kein Rezept für gute Führung beim "Manager-Doktor" bekommen kann. Welsch hat seine Vorgehensweise immer wieder infrage gestellt, selbst bzw. auch auf interne bzw. externe Anreize. Er hat seine "Strategie" immer wieder der aktuellen Situation angepasst. Hin uns wieder hat er jedoch auch neue Trends verpasst, z. B. E-Bussines. Anschließend musste er einen tüchtigen Sprint hinlegen.
: Daß diese Einstellungen alles andere sind als das, was man als Angehöriger der "Spaßgesellschaft" erwartet, sage ich nur der Form halber.
*** Nicht doch, ich möchte trotz ernsthafter Probleme und Aufgaben auch etwas Spaß bei meiner Arbeit haben, sonst geht man doch zugrunde - Scherzmodus aus.
: "..Wobei seine Maßnahmen nicht immer arbeitnehmerfreundlich und für so manchen Mitarbeiter sicher äußerst schmerzhaft waren..."
: Hier könnte sich die differenzierende Frage lohnen: "in welcher Form arbeitnehmerfreundlich?"
: Denn ich entsinne mich aus früher Kindheit an manchen zornväterlichen Schlag auf meinen Allerwertesten, der aus sich selbst heraus "kinderunfreundlich" war, mir aber eine Lehre, die zu beherzigen mir sehr geholften hat.
**** Ich habe mich vorsichtig ausgedrückt. Man weiß nie aus welchem Lager die Verteidungsangriffe kommen. Ich musste bereits mehrfach erfahren, dass ich als ostdeutscher AN eine ganz andere Vorstellung von arbeitnehmerfreundlich habe. In einem Vorstellungsgespräch wurde mir als besonders arbeitnehmerfreundlich geschildert, dass die Stechuhr jede Minute registriert und nicht wie in "arbeitnehmerunfreundlichen" Unternehmen im 5- bzw. 15-Min-Takt. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, darüber überhaupt nachzudenken.
: Ich kenne Unternehmer, die es tatsächlich ernst meinen, wenn sie Personal abbauen, um wettbewerbsfähig bleiben und wieder wachsen zu können - weil ihnen genau diese Zukunft wichtiger ist.
J. Welsch hat massiv Bürokratie abgebaut. Natürlich waren dann einige tausend Mitarbeiter zu viel. Er hat eine Kampange gefahren, in dem jährlich Mitarbeiter beurteilt wurden, und - ich glaube es waren 10 \% der schlechtesten gefeuert wurden. Gleichzeitig hat er die besten gefördert. In Deutschland wäre dies wohl kaum möglich, wir könnten uns von Kündigungsschutzklagen und Streiks kaum retten. Letztendlich hat er jedoch ein sehr rentables und erfolgreiches Unternehmen hinterlassen.
: "..Was passiert eigentlich mit unserer Manager-Kultur?.."
: Definition: Kultur (=Wertesystem) einer Gesellschaft: Das System der selbstgewählten Meinungen, nach denen die Angehörigen der Gesellschaft ihr Verhalten richten oder über die sie uneins sind.
: Zur Qualität der Kultur: Mehr Erfolg im Leben wird haben, wer sich seine Meinungen, die gemeinsam seine Kultur ausmachen, passend zur Realität wählt, so, daß Entscheidungen danach eher im Sinne seiner höchsten Zwecke ausfallen, und daß die Meinungen zueinander passen.
**** Den klemme ich mir im nächsten Job unter die Schreibtischauflage - versprochen.
: Die Qualität war sehr gut zu Zeiten, als jeder, der einen guten Ruf wollte, die Kultur der christlichen Kirche annahm oder auch die des real existierenden Sozialismus. Jeweils klare Werte.
**** Ich habe vor kurzem mal wieder die Beurteilung in meinem Schulzeugnis gelesen - ".... gesellschaftlich nicht aktiv genug...."
: Was nach dem Krachen der Sturmfluten der Managementmodewellen noch übrig geblieben ist, das erkenne ich als Chaos unbelegter und widersprüchlicher Glaubenssätze.
Schöne Grüße nach München




The administrator has disabled public write access.

Re: Verdammt!! Wie der Unternehmer, so sein Management - und seine Resultate 20 years 7 months ago #20196

  • Wolfgang Horn
  • Wolfgang Horn's Avatar
i, Vivian,
"..bei ihnen muss ich aufpassen, sie Wortklauber!.."
Die Fähigkeit habe ich durchaus. Ich nutze sie a) zum wohlwollenden Spaß und b) wenn ich in unterschiedlichen Begriffen, die gern als Synonym benutzt werden, unterschiedliche Bedeutungen erkenne. Und c) zur Verteidigung gegen Juristen.
: ***Ich dachte, sie hätten J. Welch irgendwann zitiert.."
Korrekt. Das eine und andere von und über ihn habe ich gelesen und mitgehört von einer Person, die bei ihm im Seminar war und allein deswegen autorisiert wurde, ein Unternehmen umzustrukturieren - und der Vorstand dies Projekt dann zum Erfolg erklärte.
: *** Rezept...Rezept - mit dem ganz persönlichem "Rezept" meinte ich wohl ehr Gespür für die richtige Maßnahme in der konkreten Situation"
Das ist so notwendig wie der "Bremsinstinkt" des Autorfahrers, dem in der Wohnstraße ein Ball vors Auto rollt und dessen Bremsen quietschen, bevor sein Verstand den Begriff "Ball" gefunden hat.
Instinkt allein reicht aber nicht. Man braucht auch die Befugnis, so spontan entscheiden zu dürfen, und die Fähigkeiten, damit die spontanen Entscheidungen nicht viel anders ausfallen als überlegte.
Genau dies wird Führungskräften heute aber zunehmend unmöglich gemacht. Wer sich vor seinen Verhandlungen erst mit Risikomanagern unterhalten muß, dessen Spontaneität ist ähnlich eingeschränkt wie die des Busfahrers, der im Wohngebiet bei Erblicken eines Balles erst die Businsassen konsultieren muß...
"..Welsch hat seine Vorgehensweise immer wieder infrage gestellt.."
Anzeichen für Können, Größe und Souveränität - und daß man die "Nörgler-Besserwissers" in seiner Umgebung im Griff hat.
"..Hin uns wieder hat er jedoch auch neue Trends verpasst, z. B. E-Bussines. Anschließend musste er einen tüchtigen Sprint hinlegen.
"Erfolgreich ist der Mensch, wenn er bei 100 Entscheidungen 51mal das Richtige trifft." (John Pierpont Morgan, der Banker, der die General Electric formte)
Fehlentscheidungen gehören zum riskanten Leben. Die Kunst ist, sie rechtzeitig zu erkennen und ausgleichen zu können.
"...In einem Vorstellungsgespräch wurde mir als besonders arbeitnehmerfreundlich geschildert, dass die Stechuhr jede Minute registriert..."
_Der Grund aller Verkehrtheit in Gesinnungen und Meinungen ist die Verwechslung des Zwecks mit dem Mittel.“ (Novalis)
Hier:
* Mittel: Freundlichkeit.
* Zweck: Überdurchschnittliche Produktivität durch gute Zusammenarbeit.
Die Verwechslung: Wenn Freundlichkeit gleichgesetzt mit oberflächlichem Verhalten.
Vor allem, wer die Menschentrauben um 5-Minuten-Uhren kennt, alle mit ihrer Zeitkarte in der Hand, wartend, wartend, auf das Klack der Uhr hin dann stürmen sie hin, stempeln und rasen zur S-Bahn. Die 1-Minuten-Uhr ist erspart dem Unternehmer das Zahlen für Arbeitszeit, die in dieser Wartestellung verschwendet wird.
Ich vermute, die größte Arbeitnehmerfreundlichkeit ist, wenn der Unternehmer nichts wichtiger nimmt als Zukunft und Wachstum seines Unternehmens. Wenn er das erreicht, ist auch denjenigen Arbeitnehmern gedient, die nichts mehr wollen als Zukunft ihres Einkommens und ihres gewählten Arbeitsplatzes.
"..glaube es waren 10 \% der schlechtesten gefeuert wurden."
Oh, Schumacher von Infineon hat hier in München mit seinem "Low Performer"-Programm Welch nachmachen wollen. Ist kläglich gescheitert.
Als das anfing, habe ich gegenüber Betriebsräten den Vergleich mit dem Schullehrer gezogen, der 5\% seiner schlechtesten Schüler "feuert" - wo wir doch alle wissen, wie ein Versager als Lehrer sogar 95&\% hervorragender Schüler zu Sitzenbleibern machen kann.
Ich behaupte, es gibt weniger "Low Performer" als eher Managementfehler von Personalrekrutierung bis Führung. Ich bin im konkreten Fall gern bereit, konkrete Klagen über einen "Low Performer" zu analysieren und die ursächlichen Managementfehler aufzuzeigen.
"...Letztendlich hat er jedoch ein sehr rentables und erfolgreiches Unternehmen hinterlassen...."
Ja, so scheint es. Ich stimme auch zu, warte aber noch ein Weilchen, bis die Langzeitfolgen deutlich werden.

: : Zur Qualität der Kultur: Mehr Erfolg im Leben wird haben, wer sich seine Meinungen, die gemeinsam seine Kultur ausmachen, passend zur Realität wählt, so, daß Entscheidungen danach eher im Sinne seiner höchsten Zwecke ausfallen, und daß die Meinungen zueinander passen.
: **** Den klemme ich mir im nächsten Job unter die Schreibtischauflage - versprochen.
Danke. Übrigens, die Reihenfolge ist auch wichtig. Gemeinsames Merkmal aller Ideologen und vieler Besserwisser ist, daß sie ihre unbelegte Meinung für wahrer halten als die nachprüfbaren Fakten.
Karl Marx hatte in erstaunlich vielen Dingen recht. Aber spätestens mit Lenin wurden Wunschgedanken für wahrer gehalten als Fakten.
Aber die Qualität aller von mir betrachten Managementmodewelln war bedeutend schlechter durchdacht.
"..Schöne Grüße nach München.."
Danke. Ist mal wieder Zeit für helles Bockbier, das flüssige Brot der Klosteroberen in der Zeit, in der sie kein festes Brot essen durften - Fastenzeit, Entbehrungszeit..
Ciao
Wolfgang Horn



The administrator has disabled public write access.
Time to create page: 0.286 seconds
Copyright © 2025 quality. All Rights Reserved.
Joomla! is Free Software released under the GNU General Public License.