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TOPIC: Was Zertifizierer so alles fragen

Mein letzter Kommentar für diese Diskussion 20 years 8 months ago #7042

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Ich propagiere absolut kein idealisiertes QMS. Ich propagiere ein QMS (ich möchte das gern auf das gesamte Management ausdehnen), dass sich an konkreten Fakten und Tatsachen messen lässt, dessen Erfolg schwarz auf weiß bewiesen werden kann. Ich lehne jegliche Führung ab, die sich nur an persönlichen Befindlichkeiten, Annahmen und Vermutungen des Führenden orientiert.
Ich kritisiere miserables Management, welches sich nicht einmal an knallharten wirtschaftlichen Daten messen lassen möchte. Ich kämpfe auf meiner kleinen schwachen Position für den Weiterbestand des Unternehmens.
Ich habe besonders in meiner Wohngegend in Ostdeutschland zu viele junge Unternehmen, welche hier nach der Wende gegründet wurden, aufgrund egoistischer Gier oder aufgrund wirtschaftlichen Missmanagementes in Insolvenz gehen sehen. Die Gesellschafter und Geschäftsführer machen häufig die gesamtdeutsche wirtschaftliche Situation oder sogar die Mitarbeiter für ihr Missmanagement verantwortlich, dass auch noch öffentlich. Ich habe mehr Unternehmen aufgrund intern bedingter Probleme pleite gehen sehen, als Unternehmen, welche von außen zerstört wurden. Anstatt Probleme selbstkritisch anzupacken, werden sie ausgesessen, um nach Möglichkeit das eigene Gesicht zu wahren. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird laut lametiert.
Wir ostdeutschen Arbeitnehmer verdienen in vielen Bereichen nicht einmal 50 \% des westdeutschen Lohnniveaus und unsere Geschäftsführer reden sich mit der fehlenden Leistungsfähigkeit der typisch ostdeutschen Unternehmen heraus obwohl sie eigentlich fehlende Effizienz meinen.
Mit Ostdeutschland stirbt eine ganze Region wirtschaftlich. Jedes Unternehmen, dass hier - gleich aus welchen Gründen, gleich mit welcher Mitarbeiterzahl - schließt, hinterlässt eine Lücke, die nicht wieder geschlossen wird. Wenn hier ein Mitarbeiter entlassen wird, findet er keinen Job in Ostdeutschland mehr - es gibt keine potentiellen Arbeitgeber mit langfristiger Perspektive. Wenn unsere Firma schließt, müssen wieder zig junge Familien nach Westdeutschland gehen.
Unsere gut ausgebildete junge Generation zwischen 20 bis 35 Jahre ist faktisch nicht mehr vorhanden. Diese gesamte Bevölkerungsgruppe wandert aufgrund von Perspektivlosikeit ab. Unsere Städte werden Stück für Stück abgerissen. Und ich muss zuschauen, wie langfristig schon wieder eine Firma (mein Arbeitgeber) mit herausragenden Chancen für die Zukunft und Top-Personal runiert wird. Das tut richtig weh, vor allem wenn man noch so etwas wie Engagement besitzt.
Schön für dich, wenn du dich nicht mit dem Ärger dieser Welt herumschlagen musst und du keinen Anlass hast, dich für die Existenz von ein paar Arbeitnehmern einsetzen zu müssen. Schön für dich, wenn du eine Firma gefunden hast, in der augenscheinlich alles bestens läuft.



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Re: Was Zertifizierer so alles fragen 20 years 8 months ago #7045

  • th_
  • th_'s Avatar
Hi,
also ich mach es meistens so, dass ich die DQS-Fragenliste auf das jeweilige Werk "übersetze".
Deine Fragen sind ganz ok, aber ich würde zur Vorbereitung förmlich die offizielle Fragenliste des Zertifizierers nehmen, diese vollständig beantworten und gleichzeitig mit Beispielen belegen. Ist zwar aufwendig aber das klappt eigentlich immer.
Viel Erfolg!



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Re: Was Zertifizierer so alles fragen 20 years 8 months ago #7048

  • Andree Kirschbaum
  • Andree Kirschbaum's Avatar
Hallo Roxanne!
Der Inhalt Deiner Frageliste mit ist unserer Auditvorbereitungsliste fast identisch. Wir haben mehrere Jahre hindurch in der Auditvorbereitung für die unterschiedlichen Personenkreise spezielle "Vorbereitungen" veranstaltet, um zumindest auf diese Weise ein wenig organisatorische Allgemeinwissen in das Unternehmen hinein zu bekommen. Das ganze Paket haben wir dann zusätzlich im Rahmen einer sogn. "Erstunterweisung" zum Standardprogramm für neue Mitarbeiter gemacht.
Die Resonanz bei den Mitarbeitern war eher gemischt: "Ah, - jetzt ist bald mal wieder Audit, und QM bzw. die GF hat mal wieder Panik..."
Andere fanden diese Vorbereitungen eher gut, da sie zumindest einmal im Jahr etwas über den Tellerrand hinausschauen durften....
Solche Sonder-Veranstaltungen vor Audits machen nach meiner Erfahrung nur dann Sinn, wenn es nur ums Zertifikat geht. Wichtig ist in solchen Fällen auch ein Auditor, der sich mit derartigem Blendwerk zufrieden gibt; denn mit nachhaltigem, sinnhaften Management hat so etwas wohl nichts zu tun. Als Notmaßnahme, -warum nicht? Zumindest findet dann EINE regelmäßige Schulung im Jahr statt...
Unsere damaliger (schlaffer??) Auditor fand die zackig vorgetragenen Antworten unserer Mitarbeiter Klasse und hat dann großzügig auf die intensivere Befragung der Geschäftsführung verzichtet, da zumindest die (vorher handverlesenen) Mitarbeiter in den Bereichen eine Ahnung von den Abläufen im Unternehmen hatten.
Also:
Mangelndes (Q-)Bewußtsein, insbesondere der Unternehmensführung, kann durch solche Maßnahmen durchaus eine Weile unter Mithilfe des Auditors verschleiert werden. Sicherlich ist dies keine Dauerlösung.
Vielleicht kommt es ja tatsächlich zu der hinter den Kulissen verstärkt diskutierten Aufwertung der 9001:2000 mit Entfernung von zettelverkaufenden Auditoren bzw. Zertgesellschaften. Denn: Dass Unternehmensführungen versuchen, ohne Aufwand ein Zertifikat zu bekommen ist die eine Sache.
Eine andere Sache sind aber Auditoren und Zertgesellschaften, die Unternehmen mit mehreren Hauptabweichungen wiederholt zertifizieren (und munter irgendwelchen, unsinnigen Sch... in ihre Berichte schreiben).
Grüße
Andree Kirschbaum



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Anybody home? 19 years 2 weeks ago #14783

  • ManForse_
  • ManForse_'s Avatar

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