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Archiv 2004 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Beauftragter der obersten Leitung / Qualitätsmanagementbeauftragter

Zertifikat 9001 - noch zu retten? 20 years 9 months ago #6982

  • Auditeuse
  • Auditeuse's Avatar
Hi,
wozu denn noch internationale Standards, wenn es sich nicht um internationale Standards handelt?
Wenn ich mich als Kunde nicht mehr auf Standards verlassen kann und diese selber überprüfen muß, dann sehe ich darin keinen Sinn mehr. (Ich stell mir dies gerade bei Papier vor: schon mal nachgemessen?)
Nur um einen weiteren Markt zu unterstützen?
Die Sinnlosigkeit meines Tuns als QM-Tante überrollt mich gerade wieder...;-)
Vom Petzen halte ich auch nichts. Schwarze Schafe gibt es ja überall, warum also nicht auch bei den Auditoren. Vielleicht hilft da ja Schulung....;-)
Trotzdem sollten die Jungs in der TC176 sich mal ein bißchen mehr mit der Praxis beschäftigen. Vielleicht überdenken diese dann die Praxis, daß man den eigenen Richter nicht bezahlen sollte. Denn wer beißt schon gern die Hand, die einen füttert....
Viele Grüße
Auditeuse




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Re: Danke 20 years 9 months ago #6983

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Guido,
Vielleicht eine Möglichkeit für selbstbewusste und mutige Geschäftsleitungen:
Angenommen ich hätte eine eigene Firma (leider habe ich diese nicht), wäre ich sehr an einem effizienten und wirkungsvollen QMS interessiert. Ich würde versuchen, die lästige Zertifizierung zu umgehen und als Marketing-Gag würde ich mir meine Kunden zur Begutachtung des Unternehmen einladen.
Wenn meine Firma diesem Urteil standhält, warum dann noch eine Zertifizierung zahlen?
Leider habe ich keine eigene Firma und kann die Akzeptanz der potentiellen Kunden nicht ausloten.
Es gibt jedoch auch hier eine skurile zweite Seite. Der Einkäufer des Kunden setzt in seinem SAP-System einen Haken "Zertifiziert" und damit schweigt das System. Gibt es keinen Haken, nervt das System mit Erinnerungen und der Einkäufer fordert den Waschzettel, damit das System endlich schweigt.
Das ganze System ist krank und die Vernunft bzw. ein messbare Ergebnisse bleiben auf der Strecke.
Gruß
Vivian




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Re: Zertifikat 9001 - noch zu retten - Wohl kaum 20 years 9 months ago #6985

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo
ich weiß leider nicht von wem dieser Spruch ist:
"Ein QMB ist jemand, der ein großes Wissen über einen kleinen Spezialbereich hat. Durch einen ständigen Erfolg in seiner Karriere lernt er mehr und mehr über weniger und weniger. Das endet damit, dass er alles über praktisch nichts weiß."

Gruß
Vivian
PS.: Nach diesem Forum zu urteilen, gibt es wohl mehr frustrierte als erfolgreiche QMB's. Welche beruflichen Ausstiegschancen hat man eigentlich als gescheiterter QMB?



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Re: Zertifikat 9001 - noch zu retten - Wohl kaum 20 years 9 months ago #6988

  • Guido_
  • Guido_'s Avatar
: PS.: Nach diesem Forum zu urteilen, gibt es wohl mehr frustrierte als erfolgreiche QMB's. Welche beruflichen Ausstiegschancen hat man eigentlich als gescheiterter QMB?
Diese Aussage würde ich doch ein bisschen differenzieren, jedenfalls baut sich bei mir die Frustration nicht durch Erfolglosigkeit auf. Vielleicht liegt das auch mehr an meiner Beratungsfunktion. An mich treten Kunden heran, die sich durch mich oder meine Kollegen bei der Umsetzung der Regelwerke unterstützen lassen wollen. Der Vorteil ist, daß bei diesen Unternehmen die Geschäftsleitung meistens das Qualitätsmanagement unterstützt, leben und erfolgreich umsetzen möchte, da der Rückgriff auf Berater ja nicht gerade günstig ist und eine Beauftragung auch nur dann erteilt wird, wenn
die jeweilige Geschäftsführung von uns und unserem Handeln überzeugt ist. Desweiteren bauen wir auch nur bei den Unternehmen Systeme auf, wo wir den Eindruck haben, daß nicht nur Versucht wird einen "Zertifikats-Wisch" zu ergattern.
Die Frustration tritt allerdings dann ein, wenn der Kunde, nachdem das System efolgreich umgesetzt wird, von seinen Mitwettbewerbern berichtet, wie die Ihre Zertifikate erreicht haben (z.B. durch Musterhandbücher, wo nur der Firmenstempel reingesetzt wird und so auch noch die Zertifikate erlangt werden). Das frustriert nicht nur meine Kunden, die den Glauben an solche Systeme verlieren, sondern auch mich, weil ich so kaum noch weis, wie ich meine Kunden eines besseren belehren kann, weil ja doch immer das Geld eine große Rolle spielt und ich mir dann anhören darf (obwohl man die Systeme auch auf Geschäftsführereebene umsetzt), warum man das Geld für einen investiert hat.
Und ich denke so geht es vielen, auch aus den unterschiedlichsten Branchen...man reißt sich für eine Sache oder einen Kunden den Allerwertesten auf und die Arbeit wird kritisiert, weil zwar der Bedarf erkannt ist, die Vorgesetzten vielleicht sogar dahinter stehen, aber die Kosten im Vergleich zu anderen, die es auf die "einfachste und billigste Art und Weise" umsetzen, zu hoch sind.
Vielleicht sollten wir aber heutzutage auch einfach nur froh darüber sein, daß wir noch jobs haben, man kann ja nie wissen...
Gruß, Guido




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Re: Zertifikat 9001 - noch zu retten - Wohl kaum 20 years 9 months ago #6992

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Guido,
eine externe Beraterfunktion ist zweifellos von Vorteil. Wenn du es dir noch leisten kannst auch "Nein" zu sagen, wenn eine Firma eigentlich nur ein Zertifikat ohne QMS anstrebt - beneidenswert.
Ich kämpfe intern mit den gleichen Randbedingungen, nur aus einer deutlich schwächeren Position.
Als interner QMB kann ich nicht so einfach "Nein" sagen, ich bin leider noch durch einen Arbeitsvertrag an die Firma gebunden und mein nächster Arbeitgeber erwartet i. d. R. auch noch eine Beurteilung durch meine bisherigen Arbeitgeber. Außerdem bin ich hervorragend als interner Prügelknabe und Unternehmensmülldeponie für alle möglichen Probleme geeignet, denn QM, selbst nach Norm, tangiert fast alle Unternehmensprozesse.
Leider gibt es auch Beratungsgesellschaften, welche die bequemen Kunden aufs Beste bedienen und damit alles andere als schlecht leben. Die Berater ziehen ein vorgefertigtes Handbuch aus der Tasche und bringen die Zertifizierungsgesellschaft gleich noch mit.
Als Berater lebst du sicher auch durch Referenzen und Empfehlungen. Du musst also bei deinem Kunden unbedingt Erfolge durch QM erzielen. Angenommen die Geschäftsleitung deines Kunden bekundet in der Vertragsverhandlung höchstes Interesse an der Umsetzung eines QMS, für dich klingt alles ganz überzeugend, sie kneift jedoch später, wenn sich abzeichnet, dass QM tatsächlich Arbeit bedeutet - wie gehst du mit dieser Situation um?
Schöne Grüße

Vivian
PS.:
Ich vertrete seit Beginn meiner Arbeit beharrlich den Standpunkt: Zertifikat ist nicht gleich Qualitätsmanagement, und versuche beharrlich, dies meiner Führungsebene beizubringen.




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Re: Zertifikat 9001 - noch zu retten - Wohl kaum 20 years 9 months ago #6994

  • Guido_
  • Guido_'s Avatar
Hallo Vivian
: Leider gibt es auch Beratungsgesellschaften, welche die bequemen Kunden aufs Beste bedienen und damit alles andere als schlecht leben. Die Berater ziehen ein vorgefertigtes Handbuch aus der Tasche und bringen die Zertifizierungsgesellschaft gleich noch mit.
Genau an dieser Stelle setzt bei mir eine gewisse Frustration und Resignation ein, denn diese Unternehmen sind reine Abzocker denen es nicht um Managamentsysteme oder dergleichen geht, sondern nur um den "schnöden Mammum"!
: Als Berater lebst du sicher auch durch Referenzen und Empfehlungen. Du musst also bei deinem Kunden unbedingt Erfolge durch QM erzielen. Angenommen die Geschäftsleitung deines Kunden bekundet in der Vertragsverhandlung höchstes Interesse an der Umsetzung eines QMS, für dich klingt alles ganz überzeugend, sie kneift jedoch später, wenn sich abzeichnet, dass QM tatsächlich Arbeit bedeutet - wie gehst du mit dieser Situation um?
Dies ist eine äußerst unangenehme Situation, die auch schon vorgekommen ist. Ein Vorteil in dieser speziellen Situation ist, daß die Verträge in diesem Moment schon unterzeichnet sind, aber ich mag es nicht dann darauf rumzureiten und man kann sich kaum noch in die Augen schauen in den einen oder anderen Besprechungen.
Ich versuche immer den direkten Draht zu den Mitarbeitern/innen zu bekommen, um diese von dem Tun und Handeln zu überzeugen. Erreiche ich dieses und kriege ich sie dazu motiviert Mehrarbeiten auf sich zu nehmen (was meistens intensivste Einzelgespräche bedeutet), habe ich es meistens geschafft, denn dann spüren die Geschäftsführter die Aufbruchstimmung in den Unternehmen und würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie dieses noch unterbinden würden.
: Schöne Grüße
Guido
: PS.:
: Ich vertrete seit Beginn meiner Arbeit beharrlich den Standpunkt: Zertifikat ist nicht gleich Qualitätsmanagement, und versuche beharrlich, dies meiner Führungsebene beizubringen.




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