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TOPIC: Prozesszielwerte

Re: Vernderung im Erkenntnisobjekt - wirklich? 21 years 2 months ago #22024

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo
: Ich habe übrigens ein wenig Angst, wenn ich höre, dass das Führen von Unternehmen dem Führen von Steinzeithorden gleicht. Ich hoffe, dass nackte Überleben muss nicht in den strategischen Zielen formuliert werden. :-)
***** Das Überleben im Hexenkessel der Rezession ist das erste Ziel des Unternehmens. Sämtliche Bequemlichkeit und Zierwerk wird diesem Ziel nachgeordnet.
Auch der Aufstieg auf der Karriereleiter gleicht dem Aufstieg auf den Urwaldriesen. Jeder will der erste auf dem obersten Ast sein. Da wird gebrüllt, gebissen, intrigiert, sich profiliert. Beobachte einmal Beratungen und Diskussionen, ganz gleich auf welcher Ebene. Wie oft geht es um Macht und Entscheidungsgewalt? Wie oft kommen tatsächlich sachliche Fakten zum Zug? Wie oft siegt tatsächlich die Objektivität?
So richtig will es uns Menschen nicht gelingen, unsere Herkunft überzeugend zu verleugnen. Nur drücken wir uns gepflegter aus und verhalten uns bisweilen cleverer und verschlagener.
Das Gebiet überlasse ich jedoch gern Evolutions- und Verhaltensforschern.

Schöne Grüße

Vivian

PS.: Eine sehr spannende Diskussion
: Viele Grüsse
: Uwe




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Erkenntnis aus Modewellen 21 years 2 months ago #22025

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Uwe!
: Die vielen negativen Beispiele, die ich Zeitungen und Diskussionen mitbekomme lassen für mich den Schluß zu, dass in vielen Unternehmen die menschliche oder soziale Komponente viel zu kurz kommt.
Ja. Ist so. Ganz schlicht und einfach. Ich habe es selber erlebt, daß man ein mittelgroßes Unternehmen auch komplett umkrempeln kann, ohne die MitarbeiterInnen zu verschrecken. Ok, man findet immer den einen oder anderen, für den die Veränderungen wirklich Nachteile gebracht haben. Aber den MitarbeiterInnen ist damals versprochen worden: "Keiner verliert seinen Platz, alle werden gebraucht", und das hat man auch gehalten. In die Zeit vorher will keiner mehr zurück!
: Wenn es mir als Führungskraft gelingt, das subjektiv wahrgenommene Risiko in meinem Team zu reduzieren, dann sollte doch die Zurückhaltung weichen und ein reges Mitgestaltungsinteresse entstehen. Warum ist denn so schwierig, das Risiko zu vermindern. Tatsächlich sieht die Realität ja nicht so aus, dass man für einen nichtumsetzbaren Vorschlag seinen Arbeitsplatz oder das Ansehen beim Chef verliert.
Doch. Genau das. Wie lautet denn die Botschaft oft wirklich: "Zeigt Eigeninitiative, aber wehe, Ihr macht einen Fehler oder widersprecht mir!" Genau der Gegensatz zwischen offener und verdeckter Botschaft, über den Wolfgang so gerne schreibt. Ja, man kann als Führungskraft eine angstfreie Atmosphäre herstellen. Aber es erfordert halt ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung und Toleranz. Lernt man das in den Managementseminaren???
: Das wiederholte Aufkommen von Managementmethoden bringt doch mit jedem Auftreten einen Erfahrungsgewinn mit sich. Dieses zu nutzen ist doch wesentlich erfolgsversprechender, als das Rad neu zu erfinden.
Ja, doch... Bisheriger Erkenntnisgewinn zusammengefaßt:
1. Laß' die Wellen vorbeirauschen.
2. Schau' genüßlich zu, wie es Deine Konkurrenz beutelt.
3. Picke Dir aus dem Treibgut die Teile heraus, die Dir nützlich erscheinen und verwende sie.
Ich habe mit Wolfgang die Dauerdiskussion über Six Sigma. Ich kenne das (ok, aus einem Buch ;-) als Methode, wie man in seinem Unternehmen oder Unternehmensbereich Prozesse definiert, Kennzahlen dazu erhebt und mit deren Hilfe die Streuung der Prozesse vermindert und ihr Ergebnis verbessert. Und zwar selber und ganz pragmatisch. Er kennt es als Entmachtung der Führung durch nach starrem Schema vorgehende, von außen (oder oben) aufgezwungene "Black-Belts". Ich suche nach dem nützlichen Treibgut. Seine Beispiele versuchen, oben auf der Welle mitzuschwimmen. Der Unterschied ist, denke ich, klar.
Viel Spaß NACH dem Studium!
Frank




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Re: Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Quartalskapitalismus 21 years 2 months ago #22026

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Uwe,
: Nun ein Physikprofessor wird seine Erkenntnisse auch vermarkten, die Erkenntnisse behalten ihren wissenschaftlichen Gehalt trotzdem. Warum dem BWL-Professor dann nicht mehr zuhören.
Da ist ein riesengroßer Unterschied: Wenn der Physikprofessor ermittelt, die Gravitationskonstante g sei 6,6720 10e-11 Nm^3/kg^2 (grad noch mal im Dubbel nachgeschlagen!!!:-)),
dann bekommt er wissenschaftlichen Ruhm und vielleicht sogar den Nobelpreis.
Aber ab dann werden auch seine weiteren Messungen ziemlich dasselbe Ergebnis zeigen. Er kann diese Leistung nicht noch einmal bringen, und schon gar nicht erneut verkaufen.
Das gelingt viel eher dort, wo angeblich jede These richtig ist, einschließlich ihrer Antithese.
Wo also keiner so richtig Bescheid weiß. In dem Bereich, in dem Wissen also gar nix wert ist.
Ciao
Wolfgang Horn



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Re: Eine Firma ist keine Maschine, sondern ein soziales System 21 years 2 months ago #22027

  • Uwe_
  • Uwe_'s Avatar
: Hallo Uwe
:Ich sehe es eher so, dass mit jeder Welle (Kräuseln reicht dazu vielleicht nicht aus :-) der Start der "wissenschaftlichen" Betriebsführung weiter verschoben wird.
Da ist wohl wieder der Ausgangspunkt der Diskussion, was ist "wissenschaftliche Betriebsführung"?
Zu deinen restlichen Ausführungen kann ich nur sagen, dass mir diese Arten der Wahrnehmung aus der Sicht der Mitarbeiter bewusst ist. Aus diesem Bewusstsein heraus ist doch nach meiner naiven Sicht möglich dem entgegenzuwirken. Ich hab bereits erfahren dürfen, dass die Mitarbeiter immer zuerst den eigenen Nutzen sehen und somit diese Art der Führung versuchen werden für sich auszunutzen. Man muß also ein Umfeld schaffen, indem der höchste Nutzen für die Mitarbeiter den höchsten Nutzen für die Firma bedeutet. Wie sowas zu schaffen ist, weiss ich nicht, aber der Ansatz klingt doch ganz gut. Irgendwie entliehen von Sir Adam Smith: Die separate Maximierung der Einzelnutzen führt zur Maximierung der Gesamtwohlfahrt.
Freundliche Grüsse
Uwe



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Re: Erkenntnis aus Modewellen 21 years 2 months ago #22028

  • Uwe_
  • Uwe_'s Avatar
Klingt nach einer Herausforderung der ich mich gern stellen würde. LEider braucht man dafür immer erst 20 Jahre Erfahrung, 10 Jahre Ausbildung und das im Alter von 22 Jahren.
Ich habe bisher auch schon Probleme bei meinen Tätigkeiten gehabt, als ein derartiges Gruselszenario habe ich es nicht empfunden.
Viele Grüsse
Uwe



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Erkenntnis aus Modewellen 21 years 2 months ago #6828

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Uwe
: Ich habe bisher auch schon Probleme bei meinen Tätigkeiten gehabt, als ein derartiges Gruselszenario habe ich es nicht empfunden.
Ich denke, die offensichtlichen Gruselszenarien sind auch eher selten. Vieles bekommt man aber auch erst mit, wenn man eine Zeit lang in einer Firma arbeitet. Und auch in guten Firmen gibt es faule Stellen. Aber vergißt nicht, daß die Botschaft auch lautet: Es gibt gute Firmen!
: Klingt nach einer Herausforderung der ich mich gern stellen würde. LEider braucht man dafür immer erst 20 Jahre Erfahrung, 10 Jahre Ausbildung und das im Alter von 22 Jahren.
Nein, braucht man nicht. Ein bischen Berufserfahrung ist kein Schaden. Mir gruselt etwas vor Leuten, die noch nie eine Firma von innen gesehen haben und sie dann gleich führen wollen. Aber der Rest ist ein bischen gesunder Menschenverstand und vor allem Einfühlungsvermögen. Wenn Du Deinen Mitarbeitern wirklich zuhörst (und das gesagte auch aufnimmst!), wenn Du mehr Fragen stellst als Befehle erteilst, wenn Du klare, erreichbare Ziele setzt und beim Erreichen mit Lob nicht sparst, wenn Du Fehler tolerierst, weil sie nun mal zur Selbstständigkeit dazugehören, wirst Du finden, daß Führung nicht so schwierig ist. Wenn Du als Vorgesetzter nicht mit der Peitsche hinterher, sondern mit der Fackel vorneweg läufst, werden die meisten willig folgen. Aber all' das hast Du entweder nach ein paar Jahren raus (Anfängerfehler macht auch jeder), oder nie.
Viel Glück und viel Spaß (kann es wirklich machen)
Frank




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