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Archiv 2004 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Prozesszielwerte

Mobbing-Suizid == Totschlag durch Unterlassung? 21 years 4 months ago #22003

  • WolfgangHorn_
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Hi, Florian,
sicher kann ich noch eins draufsetzen.
Ein Mitarbeiter wirft sich vor die S-Bahn von München.
Eigentlich war er tüchtig, wurde aber systematisch überfordert, als Sündenbock mißbraucht von Führungskräften, die an ihrer eigenen Weste keinen Grauschimmer duldeten, und auch von Kollegen gemobbt.
Ich habe geahnt, daß das schlimm wird, aber nicht so schlimm.
Das Opfer hat wohl die Lippen zusammen gebissen, Beschwerden und Hilferufe sind mir nicht bekannt.
Ich habe mich nicht eingemischt - aber könnte dies Nichteinmischen trotz Ahnung den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung bedeuten?
Und - muß der Staatsanwalt die Führungskraft, stolzer Fahrer eines Mercedes 350K Cabrio, die das tödliche Gegeneinander in ihrem Team duldete, nicht des Totschlags durch Unterlassung anklagen?
Ihre Worte als Führungskraft habe ich noch im Ohr "Ich habe Ziele zu verteilen und für deren Erreichung zu sorgen. Wer dem heutigen Druck nicht mehr gewachsen ist, der soll zum Personalentwickler gehen!"
Aber sie hat faktisch die Verantwortung für ihr Team übernommen, sie hat Druck ausgeübt, sie muß das Mobbing mitbekommen haben - und hat nichts dagegen getan.
Und eines Morgens kam einer ihrer Mitarbeiter nicht zur Arbeit, sondern in die Pathologie - und zwar in Stücken.
"Ja, wer konnte denn ahnen, daß seine Nerven so schwach sind?" wurden dem Gebeutelten dann noch die Schuld zugeschoben.
Mir kommt die Kotze wieder hoch, Sorry für den Ausdruck, aber er drückt meine Stimmung aus.
Ciao
Wolfgang Horn



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Sorry 21 years 4 months ago #22004

  • Florian_
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Hallo Sabine
Wolfgang und ich missbrauchen Deinen Beitrag etwas für Gedanken, die vielleicht etwas kontrovers sind. Ich hoffe es stört Dich nicht :-)!
Gruss Florian



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Sorry 21 years 4 months ago #29007

  • Florian_
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Hallo Sabine
Wolfgang und ich missbrauchen Deinen Beitrag etwas für Gedanken, die vielleicht etwas kontrovers sind. Ich hoffe es stört Dich nicht :-)!
Gruss Florian



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Zum Arzt durch Führungsfehler 21 years 4 months ago #6764

  • WolfgangHorn_
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Hi, Florian,
hab mich gestern überwunden und mir ein Trainingsvideo von Michael Hammer angeschaut. Über Prozeßorientiertes Unternehmen.
Ein Freund schickte es mir, in seinem Konzern sei es der Renner.
Etwa eine halbe Stunde lang reiht Hammer eine Behauptung an die andere, "you must...", "you have to...". Er schmeichelt, und am Ende werde alles gut und das Unternehmen sei zur Goldgrube geworden.
Aber Null Begründungen. Null Belege.
Alles andere als eine Lehre, die Kants Kriterium für eine Wissenschaft erfüllt:
_Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft.
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Re: Zum Arzt durch Fhrungsfehler 21 years 4 months ago #22005

  • WolfgangHorn_
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Hi, Florian,
hab mich gestern überwunden und mir ein Trainingsvideo von Michael Hammer angeschaut. Über Prozeßorientiertes Unternehmen.
Ein Freund schickte es mir, in seinem Konzern sei es der Renner.
Etwa eine halbe Stunde lang reiht Hammer eine Behauptung an die andere, "you must...", "you have to...". Er schmeichelt, und am Ende werde alles gut und das Unternehmen sei zur Goldgrube geworden.
Aber Null Begründungen. Null Belege.
Alles andere als eine Lehre, die Kants Kriterium für eine Wissenschaft erfüllt:
_Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft." (Immanuel Kant)
Viel eher eine Predigt, viel eher eine Sekte.
Mich erschreckt, daß solche Predigt im hohen Management zu "der Renner" werden kann.
Wer glaubt, mit dieser Oberflächlichkeit ein Unternehmen verändern zu können, der sollte an das Steuer seines Geschäftsflugzeugs seinen 3-jährigen Enkel setzen.
Und ich fürchte, der Enkel steuert das Flugzeug besser als sein Opa das Unternehmen...
Das ist alles andere als Qualität, eher das Gegenteil von Qualität, vereinigt mit bodenloser Schlamperei.
Dazu fällt mir die Klage von Prof. Gaitanidis ein, Herausgeber der zfo, Zeitschrift für Organisation, er Prof. der BWL in Hamburg. Seine Klage: Die Universitäten hätten die Führungsfunktion in Sachen BWL verloren an Unternehmensberater.
Er hat nicht geschrieben, aber ich ergänze: Unternehmensberater haben andere Interessen als die, die zu einer klaren, stimmigen und verständlichen Lehre führen.
Ciao
Wolfgang Horn



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Prozessmanagement - Managementfad's 21 years 4 months ago #6766

  • Florian_
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Hallo Wolfgang
Vor ca. 12 Jahren habe ich das Buch von Hammer und Champy gelesen. Ich muss zugeben, sowie den meisten Managern heute, hat mir die Idee damals auch gefallen. Im Gegensatz zu den starren und behindernden Hirarchien, schienen die Prozesse mehr herzugeben.
Heute weiss ich, dass auch die "Prozesssicht" nur ein Teilaspekt des ganzen sind. Aber wie soll ein heutiger Unternehmensführer das wissen. Es wird ihm ja nirgends erzählt. Nein, im Gegenteil, Leute wie Prof. Dr. Soren Bisgaard (QM-Profi, für 2 Jahre an der Hochschule St. Gallen, bevor er wegen nicht kompatibler Ideen "gefeuert" wurde) werden vergrault und wieder zurück in die USA geschickt.
Ein Interview mit Herrn Dr. Glauser, Noel Spare und Bisgaard ist auf der Seite www.deming.ch zu finden.
Das heutige Rezept sieht doch so aus. Man nehme eine gute Tasse voll Prozesse, gebe einen gehäuften Teelöffel voll Leistungslohn dazu vermische diesen gut mit MbO, strebe nach mindestens einer Medaille (Neudeutsch Excellence) und kaufe einige Packungen Valium, um trotzdem gut schlafen zu können.
Das mit den Beratern ist genau das Hauptproblem. Wie jedem, der eine "gute" Idee für schnelles Abnehmen hat, wird auch den Managementberatern blind nachgerannt. Die meisten Managementberater in den USA sind mittlerweile damit beschäftigt immmer bessere Bonussysteme zu entwickeln, weil immer mehr ersichtlich wird, dass sie nichts taugen. Auf die Idee, überhaupt damit aufzuhören, dürfen die Berater ja nicht kommen. Natürlich gewinnen auch die CEO's (kurzfristig gedacht).
Der Personenkult auf Ebene der Führer gib den Amerikanern noch den Rest. Wir rennen diesem Leitbild in Europa auch immer mehr hinterher.
Die BWL-Schulen sollten wirklich wieder aus dem diatfarmähnlichen Sumpf entsteigenent und die Unternehmensfürung zu dem machen, was sie sein sollte, nähmlich eine Wissenschaft. Ich verstehe nicht, warum ich als Mechainker solche Dinge einsehe, die führende Klasse jedoch nicht. Ob dies wohl etwas mit Interessen zu tun hat? Solange die Schulen, das Wissen der Unternehmensberater in Ihre Ausbildungsinhalte übernehmen, statt wissenschaftliche Arbeiten zu analysieren und darin enthaltenes Wissen zu vermitteln, gehen wir den Bach hinunter.
Es Grüessli
Florian


qm-online.ch

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