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Archiv 2003 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: QS im Change Management

Und wieder Protest ... 21 years 5 months ago #5733

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Wolfgang,
selbst wir (vernünftigen - es soll sie tatsächlich geben) Betriebswirte haben begriffen, das der Taylorismus endgültig überholt ist. Taylorismus ist die Verachtung des Individuums, wie die Messung des Menschen über Assessment-Center und Behandlung des Individuums als menschliche Ressource. Das Wort Menschenmaterial ist mir in einer Personalabteilung schon untergekommen. Ich gehe davon aus, der Personalreferent war ein Betriebswirt.
Taylorismus ist doch weiß Gott nicht der einzige Inhalt des BWL-Studiums. Personalmanagement und Führung sind aktuell - die Qualität ist natürlich abhängig vom Professor. Ich habe mich mit der theoretischen Seite des Innovationsmanagementes quälen müssen - jetzt weiß ich wenigstens was tatsächlich diesen Namen verdient und was nicht.
Ein Unternehmen darf sich jedoch nie zugunsten höchster Qualität vom betriebswirtschaftlichem Denken abkoppeln - das geht schief.
Es muss immer die Frage erlaubt sein und auch mit Nachdruck gestellt werden, für wieviel Qualität ist der Kunde bereit zu zahlen? Wieviel Mehr an Qualität honoriert der Kunde? Wie sieht die Qualitäts-/Kostenkurve aus?
Wer diese Grundsätze missachtet, führt sein Unternehmen gnadenlos in den wirtschaftlichen Untergang!
Die BWL hat sich in den letzten Jahrzehnten einen zweifelhaften Ruf erworben. Die Universitäten haben Heerscharen ausgebildet. Jeder Absolvent hatte den Antrieb, so schnell wie möglich auf einem Chefposten zu gelangen. Gemessen die Leistung wird heute immer noch anhand von Kosteneinsparungen und Gewinnmaximierung.
Lean-Management = wir werfen alle Mitarbeiter raus und stellen die Produktion ein, dann haben wir keine Kosten mehr. ...
Trennen Sie sich von den weltfremden und engstirnigen worthülsennachbetenden managementmodenverliebten Zahlenknechten in ihrer Umgebung - es gibt Alternativen.
Hier fehlt einfach Qualität in den Modellen vom menschlichen Verhalten, die Deiner Zunft gegeben werden. Und so schwach diese Qualität, so schwach die Gegenargumente der schwachen Klugen gegen die Willkür der Mächtigen.
Ketzerische Frage: Haben Sie sich in ihrem technischem Studium mit Personalführung, Psychologie/Soziologie auseinandersetzen müssen? Oder haben sie sich die Grundlagen später angeeignet und mit gesundem Menschenverstand gepaart? Ich begegne in meinem derzeitigen Arbeitsfeld immer wieder Menschen, die technische Berufe studiert haben um eben nicht unbedingt Menschen führen zu müssen. Plötzlich müssen sie führen - und genau so plötzlich scheitern sie kläglich, weil sie zwar verstehen, wie eine Maschine tickt aber nicht wie ein Mensch reagiert. Sie begreifen nicht, warum ein Mitarbeiter ihre Anweisungen unterwandert oder eben nicht stur nach Anweisung arbeitet.
Ich habe unsere neuen Mitarbeiter (frisch von der Uni) befragt, was sie an der Uni zum Thema hören. Dieser Abriss ist allerdings höchst oberflächlich, theoretisch und endet tatsächlich beim Taylorismus. Hier muss ich erst Verständnis schaffen.
Viele Grüße nach München

Vivian

PS.:
"Damit Ihr BWLer auch die Menschen wieder erfolgreich einplanen könnt."
Bitte werfen Sie nicht alle BWLer in einen Topf (Ansprache "IHR") - in diesem Topf komme ich mir reichlich fremd vor.




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Re: Und wieder gegen die Betriebswirte ...... Protest!!!! 21 years 5 months ago #5736

  • Juergen_
  • Juergen_'s Avatar
Hallo zusammen,
mal sind es "die BWLer", oft sind es "die Psychologen/Pädagogen/Soziologen", ganz oft sind es "die Manager",...
Wer bei Herrn Horns Ausführung überdurchschnittlich gut wegkommt, das sind die Ingenieure.
Die können alles, weil sie nämlich als einzige die Natur auf Formeln reduzieren können und damit für die Menschen nutzbare Maschinen bauen können.
Was Herr Horn oft übersieht ist, dass diese Leistung zwar wichtig, wegen mir sogar sehr wichtig ist, aber alleine in einem Betrieb nicht ausreichen kann. Eben deswegen gibt es Spezialisierungen. Ich versuch doch als Pädagoge auch nicht, Maschinen zu bauen oder betriebswirtschaftliche Analysen zu machen (wenigstens wenns in meiner Firma dafür Fachleute gibt).
Es halt einfach nicht so, dass Ingenieure - durch was eigentlich? ihre Ausbildung, Berufung, Charakter, Intelligenz - alle Sparten am Besten abdecken. Und das obwohl Herr Horn sich Beispiele weiß, warum ich mich irre.
Gruß Juergen



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Re: Und wieder gegen die Betriebswirte ...... Protest!!!! 21 years 5 months ago #5737

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo zurück, Vivian und Tim,
: hier muss ich denn doch einmal der Vivian beistehen und der Betriebswirtschaftslehre eine Lanze brechen!
Ich unterteile die BWL >nicht< nach Disziplinen.
Sondern stelle nur fest: >Ihr
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Und auch gegen die Pädagogen? 21 years 5 months ago #5738

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo, Jürgen, auch mal wieder auf Sendung?
Stimmt, Euch Pädagogen habe ich übersehen...
Wenn Du der Jürgen bist, den ich vermute, dann hast Du mir ja schon mal dargelegt, daß die Pädagogik als Wissenschaft aus dem Desaster von Soziologie und Psychologie die richtige Konsequenz gezogen haben: Abkopplung von deren Flut an Modellen, Begründung pädagogischer Modelle allein auf eigener, pädagogischer Empirik seit der Zeit der alten Griechen.
Dies Herz hat sich "die BWL" halt nicht gefaßt. Sie hatte es nicht notwendig, weil Taylors Modell ja gut funktionierte. Und jetzt fehlen ihr wohl Kraft oder Mumm, ihre eigenen Grundlagen zu überprüfen.
: Wer bei Herrn Horns Ausführung überdurchschnittlich gut wegkommt, das sind die Ingenieure.
:-), logisch, wer denn sonst!!
: Die können alles, weil sie nämlich als einzige die Natur auf Formeln reduzieren können und damit für die Menschen nutzbare Maschinen bauen können.
Nein, wir können nicht alles. Bei Weitem nicht. Gerade weil wir die Naturkräfte berechnen können, kennen wir die Grenzen des Machbarn und verkaufen eben keine Konzepte zur Überwindung der Lichtgeschwindigkeit.
: Eben deswegen gibt es Spezialisierungen.
Einverstanden, wenn die Arbeit dem zugeteilt wird, der das richtige Werkzeug dafür hat und am Besten kann.
Spezialisierung ist aber kein Freibrief für disziplinloses, kapital- und arbeitsplatzvernichtendes Erfinden und Antreiben von Managementmodewellen.
Ciao
Wolfgang Horn



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Re: Vernagelt oder Wissen? 21 years 5 months ago #5743

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Vivian,
: Sind sie nicht selbst auf eine ganz bestimmte Art und Weise vernagelt?!
Ja, ganz bißchen in einer ähnlichen Art und Weise wie Kepler und Kopernikus, nachdem sie die Sonne vom Wandelstern zum Zentralstern gemacht hatten.
Möglicherweise irre mich, aber wenn nicht, habe ich ein besser geeignetes Modell vom Streben und Verhalten der Menschen.
Und so verläßlich mir das erscheint, so groß mein Abstand zu dem, was für Kepler und Kopernikus die Astrologie war. Mit dem Uterschied: Die beiden waren anerkannte Astrolgen ihrer Zeit, bevor sie die Sonne verschoben.
Aber, Vivian, wenn Sie auf einen nicht-persönlichen Angriff persönlich reagieren, dann verbessert das die mangelhafte Qualität der derzeitigen Modelle zur Einplanung des Menschen keinesfalls.
Ciao
Wolfgang Horn



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Sind sie nicht selbst auf eine ganz ..... 21 years 5 months ago #21074

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
bestimmte Art und Weise vernagelt?!
Schade eigentlich .... sie vergeben sich damit den Blick aus mehreren Perspektiven. Manchmal lohnt es sich, Dinge aus der Perspektive eines anderen zu beleuchten.
Bitte nicht beleidigt sein: Ich treffe immer wieder auf Menschen, die sich aufgrund ihrer Arroganz gegenüber anderen, interessante Alternativen, Gelegenheiten, Kontakte und enorme Potentiale verschenken. Ich hoffe sehr, sie gehören nicht dazu.
Es verhält sich doch im Management wie mit dem Kronleuchter:
Jeder im Saal sieht ihn, doch jeder aus einem anderen Blickwinkel. Trotzdem bleibt der Kronleuchter ein Kronleuchter oder ....?
Um z. B. das EFQM-Modell wirklich erfolgreich umzusetzen, brauche ich wesentlich mehr als ingenieurtechnischen Sachverstand.

Gruß
Vivian



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