: Hallo Wolfgang
: bin gerade dabei ein Buch über die Weltreligionen zu lesen. Mein grösster Sohn...
Tja, jede große Religion enthält gute Regeln für ein produktives Leben miteinander.
Auch die römische, "virtus". Lucius Quinctus Cincinnatus wurde vom Senat zum Diktator bestellt, rettete Rom - und legte seine Amt wieder nieder und kehrte auf seinen Acker zurück.
Als die Römer keine Feinde mehr hatten, wandthen sie sich gegeneinander, Werteverfall, Zerrüttung der Gesellschaft, Untergang.
Begründung, warum eine große Religion gute Regeln haben muß für produktive Zusammenarbeit: Auch Religionen stehen im Wettbewerb miteinander. Je produktiver die Zusammenarbeit in einer, desto größer der Wohlstand in ihr, desto attraktiver ihr Gott für die "Heiden".
Sollte eine Religion Mord und Totschlag predigen, wäre ihre Gesellschaft schon bald untergegangen.
In allen großen Religionen stecken uralte Weisheiten, aber halt in deren Sprache, Denkweise.
: Was ich nicht ganz verstehe, was der Lebertran-Vergleich mit meinen Aussagen zu tun hat. Düfte ich Dich um Aufklärung bitten.
Ja, klar.
Der Lebertran, den ich meine, den finden wir auch in den guten Religionen wieder: "Du sollst...", das waren eben keine gefälligen Bonbon-Regeln, sondern Gebote, Pflichten. "Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu" - diese Regel ist bitter und unnehmbar für einen typischen Rambo-Manager.
Aber wer gegen dies uralte Gebot verstößt, der erlebt Mißtrauen, Widerstand, der verstrickt sich im Gegeneinander. An dem er umso eher gescheitert ist, je qualifizierter seine Mitarbeiter.
Das habe ich angeführt, um Dich zu ermutigen, gute Lehren auch weiterzugeben. Auch dann, wenn sie von einem Guru stammen. Denn so geachtet, verehrt, bewundert und geheiligt ein Guru, so gern nehmen ihm seine Fans auch die Lebertran-Regeln ab.
Ciao
Wolfgang