Wer ist online

We have 1007 guests and no members online

An-/Abmeldung

Datenbankzugriffe

 
Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
Archiv 2003 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Üüberprüfen von Schulungen

Wettstreit, die Oma mit PC 21 years 9 months ago #23312

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Ja, das wird lustig. muß die Steuererklärung doch noch warten...
: 1. Meine Oma (68) hat sich ihren ersten PC gekauft. Jetzt will sie wissen, was sie damit alles machen kann, und wie das funktioniert. Vor allem will sie unbedingt mit ihrer Nichte in Australien emails hin- und herschreiben.
a) Einstellungsänderung: Keine. Denn Deine Oma will ja.
b) Einen Dreikäsehoch und Künstler auf seiner Tastatur würde ich nicht schicken. Denn ich kenne so manchen, der vor der Oma glänzen möchte und dieser Glanz vernichtet mehr als ein Laserstrahl.
Sondern beispielsweise meine eigene Mutter, sie ist über 70. Sie hat sich eine ähnliche Aufgabe gestellt, alle ihre Söhne und Nachbarskinder eingebunden und schreibt heute fröhlich Emails und vergnügt sich mit ihrem Astrologieprogramm.
Sie könnte Deiner Oma, von Oma zu Oma, das wohl beibringen. Wenn Deine Oma sie mag.
Meine Anleitung zum Handeln - falls obige Aufgabenstellung vollständig ist -: Suchen Sie eine Bekannte Ihrer Oma, ähnlicher Grad der Weisheit, die selbst gelernt hat, den PC zu beherrschen.
"Abstandsklausel": Erst mal prüfen, ob die eigentliche Aufgabenstellung nicht eine ganz andere ist.
2. Der Schüler mit Chemie.
OK, diese Variante habe ich übersehen.
a) Einstellungsänderung: Die ist wohl bereits passiert, der Vater hat ein Machtwort gesprochen.
Solange das anhält, sollte der nun fleißig gewordene Schüler sein Wissen notfalls auch aus der Bibliothek holen können oder bei seinen Kameraden.
Aber dafür reicht die Zeit nicht.
Daher
b) Hier ist der Pauker gefragt, am Besten der Kollege des Chemielehrers, der
I) mit seinem pädagogischen Wissen das pädagogische Verhalten des Chemielehrers voraussieht, insbesondere anhand Lehrplan und der Skripten die wahrscheinlichen Fragen der Klassenarbeit,
II) sich auf die wahrscheinlichsten Aufgaben der Klassenarbeit konzentriert, und dem Schüler auf die Schnelle einpaukt, wie er die gepaukte Lösung in der Aufgabenstellung wiedererkennt und die gegebenen Variablen in die Lösungsformel überträgt. Veständnis des Bohr'schen Atommodells, des Periodensystems oder der richtigen Reihenfolge des Gießens von Schwefelsäure in Wasser, all das kann er übergehen. Und mit dieser Sauerei haben nachher die Betriebssanitäter und Sicherheitsingenieure zu kämpfen...
Klar, zum Wettstreit, diesen Punkt gebe ich verloren, an diese Mauschelei von Vater, Schüler und Nachhilfepauker hatte ich nicht gedacht.
(Mhm...könnte es sein, daß mancher Pädagoge lieber Nachhilfeunterricht für Schüler gibt, denen ein Machtwort plötzlich zu Lerneifer verholfen hat, als für die lahme und widerspenstige Klasse zuvor?)
3. Hotline. Diese Entscheidung "Schulung" ging mir erstens zu schnell, zweitens habe ich zu oft mitverfolgt, wie Unternehmen ihre Könner vom lästigen Kundenkontakt isolierten, indem sie die ihr Wissen aufschreiben ließen, dann bekam das ein Call-Centrum, daraus wurde eine rechnergestützte Gesprächsführung, der Protest der Könner wurde niedergebügelt - und teures Personal abgebaut.
a): Nicht mal a), sondern Vorfeld. Welcher Grad an Kundenzufriedenheit ist gefordert? Was ist notwendig, um den zu erreichen? Wieviel davon kann das Call-Center überhaupt? Was tun wir, wenn selbst ein Zentrum von Call-Göttern übefordert wäre? ("Hallo, ich habe eine Frage, wie kriege ich meinen Nähfaden durch das Nadelöhr?")
Angenommen, Forderung und Möglichkeiten ließen sich theoretisch in Übereinstimmung bringen: Was ist alles dafür notwendig - was kostet das, und ist der Auftraggber bereit, diese Kosten zu bezahlen, oder überarbeitet er seine Wünsche?
Erneut a): Einstellung. Sicher wollen die Kopfgeschirrträger im Call-Center mehr Dankesworte als Flüche hören. Sicher sind sie bereit, sich in ihrer bezahlten Arbeitszeit dafür ins Seminar zu setzen.
b) Angenommen, die Berater im Callcenter kriegen Zeit, Geld und Gelegenheit, dann prognostiziere ich, daß man sie ohne Mühe dazu bringt, sich selbst mit dem Gegenstand der Beratung auseinandersetzen (Nadel und Nähfaden oder SAP /R3).
Ist die Zeit knapp, würde ich einen Könner der telefonischen /R3-Beratung mieten. So gut er sich im Call-Center-Geschäft in Sachen /R3 auskennt, würde ich als Chef der Call-Center-Leute nur meine schützende Hand über ihn halten, sein Praxisseminar sogar selbst besuchen.
Aber ich beobachte zu häufig, wie Führungskräfte meinen, sie könnten Geld sparen, indem sie ihr Personal erst in eine unlösbare Klemme bringen und dann einen Trainer beauftragen.
Hast Du noch mehr solcher Fragen?
Ciao
Wolfgang



The administrator has disabled public write access.

MAL EBEN REINMODERIER !!!!! 21 years 9 months ago #23325

  • Marten_
  • Marten_'s Avatar
...also bevor ihr euch hier die Köpfe abreisst ... es waren einige gute Argumente dabei, folgende Punkte wollte ich aber bitte ausschliessen:
Wir wollen für die 10-Minuten Schulungen KEINE externen "Pädagogen" zur Hilfe nehmen.
Punkt der Frage war : muss ich die Schulungen wirklich auditieren, oder reicht es, das Verhalten zu beobachten (wie in einem Beitrag schon vorgeschlagen wurde).
...und bitte ... loslegen :-)
Marten



The administrator has disabled public write access.

MAL EBEN REINMODERIER !!!!! 21 years 9 months ago #4770

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Marten!
Ich würde die Ergebnisse beobachten. Und zwar nicht in Bezug auf den einzelnen Fehler. Denn der wird, wenn Deine Fertigung einigermaßen anständig läuft, wahrscheinlich nie wieder auftreten. Sondern in Bezug auf die Gesamtheit der Fehler (ev. gewichtet), die über einen bestimmten Zeitraum (Woche, Monat) auftreten. Wenn die über die Zeit sinkt, oder, falls Ihr schon gut seit, nicht ansteigt, sind Deine Methoden in Ordnung.
Weiß nicht, wie weit das mit der REINEN LEHRE übereinstimmt, aber bei unserem ISO-Auditor käme ich damit problemlos durch.
Schöne Grüße
Frank
PS: Noch mal vielen Dank für den Startschuß zu dem interessanten Thread ;-)



The administrator has disabled public write access.

Re: Die Restarbeiten, die lästigen Haarspaltereien 21 years 9 months ago #4776

  • Juergen_
  • Juergen_'s Avatar
Hallo Wolfgang,
nein, wir können gerne noch ein wenig "spalten".
""Dieser Dissens muß so sehr sein, wie "die Pädadagogik" Ansichten und Methoden optimiert hat für die unmündige Kinder und unqualifizierte Arbeiter, die gern oder zumindest klaglos tun, was man ihnen vorschreibt."
: Falsche Voraussetzung von Dir.
Meintest Du "Unterstellung"?"
Da wir uns nicht recht gut kennen, wollt ich nicht beim allersten Satz schon eine so deutliche Sprache benutzen. Jetzt wär das natürlich was anderes :-)
"Daß Pädagogen das auch machen, ist gewiß. Dies _auch machen“ ist aber kein Gegenargument gegen die These, "die Pädagogik" habe sich seit jeher optimiert hat auf die Aus- und Weiterbildung unmündiger Personen."
Eine kleine Historie der Pädagogik? War meine Leidenschaft im Studium. Die Wurzel dieser Disziplin ist natürlich die "Manipulation" von Unmündigen mit dem Ziel, diese zu einem Mensch zu entwickeln, der den Erwartungen/Anforderungen des Auftraggebers (Gesellschaft, Eltern) entspricht. Dazu wurden erstmals von den alten Griechen Theorien entwickelt.
Das ganze wurde aber erst richtig professionell im Mittelalter durch die katholische Kirche. Hier halte ich mich mit einer Wertung bewusst zurück. Denn ihr Ziel haben sie sicher sehr gut erreicht, fragt sich nur, ob das Ziel wirklich das richtige war?
Die Konzentration auf andere Zielgruppen erfolgte tatsächlich sehr spät. Richtig wissenschaftlich und differenziert erst Mitte des letzten Jahrhunderts.
Mittlerweile ist die Beschäftigung mit Unmündigen ein Zweig von vielen in der Pädagogik. Es gibt eine richtige Inflation von Theorien in fast allen Lebensbereichen:
Sozialpäd, Musikpäd, Religionspäd, Schulpäd, Erwachsenenbildung, Bewegungspäd,... Ob das allerdings den Wert des ganzen hebt, will ich (wie bei jeder Inflation) bezweifeln.
Fazit: Du hast Recht mit "seit jeher", den aktuellen Zustand triffts allerdings nicht mehr.

"Ja, ich beobachte, wie Trainer und vor allem Verkäufer von Trainingsleistungen sich darauf stürzen, jedes betriebliche Problem mit Weiterbildung lösen zu wollen, ohne das Problem als Symptom zu sehen, die wahre Ursache zu diagnostizieren und diese zu therapieren. In der Medizin hieß diese Vorgehensweise „Quacksalberei“ und ist ärztedank einigermaßen ausgemerzt."
Meine Antwort hier drauf ist, dass man sehr genau unterscheiden muss, denn Werbung ist durchaus legitim. Wer kommt von sich aus auf die Idee, sich fehlende Kenntnisse anzulernen, indem er sich Hilfe von außen holt, wenn er nicht weiß, dass und wo diese Hilfe angeboten wird. Das Problem hierbei ist wieder das der Inflation. Es gibt keinerlei "Qualitätssiegel" oder nötige Mindestvoraussetzung um ein "Weiterbildungsbüro" zu eröffnen. D.h. die Qualität ist Null transparent. Kann ich aber leider nix dran ändern, nur bedauern, denn das tut meiner Profession nicht gut.

"Seit grauen Urzeiten, seit den Jahrtausenden der Mammutjäger, auf dem Bauernhof, in der Steinzeit-Klingenschleiferei und im Handwerk waren es die Könner (und zugleich Laien einer noch gar nicht erfundenen Pädagogik), die ihr Können weitergaben."
Natürlich war das so. Heißt das aber auch, dass das besser war? Mit dieser Einstellung wird jede Verbesserung verhindert (Hamma aba imma scho so gmacht...) Menschen haben auch schon immer Kinder erzogen, haben diese auch immer schon geschlagen. Heißt das, diese Hobby-Pädagogen habens richtig gemacht? Wenn ein qualifizierter Pädagoge jetzt hergeht und sagt, er hat erstens Zahlen und Beweise, dass das der falsche Ansatz ist, und er hat auch eine fundierte Theorie, wie Erziehung "bessere" Kinder formen hilft, was passiert dann? Meiner Meinung nach, wie im Betrieb, ist immer alles abhängig vom Ziel. Wenn die Eltern sich einen angepassten, autoritätsgläubigen Nachwuchs wünschen, erreichen sie ihr Ziel besser mit Schlägen, ist klar. Im Betrieb genauso so entsprechend. Ohne Zielvorgabe keine Methode.

"Mit wem ginge der Mammutjäger-Lehrling wohl lieber auf die Jagd? Mit einem perfekten Pädagogen und fachlichen Laien, oder mit einem perfekten Jäger und pädagogischen Laien?"
Wie ist das für Dich mit Führungskräften allgemein? Muss der Abteilungsleiter, z.B. IT selber PC zusammenbasteln können, oder ist es wichtiger, dass er seine Leute organisieren, motivieren kann?

"Und was macht der Pädagoge? In meinen Trainerkreisen ist es durchaus üblich, einen sicheren Erfolg durchblicken zu lassen und ein Ausbildungskonzept zu machen, das mit tollen Bildern auf Hochglanz beeindruckt, und wenn’s nachher nicht funktioniert, dann war halt der ominöse „Praxistransfer“ dran schuld."
Wunderbares Beispiel. Da haben wir genau den Fall, den ich oben schon erwähnt hab. Mangelnde Zieldefinition. Was, bitte, ist Identifikation. Ab welchem Kennwert gilt das Ziel als erreicht? Wenn das defniert ist, gibts wie überall im Leben 2 Arten von Menschen. Dampfplauderer, die kurzfristigen Erfolg versprechen, absahnen und hinterher schon einen Schuldigen finden, der am Misserfolg Schuld ist. Und es gibt genauso diejenigen, die versuchen ein professionelles Konzept zu erstellen, dass wesentlich unkonfortabler zu verwirklichen ist (schon gar nicht von einem Pädagogen alleine). Und erzähl mir jetzt nicht unter den Ingenieuren gibt es nur Idealisten und moralisch einwandfreie Berufstätige.

"Und sprichst auch von „Konsens“ und „gemeinsames Ziel“. Stecken dahinter nicht allgemeingültige Formeln?
Ich habe gelesen: „Es gibt keine allgemeingültigen Formeln für Menschen...(..weil jeder Mensch ein Individuum ist.)“"
"Individuen von Homo Sapiens teilen noch viel mehr, die Unterschiede sind deutlich in der Minderzahl. Natürlich will jeder, daß man auf ihn eingeht. Trotzdem dürften wir aber erwarten, daß die Gemeinsamkeiten zwischen Individuen weitaus zahlreicher sind als deren Eitelkeiten."
Natürlich gibt es sehr wohl verallgemeinerbare Grundsätze in der Pädagogik. z.B.:
- Identifiziere und beachte bei der Konzepterstellung die Rahmenbedingungen (soziale Faktoren, Lernerfahrungen, äußere Zwänge, Ziele, Motivation)
- Ich höre und vergesse. Ich sehe und erinnere. Ich tue und verstehe. Konfuzius
- Wichtig ist nicht, was ich weiß, sondern was dem Teilnehmer hilft, d.h. Inhalt, Sprache, Methodik, Didaktik sind teilnehmerorientiert
- ...
Wie oben gibt es leider auch hier keine "10 Gebote", die Dir anscheinend so wichtig sind.

Die Leistung von Moses halte ich übrigens nicht für eine pädagogische, sondern für ein Mischung aus Marketing und Massenpsychologie. (Auch hier wieder eine Referenz auf die braune Vergangenheit möglich. Kennst Du das Buch "Massenpsychologie des Faschismus" von W. Reich? Klasse)

Mit Affen und anderen Tieren und deren Erziehung kenn ich mich nicht aus, Pädagogik bezieht sich ausschließlich auf Menschen.


"Erzähle mir also nicht, die Theorie der Erziehung sei ein ganz und gar künstliches Produkt ohne Vorläufer."
Die Praxis der Erziehung ist das, was von Dir so anschaulich mit Mammuts und Jägern und Priestern beschrieben wurde. Diese Praxis wurde meines Wissens tatsächlich das erste Mal abstrahiert zu einer allgemeinen Theorie der Erziehung bei den Griechen. Oder, um in Deinem Bild zu bleiben, meinst Du die Jäger sind abends ums Feuer gesessen, und haben sich unterhalten, wie es zu bewerkstelligen sei, aus dem Nachwuchs tapfere Krieger, gute Jäger usw. zu machen? Die waren wahrscheinlich mit was anderem beschäftigt. Deshalb: die Praxis gabs immer schon, die Theorie kann nur durch Beobachtung und Systematisierung der Praxis erfolgen. Und ja! Ich erzähl Dir, diese Theorie ist ein künstliches (im Gegensatz zu natürliches) Produkt. Der Vorläufer war die Praxis.


und übrigens:
"Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, daß man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht." (George Bernhard Shaw)

"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: ´Das ist technisch unmöglich!" (Sir Peter Ustinov) :-)

Das sind so die Rettungsanker für verzweifelte Pädagogen, wenn andauernd die Daseinsberechtigung ihrer Disziplin angezweifelt wird.

Gruß Juergen
The administrator has disabled public write access.

Re: Wettstreit, die Oma mit PC 21 years 9 months ago #4778

  • Juergen_
  • Juergen_'s Avatar
: Ja, das wird lustig. muß die Steuererklärung doch noch warten...
: : 1. Meine Oma (68) hat sich ihren ersten PC gekauft. Jetzt will sie wissen, was sie damit alles machen kann, und wie das funktioniert. Vor allem will sie unbedingt mit ihrer Nichte in Australien emails hin- und herschreiben.
: a) Einstellungsänderung: Keine. Denn Deine Oma will ja.
: b) Einen Dreikäsehoch und Künstler auf seiner Tastatur würde ich nicht schicken. Denn ich kenne so manchen, der vor der Oma glänzen möchte und dieser Glanz vernichtet mehr als ein Laserstrahl.
: Sondern beispielsweise meine eigene Mutter, sie ist über 70. Sie hat sich eine ähnliche Aufgabe gestellt, alle ihre Söhne und Nachbarskinder eingebunden und schreibt heute fröhlich Emails und vergnügt sich mit ihrem Astrologieprogramm.
: Sie könnte Deiner Oma, von Oma zu Oma, das wohl beibringen. Wenn Deine Oma sie mag.
: Meine Anleitung zum Handeln - falls obige Aufgabenstellung vollständig ist -: Suchen Sie eine Bekannte Ihrer Oma, ähnlicher Grad der Weisheit, die selbst gelernt hat, den PC zu beherrschen.
: "Abstandsklausel": Erst mal prüfen, ob die eigentliche Aufgabenstellung nicht eine ganz andere ist.
Und es ist egal, welche Ausbildung die neue Oma hat? Oma ist die pädagogische Qualifikation? Dann sollten wir schleunigst unsere Trainer durch Omas ersetzen.
Oder meinst Du Gleich lehrt Gleich? Dann soll man für die Bewerbungstrainings für Arbeitslose andere Arbeitslose verwenden, und für die Ausbildung zum QMB Dozenten, die auch grade QMB werden wollen?
Oder gehts nach Alter? Dann gibts bald Kinderarbeit in den Grundschulen.
Warum, bitte, soll die Oma nicht einen Pädagogen Ihres Vertrauens aufsuchen, der ihr die Funktionsweise so erklärt, dass Sie weiß, was sie wissen will, und nicht weiß, was sie verwirren würde?
: 2. Der Schüler mit Chemie.
: OK, diese Variante habe ich übersehen.
: a) Einstellungsänderung: Die ist wohl bereits passiert, der Vater hat ein Machtwort gesprochen.
: Solange das anhält, sollte der nun fleißig gewordene Schüler sein Wissen notfalls auch aus der Bibliothek holen können oder bei seinen Kameraden.
: Aber dafür reicht die Zeit nicht.
: Daher
: b) Hier ist der Pauker gefragt, am Besten der Kollege des Chemielehrers, der
: I) mit seinem pädagogischen Wissen das pädagogische Verhalten des Chemielehrers voraussieht, insbesondere anhand Lehrplan und der Skripten die wahrscheinlichen Fragen der Klassenarbeit,
: II) sich auf die wahrscheinlichsten Aufgaben der Klassenarbeit konzentriert, und dem Schüler auf die Schnelle einpaukt, wie er die gepaukte Lösung in der Aufgabenstellung wiedererkennt und die gegebenen Variablen in die Lösungsformel überträgt. Veständnis des Bohr'schen Atommodells, des Periodensystems oder der richtigen Reihenfolge des Gießens von Schwefelsäure in Wasser, all das kann er übergehen. Und mit dieser Sauerei haben nachher die Betriebssanitäter und Sicherheitsingenieure zu kämpfen...
: Klar, zum Wettstreit, diesen Punkt gebe ich verloren, an diese Mauschelei von Vater, Schüler und Nachhilfepauker hatte ich nicht gedacht.
Jetzt schlägt meine Ehrlichkeit durch. Einigen wir uns auf Unentschieden, denn die meisten Lehrer sind keine Pädagogen, sondern haben Lehramt studiert, und damit keinerlei pädagogische Ausbildung, sondern nur eine fachliche.
: (Mhm...könnte es sein, daß mancher Pädagoge lieber Nachhilfeunterricht für Schüler gibt, denen ein Machtwort plötzlich zu Lerneifer verholfen hat, als für die lahme und widerspenstige Klasse zuvor?)
: 3. Hotline. Diese Entscheidung "Schulung" ging mir erstens zu schnell, zweitens habe ich zu oft mitverfolgt, wie Unternehmen ihre Könner vom lästigen Kundenkontakt isolierten, indem sie die ihr Wissen aufschreiben ließen, dann bekam das ein Call-Centrum, daraus wurde eine rechnergestützte Gesprächsführung, der Protest der Könner wurde niedergebügelt - und teures Personal abgebaut.
: a): Nicht mal a), sondern Vorfeld. Welcher Grad an Kundenzufriedenheit ist gefordert? Was ist notwendig, um den zu erreichen? Wieviel davon kann das Call-Center überhaupt? Was tun wir, wenn selbst ein Zentrum von Call-Göttern übefordert wäre? ("Hallo, ich habe eine Frage, wie kriege ich meinen Nähfaden durch das Nadelöhr?")
: Angenommen, Forderung und Möglichkeiten ließen sich theoretisch in Übereinstimmung bringen: Was ist alles dafür notwendig - was kostet das, und ist der Auftraggber bereit, diese Kosten zu bezahlen, oder überarbeitet er seine Wünsche?
: Erneut a): Einstellung. Sicher wollen die Kopfgeschirrträger im Call-Center mehr Dankesworte als Flüche hören. Sicher sind sie bereit, sich in ihrer bezahlten Arbeitszeit dafür ins Seminar zu setzen.
: b) Angenommen, die Berater im Callcenter kriegen Zeit, Geld und Gelegenheit, dann prognostiziere ich, daß man sie ohne Mühe dazu bringt, sich selbst mit dem Gegenstand der Beratung auseinandersetzen (Nadel und Nähfaden oder SAP /R3).
: Ist die Zeit knapp, würde ich einen Könner der telefonischen /R3-Beratung mieten. So gut er sich im Call-Center-Geschäft in Sachen /R3 auskennt, würde ich als Chef der Call-Center-Leute nur meine schützende Hand über ihn halten, sein Praxisseminar sogar selbst besuchen.
: Aber ich beobachte zu häufig, wie Führungskräfte meinen, sie könnten Geld sparen, indem sie ihr Personal erst in eine unlösbare Klemme bringen und dann einen Trainer beauftragen.
: Hast Du noch mehr solcher Fragen?
: Ciao
: Wolfgang
4. Ich will Ingenieur werden. Ein Professor ist ein wahnsinnig toller Experte, schmiert die Tafel grade so voll mit Formeln usw. Nur leider kapier ich nix. Der macht das viel zu schnell, geht nicht auf meinen Wissenstand ein, hat eine monotone Sprechweise, dazu nuschelt er immer. Er sagt uns auch nie, für was wir das brauchen, was er auf die Tafel malt. Ich möcht so gerne Ingenieur werden, aber der Typ bringt mich zum Verzweifeln, wahrscheinlich schmeiß ich das Studium. Und jetzt die Frage: wenns mehreren Studenten dieses Professors so geht (signifikant mehr als bei anderen Profs), was ist dann die richtige Vorgehensweise, denn Fachmann ist er ja, daran kanns nicht liegen.
5. Keine Frage, aber das Totschläger-Argument schlechthin. Ich weiß nicht wie ich jetzt drauf komm, aber ich glaub, das ist gut. Was ist die lehrreichste Sendung im deutschen Fernsehen? Hoffentlich gibst Du mir Recht, wenn ich sag, die Sendung mit der Maus. Wer erklärt den Kindern was? Tolle Experten? Lackierer? Schreiner? Ingenieure? Täräää! Nein, ein paar nette Typen, die irgendwann mal gelernt haben, was Kinder interessiert, wie die am Besten Dinge kapieren, und wie man deshalb Kindern was erklären muss. Hoffentlich sind das jetzt wenigsten Pädagogen, oder die Konzeptersteller dahinter, muss ich direkt mal recherchieren.
Gruß Juergen



The administrator has disabled public write access.

Re: Die Restarbeiten, die lästigen Haarspaltereien 21 years 9 months ago #4780

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Jürgen,
Danke für Deine Geduld...
: Hier halte ich mich mit einer Wertung bewusst zurück. Denn ihr Ziel haben sie sicher sehr gut erreicht, fragt sich nur, ob das Ziel wirklich das richtige war?
"Richtig" nach wessen Maßstäben? Die katholische Kirche hat Wunderbares erreicht, Wilhelm von Ockham schuf mit seiner Regel
_Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist.“ (Wilhelm von Ockham, um 1300-1349)
eine wichtige Voraussetzung für Aufklärung und naturwissenschaftliche Forschung.

Die nur halt gemacht hat vor uns selbst. Eigentlich müßte "die Psychologie" die Grundlagenwissenschaft für "die Pädagogik" sein, ähnlich wie "die Physik", spezielle Atomphysik mit dem Bohr'schen Atommodell, die Grundlage ist für die Chemie.
(Ich kenne aus ähnlichen Diskussionen den empörten Einwand von Pädagogen: "Aber die Pädagogik ist eine eigenständige Wissenschaft, die beweist ihre Thesen aus sich selbst heraus."
Aber was wäre mit der Chemie, wenn sie das Bohr'sche Atommodell ignoriert?

Aber während sich die Physiker sehr einig sind über ihr Periodensystem der Elemente, scheint in "der Psychologie" jede These richtig zu sein einschließlich ihrem Gegenteil. Es gibt ja nicht mal "die Psychologie", sondern unzählige verschiedene Schulen, die gemeinsam Wilhelm von Ockham ignorieren. Schon die ersten Begründer Freud, Adler, Reich und Jung haben sich gestritten und keinen Konsens finden können.
(Haben wir keinen Psychologen als QMB, der hier zur Klärung beitragen kann?)

„Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft.“ (Immanuel Kant)
"Die Psychologie" verfehlt diesen Anspruch, es ist kein Ganzes zu sehen, sondern ein Haufen Theorien mit vielen Widersprüchen darin. Und diese Gebilde ist auch nicht nach Prinzipien geordnet, sondern nach Begründern ihrer einzigartigen psychologischen Schule.

Eine wesentliche Ursache dafür: Seit biblischen Zeiten sind unsere Modelle vom Menschen aus Werten zusammengesetzt, wie ein LEGO-Haus aus Lego-Bausteinen. Angefangen bei himmlischen und höllischen Heerscharen, der Erde als Schlachtfeld dazwischen, wir Menschen mit einer Erbsünde behaftet, Verhalten ist gut oder schlecht, Charaktermerkmale sind gut oder schlecht.

Aber jedes dieser Modelle stößt auf Widerstand.
Weil jedes mündige Individuum "gut" und "böse" nach seinen eigenen Maßstäben mißt und die Wertmaßstäbe anderer ablehnt.
Daß derjenige, der mit seinem Wertesystem am Widerstand gescheitert ist, ein neues versucht, das ist naheliegend. Aber auch das wird auf Widerstand stoßen.
Folgerung: Werte sind einfach ungeeignet als Inhalte eines Modells vom Menschen.
Aber üblich. Selbst die Personalabteilungen suchen nach Bewerbern mit bestimmten Charaktereigenschaften, und sie ahnen wohl, daß diese sehr von den Umständen abhängen.
Müßte sich Werner von Siemens den Umständen eines Großkonzerns anpassen, hätte er fast keine Chance, zur herausragenden Führungspersönlichkeit zu werden.

Ein Beispiel einer Folge der Untauglichkeit von Wertesystemen als Modell vom Menschen erleben wir an Niccoló Machiavelli. In seinem "Il Principe", "Der Fürst", beschrieb er die Menschen außerordentlich treffend. Schonungslos treffend.
Und wurde geächtet, manche Kritiker empfanden ihn als schlimmer als Pornographie. Wohl weil wir Menschen uns lieber als Ideal vorstellen und alles Böse auf unsere Gegner projizieren.
Sogar die Spiegel im Badezimmer sind grün gefärbt, weil wir uns derart verfälscht lieber
sehen.

Wo wäre das Qualitätswesen, wenn wir von der Schieblehre nicht das Ist ablesen, sondern das "sollte sein", und wenn unser Kunde anderes behauptet, dann liegt das an seiner Bösartigkeit?

Je tiefer die Aufklärung seit Descartes und Pascal diese Selbstgefälligkeit der Menschen überwindet, desto brauchbarer werden die Modelle vom Menschen, behaupte ich - und weise es auch gern nach.

: Meine Antwort hier drauf ist, dass man sehr genau unterscheiden muss, denn Werbung ist durchaus legitim.
Ja, aber unlauter ist, wer Versprechungen macht ohne geprüft zu haben, ob er sie auch einhalten kann.

: Das Problem hierbei ist wieder das der Inflation.
Besonders schlimm scheinen mir daran zu sein: Die Verzettelung und die Duldung von Widersprüchen.
Es bleibt "den Pädagogen" nichts anderes übrig, wenn schon die Grundlagenwissenschaft für sie versagt.

: Es gibt keinerlei "Qualitätssiegel" oder nötige Mindestvoraussetzung um ein "Weiterbildungsbüro" zu eröffnen.
Es hätte auch keine Legitimation außer der eines "Qualitätssiegel deutscher Roßtäuscher". Natürlich kann sich eine Gruppe zusammentun und irgendwelche Qualitätsmaßstäbe erfinden. Aber wie will man bei dem Tohuwabohu in der Grundlagenwissenschaft Psychologie denn glaubhaft machen, daß die einen Qualitätsmerkmale dem Kunden einen höheren Nutzen bringen als andere?

: ...Mammutjäger...
: Natürlich war das so. Heißt das aber auch, dass das besser war?
Wieder: Nach wessen Maßstäben?
Einerlei, wie der "best Practice" der Mammutjäger bei der Weitergabe ihrer Künste war, wenn es nach ihren eigenen Maßstäben besser gegangen wäre, hätten sie es versucht und wären dabei geblieben.
Deshalb war ihre Kunst die beste - aus ihrer Sicht. Möglicherweise von Clan zu Clan verschieden.

: Mit dieser Einstellung wird jede Verbesserung verhindert (Hamma aba imma scho so gmacht...) Menschen haben auch schon immer Kinder erzogen, haben diese auch immer schon geschlagen. Heißt das, diese Hobby-Pädagogen habens richtig gemacht?
Wieder: Nach wessen Maßstäben. Heute hat sich das nicht nur umgedreht, sondern Lehrer werden sogar abgestochen und erschossen. Nach welchen Maßstäben ist das besser? Schlagen und Erstechen ist beides schlecht.

: Wenn ein qualifizierter Pädagoge jetzt hergeht und sagt, er hat erstens Zahlen und Beweise, dass das der falsche Ansatz ist, und er hat auch eine fundierte Theorie, wie Erziehung "bessere" Kinder formen hilft, was passiert dann?
Es funktioniert nicht. Weil ("besser") hier wieder das Wertesystemdenken drin steckt. Ganz egal, welche Maßstäbe er anlegt für "besser", je weiter diese seine Kinder auf ihrem Weg zu ihrer Mündigkeit, desto eher werden sie dagegen protestieren und eher Gegenteil leben.

In der Kirche seit Moses hat die Erziehung so gut funktioniert, wie Kinder und Erwachsene vor der Hölle weit mehr Angst hatten als vor ihrem Priester / Lehrer.

: Meiner Meinung nach, wie im Betrieb, ist immer alles abhängig vom Ziel.
Klar, vom Unternehmensziel wie "Zukunft und Wachstum". Dem fühlt sich aber sehr entfernt, wer mault: "Was, Samstag schon wieder Weiterbildung? Wo ich die doch gar nicht brauche, nur unser Personalentwickler behauptet das."

: Wenn die Eltern sich einen angepassten, autoritätsgläubigen Nachwuchs wünschen, erreichen sie ihr Ziel besser mit Schlägen, ist klar.

Mir kommt gerade ein Gedanke. Kühn, aber ich behaupte mal: Wo immer der Satz zutrifft
"Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten Eigenschaften." (Aus Japan)
da kann man seine Lehrlinge / Kinder / Schüler allenfalls ein Stück erziehen in Richtung Ebenbild des Erziehers. Jeder Anspruch, Lehrling / Kind / Schüler zu etwas anderem erziehen zu wollen, als der Erzieher vorlebt, scheitert an dessen Unglaubwürdigkeit.

Heißt: Wenn Eltern rauchen, wird es ihnen verdammt schwer fallen, ihre Kinder zum Nichtrauchertum zu erziehen. Das, vermute ich, geht eher andersherum: Wenn das Rauchen und seine schrecklichen Folgen quälend deutlich sind, dann werden viele Kinder aus Protest das Rauchen ablehnen.

:: Mammutjäger-Lehrling
: Wie ist das für Dich mit Führungskräften allgemein? Muss der Abteilungsleiter, z.B. IT selber PC zusammenbasteln können,
Naja, falls er mal wieder Samstag/Sonntag durcharbeitet für die Powerpoint-Präsentation am Montagmorgen und sein Rechner ausfällt, dann hat die besseren Chancen, wer ihn reparieren kann...:-)
Wichtig ist, daß mein Chef nach seiner Forderung "bauen sie mir ein Perpetuum mobile", meine physikalisch untermauerten Einwände nicht abschmettert mit dem forschen "Probleme gibt's bei mir nicht!", sondern noch in der Lage ist, die Richtigkeit des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik zu erkennen.

Mitarbeiter lassen sich um so leichter führen, je eher sie überzeugt sind: "Unser Chef weiß, wovon er redet. Seine Entscheidungen sind manchmal zwar unangenehm, aber er weiß schon, was er tut."
(Und natürlich noch leichter, wenn sie meinen "Unser Chef führt uns dahin, wo wir selbst schon hinwollen", aber das ist ein anderes Thema.)

: oder ist es wichtiger, dass er seine Leute organisieren, motivieren kann?
Das ist kein Gegensatz, kein "entweder - oder" zwischen fachlichem Können und den Führungsfähigkeiten für eine bestimmte Gruppe Mitarbeiter in einer bestimmten Aufgabe. Der als "Bester" anerkannte, charismatisch führende Entwicklungsleiter kann als Leiter Vertrieb auf die Nase fallen.
Aber eines ist wohl allgemeingültig: Je höher die fachlichen Qualifikationen, desto leichter wird e die Fachleute dieser Richtung führen können.
(Wenn er nicht anfängt, selber kontruieren zu wollen, oder gar seine Fachmitarbeiter niederzumachen mit seinen besseren fachlichen Qualifikationen).

: In meinen Trainerkreisen ist es durchaus üblich, einen sicheren Erfolg durchblicken zu lassen...tolle Bilder...und wenn’s nachher nicht funktioniert, dann war halt der ominöse „Praxistransfer“ dran schuld."
: Wunderbares Beispiel. Da haben wir genau den Fall, den ich oben schon erwähnt hab. Mangelnde Zieldefinition. Was, bitte, ist Identifikation. Ab welchem Kennwert gilt das Ziel als erreicht? Wenn das defniert ist,...
Manche Ziele können noch so gut definiert sein und sind doch unerreichbar. Wie den Mitarbeitern eines notorisch unpünktlichen Chefs Pünktlichkeit beizubringen.
Zieldefinition ist eine notwendige Voraussetzung. Aber vor dem Angebot muß dann die Machbarkeitsuntersuchung kommen, die auch die Randbedingungen wie die notorische Unpünktlichkeit des Chefs berücksichtigt. Klugerweise werden ihn so nicht beleidigen, sondern den Kelch lieber an uns vorgehen lassen.
Unerfüllbare Aufträge anzunehmen, bringt wenig.

: Und erzähl mir jetzt nicht unter den Ingenieuren gibt es nur Idealisten und moralisch einwandfreie Berufstätige.
Doch, natürlich, nur! Wir sind die Edelsten..;-))

: Natürlich gibt es sehr wohl verallgemeinerbare Grundsätze in der Pädagogik. z.B....
: - Ich höre und vergesse. Ich sehe und erinnere. Ich tue und verstehe. Konfuzius
Den habe ich gerade in meine Zitatensammlung übernommen.

: Die Leistung von Moses halte ich übrigens nicht für eine pädagogische, sondern für ein Mischung aus Marketing und Massenpsychologie.
Hihi, ja. Aber gibt es da einen prinzipiellen Unterschied?

: "Massenpsychologie des Faschismus" von W. Reich? Klasse)
Ja, früher mal gelesen. Könnte mal wieder fällig sein. Ansonsten habe ich schon vor dem 11. September eine Anleitung formuliert, wie man das Phänomen gezielt wieder erzeugen kann. Es ist erstaunlich simpel - wenn die Umstände passen.
Es ist so simpel, daß man sagen kann: "Wenn die Umstände passen und die Gesellschaft sich nicht wehrt, dann findet sich schon einer, der aus diesem Mißbrauch Gewinne zieht."

: Mit Affen und anderen Tieren und deren Erziehung kenn ich mich nicht aus, Pädagogik bezieht sich ausschließlich auf Menschen.
Tja, aber abgesehen vom wesentlich größeren Hirnvolumen sind die größten Unterschiede zwischen Affe und Mensch unsere Einbildung.
Hast Du das Buch "der Pferdeflüsterer" gelesen, das Original von Monty Robers? Da sind wesentliche Übereinstimmungen mit der Kunst, das Vertrauen von Seminarteilnehmern zu gewinnen.


: Die Praxis der Erziehung ist das, was von Dir so anschaulich mit Mammuts und Jägern und Priestern beschrieben wurde. Diese Praxis wurde meines Wissens tatsächlich das erste Mal abstrahiert zu einer allgemeinen Theorie der Erziehung bei den Griechen.
Ich stimme gern zu, daß Gedanken über das Lernen und Lehren können erst lange nach diesen Tätigkeiten selber entstanden sein. Erst mußte die Menschheit lernen, begrifflich zu sprechen und zu denken, dann erst konnte sie Gedanken über das Lehren ersinnen.
: Oder, um in Deinem Bild zu bleiben, meinst Du die Jäger sind abends ums Feuer gesessen, und haben sich unterhalten, wie es zu bewerkstelligen sei, aus dem Nachwuchs tapfere Krieger, gute Jäger usw. zu machen? Die waren wahrscheinlich mit was anderem beschäftigt.
Gewiß.
: Deshalb: die Praxis gabs immer schon, die Theorie kann nur durch Beobachtung und Systematisierung der Praxis erfolgen.
Ja, falls "Systematisierung" das Verfahren der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung nach Wilhelm von Ockham einschließt.

: "Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, daß man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht." (George Bernhard Shaw)
: Das sind so die Rettungsanker für verzweifelte Pädagogen, wenn andauernd die Daseinsberechtigung ihrer Disziplin angezweifelt wird.

Ja, und hihi: "Hohe Einbildung kann man beweisen durch das Beharren an gefälligen, aber unzweckmäßigen Vorstellungen bei Ignoranz naturwissenschaftlich untermauerter Fakten."

Die Verzweiflung des Pädagogen muß nicht sein.
Da mach ich eine eigene Antwort draus.

Ciao
Wolfgang

The administrator has disabled public write access.
Time to create page: 0.309 seconds
Copyright © 2025 quality. All Rights Reserved.
Joomla! is Free Software released under the GNU General Public License.