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Archiv 2002 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Die Verantwortung der Manager heute ?

Vielleicht das Grundübel 22 years 9 months ago #3168

  • Juergen_
  • Juergen_'s Avatar
Hallo zusammen,
: 3. Lösungsansatz: Aufklärung
: Die größten Risikoursachen und Kostentreiber liegen bekanntlich im zwischenmenschlichen Bereich.
: Erfolg (=produktiver arbeiten als die Konkurrenz) in der Zusammenarbeit erfordert realistisches und gemeinsames Verständnis des Geschehens.
warum wird dann hemmungslos in immer neuere Maschinen investiert, aber nicht in die Ausbildung der Menschen, die diese bedienen sollen?
: Dieser Aufklärung haben sich die Fachleute der "Soft Facts" bis heute recht erfolgreich widersetzt.
: Denn wer Prof. Malik eher recht gibt mit...
: _Ein großer Teil der für die Managementpraxis empfohlenen Psychologie stammt aus dem Therapiebereich. Dieser ist unter Fachpsychologen an sich umstritten. Die rund 600 verschiedenen Psychotherapieverfahren werden allesamt sowohl in bezug auf ihre theoretische Qualität als auch ihre praktische Wirksamkeit als weitgehend fragwürdig angesehen. (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
: ...der erkennt auch das kollektive und grundätzlich Unvermögen dieser Profession, zwei Thesen miteinander zu vergleichen, sich für die "bessere" zu entscheiden und die andere zu lassen .
heißt das, die Psychologie als Profession ist "schuldig" keine klare Anleitung zu liefern?
Da frag ich aber, Anleitung für was?
- damit Menschen besser zusammenarbeiten können?
- damit Menschen besser zusammenarbeiten müssen?
- damit Menschen genau so handeln, wie ich als Chef das will, weil es am wirtschaftlichsten ist?
Was heißt hier "bessere These". Für wen? Das hängt doch von den Individuen ab.
: Die Folge: Ein Tohuwabohu von Modellen, die alle behaupten, wahr zu sein, und es zusammen doch nicht sein können.
Da macht mich aber froh, dass sich Menschen nicht so einfach mit Formeln berechnen lassen wie Natur- oder andere Gesetze.
Herr Horn, überlegen Sie bitte mal, was Ihre Forderungen alles bedeuten würden.... Wahrscheinlich wär vieles wirtschaftlicher
und genauer und messbarer, aber wollten Sie in so einer Welt leben?
: Was wäre, hätten die Flugzeugbauer unter uns nicht nur eine Aerodynamik, sondern "rund 600, die in bezug auf ihre theoretische Qualität als auch ihre praktische Wirksamkeit als weitgehend fragwürdig angesehen werden"?
Flugzeuge sind keine Menschen. Es handelt sich dabei nicht um Gefühle, sondern um "hard facts"
: Es gäbe kaum noch Flugzeugabstürze, weil keine gebaut würden. Weil keiner Geld gäbe für noch eine abenteuerliche Flugzeugkonstruktion.
: Wenn selbst die Fachleute uneins sind, auf welchen Grundlagen sollen die Gestalter von Managementsystemen dann gestalten können?
Auf der Grundlage der Organisation, für die das QMS gültig sein soll. Man frage einfach die Menschen, die die tägliche Arbeit verrichten....
: Kein Wunder, wenn jede neueste Managementmethode zu Bruch geht.
neue Managementmethode = schnelles Geld. Logisch dass die aus dem Boden sprießen
: So groß die Schäden durch dies Chaos, so wertvoll ist die Aufklärung im Bereich der "Soft Facts". Aufklärung, die "soft facts" mindestens "halb hart" macht.
: Ciao
: Wolfgang Horn




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Wie wäre es mit einem Impulsseminar? 22 years 9 months ago #3169

  • OJ_
  • OJ_'s Avatar
Schon wieder Hallo,
es ist eine der interessantesten Diskussionen die in der letzten Zeit in Foren gelaufen sind. Idee: Besser wäre es doch diese Diskussion in einem, nennen wir es einmal "Impulsseminar", fort zu führen. Nicht hochrangige Referenten wären gefragt, sondern das Diskutieren der einzelnen Statements der Teilnehmer zu diesem Thema. Der Titel könnte so oder ähnlich lauten: "Systemstandards/EFQM und menschenorientierte Organisationsmodelle (k)ein Widerspruch?"
Sollten sich noch weitere Interessierte (bis max. 15) finden, so würde ich mich bereit erklären die Veranstaltung zu organisieren.
Ich freue mich auf evt. Interessierte (bitte meine email Adresse verwenden) und Anregungen!
MfG OJ
PS: Das mit dem Eingabefenster und natürlich dem Datum ist schon gewaltig!!!!



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Re: EFQM der Stein der Weisen?! - Sicherlich nicht! 22 years 9 months ago #21906

  • RalfSchmidt_
  • RalfSchmidt_'s Avatar
>)Was bringt es mir (nachweislich) wenn ich diese und jene Änderung (Enablers) vornehme? Was sagen meine Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten dazu, was die Allgemeinheit? Außerdem halte ich den ganzheitlichen (ich weiß, ausgelutschtes Wort) Ansatz für Realitätsnäher als die Einzelaktionen ausgehend von der ISO et.al.
: Wenn das der Fall ist, so ist EFQM ebenso unbrauchbar wie ISO 9001, ISO 14001 usw. Aber wer arbeitet schon gerne an sich selbst um etwas zu verbessern (siehe PISA Studie)? Ist doch viel zu Anstrengend. Lieber Zertifikate sammeln und dicke EFQM Bücher schreiben.
Wie beschrieben. Wer sich allerdings auch beim EFQM ausschließlich auf die formelle Umsetzung und die Produktion von Papier beschränkt hat den Gedanken nicht verstanden.
: Wie wäre es einmal ein wenig darüber nach zu denken, wir machen die Wirtschaft und nicht die Wirtschaft den Menschen. Den Menshcen in "The point of view" wäre doch mal für diese Zeit etwas neues, auch wenn es das schon in der Vergangenheit gegeben hat.
Jain. Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust (ach!) ;-) Zum einen finde ich die zentrierung des Mensch als die Wurzel aller Aktionen, sowohl der guten als auch der nicht ganz so guten, ein sinnvoller Ansatz. Die daraus abzuleitenden Aktivitäten wie z.B. Förderung sind i.a. langwierige Prozesse die eine schnelle Anpassung an das Geschäftsumfeld nicht ermöglich. Ein weiteres Manko ist die Schwierigkeit in sehr großen Organisationen ausschließlich mittels der "Ressource Mensch" :-( strukturierte Prozesse zu etablieren. Die "organische Geschäftsführung" ist in der heutigen, schnellebigen Zeit IMO nicht umsetzbar bzw. nur als eine Komponente zu sehen.
Bis dann,
Ralf Schmidt
und dieses Mini-Eingabefenster ist immer noch die Hölle bei etwas längeren Beiträgen...



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Re: EFQM der Stein der Weisen?! - Sicherlich nicht! 22 years 9 months ago #22325

  • RalfSchmidt_
  • RalfSchmidt_'s Avatar
>)Was bringt es mir (nachweislich) wenn ich diese und jene Änderung (Enablers) vornehme? Was sagen meine Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten dazu, was die Allgemeinheit? Außerdem halte ich den ganzheitlichen (ich weiß, ausgelutschtes Wort) Ansatz für Realitätsnäher als die Einzelaktionen ausgehend von der ISO et.al.
: Wenn das der Fall ist, so ist EFQM ebenso unbrauchbar wie ISO 9001, ISO 14001 usw. Aber wer arbeitet schon gerne an sich selbst um etwas zu verbessern (siehe PISA Studie)? Ist doch viel zu Anstrengend. Lieber Zertifikate sammeln und dicke EFQM Bücher schreiben.
Wie beschrieben. Wer sich allerdings auch beim EFQM ausschließlich auf die formelle Umsetzung und die Produktion von Papier beschränkt hat den Gedanken nicht verstanden.
: Wie wäre es einmal ein wenig darüber nach zu denken, wir machen die Wirtschaft und nicht die Wirtschaft den Menschen. Den Menshcen in "The point of view" wäre doch mal für diese Zeit etwas neues, auch wenn es das schon in der Vergangenheit gegeben hat.
Jain. Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust (ach!) ;-) Zum einen finde ich die zentrierung des Mensch als die Wurzel aller Aktionen, sowohl der guten als auch der nicht ganz so guten, ein sinnvoller Ansatz. Die daraus abzuleitenden Aktivitäten wie z.B. Förderung sind i.a. langwierige Prozesse die eine schnelle Anpassung an das Geschäftsumfeld nicht ermöglich. Ein weiteres Manko ist die Schwierigkeit in sehr großen Organisationen ausschließlich mittels der "Ressource Mensch" :-( strukturierte Prozesse zu etablieren. Die "organische Geschäftsführung" ist in der heutigen, schnellebigen Zeit IMO nicht umsetzbar bzw. nur als eine Komponente zu sehen.
Bis dann,
Ralf Schmidt
und dieses Mini-Eingabefenster ist immer noch die Hölle bei etwas längeren Beiträgen...



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Ein Lob dem Forum 22 years 9 months ago #22326

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo Freunde,
lange haben ich diesen Thread ignoriert in der Vermutung, da gibt es sowieso nur Hohn und Spott zu lesen.
Aber nein, ich habe mich geirrt.
Sondern nachdenkliche und kritische Beiträge, die starkes Engagement zeigen für eine bessere Zukunft.
Sogar die Enge des Eingabefensters fiel wieder auf: Manche Argumentationsketten sind eben etwas länger als drei Worte.
Hat Herr Rescheneder also doch mal wieder was Gutes angestoßen.
Ciao
Wolfgang Horn



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Vielleicht das Grundbel 22 years 9 months ago #22327

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo, Freunde,
1. Thesen
"Verantwortung der Manager"?
Welche Verantwortung hat der Manager?
Eigentlich keine. Außer der, die Weisungen seines Chefs gewissenhaft auszuführen.
Daher erübrigt sich auch die Diskussion über weitergehende Verantwortungen.
Wer den Fehler macht, ihm eine Verantwortung zuzuschreiben, die er aufgrund seines Arbeitsvertrages gar nicht wahrnehmen darf, der versperrt sich den Blick auf die wirklich Verantwortlichen, der stellt Fehldiagnosen und seine Therapiemaßnahmen sind Pfusch.
2. Begründung.
Unternehmer, Gesellschafter und Aktionäre haben das Recht, ihr Vermögen nach ihrem eigenen Geschmack zu verschleudern - oder zu mehren.
Sie haben das Recht, sich die Angestellten und Berater zu holen, die ihnen kräftig helfen.
In Arbeitsverträgen mit ihren Angestellten verpflichten sie sich, diesen ein Gehalt zu zahlen. Und die Angestellten, die Weisungen ihres Chefs auszuführen.
Wenn der Unternehmer einen Teil seiner Arbeit delegiert, dann erwartet er natürlich die korrekte Erfüllung dieser Aufgabe. Das nennt man dann auch Verantwortung, aber sie ist eine Art "kleine Verantwortung" gegenüber der seines Unternehmers.
Der Mitarbeiter ist vor allem nicht verantwortlich für das, was sein Chef tut. Oder für richtig hält.
Quod erat demonstrandum.
3. Lösungsansatz: Aufklärung
Die größten Risikoursachen und Kostentreiber liegen bekanntlich im zwischenmenschlichen Bereich.
Erfolg (=produktiver arbeiten als die Konkurrenz) in der Zusammenarbeit erfordert realistisches und gemeinsames Verständnis des Geschehens.
Die Natur- und Ingenieurwissenschaftler haben uns dafür phantastische Modelle geschaffen, von Sir Isaac Newtons Himmelsmechanik über die thermodynamischen Hauptsätze, Maxwell's Gesetze der Wellenausbreitung meiner Profession, Bohr'sches Atommodell, Aerodynamik und so weiter.
So verläßlich diese Modelle, so schwer vielleicht der Seufzer, mit dem der Traum vom Perpetuum Mobile platzt oder der von der kalten Kernfusion.
So verläßlich diese Modelle, so gut verstehen wir uns, so gut und produktiv arbeiten wir zusammen, so erfolgreich sind wir.
Ein Produkt der Aufklärung.
Die erst nach den scholastischen Disputen über die "absolute Wahrheit" einsetzte.
Als Wilhelm von Ockham die Suche nach der "absoluten Wahrheit" ersetzte durch die Suche nach der "besseren Wahrheit".:
_Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist." (Wilhelm von Ockham, um 1300-1349)
Dieser Aufklärung haben sich die Fachleute der "Soft Facts" bis heute recht erfolgreich widersetzt.
Denn wer Prof. Malik eher recht gibt mit...
_Ein großer Teil der für die Managementpraxis empfohlenen Psychologie stammt aus dem Therapiebereich. Dieser ist unter Fachpsychologen an sich umstritten. Die rund 600 verschiedenen Psychotherapieverfahren werden allesamt sowohl in bezug auf ihre theoretische Qualität als auch ihre praktische Wirksamkeit als weitgehend fragwürdig angesehen. (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
...der erkennt auch das kollektive und grundätzlich Unvermögen dieser Profession, zwei Thesen miteinander zu vergleichen, sich für die "bessere" zu entscheiden und die andere zu lassen .
Die Folge: Ein Tohuwabohu von Modellen, die alle behaupten, wahr zu sein, und es zusammen doch nicht sein können.
Was wäre, hätten die Flugzeugbauer unter uns nicht nur eine Aerodynamik, sondern "rund 600, die in bezug auf ihre theoretische Qualität als auch ihre praktische Wirksamkeit als weitgehend fragwürdig angesehen werden"?
Es gäbe kaum noch Flugzeugabstürze, weil keine gebaut würden. Weil keiner Geld gäbe für noch eine abenteuerliche Flugzeugkonstruktion.
Wenn selbst die Fachleute uneins sind, auf welchen Grundlagen sollen die Gestalter von Managementsystemen dann gestalten können?
Kein Wunder, wenn jede neueste Managementmethode zu Bruch geht.
So groß die Schäden durch dies Chaos, so wertvoll ist die Aufklärung im Bereich der "Soft Facts". Aufklärung, die "soft facts" mindestens "halb hart" macht.
Ciao
Wolfgang Horn



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