Hallo Ralf,
": ...fangen wir ja wieder von Vorne an!"
Hätten wir doch bloß erst gar nicht mit ISO 9001 angefangen!
"Und schon schickt jeder Kunde einen Auditor zum Lieferanten der sich dann (zurecht) ressourcenmäßig überfordert fühlt und alle schreien nach einem einheitlichen Vorgehen und man setzt sich zusammen und erstellt eine Norm deren Einhaltung dann unabhängige Auditoren überwachen und ....
: Nee, den Ansatz kennen wir schon, da machen wir doch lieber mal was neues."
Wie sieht denn das Neue aus? Regelmäßig schwärmen täglich unmengen von Kundenauditoren aus, um die Lieferanten zu (begutachten) zu entwickeln trotz all dieser vielen schönen Zertifikate. Und da selbst die TGA eine GmbH ist und somit natürlich nach streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitet, wird sie sicherlich nicht daran interessiert sein das die Zertifizierungen aufgrund ständiger Verbesserung weniger werden. Da lob ich mir doch unsere Nachbarn in Österreich, wo das ganze Akkreditierungsgeschäft bei der Behörde aufgehängt ist. Und das es auch in Deutschland sehr effektiv geht zeigt uns z.B. Bayern mit dem OHRIS System. Hier erfolgt eine Kostenlose Unterstützung und Zertifizierung der Unternehmen durch die GA. Noch wichtiger in diesem Zusammenhang ist sicherlich die Tatsache das der entsprechende Minister in Bayern die Unternhemen aufgefordert hat dieses Angebot anzunehmen. So etwas nenne ich vorbildlich, da endlich die Politik die Wichtigkeit erkannt hat.
": Wie wäre eine Qualitätsverbesserung bzg. der Anforderungen an die Umsetzung der ISO 9000? Die Norm an sich kann IMO nicht spezieller und konkreter werden, da würde man schon eine Norm für jede Unternehmensart geben. Also: Höhere Anforderungen an die Umsetzung, mehr vom EFQM-Gedanken denn von der ISO9000- "Erreichung"."
Was bringt der EFQM Gedanke? Ein Modell das z.Zt. sicherlich genauso so gut ist wie der MBA. Aber, was bringt es den Unternehmen wirklich. Wo ist der ROI? Gibt es nicht noch mehr Faktoren die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen? Wenn ja, wo ist das dazu passende Modell bzw. der Preis. Oder ist es womöglich nur ein einziger Faktor der den Erfolg eines Unternehmens ausmacht: Das Individium Mensch, mit all seiner Intelligenz, seinem Know-how, seiner Kreativität, seinem Einfallsreichtum, seinem Erfolgswillen, seinem Forschungsdrang, seinen Schwächen, seinen Fehlern usw.
Wenn das der Fall ist, so ist EFQM ebenso unbrauchbar wie ISO 9001, ISO 14001 usw. Aber wer arbeitet schon gerne an sich selbst um etwas zu verbessern (siehe PISA Studie)? Ist doch viel zu Anstrengend. Lieber Zertifikate sammeln und dicke EFQM Bücher schreiben.
Wie wäre es einmal ein wenig darüber nach zu denken, wir machen die Wirtschaft und nicht die Wirtschaft den Menschen. Den Menshcen in "The point of view" wäre doch mal für diese Zeit etwas neues, auch wenn es das schon in der Vergangenheit gegeben hat.
MfG OJ