Hallo OJ,
ist der Bronco noch zu verkaufen

: Ausnahmsweise muss ich unserem Anti ISO Verfechter in einigen Punkten recht geben.
Ja, seine Beiträge enthalten IMMER Punkte denen man zustimmen kann/muß. Die sich daraus ergebenden Diskussionen mit ihm sind dann leider absolut nicht "zielführend" sondern nur nervig.
: Wobei eine Pauschalisierung sicherlich nciht angebracht ist. Es gibt durchaus auch gute Manager die ihr Unternehmen, die Organisation und das notwendige System verinnerlicht haben.
Das sehe ich aber auch so. Das insbesondere in den unüberschaubaren Mammutläden vieles schlecht oder sogar vorsätzlich betrügerisch läuft ist ein immanenter Systemfehler. In seinem Beitrag nennt er aber diese (ich hoffe doch mal kleine) Gruppe "die Manager". Also alle über einen Kamm!
: Warum sind ISO 9001 Zertifikate kaum noch etwas Wert? Weil Systeme durch Berater und Musterhandbücher geschaffen wurden. In vielen Fällen geht es nicht um Systemoptimierung, sondern um Sicherung einer Lieferanten - Kunden Beziehung durch vorzeigen eines Zertifikats.
Hhhmm..., ja, aber die Frage ist doch mit welcher Problemstellung die Betriebe an das Zertifikat herangegangen sind. Brauche ich den Pappdeckel weil der Kunde das verlangt oder der Chef sich den über den Schreibtisch hängen möchte? Oder führe ich ein QM-System, nach welchem Modell auch immer, ein, um meine Prozesse zu verbessern, zu stabilisieren, transparenter zu machen, etc. Im ersten Fall ist doch das Ziel mittels Musterhandbuch und Minimalaufwand sinnvoll erreicht: Der Pappdeckel ist da, hat wenig interne Ressourcen verschwendet und ging schnell. Auftrag ausgeführt. Wer natürlich den zweiten Weg gehen wollte aber beim ersten hängen geblieben ist hat schlicht und einfach versagt. Ist der Vorgesetzte mit der Leistung dennoch zufrieden bedeutet das das der Auftrag ursprünglich hätte heißen sollen "Pappdeckel haben" und nicht die häheren Ziele die dem QMB aufgetragen wurden - die aber in endgültiger Konsequenz niemand wirklich haben wollte.
: Denk mal über die Aussagen von unserem "Freund" nach, gerade was Gehälter, Karrieredenken und Zielvereinbarungen angeht.
Hm, ja, leider bekommen wir das immer wieder vorgelebt und gezeigt wie gut und einfach man damit fährt, egal ob in Wirtschaft oder Politik. Wer ab einer gewissen Position Mist baut geht in Frührente mit fetter Abfindung und Pension. Der Fehler wird dann von den 8.000 Mitarbeitern getragen - die man dann kurzerhand rauswirft. Shareholder value eben. Das das aber das unumstößliche Denken/Vorgehen ALLER Manager sein soll ist quatsch.
: In vielen Fällen sind wirklich die Manager das "Übel" und nicht das System. Warum gibt es zur Zeit die Diskussion um die Funktion des "Beauftragten der Obersten Leitung"? Weil sich kaum ein Manager bewußt ist, dass er selbst für die Systemgestaltung und -optimierung verantwortlich ist. Am besten an den QMB deligieren. Und schon hat der (die) Manager wieder nicht verstanden worum es eigentlich geht!
Das ist aber kein Problem eines QM-Systems sondern ein prinzipielles Führungs(fehl-)verhalten. Die Qm-System betreffenden Probleme werden an den QMB weiter gereicht, "Personelle Entscheidungen" werden durch externe Berater gefällt, etc. Nur nicht selbst hinstellen und sagen: "Ich/Wir haben beschlossen aufgrund der und der Fakten diese und jene Konsequenz zu ziehen". Das Zeitalter der Bungee-Manager bringt nun mal keine W v. Siemens, G. Daimlers oder ähnliche Größen hervor sondern nur noch angepasste Strahlemänner ohne Wurzeln im Unternehmen. Ich denke mal das wird sich aber irgendwann wieder ändern(!?).
Aber, wie gesagt, mit den ganzen Verallgemeinerungen und seiner bekannten Art auf Diskussionen einzugehen kann ich nur warnen: DON'T FEED THE TROLLS!
Bis dann,
Ralf Schmidt