Hallo Florian,
Danke für Dein Posting, auch wenn ich Dir in Deiner Bewertung des generellen Nutzens einer solchen Software nicht zustimmen kann.
"meine Erfahrungen geht dahin, dass es eine relativ grosse Arbeit macht alle Prozess zu erfassen"
Stimmt!
"und der nutzen hält sich in Grenzen."
Kommt drauf an, wie man es macht und was man vom Einsatz der Software erwartet. Mir ist es mehr als einmal während eines Workshops passiert, dass zwei Abteilungsleiter sich gegenseitig angesehen haben und gesagt haben: "So machen wir das doch nicht - oder?"
Antwort: "Doch genau so machen wir das!"
"Aber das ist doch der komplette Blödsinn!"
"Sag ich doch schon seit langer Zeit, aber Ihr habt uns ja nie verstanden."
"Dann lass uns das doch in Zukunft anders machen."
"OK"
Auf meinen Einwand, man solle doch erst noch den alten Zustand abbilden, weil im Modell nur Ist-Prozesse abgebildet werden sollten, sagte einer der Abteilungsleiter: "Das ist ab heute der Ist-Prozess, ich habe den hiermit in Kraft gesetzt."
Da war ein großer Nutzen sofort gegeben.
"Leider werden oft mit solcher Software Know-how Inseln geschaffen, die es dem allgemeinen Mitarbeiter immer schwerer machen, bei Verbesserungen eingebunden zu sein."
Wenn ein Abteilungs- bzw. den jeweiligen Kernprozess übergreifendes Modelle erstellt wird, ist gerade das Gegenteil der Fall. Wichtig ist, dass hier in einer abstrahierten Sprache abgebildet wird und in der Darstellung der Informationsfluss vom Leistungserstellungsprozess getrennt wird. Dann wird den anderen Abteilungen ermöglicht, über den Tellerrand des eigenen Arbeitsumfeldes hinauszuschauen und so bessere Vorschläge machen zu können.
Ausserdem sollte eine vernünftige Prozessmodellierungssoftware ein Vorschlagswesen unterstützen.
"Für das Management reicht oft eine Prozesslandkarte mit den Wechselbeziehungen und den groben Arbeitsprozessen."
Vielleicht, allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass Realität und Wunschdenken des Managements durcheinander geraten. Nach dem Motto: Wir machen eine Grobdarstellung, die Ausfüllung dieser Tätigkeit ist ja schließlich trivial, die müssen wir nicht abbilden. In Wirklichkeit gibt es dann aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten, diese "Trivialtätigkeiten" auszugestalten. Das Ergebnis ist dann ein Telekom-Prozess, wo der Kunde von einer Ohnmacht in die ander fällt.
: weitere Tools:
:
www.ibo.de,
www.triloga.ch,
Ich habe mir gerade die Websites angeschaut, hat mich leider nicht überzeugt.
Grüße,
Tim