Wer ist online

We have 81 guests and no members online

An-/Abmeldung

Datenbankzugriffe

 
Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
Archiv 2003 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Freigaben von Stücklisten - was mach ich mit den ollen Schinken?

Freigaben von Stücklisten - was mach ich mit den ollen Schinken? 21 years 6 months ago #6014

  • Horst S
  • Horst S's Avatar
Hallo Sabine
Gehn wir mal davon aus, dass alle Stücklisten bei Euch EDV-mäßig erfasst sind.
Wir hatten dieses Problem bereits 1997.
Lösung bei uns:
Alle Stücklisten bis zu diesem Stichtag in 1997 wurden in ein sogenanntes ARCHIV gelegt. Man kann das Stüli-Archiv aufrufen und ansehen bzw. ausdrucken aber nicht als z.B. Kopiervorlage für neue, ähnliche Stülis verwenden! Also alles alte ist bei uns nur "leseberechtigt" vorhanden.
Bei nach 1997 erstellten Stülis wurde dann automatisch über die EDV ein Feld "FREIGEGEBEN" installiert.
Nach 6 Jahren Praxis hat sich das wirklich gut bewährt, muss man schon sagen.
H.




The administrator has disabled public write access.

Re: Freigaben von Stücklisten - was mach ich mit den ollen Schinken? 21 years 6 months ago #6022

  • RalfSchmidt_
  • RalfSchmidt_'s Avatar
Hallo,
nachdem alle im ISO-Kastendenken das Vorgehen des Auditors verdammen lass es mich mal aus meiner Sicht so darstellen:
Ihr arbeitet in der Produktion mit als explizit "nicht freigegeben" gekennzeichneten Dokumenten. Das ist Schlamperei, ob mit oder ohne bürokratischem QM-System.
Auch wenn die Freigaben auf Zuruf erfolgt sind ("wer hat mir das noch vor 3 Monaten in der Mittagspase schnell freigegeben??") sagen die Dokumente das Gegenteil aus. Punkt.
Sich darauf zu berufen dass diese Dokumente vor der Zertifizierung erstellt wurden halte ich persönlich für fahrlässig. Es gibt ja immerhin die zwar nicht ganz ISO-konforme Methode der Rotstrichänderung: Der Freigebende streicht das "Nicht freigegeben" durch, setzt Datum und Namenskürzel daneben und fertig.
Es ist ja nicht so dass Ihr nur eine Normen-Forderung nicht einhaltet sondern dass Ihr mit Eurem Verfahren gegen jegliche Grundsätze der Produktionslenkung verstosst.
Das Killer-Argument der "Höllenarbeit" höre ich ebenfalls oft, wird schnell zunichte gemacht wenn man schriftlich einen Verantwortlichen für diesen Prozess im Protokoll festhalten möchte. Das ganze dann mit dem Hinweis dass das Verfahren bei einem Rechtsstreit als fahrlässig, nach der Belehrung als grob fahrlässig ausgelegt werden könnte, d.h. daraus entstehende Rechtsansprüche gegen die Firma an den verantwortlichen MA "durchgereicht" werden könnten. Und - schwupps, man geht das Thema an, bereinigt es und alle sind zufrieden. Es muss ja keine produktionsstillegende Arbeit werden sondern ein Projekt das in einer sinnvollen Zeitspanne nachweislich und nachverfolgt umgesetzt wird.
Bis dann,
Ralf Schmidt



The administrator has disabled public write access.

Re: Freigaben von Stücklisten - was mach ich mit den ollen Schinken? 21 years 6 months ago #6026

  • FlorianPadrutt_
  • FlorianPadrutt_'s Avatar
Hallo Sabine
erkläre doch dem Auditor, dass ihr alle Stücklisten, die aufgrund nächstens anstehender Aufträge benötigt werden, geprüft und freigegeben hättet.
Eine weitere Möglichkeit ist es, vor jedem Fertigungsauftrag die Stückliste freigeben zu lassen. Gibt es bei Euch so etwas wie einen Fertigungsplaner oder macht das der Entwickler? Dr Fertigungsplaner würde alle auf freigegeben, wo er keine anderslautenden Informationen hat.
Eigentlich seit Ihr die Einzigen, die das Risiko einer generellen Freigabe beurteilen können. Da die vergangenen Freigaben mündlich erfolgten und ihr sicherstellen könnt, dass alle SL in der Fertigung einmal freigegeben worden sind (auch wenn sie anders gestempelt sind), verstehe ich das Problem nicht.
Satz im Handbuch: Da wir vor der Einführung des Qm nach ISO9001 die Stücklisten mündlich freigegeben haben und keine ungepfüten SL in der Fertigung benutzt werden, gelten alle vor dem xx.xx.xxxx erstellten SL als freigegeben. Wir haben alle Stammdaten entsprechnd geändert!
In etwa so würde ich mich aus der Affaire ziehen. Natürlich nur, wenn es der Wahrheit entspricht.
Gruss Florian


qm-online.ch

The administrator has disabled public write access.

Na da fühlt sich mal ein Auditor auf den Plan gerufen! 21 years 6 months ago #6031

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
***Hallo Ralf,
: nachdem alle im ISO-Kastendenken das Vorgehen des Auditors verdammen lass es mich mal aus meiner Sicht so darstellen:
***Gehe ich recht in der Annahme: Du gehörst zu diesen verdammungswürdigen Kreaturen? ;-)
: Ihr arbeitet in der Produktion mit als explizit "nicht freigegeben" gekennzeichneten Dokumenten. Das ist Schlamperei, ob mit oder ohne bürokratischem QM-System.
: Auch wenn die Freigaben auf Zuruf erfolgt sind ("wer hat mir das noch vor 3 Monaten in der Mittagspase schnell freigegeben??") sagen die Dokumente das Gegenteil aus. Punkt.
***Genau das hat uns unser Auditor auch gesagt. Inkl. "Punkt"! Natürlich sind wir vor Einführung des QMS "Schlampen" gewesen, sonst hätten wir das ja nicht gemacht/gebraucht, gell?
: Sich darauf zu berufen dass diese Dokumente vor der Zertifizierung erstellt wurden halte ich persönlich für fahrlässig. Es gibt ja immerhin die zwar nicht ganz ISO-konforme Methode der Rotstrichänderung: Der Freigebende streicht das "Nicht freigegeben" durch, setzt Datum und Namenskürzel daneben und fertig.
: Es ist ja nicht so dass Ihr nur eine Normen-Forderung nicht einhaltet sondern dass Ihr mit Eurem Verfahren gegen jegliche Grundsätze der Produktionslenkung verstosst.
***Und das soll jetzt der Grund sein, warum ich mich hinsetzen soll und die Arbeit der vergangenen 20 Jahre nachkontrolliere? Hast Du einen Taschenrechner? Dann benutz den mal.
: Das Killer-Argument der "Höllenarbeit" höre ich ebenfalls oft, wird schnell zunichte gemacht wenn man schriftlich einen Verantwortlichen für diesen Prozess im Protokoll festhalten möchte. Das ganze dann mit dem Hinweis dass das Verfahren bei einem Rechtsstreit als fahrlässig, nach der Belehrung als grob fahrlässig ausgelegt werden könnte, d.h. daraus entstehende Rechtsansprüche gegen die Firma an den verantwortlichen MA "durchgereicht" werden könnten. Und - schwupps, man geht das Thema an, bereinigt es und alle sind zufrieden.
***Superidee: Mit Drohung die Leute zur Aktion zwingen! Was meinst Du, wie schnell ich das bisher aufgebaute Vertrauen dann verspielt haben werde? Ich bin als QM-MA der "HAUPTKOMMUNIKATOR" und kann nach Deiner Methode einpacken und nach Hause gehen.
Es muss ja keine produktionsstillegende Arbeit werden sondern ein Projekt das in einer sinnvollen Zeitspanne nachweislich und nachverfolgt umgesetzt wird.
***Ach, nun wird wieder relativiert? Eben wolltest Du mir noch den ganzen Arm ausreißen. Sinnvolle Zeitspanne? Sinnvoll gehört doch in die Merkmals-Schublade (siehe Definition Qualität), dazu muß ermittelt werden, was "sinnvoll" ist. Wir haben ermittelt, daß es "sinnvoll" ist, sukkzessiv die Stücklisten über Entwicklungänderungen anzufassen und dann freizugeben. Dann wird auch geprüft. Der Auditor fand das nicht sinnvoll, allerdings ohne "Ermittlung".
Mein lieber Ralf, ich habe gar nichts gegen Auditoren, die Missstände aufzeigen und damit helfen diese zu beseitigen. Das natürlich unter wirtschaftlichen Aspekten. Ich denke, als Auditor ist es durchaus schwer, innerhalb dieser mickrigen Zeitspanne des Audits dies vernünftig zu tun. Da ein Auditor auch nur ein Mensch ist, passieren manchmal die seltsamsten Dinge...
ABER ES KANN AUF GAR KEINEN FALL SEIN, DASS WIR PLEITE MACHEN, WEIL WIR ZERTIFIZIERT SEIN WOLLEN!
(Im Sinne von "Prozess gewonnen - Firma pleite")

Gruß
Sabine




The administrator has disabled public write access.

Re: Freigaben von Stücklisten - was mach ich mit den ollen Schinken? 21 years 6 months ago #6032

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
Hi hi,
: Gehn wir mal davon aus, dass alle Stücklisten bei Euch EDV-mäßig erfasst sind.
***Richtig.
: Wir hatten dieses Problem bereits 1997.
: Lösung bei uns:
: Alle Stücklisten bis zu diesem Stichtag in 1997 wurden in ein sogenanntes ARCHIV gelegt. Man kann das Stüli-Archiv aufrufen und ansehen bzw. ausdrucken aber nicht als z.B. Kopiervorlage für neue, ähnliche Stülis verwenden! Also alles alte ist bei uns nur "leseberechtigt" vorhanden.
: Bei nach 1997 erstellten Stülis wurde dann automatisch über die EDV ein Feld "FREIGEGEBEN" installiert.
: Nach 6 Jahren Praxis hat sich das wirklich gut bewährt, muss man schon sagen.
***Funktioniert doch aber nur, wenn Du die ARCHIV-Stuelis nicht zur Produktion verwendest, oder? Und wir nehmen die "nicht freigegebenen" "alten" zur Produktion.
Gruß
Sabine




The administrator has disabled public write access.

Auditor? Nö! 21 years 6 months ago #6035

  • RalfSchmidt_
  • RalfSchmidt_'s Avatar
> plakativ, wegen dem irrwitzigen Aufwand). Das bedeutet innerhalb der normalen Änderungszeiträume ggfs. Jahre bis das letzte Dokument bereinigt ist. In dieser Zeit kennt sich aber bald niemand mehr aus was jetzt Gültigkeit besitzt und was nicht.
: ABER ES KANN AUF GAR KEINEN FALL SEIN, DASS WIR PLEITE MACHEN, WEIL WIR ZERTIFIZIERT SEIN WOLLEN!
: (Im Sinne von "Prozess gewonnen - Firma pleite")
Hhhmm.., wenn Ihr Pleite macht dann wahrscheinlich wg. einem Produkthaftungs-Rechtsstreit bei dem Ihr trotz Zertifikat ganz schlecht dastehen werdet (grobe Fahrlässigkeit).
Bis dann,
Ralf Schmidt



The administrator has disabled public write access.
Time to create page: 0.196 seconds
Copyright © 2025 quality. All Rights Reserved.
Joomla! is Free Software released under the GNU General Public License.