Hallo,
: Und Ideologen ist das letzte, was wir in dieser Diskussion brauchen können. Herr Rescheneder hält mit seine Meinung nicht zurück. Das ist sein gutes Recht. Er ist in vielen Foren präsent und führt gleichsam einen Kreuzzug gegen die Zertifizierung (nicht gegen Qualität oder Qualitätssicherung!). Es wäre schön, wenn Befürworter der ISO-Zertifizierung (mit Betonung auf Zertifizierung) die Gelegenheit wahrnehmen würden, seine Meinung mit sachlichen Argumenten zu kontern. Spott, ironische oder zynische Stellungnahmen bringen uns hier nicht weiter.
Oha, neu hier, nehme ich an? Zum einen wird der Begriff "Ideologie" im Sinne von "blindes verrennen in eine Ecke" von niemandem stärker vertreten als von Hr. R. aus W.
Und genau aus diesem Grund sind die Antworten so ausgefallen wie sie sind. Eine Diskussion mit Hr. R. ist leider nicht möglich, diese leidvolle Erfahrung mussten schon viele hier und in anderen Foren machen. Er schiesst mit oberflächlich plausiblen Argumenten gegen die Zertifizierung, wer den Fehler macht zu antworten wird mit den immer und immer gleichen Plattitüden zugeschüttet. Auf Argumente geht er nie ein, er setzt einfach seinen Text etwas verändert wieder rein.
Wer würde nicht die Probleme und Defizite der ISO9000, der Zertifizierung und allem drumherum besser kennen und verstehen als die Leute die täglich damit arbeiten? Da braucht's keinen "Propheten" der keinerlei echte Argumente anzuführen vermag sondern nur Worthülsen.
Wer sich seine Foliensätze ansieht weiss was ich meine, die sind wirklich super peinlich.
Das Internet muss eben dafür herhalten dass Herr R. mit der Zertifizierung seines Bereiches voll auf die Nase gefallen ist. Seine "Berater"tätigkeit war ebenso von Erfolg gekrönt

Also, immer locker bleiben, auch ohne Einweg-Polemik aus W. können wir hier gut diskutieren.
: Wenn die Zertifizierung etwas bringt, muss man es auch klar und deutlich formulieren können. Also, liebe Kollegen, sagen sie ihm, was die Zertifizierung nützt!
Bitte einfach im Archiv alle Antworten auf Rs Geplapper suchen, dem ist wohl kaum mehr etwas hinzuzufügen.
: Ich bin persönlich in der Qualitätssicherung eines Zulieferers der Pharmaindustrie tätig. Bin sehr kritisch gegenüber ISO-Zertifizierung eingestellt, obwohl wir ein Zertifikat gekriegt haben. Die Pharmaindustrie kennt ihren eigenen, staatlich festgelegten (keine privaten Zertifizierer!) Kodex der QS (GMP-Regeln). Die meisten Pharmafirmen verzichten deshalb auf ISO.
Ja, mein erster AG war Medizintechnik (ebenfalls QSR, MPG Anh. 2, etc.). Trotzdem finde ich die ISO 9000 gut, sie wird nur allzuhäufig pervertiert.
: Wir zittern vor den staatlichen Inspektionen, auch vor Kundenaudits nach diesen Normen. ISO nehmen wir gelassen. Wir haben erlebt, dass ein ISO-Zertifizierer ratlos in unserem Q-Kontrollabor stand - von der Materie hatte er ganz offensichtlich keine Ahnung - und auf rührende Art und Weise fragte. "Was könnte ich hier noch inspizieren?"
Den Zertifizierer haben sie sich doch selbst gewählt!?
: Liebe Kollegen, wenn Sie von ISO-Zertifikaten überzeugt sind: Was sagen Sie dazu? Hätten Sie nicht auch irgendwie und klammheimlich das Gefühl, das hier etwas nicht stimmt?
Nein, warum?
: Wir können (noch) nicht auf die althergebrachte Qualitätssicherung verzichten. Dazu gibt die ISO Norm einen brauchbaren Ansatz. Nicht das Zertifikat!
Jain. Das brauchen viele der QMBs als internes Druckmittel. Wenn die Aufgabe nicht sehr hoch in der Hirarchie aufgehängt ist sondern in einer Linienfunktion sind externe Audits das manchmal notwendige "Damoklesschwert" um die MA zu mobilisieren. Dies ist nur bedingt durch Überzeugungsarbeit von Innen möglich.
: Meines Erachtens problematisch ist der Anspruch, mit ISO 9000 ein Q-Managementsystem aufbauen zu wollen, ohne dass die Führungskräfte (Manager) dies wirklich wollen!
Ja, das ist der Punkt. Wie soll dieses Problem gelöst werden? Im Normalfall wird der als QMB o.ä. eingestellte MA alles daransetzen das Management zu überzeugen, dann merken dass das Interesse eher gedämpft ist - und danach jede erdenkliche Hilfe oder auch Krücke anwenden die er finden kann - wie z.B. die Zertifizierung.
Es ist nicht überall GMP/QSR/etc. In vielen Bereichen müssen die rudimentärsten Grundlagen geschaffen werden.
: Das Drama vieler Q-Abteilungen und "Q-Managemntsystem"-Abteilungen ist, dass sie nach ISO-Norm ihr ganzes Unternehmen und oft die gesamte Gesachäftsleitung ändern müssten (versuchen Sie einmal einen über fünfzig-jährigen zu ändern!); dazu fehlt ihnen jedoch in aller Regel schlicht und ergreifend sowohl die Erfahrung, das Know-How und, last but not least, die Macht, bzw. die Machtposition (politically correct: die Kompetenzen) im Unternehmen.
Dass alle Bereiche/Strukturen geändert werden müssen ist doch sehr weit hergeholt. Das Problem der Kompetenz - siehe oben.
: Es waren ganz einfach gute Führungskräfte am Werk. People make the difference - not the systems.
Stimmt. Damals konnten sich die Führungskräfte auch noch in Deutsch verständlich machen

))
Bis dann,
Ralf Schmidt