Hallo miteinander,
: Es fällt mir schwer Augen als Prüfmittel anzusehen,...
als alter Praktiker kann ich dazu sagen: Selbstverständlich sind für betimmte Prüfvorgänge die Augen ein Prüfmittel, beispielsweise bei der Beurteilung von Fehlstellen an Kunststoff-Spritzgießteilen oder bei der Prüfung von (Farb-)Druckergebnissen etc. Es gibt tausende von Anwendungen, bei denen das Auge unersetzlich ist.
Hierbei ist in der Massenproduktion hilfreich bis zwingend:
- regelmäßige (i.d.R. jährliche) Augenkontrolle
- Vermeidung von Überlastung (niemand kann länger als zwei Stunden durch ein Mikroskop schauen oder sich auf einen Bildschirm konzentrieren). MitarbeiterInnen also mehrmals pro Schicht austauschen.
- Grenzmuster definieren (dieses Muster ist noch gut, jenes ist schon schlecht), möglichst mit guten Fotos am Arbeitsplatz
- die Prüfer/Prüferinnen regelmäßig (wöchentlich) am Grenzmusterkatalog "rekalibrieren", weil sie mit der Zeit immer schärfer prüfen und mehr auslesen/monieren als nötig
- in kritischen Fällen zwei PrüferInnen hintereinander setzen (Rückkopplung)
- Schlupfgefahr steigt, wenn ein Fehler zu selten vorkommt (Aufmerksamkeit erlahmt) oder zu häufig ist (Überforderung). In der Massenproduktion liegt die "optimale" Fehlerfrequenz etwa bei ca. 1\%.
Gruß,
R.Leyendecker