Hallo,
jepp, diskutieren wir noch eine Runde.
Wenn ich deine Argumentation richtig verstanden habe, so sprichst Du wieder die zweite Ebene an. Zu dem Ansatz, grundsätzlich und sinnvollerweise alle Unternehmensprozesse in das QMS einzubeziehen, gibt es zwischen uns keine Differenzen, dem stimme ich vorbehaltlos zu. Mein Anliegen war (und ist es) aufzuzeigen, dass dies zwar sinnvoll aber keine Normforderung der ISO 9001 ist.
Mein beruflicher Hintergrund ist nicht die Automobilindustrie, die bezügl. QM bereits auf einem sehr hohen Niveau arbeitet, sondern kleine bis kleinste Unternehmen aus dem industriefernen DL-Sektor. Für diese Unternehmen ist es sinnvoll, für die ersten Schritte das QMS zu begrenzen. Ansonsten geraten sie leicht ins Schwimmen (wenn sie Glück haben) oder ersaufen dabei und das Projekt "Aufbau eines QMS" wird wieder eingestampft.
Eine Auswahl der qms-relevanten Prozesse ist möglich, wird faktisch gemacht, ist zertifizierfähig und normkonform! Würde ein Zert.-Auditor in diesem Fall die Zertifizierung verweigern mit dem Argument, dass nicht alle Unternehmensprozesse in das QMS einbezogen sind, so würde ich nicht an einen besonders kompetenten Auditor glauben, sondern massiven Widerstand gegen diese "Hauptabweichung" einlegen.
D.h. nicht, dass Prozesse, die nicht in das QMS einbezogen werden, deshalb für ein Unternehmen unwichtig sind (man denke nur an die Gehaltszahlungen, der wichtigste Prozess überhaupt für die MA:-) - aber die Normkonformität des QMS ist von ihnen nicht abhängig ( womit ich wieder beim Anfang dieses Postings bin)
Gruß
Jürgen
: Hi!
: Danke für eure konstruktive Diskussion!
: @ Else:
: Ich meine dein Denkansatz über die Wechselwirkungen ist gut!
: @ Jürgen:
: "Wie leite ich von der Norm ab, dass die FIBU dazu gehört?" so in etwa ist die Frage...
: Nun die 9001 verlangt, dass der Geltungsbereich des Managementsystems fest zu legen ist.
: Dem nach kann man vom geltenden Organigramm des Unternehzmens ausgehen und überprüfen, ob alle Organisationseinheiten in den Geltungsbereich gehören. Im Allgemeinen wird ohne viel nachzudenken (jetzt nicht unbedingt negativ gemeint)die gesamte Organisation in den Geltungsbereich eingbezogen.
: Das ist aus meiner Sicht im ersten Ansatz auch völlig richtig, dennn......
: Um den sagen wir "wertschöpfenden Prozess" (ich mag den Begriff nicht sehr)am Leben zu erhalten ist nun mal auch die Fibu erforderlich. Ohne Fibu geht nichts.....
: Daher sollte die Fibu als Unterstützender Prozess (Definition), oder als unterstützende Funktion (definition) im Geltungsbereich des Managementsystems integriert sein.
: In der Praxis ist sie es auch, nur mit der Prozessbeschreibung oder Richtline und mit den Nachweisdokumenten für das System hapert es sehr oft.
: In diversen Audits werden diese Funktionen meistens schlichtweg ignoriert.
: Dies liegt aber zumeist an der mangelnden Kompetenz der Auditoren, die Zusammenhänge und die Wirkung solcher Bereiche zu erkennen, so dass das Unternehmen keine Defizite erkennt.
: Auch intern mangelt es meist an den Fähigkeiten der Organisation solche Abteilungen in ihr QM-Verständnis auf zu nehmen.
: Die Folge ist ein total unterbewertetes "Fristen" dieser Supporte.
: Nun zurück zum Thema und da möchte ich Else's Ansatz aufgreifen. - Zauberwort Wechselwirkungen -
: Vie Unternehmen und auch viele Auditoren (auch in der TS-Landschaft), sind mit dieser Forderung der ISO 9001 schlicht weg überforderrt. Da werden abgemalte Wechselwirkungsmatrizes vorgelegt, wo niemand weis wie, wo , was ....
: Nutz man aber dieses Anaylseverfahren um die Wechselbeziehungen tatsächlich zu identifizieren, diese zu umschreiben und schließlich ihre "Mächtigkeit" zu bewerten so kommt man zum Ergebnis, dass die Fibu auf alle Prozesse einen bestimmten Einfluss hat, und diese Prozesse auf die Fibu selbst ggf. nur einen geringeren Einfluss ausüben.
: Nun gilt es Prozesse und Funktionen entsprechend dieser WW-Bewertung zu beschreiben. Bei geringen Einfüssen flacher, ein bis wenige Kennziffern und je heftiger die Wirkung wird, desto genauer und Komplexer die Beschreibung. Umfassende Kennziffern werden da auch notwendig.
: Aus der Norm lässt sich daher für mich unmissverständlich ableiten, dass (Beispiel)die Fibu zum QM System gehört.
: Soweit meine Meinung zum Prozessansatz gemäß 99001.
: Aber bitte wir machen jetzt Theorie...
: In meinen Audits sehe ich sehr rasch, wie weit Unternehmen die Reife haben diese Themen auf zu greifen. Mit sanften Hinweisen auf mögliche Potenziale in dieser Richtung, versuche ich das Verständnis für ein umfassendes Managementsystem zu fördern.
: Es gibt also bedingt durch das Kompetenzniveau bei Unternehmen und Auditoren, wohl ein sehr breite Interprätationsbasis.
: Meiner Meinug nach, ist es jedoch ein Leichtes dies aus der 9001 abzuleiten.
: In unserem Unternehmen ist das Rechnungswesen (Fibu + Controlling) in einem Supportprozess definiert und ist ein Dienstleister innerhalb des Systems. Ebenso der Bereich IT, Hausverwaltung oder Empfang....
: Was könnt ihr dem abgewinnen, bzw. was ist eure Meinung dazu??
:
: Systemmanager
:
: :
: : Hallo Jürgen,
:
: : wie wäre es zum beispiel mit der Wechselwirkung der Prozesse ?
: : Ohne FIBU kommen meiner Meinung nach einige Prozesse zum stehen, oder sehe ich das jetzt falsch ?
:
: : MfG
:
: : ELSE