Hi Martin!
Als mitter der 80'-er Qualitätssicherung von der nationalen Normung hin zur internationalen Normung wechselte (ISO 9001) war die Ausbildung zum Q-Techniker und zum Q Manager vom Aufwand her viel umfassender als heute.
In mehreren einwöchingen Kursen mit Prüfung, die damals nur von der DGQ, der ÖVQ und der SQS (D-A-CH-Organisation) abgehalten wurden, wurde man zum Q-Techniker mit allem notwendigen ausgebildet:
- Einführung in die statistischen Verfahren
- Stichprobensysteme
- SPC
- Auswerteverfahren
- Zuverlässigkeitsprüfungen
- QII- Techniker
immer mit Prüfung zum Abschluss
Als QII Techniker konnte man sich zum Q- Manager ausbilden lassen:
- QM-Systeme
- Q-Information und Kosten
- QM in der Praxis
- Q- Förderung
- Prüfung QM
wieder jeweils eine Woche mit Prüfung
in diesen Lehrgängen wurde alles vermittelt um ein wirksames QM-System aufbauen und Betreiben zu können, das dem Demingkreis (PDCA) folgt. Tools der Entwicklung und der Produktion gehörten genauso zur Ausbildung, wie Tools zur systematischen Erfassung, Analyse und nachhaltige Verbesserung von Produkten & Prozessen.
Leider ist diese systematische Ausbildung dem Kostenwettbewerb etwas zum Opfer gefallen. Heute muss man teilweise mit Kollegen auditieren, die keine wirkliche Ahnung von Statistik haben und auch nicht viel mit FMEA & Co am Hut haben. Die systematische Vorgehensweise unter Anwendung all dieser Wissensgebiete ist zu wenig trainiert.
Nun, SIX SIGMA versucht das alles wieder zu forcieren, bringt also alte Themen in einem neuen Gewand. 6 Sigma ist die konsequente vorgehensweise zur kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung von Prozessen, Abläufen, Produkten...
Six Sigma ist keine QM-Norm und auch kein QM-System. Es ist ein Kochrezept..
Systemmanager