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TOPIC: M- wie Management

M- wie Management 20 years 1 month ago #20399

  • Rescheneder
  • Rescheneder's Avatar
>Rescheneder - Wien, am 7.4.2005
M - wie Management
1.) Der Managementbegriff generell
Der Begriff Management gehört zu den schillerndsten Erscheinungen in der wissenschaftlichen Literatur. Etymologisch vom lateinischen - manum agere - an der Hand führen, abzuleiten als hierarchischer Aufbau der Führung.
Man unterscheidet daher:
__Top-,
__Middle-
__Lower- Management
und grenzt diese Begriffe im deutschsprachigen Raum ab als Führungs- und Leitungsebenen.
Versucht man eine einfache passende Definition so findet so lautet diese:
Management sind aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation.
Dies sollte es eigentlich genügen aber bereits in der Definitionsfrage zeigt das angewandte Management seine Schwächen. Eine solche einfache Definition, die noch jeder versteht, genügt nicht den Managementberatern, denn sie ist zu wenig wissenschaftlich.
Man findet daher im Internet und in der Literatur wesentlich mehr Definitionen die man, so die Unternehmensberater offenbar unbedingt kennen muss.
Es besteht die Gefahr, dass die Definitionsfrage bereit soviel Zeit benötigt, dass für das eigentliche Problem des Managements wenig Zeit übrig bleib.
2.) Management by….
Vielen Managementberatern ist diese allgemein verständliche Diskussion zu wenig und weitere ergänzende Begriffe werden in der Literatur oder im Internet veröffentlicht. So ergibt sich bei den Managementseminaren die Möglichkeit den Begriff Management über einen halben Tag lang mit Begriffen auszudehnen. Sie können diese Kapitel daher überspringen, denn sie bringen in der Sache den Leser keine weiteren Erkenntnisse zum Thema - M wie Management
Diese Definitionssucht bringt den Zuhörern gar nichts sondern nur Geld für den Vortragenden.
Da wird stundenlang geredet über:
(1)_Management by crisis
(2)_Management by decision rules
(3)_Management by delegation
(4)_Management by exception
(5)_Management by objectives
(6)_Management by projects
(7)_Management by results
(8)_Management by systems
Sie können die genauen Definitionen im Anhang 1.) lesen aber für das weitere Verständnis ist das keine Voraussetzung. Bei allen acht unterschiedlichen - Management by - Begriffen geht es überall um Führen sodass man nur diesen Begriff definieren sollte.
Es baut sich eine Kette von weiteren Definitionen auf die sich zwischen Erweiterung und Konzentration der Begriffe abwechseln.
Ergebnis ist daher in Kurzform - Management = Denken.
Eine grundlegende Eigenschaft des Menschen, dass bei den verantwortlichen Managern mehr und mehr in Vergessenheit gerät.
Die Manager sehen alles _differenziert“, was auf Deutsch soviel heißt wie - _keine Meinung“ zu einem Problem.

3.) Führen
Unter Führungsaufgabe versteht man die umfassende Aufgabe eines Vorgesetzten, den unterstellten Bereich in seinen Elementen, seiner Struktur und seiner Funktion sowie seinen Beziehungen zur Systemumwelt so zu beeinflussen, dass die Organisationsziele bestmöglich erreicht werden bzw. den unterstellten Bereich mit der gleichen Zielsetzung zu repräsentieren.
Wieder findet man fast eine unendliche Anzahl von Begriffen und Modelle wie zum Beispiel:
_1.) Harzburger Führungsmodell
_2.) St. Gallener Führungsmodell
_3.) Gruppen von Likert
Man untersucht dabei welche Schlüsselqualifikationen eine Führungskraft haben muss um alle ihre Aufgaben erfüllen zu können. Langsam wird es unübersichtlich !
Es zeigt deutlich wie schnell man sich im Definitionsdschungel verstricken kann und nur mehr versucht Definitionen zu erklären. Dabei werden unnötig Stunden und Tage bei den einzelnen Managerseminaren durch Erklärungen und Diskussionen verbraucht unter hohen Kostaufwand unnötig aufgewendet.
Die Praxis zeigt, dass man damit nur wenig anfangen kann und es wird Zeit, dass das Management in den Unternehmen erkennt, dass damit keine Probleme wirklich gelöst werden können. Normaler Einsatz de guten alten Hausverstandes bringt mehr als dies Definitionssucht. Offenbar gehört es aber zum heutigen Managerwissen die Schlagworte definieren zu können und die wirklichen Lösungen den Mitarbeiten zu überlassen.
Das alles funktioniert heute so nicht mehr, denn die Mitarbeiten können ihre Verantwortung durch Anweisung mit Schlagworten nicht mehr erfüllen.
Das beste negative Beispiel liefern heute die Politiker die versuchen mit Schlagworten ihre gescheiterten Umsetzungen in der Praxis erklären zu müssen. Die führenden Manager in den Unternehmen versuchen bereits ähnliche Praktiken einzuschlagen und müssen dabei scheitern.
Laut einer unbestätigten Statistik gibt es ca. 4000 Unternehmensberater in Österreich. Gute, schlechte, billige, teure, bekannte und weniger bekannte usw. Empfehlungen gibt es genügend.
Die Manager in den Unternehmen sollten sich einmal die Frage stellen ob sie diese Beratungen wirklich brauchen.
Viel wirkungsvoller ist es sich über Methoden und Systeme einmal grundsätzlich zu informieren und dann auszuwählen. Was gibt es überhaupt alles und was passt am Besten zur Lösung meines eigenen Problems. Erst wenn eine Auswahl getroffen wurde sollte man spezialisiert und mit eigener Kraft an die Lösungen herangehen.
Alleine die Informationsbeschaffung was es da am Markt alles gibt erfordert Aufwand der sich jedoch lohnt.
Beispiele aus der Vergangenheit wie, Zertifikat nach ISO 9000:2000, CRM (Customer Relationship Management), PM Permision Marketing usw. sind klingenden Namen mit toll klingenden Abkürzungen, die in Wahrheit den Kunden nichts bringen. In der Werbung der Systeme wird viel versprochen, was aber in der Praxis nicht erfüllbar ist. Viel Geld wird daher unnötig für Beratungen in den Sand gesetzt
Argumente für die Einführung von einem neuen Managementsystem (egal welches System) in den Unternehmen dienen meist als Vorwand für Personaleinsparungen.
Der Vorteil für die Geschäftleitungen in den Unternehmen liegt darin, dass die Verantwortung für Personaleinsparungen auf den Unternehmensberater abgeschoben werden kann.
Der Vorgang bei Einführung neuer Managementsysteme läuft immer nach dem gleichen Muster ab:
Ablaufmuster einer normalen Beraterbetreuung.
__Auswahl eines Systems - möglichts das was gerade in Mode ist.
__Diskussion und interne Firmenseminare zur Information der Mitarbeiter mit dem Berater.
__Projekt zur angeblichen Verbesserung der _Kundenzufriedenheit“ und gleichzeitiger Kosteneinsparung im Unternehmen.
__Die Kostenersparung wird kurzfristig durch Personalabbau und deren Ankündigung umgesetzt.
__Die Arbeit wird auf weniger Mitarbeiter aufgeteilt.
__Der Frust der Mitarbeiter steigt.
__Fallweise werden erfahrene Mitarbeiter entlassen und billige Mitarbeiter dafür wieder eingestellt.
__Gewinne und Aktien steigen und bestätigen scheinbar den richtigen Weg und dem Titel Generalsanierung.
__Die Spirale dreht sich nach unnten der Crash ist vorprogrammiert.
__Der Berater kassiert seine Leistung in Geld und lehnt jede weitere Verantwortung für einen Erfolg des gewählten Systems ab
4.) Unternehmen oder Unternehmung
Als Unternehmen oder Unternehmung wird allgemein ein von Personen durchzuführendes Vorhaben bezeichnet. Im wirtschaftlichen Bereich wird seine Struktur im sog. Businessplan festgeschrieben.
Unternehmung ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, welche in den alten Bundesländern für Unternehmen gebräuchlich ist.
Was unterscheidet einen _Betrieb“ von einem Unternehmen ? Ein Betrieb ist eine reine Produktionsstätte, die Sachgüter oder Dienstleistungen erstellt, wie beispielsweise ein Gebäude mit Maschinen. Kommt zu diesem Betrieb auch noch eine Rechtsform, wie eine OHG, KG, GmbH, AG oder Einzelunternehmung, und das zugehörige Kapital in Form von Betriebsmitteln, Gebäuden, Geld, Aktien, etc. so ist es ein Unternehmen.
Größe oder Ziel eines Unternehmens (Zielformulierung) sind für die Definition eines Unternehmens irrelevant. Ein Unternehmen grenzt sich von einem Projekt grundsätzlich dadurch ab, dass es keinen definierten Endzeitpunkt besitzt, kein einmaliges, sondern ein ständiges Vorhaben ist und die Ressourcen i.d.R. nicht von vorne herein begrenzt sind.
Sehr wohl können allerdings Projekte Bestandteil eines Unternehmens sein. Im kreativen und gemeinnützigen Bereich hat sich diese Trennung jedoch nicht etabliert.
Die Industrieökonomik (auch Industrial Organization) ist ein volkswirtschaftlicher Ansatz, der sich mit den Mechanismen beschäftigt, die auf durch Anbieterkonzentrationen und Marktabgrenzungen gekennzeichneten Märkten wirken, also auf unvollkommenen Märkten im Sinne der Neoklassik.
Da sich die moderne Industrieökonomik unter Rückgriff auf die mathematische Spieltheorie immer mehr auch mit den Handlungsmöglichkeiten einzelner Unternehmen befasst, hat die Industrieökonomik auch zunehmend Bedeutung für die Betriebswirtschaftslehre, insbesondere das strategische Management bekommen.
Soweit der Versuch von Definitionen und Begriffe aus dem Managementbereich. Man erkennt sehr schnell, dass derartige Versuche der Definition nichts bringen. In Seminaren über mehrere Tage werden diese Begriffe immer wieder vorgetragen. In der Praxis kann man aber wenig damit anfangen.
5.) Und wohin jetzt ?
Unsere Welt ist seit dem 20. Jahrhundert eine Welt von Organisationen. Früher war es ein Job der den Menschen organisierte, heute muss der Mensch den Job organisieren. Die Führung von Mitarbeitern ist heute zur steuernden Kraft in einer Organisation geworden. Die dabei auftretenden Schwierigkeiten liegen zum großen Teil in der fehlenden Ausbildung zum Beruf eines Führenden begründet.
Viele Bausteine der Managementtechnik wie, Instrumente, Hilfsmittel oder Methoden wurden von der Managementlehre festgelegt.
Je nach spezifischen Anforderungen können die geeigneten Elemente für die persönliche Führungstechnik ausgewählt gelernt und verinnerlicht werden. Welche Dinge dabei wichtig sind sollten daher periodisch überprüft werden und welche Methoden sind für mein Unternehmen auch wirksam.
Lehre und Praxis haben lange Zeit versucht, einen Idealtypus für eine Führungskraft zu definieren. Leider gibt es diesen Idealtyp nur auf dem Papier. Führungskräfte sind so verschieden wie es Menschen nur sein können.
Eine Mitarbeiterführung rein nach der Devise - kommandieren, kontrollieren, korrigieren - entspricht einem veralteten partriarchischen Führungsmodell. Wer glaubt Mitarbeiter lassen sich heute immer noch nach dem militärischen Prinzip von Gehorsam führen bewegt sich in einen Raum der Illusion.
Um der zunehmenden Komplexität in unseren Organisationen gerecht zu werden, benötigen wir ein Führungsverhalten, welches sich durch Kommunikation, Kooperation und Koordination auszeichnet. Nur so können die heutigen Herausforderungen effizient und effektiv bewältigt werden
Die Führungskraft muss für sich selbst herausfinden welchen Weg sie einschlägt um die Probleme zu lösen. Ein Kochbuch kann nicht angeboten werden. Es bleibt nichts anderes übrig als sich selbst einen Überblick über die Methoden verschaffen.
Nicht warten welche Ratschläge der Berater gibt, denn dieser bietet immer das angeblich modernste System an, was er am besten kennt und er weiß nicht was dem Unternehmen gut tut. Eine generelle Feststellung eines zu hohen Personalstandes, wie es die Praxis immer wieder ist daher keine seriöse Beratung und nichts Wert.
6.) Grundregeln beachten
Für das Management sind hier einige grundlegende Regeln zu beachten:
Wiederholen Sie die Kernbotschaft, indem Sie bei jedem Kommunikationsimpuls an ihr anknüpfen!
Die wiederholte Information prägt sich ein.
Jedem Mitarbeiter wird der Zusammenhang zwischen Strategie und phasengerechtem Inhalt des jeweiligen Kommunikationsimpulses deutlich.
__Verteilen Sie Information bedarfsgerecht und adressatenbezogen !
__Nicht jede Information ist relevant für alle Mitarbeiter.
__Effiziente Kommunikation folgt weder einer reinen Push-Strategie (Mitarbeiter bekommen Information, ob sie wollen oder nicht) noch einer reinen Pull-Strategie (Mitarbeiter wählen sich die relevanten Informationen selbst aus), sondern beschreitet einen Mittelweg.
__Bündeln Sie Information !
__Die Maxime heißt Auswahl und Urteil.
__Beachten Sie die Rolle der Emotionalität der Information !
__Kommunikation schafft einen Raum für die weichen Faktoren.
__Der erfolgreiche Umgang mit ihnen ist eine Herausforderung für die Emotionale Intelligenz Führen Sie gezielte Strategie-Dialoge !
__Nahezu jedes Gespräch eignet sich dabei als Strategie-Dialog - sei es der Ergebnisbericht an den Vorstand, das Meeting der Bereichsleiter, das Zielvereinbarungsgespräch oder das ungezwungene Plaudern in der Warteschlange vor dem Kaffeeautomat.
7.) Zusammenfassung
Vermeiden generell sie die von den Beratern in den Seminaren geübte Definitionssucht. Die angebotenen Dienstleistungen der einzelnen Institutionen sollten dazu nicht missbraucht werden. Wenn Sie unbedingt eine Definition eines Begriffes wissen wollen gibt Ihnen das Internet mit seinen Suchmaschinen umfassende Auskunft. Sie werden aber dabei feststellen, dass der Begriffsbedarf exponentiell ansteigt und keinen weiteren Fortschritt bei den Problemlösungen bringt.
Behalten Sie immer Ihre Zielsetzung für erfolgreiche Projekte im Auge die da lauten:
Zufriedene Anwender
Zufriedene Projektmitarbeiter
Zufriedene Auftraggeber
Erreichung der Projektziele
Versuchen Sie selbständiges Denken und logischer Vorgangsweise diese Ziele auch ohne Berater verwirklichen. Sie haben einen großen Vorsprung gegenüber externen Beratern, denn Sie selbst kennen Ihr Unternehmen am besten.
Sie verschwenden sonst viel unnötiges Geld um diesen Berater die Problematik des Prozesses erklären zu müssen. Letztlich steht in fast allen Fällen das Ergebnis vorher schon fest - _zu hohe Personalkosten“.
Das wissen Sie meist schon vorher und Sie können als erste Maßnahme die Kosten für Berater und Seminare sparen.
*****
DI Karl Rescheneder - Konsulent für Managemententwicklung und Kundenzufriedenheit
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Re: M- wie Management 20 years 1 month ago #20400

  • QMarc
  • QMarc's Avatar
oin Herr Rescheneder,
und was soll uns das jetzt sagen?
Management by Berater = Mist???
Ich würde mal sagen, viele Firmen holen sich nicht nur Berater, um Leute rauszuschmeissen und Klugschnacker zu haben, sondern um alternative Ideen zu bekommen und Arbeitsengpässe in den Griff zu bekommen.
Ein Berater mit eigener, nicht betriebsblinder Sicht kann hier und da schon auch helfen.
Gruß aus dem Norden
QMarc



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Re: M- wie Management 20 years 1 month ago #20401

  • Wolfgang Horn
  • Wolfgang Horn's Avatar
i, QMarc, neu im Forum? Dann herzlich willkommen im Forum der Fans der Lieferung von Produkten und Dienstleistungen mit zugesagten Eigenschaften!
: und was soll uns das jetzt sagen?
Das ist eines der "Kommunikationsprobleme" mit Herrn Rescheneder - mir erscheint es, als leide er an "abnormem Verbalhochdruck". Er hat durchaus manche richtigen Gedanken, serviert diese aber schon gar nicht nach der Fragekunst des Sokrates, so daß man sich an die erschreckende Erkenntnis langsam herantasten könnte.
Sondern er serviert erschreckende Gedanken auf seine Art und Weise.
Ich nutze die Gelegenheit, wenn der Schrecken also vorbei ist, dann für eine Klarstellung.
: Management by Berater = Mist???
Leider ist "Management by Beratung" viel zu häufig Mist.
Ich mache dabei weder den gutwilligen Beratern einen Vorwurf, noch den gutwilligen Managern.
Aber wir erleben im Management die Auswirkungen eines Mangels an Aufklärung. (Aufklärung im Sinne von Descartes, Pascal und Kant.)
Dieser Mangel verursacht Minderproduktivität, Minderflexibilität der Unternehmen, Verluste an Kapital, Arbeitsplätzen und Steueraufkommen.
Wie sollte es sein, was wäre das Ideal? Darunter stelle ich mir eine Führungskraft vor, die als Geschäftsführer genauso Könner ist wie als Kapitän ihrer Segelyacht, Bootskonstrukteur und als Fachmann zur Wartung und Reparatur der eigenen Yacht.
Wobei diese Yacht keine Ein-Mann-Jolle ist, sondern mit Mannschaften bis zu vielen Tausend Köpfen.
Aber all diese Leute müssen aufrichtig wissen: "Wir haben einen guten Kapitän. Er weiß, wo wir gute Kunden und Märkte finden. Er nutzt unsere Kenntnisse und unseren Rat, bevor er entscheidet, deshalb sind seine Entscheidungen die besten, die denkbar sind, deshalb gibt's auch nur wenig 'Widerstand'. Er ist fachlich kompetent, er kann die Arbeit des Navigators genauso prüfen und beurteilen wie die Arbeit in der Kombüse, in der Schreinerei und Tuchmacherei. Ihm kann man kein X für ein U vormachen."
Manager werden selten so gelobt. Aber nicht, weil das schlechtere Menschen wären als Kapitäne.
Sondern wegen der Quacksalberei im Bereich der Soft Facts.
Wegen des Steckenbleibens der Aufklärung, die seit Descartes und Pascal Physik, Chemie erobert hat und Blitz und Donner von Instrument eines rächenden Wotan in eine luftelektrische Entladung verwandelt hat, vor der man sich mit Blitzableitern schützen kann.
Diese Aufklärung ist vor uns Menschen selbst stecken geblieben.
Im Bereich der "Soft Facts" herrschen heute Verhältnisse wie in der Chemie, als die noch Alchimie hieß:
1. Wunderglauben, damals an den Stein der Weisen, heute an die gerade heranrollende Managenemtmodewelle.
2. Rätseleien um bittere Enttäuschungen.
3. Steinigung der Wehrlosen.
4. Verunsicherung, vor allem derjenigen, die eigentlich verantwortlich entscheiden sollten, aber eben auf der Grundlage dieser Quacksalberei.
5. Suche nach Sicherheit.
6. Auftreten von Zauberern, Gurus, wohlmeinend-naiven Quacksalbern und abzockenden Scharlatanen.
7. Jede Menge Opfer.
Zu Ihrer Ausgangsfrage - sind Berater Mist?
Nein, aber viele sind die Neuauflagen der Quacksalber und Scharlatane von einst.
Weil sie es nicht besser wissen, weil es derzeit niemand besser weiß (außer mir natürlich :-)), weil auch ihre Kunden es nicht besser wissen.
Ich meine, bei Descartes, Pascal und Kant finden wir brauchbare Mittel zur Abhilfe.
Was Kant damals für die Einzelperson formuliert hatte:
_Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Immanuel Kant)
(Wenn dem Kapitän die Navigationskenntnisse fehlen und er seinem Navigator auf Gedeih und Verderb des Schiffes und seiner Mannschaft ausgeliefert ist. Das darf nicht sein, das demotiviert die Mannschaft und lockt die kriminellen Navigatoren an. Nein, der Kapitän muß im Notfall selber navigieren können, und er muß die Qualität der Arbeit seines Navigators beurteilen können, bevor sein Schiff an den Klippen zerschellt ist.)
_Die Maxime, jederzeit selbst zu denken, ist die Aufklärung.“ (Kant)
_Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft.“ (Immanuel Kant)
Die Wissenschaftlichkeit in diesem Sinne von Physik, Chemie und meiner Profession, der Hochfrequenztechnik und Wellenausbreitung ist die Voraussetzung für das Selberdenken in diesem Bereich.
Die "Soft Facts" gelten dagegen als mystisch, weil die entsprechenden Wissenschaften wie Soziologen und Psychologen die Qualität der Naturwissenschaften noch lange nicht erreicht haben.
Hier wäre anzusetzen, hier setze ich an, hier mühe ich mich ab, hier habe ich kleine Erfolge.
Ich will tun, was ich tun kann, damit die Qualität der Arbeitsgrundlagen für Manager besser wird, damit Manager leichter selber denken können, dmait sie glaubwürdiger sind gegenüber ihren Mitarbeitern und Chefs, damit die Verhältnise in der Wirtschaft wenigstens ein kleines Stückchen sich verbessern in die Richtung des kompetenten Kapitäns und seiner erfolgreichen, tüchtigen Crew.
Ciao
Wolfgang Horn



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Re: M- wie Management 20 years 1 month ago #20402

  • QMarc
  • QMarc's Avatar
oin Kaptain Horn,
normalerweise bin ich eher in einem anderen Forum aktiv (Gruß an die Querleser).
Zu unser Diskussion: Wer hat eigentlich die Maxime aufgestellt, Berater wissen ALLES besser? Auch Berater lernen dazu, sehen unterschiedliche Lösungen und verbinden, wenn sie es richtig machen, gute Ansätze zum Wohle ihrer Kunden.
Der eine oder andere Berater ist auch sicher ein guter Spezialist für spezielle Fragen.
Ich glaube, die Diskussion zielt eher auf die sog. Consultants ab (wir kennen alle die großen Firmen), deren Ziel von Anfang an Reduktion von Kosten=Mitarbeitern ist. Das ist leider der Posten, mit dem sehr schnell Wirkungen erzeugt werden, die aber nicht nachhaltig, sondern oft auch schädlich sind.
Reden wir von Managementsystemen? Ich denke hier kann für Firmen der eine oder andere Berater nicht schlecht sein! Wenn er zwischen Güte (hilft der Firma und bringt das Zertifikat mit Nutzen) und Qualität (was der Kunde halt will) unterscheidet, kann er immer nützlich sein und das ohne jahrelang auf der Kostenliste zu stehen.
By the way: Wenn Güte = Qualität ist, dann sind wir wieder da, wo wir hinwollen.
Gruß aus dem Norden
QMarc



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Re: M- wie Management 20 years 3 weeks ago #20430

  • Reschender
  • Reschender's Avatar
ien, am 11.4.2005
Es freut mich, dass eine Diskussion losgetreten wurde die deutlich die Widersprüche aufzeigt.
Ohne jetzt im einzelnen diese Beiträge zu kommentieren, es hat natürlich jeder Recht.
Aber mit der Aussage: - Wenn Güte = Qualität ist, dann sind wir wieder da, wo wir hinwollen, - wird zwar treffend definiert, aber genau diese Sätze und Definitionsversuche sind es mit denen man nicht weiterkommt.
Zunächst muss man die Sache differenziert sehen und ein Zuordnung treffen auf welcher Seite man steht. Entweder auf der Seite der Unternehmensberater oder auf der Seite der Mitarbeiter eines Unternehmens, egal ob groß oder klein.
Der Unternehmensberater muss pflichtgemäß gegen solche Artikel wie - M-wie Mnagement - sein, denn sie stören seine Geschäftsinteressen.
Die Mitarbeiter stehen auf der anderen Seite und wünschen sich ein Management (Kapitän) ihrer Firma das die Firma selbst steuert und nicht unbedingt einen Lotsen, der das Schiff wieder bald verlässt.
Beide Teile sollten sich gemeinsam einmal klar (ohne Berater) werden, welchen Weg sie gehen wollen und das setzt voraus zu studieren welche Systeme es überhaupt am Berater-Markt gibt. Modesystem sind nicht immer unbedingt gefragt. Diese Erfahrung zeigen Beispiele der Vergangenheit (ISO 9000:2000 + Zertifikat, CRM usw.) die alle hohe Gewinne und Vorteile für den Kunden in der Werbung versprechen. Leider konnten diese Versprechen nicht umgesetzt werden. Heute hängt das ISO 9000:2000 Zertifikat als hoher Kostenklotz am Bein der Firma.
Viele Behörden-Ausschreibungen verlangen dieses Zertifikat immer noch und die Firmen sind daher gezwungen diese Superbürokratie immer wieder zu erneuern. Unnötige Kosten für das Unternehmen und ein Gewinn für die Zertifizierungstellen.
Eine glatte Fehlentscheidung des Management solche Systeme weiter mitzuschleppen.
In diese Richtung sollte die Diskussion weiter sachlich intensiviert werden.
Rescheneder - Wien




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Re: M- wie Management 20 years 3 weeks ago #20432

  • Wolfgang Horn
  • Wolfgang Horn's Avatar
oin zurück,
(bin tatsächlich da aufgewachsen, wo man 1 x moin sagt und eben nicht moin-moin. Das tun die in der Großstadt Hamburg, wohl aus Redundanzgründen, weil ein moin im Großstadtgeplapper untergehen könnte....)
"...Wer hat eigentlich die Maxime aufgestellt, Berater wissen ALLES besser?.."
Das muß keiner, das ist natürlich, ergibt sich von selbst.
Das war schon mit dem Nibelungenheld Siegfried so.
König Gunther bat ihn um Hilfe - ein Zeichen, daß die Aufgabe, um Brunhilde zu werben, seine Fähigkeiten überstieg.
Das Faktum, daß Siegfried um Hilfe gebeten wurde, stellt ihn auf einen Sockel über Gunther und dessen Untertanen.
Diese Sockelstellung fällt dem externen Berater zu, ob er will oder nicht. Wenn er gerufen wird, dann wird ihm gleich der Sockel hingestellt.
Die Frage ist, wie er diese Situation nutzt - oder bewußt oder unabsichtlich mißbraucht.
Daß der Berater alles besser wisse ist natürlich blühender Unsinn. Aber nicht der Einzige, der sorgfältig gepflegt würde.
Ciao
Wolfgang



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