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Archiv 2004 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Qualitätskontrolle der Schwestergesellschaften

Re: Intelligenter Wettbewerb? 21 years 1 month ago #7338

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hallo Florian
: Konkurrenz in einem Betrieb kann nicht intelligent gestaltet werden.
Da bin ich anderer Meinung.
: Lass mich Dich einmal folgendes Fragen: Hast Du Kinder? Möchtest Du, dass diese immmer in Konkurrenz zueinander stehen? Gehst Du davon aus, das die Leistung (Lernleistung der Kinder, Zusammenarbeit im Haushalt, bewältigen von Konflikten) Deiner Familie mit Konkurrenz besser wäre als ohne?
Ich habe leider noch keine Kinder, aber ich war ja selber mal eines, verüge also über gewisse Erfahrungen ;-))
Ich finde, daß Dein Vergleich zu den Kindern genau unsere Unterschiede in der Idee des Wettbewerbes deutlich machen.
Ich möchte natürlich nicht, daß meine zukünftigen Kinder in permanenten Wettbewerb zueinander stehen. Insbesondere in der Familie, aber auch innerhalb eines Konzerns empfinde ich soetwas als unmenschlich.
Trotzdem würde ich sicherlich in bestimmten Dingen Wettbewerbe zwischen den Kindern, zwischen Eltern und Kindern, o.ä. "anzetteln".
Sowas kann dann auch so ausgestaltet werden, daß jeder eine reele Chance hat, zu gewinnen.
Ich spiele sehr gerne Golf. Eine der schönen Sachen an diesem Sport ist, daß ich gegen Tiger Woods spiele könnte und eine ehrlich Siegchance hätte. Das heißt natürlich nicht, daß ich besser gespielt hätte. Es heißt nur, daß ich im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten besser gespielt habe.
Solch eine Form von Wettbewerb meinte ich mit intelligent.
Natürlich darf ein solcher Wettbewerb nicht ein permanenter interner Verdrängungswettbewerb sein und natürlich müssen die Kennzahlen und Zielgrößen so gewählt werden, daß defektes, den Konzerninteressen zuwiderlaufendes Handeln sanktioniert wird und Siegchancen verringert.

:Die Vorstellung, dass man mit einem Bereich nicht offen über die Probleme reden kann, irritiert mich etwas.
Mich auch. Mehr aber irritiert mich, daß Du den Eindruck zu haben scheinst, ich würde so etwas behaupten.
:Bildet die Bereichsleiter aus und lasst sie ihre Prozesse selber messen und kontinierlcih verbessern. Falscher Druck verschlechter die Situation nur!
Richtig, sehe ich genauso!

Freundliche Grüße,

Tim



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Re: Intelligenter Wettbewerb? 21 years 1 month ago #7344

  • Florian_
  • Florian_'s Avatar
Hallo Tim
::Die Vorstellung, dass man mit einem Bereich nicht offen über die Probleme reden kann, irritiert mich etwas.
:Mich auch. Mehr aber irritiert mich, daß Du den Eindruck zu haben scheinst, ich würde so etwas behaupten.
Lindenmann lässt dies durchblicken, Du hast dies nicht behauptet!!!
:Sowas kann dann auch so ausgestaltet werden, daß jeder eine reele Chance hat, zu gewinnen.
Leider kann trotzdem nur einer gewinnen und viele werden verlieren!!
Warum müssen wir eingeltih immer wieder neue Methoden entwickeln, um die Mitarbeiter anzuspornen, auf einander loszulassen, zu belohnen und zu bestrafen? Wann kapieren wir endlich, dass alle im gleichen Boot sitzen und die grossen Verluste vom obersten Management und nicht von der manipulierten Arbeiterschicht verursacht werden.
Freundliche Grüße
Florian



qm-online.ch

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Re: Intelligenter Wettbewerb? 21 years 1 month ago #7346

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hallo Florian

: Lindenmann lässt dies durchblicken, Du hast dies nicht behauptet!!!
Axo, dann habe ich das mißverstanden.

: Leider kann trotzdem nur einer gewinnen und viele werden verlieren!!

Also, das sehe ich anders, schließlich sollte ein solcher Wettbewerb über mehrere Jahre gehen und eine Kultur eines "partnerschafltichen und fairen Wettbewerbs auf ganz bestimmten Feldern" fördern. Dann kann jeder gewinnen und schon die Verbesserung z.B. vom letzten Platz auf einen der forderen sollte einen erheblichen Motivationsschub m entsprechenden Unternehmen erzeugen.

: Warum müssen wir eingeltih immer wieder neue Methoden entwickeln, um die Mitarbeiter anzuspornen, auf einander loszulassen, zu belohnen und zu bestrafen? Wann kapieren wir endlich, dass alle im gleichen Boot sitzen und die grossen Verluste vom obersten Management und nicht von der manipulierten Arbeiterschicht verursacht werden.
Nun ja, weil die Erfahrung zeigt, daß in vielen Unternehmen die oberste Leitung nicht in der Lage ist, mit ihren Mitarbeitern so umzugehen, daß diese ihr volles Potenzial abrufen. Häufig ist es eben so, daß mit MItarbeitern so umgegangen wird, daß diese tagtäglich demotiviert werden. Und dann ist es natürlich viel einfacher zu behaupten, alle Mitarbeiter seien dumm oder faul oder beides und festzustellen, daß man jetzt hart durchgreifen muß oder irgendein Programm durchgeführt werden muß um diese "faule Bande" auf Trab zu bringen.
Mißversteh mich bitte nicht. Ich glaube nicht, daß ein, wie auch immer gearteter Wettbewerb ein Vertrauensvolles Verhältnis un einen vernünftigen Umgang zwischen Mitarbeitern und Management ersetzen kann. Wenn ein solches nicht vorhanden ist, dann sogar weiter als Du, dann werden sehr wahrscheinlich viele Verlieren und keiner Gewinnen.
Und noch einmal: Ich plädiere nicht für grenzenlosen Wettbewerb untereinander. Ich plädiere dafür, sich -im Idealfall - mit mehreren Leuten aus den einzelnen Unternehmen zusammenzusetzen und sich etwas auszudenken, wo alle hinterstehen und jeder einen gewissen Spaß dran hat.
Mit Manipulation der Arbeiterschaft hat das überhaupt und gar nichts zu tun.
Allerdings finde ich unsere Diskussion sehr interessant und ziehe eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse daraus. Ich muß gestehen, daß ich, was eine solche Sache angeht vielleicht etwas zu unvoreingenommen bin bzw. zu viel voraussetze. - Bekomm das jetzt bitte nicht in den falschen Hals, das soll keine Herabwürdigung der kritischen Beiträge sein. Die meisten Kritikpunkte sind nur solche bei denen ich mir denke:"Ja, klar hat er Recht, so darf man das natürlich nicht machen."
Was ich ur ablehne ist der Schluß, daß, weil man etwas falsch machen kan, man besser ganz die Finger davon lässt.
Viele Grüße in die Schweiz,
Tim

www.gerdes-consulting.de



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Re: Intelligenter Wettbewerb? 21 years 1 month ago #7349

  • Florian_
  • Florian_'s Avatar
Hallo Tim
auch mich interessiert diese Diskussion. Du darfst mir ruhig Deine Meinung sagen, damit kann ich sehr gut umgehen:-)
Noch einmal zurück zum Thema Konkurrenz. Ich versuche eigentlich, mich an Beispielen in der Industrie zu orientieren (wie Du ja auch). Leider sehe ich nur Wettbewerbe, die grosse Konkurrenz erzeugen, solange sie direkt mit der Leistung des eigenen Prozesses gekoppelt sind.
Ein Kirschsteinspucken wird keine Probleme verursachen (ausser die Leute "hassen" sich schon von der Arbeit her). Wird aber die Leistung pro Tag oder die Anzahl Fehler oder die besten Termine belohnt, dann haben wir eine nicht tolerierbare Konkurrenz im Unternehmen.
Was ist eigentlich eine Manipulation? Ist nicht bereits der kleinste Versuch die Leistung über Lob, Belohnung, Ranglisten oder was auch immer zu verbessern, eine Manipulation. Bedeuten Manipulation nicht, dass ich das Gegenüber nicht für voll nehme, sondern in einer Kind-Beziehung betrachte.
Ich stelle mich eben auf folgenden Standpunkt: Wenn ein Risiko besteht, mit einer Führungsmethode die Beziehungen (unter den Mitarbeiter und der Führung) zu zerstören, verzichte ich lieber auf diese Methode. Erhöhen einer Gruppenleistung muss eben noch lange nicht die Unternehmensleistung verbessern!
Es Grüessli
Florian
PS: Ich möchte am Rand erwähnen, dass ich viele meiner "Erkentnisse" aus dem Buch von Alfie Kohn (punished by rewards) entnommen habe. In dieser Fachliteratur wird auch auf viele Untersuchungen, die in diesem Zusammenhang durchgeführt worden sind, hingewiesen. Leider scheint es nur sehr selten so zu sein, dass Wettbewerb fördert, meist sind die Faktoren welche die Beziehung verschlechtern stärker hervorgetreten, als der Vorteil des Ansporns.


qm-online.ch

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Intelligenter Wettbewerb? 21 years 1 month ago #7374

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hallo Florian,
obwohl ich glaube, daß wir beide nicht so sehr weit voneinander stehen, nehme ich Deine Ausführungen mit einigem Erstaunen zur Kenntnis.
Letzten Endes gibt es ja mehrere Wettbewerbe (z.B. Businessplanwettberwerbe oder Qualitätswettbewerbe Umweltwettbewerbe usw. usw.) die sogar unter konkurrierenden Unternehmen zu verbesserten Kontakten und Synergieeffekten führen. Warum sollte so etwas nicht auch innerhalb eines Konzernes möglich sein?
Was die Manipulation angeht, so geht diese Diskussion dann vielleicht doch etwas sehr weit ins philosophische. Was ist Manipulation? Schon eine Frage an einen Gegenüber hat immer auch etwas manipulatives. Macht man sich doch bei der Formulierung der Frage sowie bei der Art, wie, wo und wann man sie stellt schon einige Gedanken um eine möglichst "gute" - sprich den eigenen Erwartungen entsprechende - Antwort zu erhalten. Ich glaube nicht, daß Manipuilation per se so negativ ist, wie Du es anklingen läßt. Auf der anderen Seite ist mir schleierhaft, wie Leistung ohne Belohnung erzeugt werden soll. Jeder Mensch sucht sich für das, was er tut einen Grund oder ein Ziel. Der Raffzahn will Geld verdienen, der Missionar glaubt, in den Himmel zu kommen oder er zieht Befriedigung daraus, die Welt etwas besser gemacht zu haben.
Aber wie auch immer eine solche Motiavation aussieht, es ist nichts verwerfliches an sich daran.
Genau so finde ich an einem Wettberwerb an sich nichts verwerfliches. Wohl wenn dieser mit Hintergedanken oder so ausgestaltet wird, daß keine Chancengleichheit besteht, wenn versucht wird, "geschickt die Leute auszutricksen" oder hinten rum an Daten zu kommen.
Was das Risiko angeht, da würde ich sagen, das gehört in Grenzen zum Unternehmertum dazu. Ich glaube aber, daß, wenn man ehrlich mit der Sache umgeht, schlimmstenfals bei der Sache herauskommen kann, daß der Wettbewerb nicht den erwarteten Erfolg gebracht hat. Wenn sich aufgrund eines solchen Wettbewerbes Gräben auftun, dann würde ich erwarten, daß die schon vorher da waren und der Wettbewerb diese nur sichtbar gemacht hat. Und dann kann man immer noch etwas gutes daraus ziehen und versuchen, die Ursachen dieser Gräben herauszufinden und zu beseitigen.
Weiter verstehe ich eines nicht. Warum führt eine Erfassung der Leistung pro Tag oder der Anzahl Fehler oder der besten Termine zu einer nicht tolerierbaren Konkurrenz im Unternehmen? Toyota als weltweiter unbestrittener Qualitätsführer im Automobilsektor macht etwas ähnliches und auch in den USA, die ich beileibe nicht als ds große Vorbild sehe, als das sie so gerne in Deutschland gesehen werden, geht das (z.B. mit Employee of the month Wettbewerben) auch.
Grüße in die schöne Schweiz,

Tim




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