Hallo,
das Problem bei der finanziellen Bewertung von QM-Systemen ist, dass ein solches einer nahezu unüberschaubaren Anzahl von Einflussgrößen unterliegt, die nicht einmal voneinander unabhängig sind.
Beispiel: Einige der Kenngrößen eines QMS sind z.B. Anzahl fehlerhafter Teile und Mitarbeiterzufriedenheit.
Eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit verringert (u.U.) die Anzahl der fehlerhaften Teile. Das wiederum führt (u.U.)zu erhöhter Kundenzufriedenheit was wiederum (u.U.) zu erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit führen KANN. In welcher Größenordnung? - Man weiß es nicht genau...
Man müsste ganz genau beantworten können:
Wie hoch sind die gesamten Kosten, die mir durch ein fehlerhaftes Teil entstehen (geht ganz gut)
Wie hoch sind die Einsparungen, die durch das nichtauftauchen einer fehlerhaften Einheit entstehen. (geht einigermaßen)
Wie hoch sind die veränderungen der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, bereinigt um die Veränderungen, die entstehen weil andere betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen (Auftragslage, Mitarbeiterprogramme, Betriebsverlegungen und -restrukturierungen, neue Mitarbeiter und Betriebsmittel, andere Zuleferer usw. usw.) verändert wurden (praktisch nicht möglich)
Was man aber durchaus anstreben kann ist eine Szenariorechnung.
Also z.B. (sehr sehr rudimentär und stark vereinfacht):
Ist Zustand: Wir haben einen Kundenstamm von X, und eine Kundenzufriedenheit von y.
Postulierung eines Zusammenhnangs: Eine Beobachtung bei einem unserer Konkurrenten hat gezeigt, dass eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit von d mittelfristig zu einer Erhöhung des Kundenstammes um dv führt und damit zu höheren Deckungsbeiträgen von DB.
Zielformulierung: Wir wollen die Kundenzufriedenheit um K erhöhen um eine Steigerung des DB um 15\% zu erreichen.
Dann darf ein QM-Projekt max. diese d15\% kosten.
Ich hoffe, ein bisschen geholfen zu haben,
Grüße,
Tim
www.gerdes-consulting.de