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TOPIC: Auf Wissen basierende Entscheide

Re: Auf Wissen basierende Entscheide 21 years 4 months ago #6872

  • Florian_
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Hallo Frank
Natürlich können auch richtig geführte Unternehmen Pleite gehen. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolges ist einfach um Dimensionen grösser :-).
Zu der Sache mit den Emotionen möchte ich mich gerne noch einmal mit Dir austauschen. Ist es nicht denkbar, dass die Erfahrungen und Eindrücke, sowie gewonnenes Wissen im Laufe des Lebens die Emotionen beeinflussen. Also wenn jemand gelernt hat, dass eine Lösung gut zu sein scheint, hat er die "schöneren" (gutes Gefühl)Emotionen bei der Entscheidung. Wenn die Erfahrungen und das Wissen einen schlechten Ausgang prognostizieren, habe ich Mühe emotional über die Entscheidungshürde zu springen.
Für mich ist diese Unterscheidung wichtig, weil es mich interessiert, wie weit mit der Bereitstellung des richtigen Wissens Entscheidungen beeinflusst werden können. Mir fällt eben auch sehr oft auf, dass Mitarbeiter z.B. Preise bestimmen müssen, obwohl die einheitliche Basis fehlt oder das Rabattsystem so kompliziert ist, dass es keiner blickt. In vielen Betrieben müssen also auch einfache Entscheide mit wenig bis gar keinem Wissen gefällt werden.
Bin gespannt auf Deine Antwort.
Gruss Florian



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Re: Auf Wissen basierende Entscheide 21 years 4 months ago #6873

  • Florian_
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Hallo Vivian
Du hast sicher recht, dass in vielen Fällen die Interessen eine grosse Rolle spielen. Ich denke bis zu einem gewissen Grad ist dies auch legitim. Jede Person muss laut Wolfgang Horn ihre persönlichen Interessen gewahrt sehen, ansonsten wird der Wille zur Mitarbeit immer schwächer.
Vielleicht ist der Vegleich mit einer Demokratie erlaubt. Jeder kann eigentlich tun was er will, solange er die Lebensqualität anderer nicht schmälert. Natürlich wäre in einem Unternehmen anzustreben, dass möglichst viele nicht nur an sich selber sondern auch an die Firma denken. Denn nur über eine gesunde Firma kann ich meine persönlichen Interessen auch einlösen. Dies gilt natürlich auch für den Staat, nur ist dieses System zu gross, als dass wir uns damit noch identifiezieren könnten. Jeder versucht den Staat zu melken.
Die Unsitte, jedem für jede Zusatzanstrengung einen Bonuns oder Leistungszulage zu bezahlen, hat seinen Beitrag zur heutigen Problematik geleistet. "Wenn Du dies tust, bekommst du das!" hat dazu geführt, dass wir uns nur noch um "das" bemühen und der Weg dahin zu Qual wird.
Dies ist jedoch ein Systemproblem und die Lösung kann nicht sein, dass sich die Menschen ändern müssen. Das richtige System könnte viele solcher Intressensprobleme lösen helfen. Kein Bonussystem und keine übertriebenen Managerlöhne wären ein guter Anfang.
Freundliche grüsse
Florian Padrutt


qm-online.ch

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Re: Wissen Träume 21 years 4 months ago #6874

  • Florian_
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Hallo Vivian
genau die gleichen Erfahrungen habe ich schon oft gemacht. Da werden Kennzahlen und Daten gewälzt und bis auf zwei Nachkomastellen getrimmt. Die Zahl vor dem Koma ist aber um Dimensionen daneben.
Wenn ich mir die deutschen Betonbrücken anschaue und dies mit den italienischen vergleiche, frage ich mich mit welchen Zahlen die Deutschen gearbeitet haben (welches Wissen war nun richtiger das deutsche oder das italienische?). Wenn Statik (Physik) und Chemie eindeutige Wissenschaften sind, warum bauen dann alle etwas anderes und warum ist das viel teurere viel schlechter? Ich muss vermuten, dass Vivian mit den "höheren Interessen" zum Zug kommt (siehe Maut-System).
Schwerzmode ein: Es scheint so zu sein, dass die Mafia in Deutschland mittlerweile stärker ist als in Italien :-) ,Scherzmode aus.
Also, wie müssten Systeme wohl aussehen, damit die persönlichen Interessen nicht zerstörend auf das System wirken können?
Freundliche Grüsse
Florian


qm-online.ch

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Re: Auf Wissen basierende Entscheide 21 years 4 months ago #6877

  • FrankHergt_
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Hallo Florian!
: Ist es nicht denkbar, dass die Erfahrungen und Eindrücke, sowie gewonnenes Wissen im Laufe des Lebens die Emotionen beeinflussen. Also wenn jemand gelernt hat, dass eine Lösung gut zu sein scheint, hat er die "schöneren" (gutes Gefühl)Emotionen bei der Entscheidung. Wenn die Erfahrungen und das Wissen einen schlechten Ausgang prognostizieren, habe ich Mühe emotional über die Entscheidungshürde zu springen.
Im Prinzip hast Du recht, das Problem ist, glaube ich, daß die emotionalen Festlegungen, einmal getroffen, nur sehr schwer wieder revidierbar sind. D.h., unsere erste Erfahrung zu einem bestimmten Thema beeinflußt uns für den Rest des Lebens. Dazu kommt dann die selektive Wahrnehmung: Informationen, die meine bisherigen Erfahrungen bestärken, nehme ich sehr viel leichter wahr als solche, die ihnen widersprechen.
Folgerungen daraus: Wenn Du Leute positiv beeinflussen willst, mußt Du sie so jung wie möglich erwischen. Je tiefer ein Weg einmal eingefahren ist, um so größer muß der Schock sein, damit man ihn wieder verläßt. Mehr Übung mit systematischer Zusammenarbeit schon in der Schule?
Was die eigentlich einfachen Entscheide angeht: Warum ist die Sachlage so schwer zu überblicken? Wurden die Dinge unnötig kompliziert (Bsp: Bundesbahntarife)? Werden wichtige Informationen mit unwichtigen zugemüllt? Wird dies vielleicht sogar bewußt eingesetzt? Beispiel Rabattsystem: Ich kann mir gut vorstellen, daß man mit einem Rabattsystem de Luxe über die Grundtatsache hinwegtäuschen kann, daß man von vornherein deutlich höhere Grundpreise als die Konkurrenz hat.
Hilft das, oder bin ich an der Fragestellung vorbei?
Schöne Grüße
Frank



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Wissen Träume 21 years 4 months ago #6878

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Hallo Florian,
Scherzmode an: Geld abschaffen und freie Güter schaffen, wie z.B. freie Software;-) Scherzmode aus
Im Ernst: Ich weiß selber, daß das nicht geht. Nur solange Du Dir für Geld alles kaufen kannst, wenn Du nur genug davon hast, wird sich vermutlich nichts ändern.
Beispiel: Gestern habe ich im Web gelesen, Microsoft habe sich angeblich die virtuellen Desktops patentieren lassen und obendrein die Dreistigkeit besessen, dies mit KDE und GNOME den Patentbeamten vorzuführen.
Wenn man die Geschäftspolitik von M$ und so manche Patententscheidung der Vergangenheit ansieht, muß man befürchten, dieses Patent bleibt bestehen. Ich benutze schon lange unter Linux diese Desktops und habe noch nie einen unter Windows gesehen. Wie anders als mit Geld kann man sich dann so ein Patent erklären?
Anderes Beispiel: Die ständigen unbegründeten Attacken SCOs gegen Linux. Ebenfalls gestern las ich, M$ unterstütze SCO finanziell diese Attacken fortzusetzen und dazu seien angeblich Emails aufgetaucht, die das belegen sollen. (Hättest Du die Asche von M$ könntest Du wahrscheinlich auch mehr Deiner Ideen durchsetzen.)
Solange solches Verhalten nicht abgestraft wird, ändert sich auch nichts. Wie erfolgreich Verbraucher sein können, sieht man doch in England: Un-CDs wurden konsequent nicht gekauft. Ergebnis: In England sind CDs nicht kopiergeschützt, somit hast Du keine Probleme, die in normalen CD-Playern abzuspielen.
Ich hatte mir einmal (und nie wieder) in D eine Un-CD gekauft, die von meiner Stereoanlage nicht abgespielt wurde, wollte das Teil umtauschen und bekam nur freundlich mitgeteilt, die Versiegelung sei gelöst und somit sei die CD vom Umtausch ausgeschlossen. Damals galt noch nicht das neue Copyright-Gesetz, die Privatkopie war also erlaubt und die Tools dazu waren in fast jeder zweiten Computerzeitung. Heute bewegst Du Dich zumindest in D damit in einer rechtlichen Grauzone, weil die Politik egal welcher Farbe fast nur noch Gesetze für eben dieses "Geld" macht anstatt für das Volk. Zumindest hat man oft diesen Eindruck.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Eventuell hilft es, wenn die Politik mal wieder Entscheidungen für die Wähler trifft unter Beachtung der wirtschaftlichen Interessen natürlich, die wichtig für eine Gesellschaft sind. Z. B. das neue Copyright-Gesetz in D fällt da bestimmt nicht drunter.
Ansonsten kann man nur hoffen, daß Verbraucher sensibler gegenüber "Rauhbeinen" werden (Kauf-Boykott) und das nicht nur kurzfristig, es muß den "Rauhbeinen" richtig wehtun (Das Argument mit den Arbeitsplätzen lasse ich nicht gelten. Es entstehen mit Sicherheit woanders neue und vielleicht sogar mehr.). Dafür muß der Bürger sich aber seiner Macht bewußt sein (siehe Un-CDs und England) und nicht ständig denken, er könne sowieso nichts machen. Wie man das erreicht, weiß ich nicht, womit Deine Frage eigentlich unbeantwortet bleibt. Sorry!
MfG
P.S. Das CD-Problem habe ich nicht mehr, da ich regelmäßig in London bin;-)




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Re: Auf Wissen basierende Entscheide 21 years 4 months ago #6884

  • Florian_
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Hallo Frank
danke für Deine Gedanken. Du hast mir dazu, wie Emotionen entstehen können, einige gute Ideen vermittlen können.
Ich denke die Schlussfolgerung, dass wir bereits in der Schule lernen sollten gemeinsam und nicht gegen einander zu arbeiten, ist mehr als richtig. Es ist ein Grundübel unserer Gesellschaft, dass wir uns immer zwischen Wettbewerb und Kooperation hin und hergerissen fühlen.
Informationen zu verschleiern, ist wahrscheinlich auch Praxis bei vielen Firmen. Kurzfristiges Denken führt dazu, möglichst viel in kurzer Zeit abzocken zu wollen. Zum Glück sind nicht alle so!
Wäre vielleicht interessant, von anderen zu hören, was sie zur frühen Festlegung von gewissen Emotionen sagen. Können einmal etablierte Emotionen wieder verändert werden und wie?
Gruss
Florian


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