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Andree Kirschbaum
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Hallo!
Jede Ähnlichkeit mit Personen und Firmen aus dem wahren Leben sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Der Produktionsleiter des Bereichs Metallbau (vorwiegend Einzel- und Kleinserienfertigung von Produktionshilfsmitteln unterschiedlicher Dimension, aber auch hochwertige Produkte für den Endkunden) teilt 12 Wochen nach dem ursprünglichen Termin (externe Auditforderung) d. h. sechs GL-Besprechungen später mit, dass am selbigen Tage die Bestellung für eine Reihe einfacher Messmittel (Maßstäbe, Winkel, Meßschieber) rausgehen wird. Das Zeug wird dann in einem abschließbaren Schrank aufbewahrt. Der Zugang wird auf einen Mitarbeiter beschränkt. Hiermit hätte man ja nun endlich vor dem Auditor Ruhe. Da die Messmittel i. d. R. sowieso nicht zum Prüfen verwendet werden, würde man auch auf die Kalibrierung verzichten.
Zitat:
"Kalibrierung ist sowie Quatsch, wenn man sieht, wie häufig in der betrieblichen Praxis ein Meßschieber runterfällt oder hingeworfen wird, - da würde man ja aus dem Kalibrieren nicht mehr heraus kommen."
Der QMmer gibt dem Produktionsleiter Recht, dass Messmittel, die nicht verwendet werden auch nicht kalibriert werden müssen.
Zugleich fragt der QMmer zum wiederholten Male, wie denn bisher festgestellt wird, ob z. B. die sehr häufig verwendeten Metallstäbe die richtige Länge haben. Gibt es mittlerweile Toleranzangaben in den Zeichnungen?
Antwort: "Nein, - man weiß auch nicht welche man nehmen sollte. +/- 5 mm oder +/- 20 mm? Beim Zusammenbau des Produktes läßt sich das meistens irgendwie hinbiegen. Vor einer Weile hat allerdings ein Mitarbeiter, der allerdings sowieso der letzte Dummkopf ist, mal eine ganze Ladung falsch zugeschnitten. Eine Tagesarbeit umsonst. Der Endkunde hat auch noch nie gemeckert, dass die im Sichtbereich befindlichen Stäbe manchmal unterschiedlich lang sind. Zumindest habe ich noch nie davon gehört."
Der QMmer stellt abschließend fest,
1. dass es demnächst neue Messmittel geben wird, die aber nicht zum Prüfen verwendet werden.
2. dass alle bisherigen Prüfmittel weiterhin nicht kalibriert werden.
3. dass Zeichnungen auch weiterhin keine Toleranzangaben enthalten.
4. dass es (nicht bezifferbare) Fehlerkosten gibt.
5. dass "Dummköpfen" wichtige Arbeiten zugewiesen wird.
6. dass nicht bekannt ist, ob der Endkunde tatsächlich mit dem Produkt zufrieden ist.
7. dass der Bereich beim nächsten internen Audit (kurz vor dem Ü-Audit) genauso blank darsteht, wie beim letzten Audit.
8. ....
Der QMmer fragt den zuständigen Vertreter der Geschäftsleitung, wie er sich denn nun verhalten soll.
Darf er die Maßnahme in der Maßnahmentabelle als erledigt markieren?
Soll er beim internen Audit über die jetzt schon bekannten Mängel stolpern oder nicht?
Antwort:
"Ich möchte das Thema Prüfmittel in diesen Veranstaltungen nicht wieder hören."
Grüße
Andree
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RalfSchmidt_
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...was besser ist:
Der "Chef" der sagt: Alles Mist, vergiss den ganzen Trubel, wir wurschteln weiter wie bisher oder die mir eher bekannten Versionen des "Ach, ja so, enorm wichtig, gute Arbeit, machen Sie mir da mal ne Präsentation von, ich nehm' das dann mit in die GL-Runde etc." wo der enorm wichtige Punkt dann versauert und beim Nachfragen höchstens mal zu einer Aufforderung zur Erstellung einer weiteren Präsentation führt.
Danke aber für die Geschichte, da kann man sich manchmal wirklich an den Kopf greifen. Da der (natürlich rein imaginäre) Laden immer noch über ausreichend Kunden verfügt um sogar einen QMler durchzufüttern scheint es so schlimm aber nicht zu sein - oder die Kunden sind noch blinder.
Das mit dem verschlossenen und nicht genutzten Messmittelschrank ist aber wirklich wie aus einem schlechten Film.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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Sabine_
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: Hallo!
: Jede Ähnlichkeit mit Personen und Firmen aus dem wahren Leben sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
# ebenso
: Der QMmer stellt abschließend fest,
: 1. dass es demnächst neue Messmittel geben wird, die aber nicht zum Prüfen verwendet werden.
: 2. dass alle bisherigen Prüfmittel weiterhin nicht kalibriert werden.
: 3. dass Zeichnungen auch weiterhin keine Toleranzangaben enthalten.
: 4. dass es (nicht bezifferbare) Fehlerkosten gibt.
: 5. dass "Dummköpfen" wichtige Arbeiten zugewiesen wird.
: 6. dass nicht bekannt ist, ob der Endkunde tatsächlich mit dem Produkt zufrieden ist.
: 7. dass der Bereich beim nächsten internen Audit (kurz vor dem Ü-Audit) genauso blank darsteht, wie beim letzten Audit.
: 8. ....
: Der QMmer fragt den zuständigen Vertreter der Geschäftsleitung, wie er sich denn nun verhalten soll.
: Darf er die Maßnahme in der Maßnahmentabelle als erledigt markieren?
: Soll er beim internen Audit über die jetzt schon bekannten Mängel stolpern oder nicht?
: Antwort:
: "Ich möchte das Thema Prüfmittel in diesen Veranstaltungen nicht wieder hören."
# Noch mehr Lustiges oder Dinge zu denen einem nicht mehr viel einfällt:
Die Termine für externe Kalibrierungen mehrerer Messmittel sind seid Wochen überschritten. Dies
ist bei den Verantwortlichen bekannt und wird damit begründet, daß das externe Wiederholungsaudit noch so lange hin ist und die Kalibrierungen dann erst kurz vorher erfolgen sollen, sonst wäre man ja gleich wieder dran....
Auf den Kalibriervorgaben seitens des Herstellers werden Temparaturvorgaben gemacht, die auch brav auf den internen Kalibrierscheinen draufstehen. Die tatsächlichen Werte liegen weit darüber und stehen gleich daneben... Begründung: Wir haben ja keine Klimaanlage (na denn).
Auf den Zeichnungen stehen Normen, die nicht vorliegen, geschweige denn bekannt sind. Begründung: Da hat noch nie jemand nach gefragt....
Oder nicht-ortsfeste-elektrische-Betriebsmittel: Voller Aktivismus wird vom verantwortlichen MA ein Programm dafür für teuer Geld gekauft und dann leider nicht angewendet, weil er keine Zeit für die Stammdatenpflege hat.....
und und und und und und und
Grinsender Gruß
Sabine
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Guido_
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> Das habe ich jetzt richtig verstanden: es werden Prüfmittel gekauft, die nicht zum Einsatz kommen, irgendwo in einem Schrank liegen und wahrscheinlich noch frisch konserviert einem Auditor vorgelegt.
Zudem gibt die GL die benötigten Mittel ohne Murren frei!!
..Und der QMmer fragt irgendweinen von der GL, wie das Ergabnis des nächsten internen Audits (normalerweise zeit- und kostenintensiv) aussehen soll!!
...Mann, Mann...
Die müssen wirklich Geld übrig haben!!
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Guido_
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Habe die Schreibfehler gesehen!
Mann, Mann!!
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Andree Kirschbaum
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Hallo Sabine!
: Die Termine für externe Kalibrierungen mehrerer Messmittel sind seid Wochen überschritten. Dies
: ist bei den Verantwortlichen bekannt und wird damit begründet, daß das externe Wiederholungsaudit noch so lange hin ist und die Kalibrierungen dann erst kurz vorher erfolgen sollen, sonst wäre man ja gleich wieder dran....
Jau, - ein wahrer Klassiker. Immer wieder gerne...
: Auf den Kalibriervorgaben seitens des Herstellers werden Temparaturvorgaben gemacht, die auch brav auf den internen Kalibrierscheinen draufstehen. Die tatsächlichen Werte liegen weit darüber und stehen gleich daneben... Begründung: Wir haben ja keine Klimaanlage (na denn).
Ebenso schön. (Nach dem Audit: "Siehste, - der Auditor hat es nicht gesehen, - was machst Ihr QMmer eigentlich für einen Wirbel?")
: Auf den Zeichnungen stehen Normen, die nicht vorliegen, geschweige denn bekannt sind. Begründung: Da hat noch nie jemand nach gefragt....
und außerdem sind die so teuer in der Beschaffung; wer soll das lesen und verstehen und für den einen Auftrag. Der Kunde hält sich ja selbst nicht dran usw.
: Oder nicht-ortsfeste-elektrische-Betriebsmittel: Voller Aktivismus wird vom verantwortlichen MA ein Programm dafür für teuer Geld gekauft und dann leider nicht angewendet, weil er keine Zeit für die Stammdatenpflege hat.....
...Außerdem gibt es ja dieses oder jenes Unternehmen, von dem jeder (ausser dem QMmer) weiß, dass es einfach beschlossen hat, keine el. Betriebsmittel mehr zu prüfen - und es ist immer noch zertifiziert.
...Außerdem sind seit 6 Monaten sowieso keine Betriebsmittel mehr inventarisiert worden. Wo das Zeug geblieben ist, weiß auch keiner mehr....
Mit einem ganz breitem Grinsen.
Andree
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