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TOPIC: Manager zum managen bringen

Re: High Noon - naja, 5 vor 12.... 21 years 4 months ago #24168

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo am Abend,
: ***Hatte ich noch nicht erwähnt, daß einer von den beiden GF's in PU Gesellschafter ist?
Wenn ja, hatte ich es nicht mitbekommen.
: Der trägt sich allerdings mit dem Gedanken, seinen Lebensabend auf dem Meer zu verbringen...Mal gucken, was oder wer dann kommt.
Oh, der Lösungsansatz "macht die Braut schön!" wird sichtbar!
Literaturempfehlung zur Problematik des Machtübergangs in Fürstentümern (paßt auch auf feudalistisch geführte Unternehmen): Machiavelli: "Der Fürst".
Wahrscheinlich wird es schlimmer:
* Wird das Unternehmen verkauft, muß der Käufer Kaufpreis und Finanzierung (Kredite, Zinsen) erwirtschaften. Da muß er die Mannschaft zu Höchstleistungen bewegen. Wobei es eine schreckliche Gemeinsamkeit gibt zwischen Teams und Formel-1-Motoren: Dauerbleifuß, ständige Drehzahlen im tiefroten Bereich der Skala, bringt nur Minderleistung, endet aber im Motorplatzer und anderen Frühausfällen. Es ist eine hohe Kunst, im Team "Gas wegzunehmen" - und gerade dadurch die Produktivität zu steigern.
* Angenommen, er stellt einen Geschäftsführer ein und steuert den mit Satellitentelefon von seiner Yacht. Wenn dieser GF wirklich gut ist, droht dem alten die Blamage. Das gibt Konfliktstoff und Verunsicherung - bis der neue GF in ein größeres Unternehmen wechselt. Ist der neue GF schlecht, aber Sie haben einen guten Draht zum Eigentümer, können Sie schon mehr machen, wandeln aber selber auf einem Drahtseilakt.
: ***siehe oben. Revolution gegen sich selbst ist nur im fortgeschrittenen Stadium der Schizophrenie mögich. ;-)
:-))
: ***Im wahrsten Sinne des Wortes (siehe oben) ist der eine GF ja Kapitän. Das nimmt er nur ernster als seine bildlich übertragene Rolle im Unternehmen.
Zum Ansatz "Die Braut schön machen."
Gewiß will Ihr Hobbykapitän beste Bedingungen für den Verkauf.
Also muß die Braut erstklassige Maße, äh, Kennzahlen aufweisen. (Auf die inneren Werte wird anscheinend sowohl im Handel weiblicher Sklaven als auch Unternehmen weniger geachtet...)
Wer kann die besseren Kennzahlen besser herbringen als Sie im Verbund mit einem tüchtigen Controller?
Vivian hatte dazu schon den Gedanken, ihr Unternehmen nach EFQM zu bewerten. Aber nicht für Verkauf. Manche mögen diese Kennzahlen sehr. Was können Sie über die potentiellen Kunden Ihres GF erfahren?
Ob Malcolm Baldridge oder Ludwig-Erhard-Preis ist nebensächlich. Alle diese können die Augen der GF leuchten lassen.
: ***Ist es denn wirklich so, daß GF grundsätzlich nicht verbesserungsfähig sind?
Jeder Mensch ist von sich aus lernfähig.
Ist die Rothaarige im Dorf aber als Hexe verschrien, nützt ihr Lernen ihr selbst gar nix.
Ebenso geht es anderen, deren "Persönlichkeit" von der Umwelt geprägt ist, und die nicht ausbrechen wollen.
(Wer sich immer so verhält, wie seine Umgebung von ihm erwartet, der erstarrt in Routine. An politischen Parteien überaus deutlich zu erkennen - solange sie sich nach ihren Idealen richteten, hatten sie Stil. Nachdem sie angefangen hatten, die Erwartungen der Wähler zu erfüllen, verblaßten sie zum profillosen Mischmasch.)
: Im Märchen avanciert der Held immer zum Liebling des Königs, weil er Kritik übt und damit selbständig Unheil abwehrt...
"DAS" deutsche Märchen ist die Nibelungensage. Siegfried durfte seinen Ruhm auch 'ne zeitlang genießen...
Wir entrücken Helden gern auf einen hohen Sockel, weit weg von jeder Vergleichbarkeit, damit wir uns unserer "Normalleistung" nicht zu schämen brauchen.
: Alternative F:
: Ich frage die GF, was sie sich vom QMS versprechen. Dann erläutere ich zum wiederholten Male den Grundgedanken des QMS.
"Zum wiederholten Male" - Wien, 17 Jahrh. Kara Mustafa, der die türkischen Belagerungstruppen befehligte, wurde nach schändlicher Rückkehr geköpft.
Und zwar ausdrücklich, weil er seine Truppen öfter als die vorgeschriebenen maximal 3 Mal anrennen ließ.
Wenn man beim ersten Mal mit seinen Argumenten nicht durchgedrungen ist, versucht man es beim zweiten Mal mit einem besseren Ansatz. Beim dritten noch mal, aber dann verschließen sich die Ohren. Da muß der Weg völlig geändert werden.
: Ich will ja "nur", daß die beiden sich mit den innerbetrieblichen Abläufen auseinandersetzen. Ist das zuviel verlangt?
Im Prinzip jein.
Nein: Wer nicht versteht, wie sein Unternehmen funktioniert, der kann auch nicht führen. Der wird als Führungskraft ähnlich anerkannt wie der 6-jährige Kaiser von China.
Ja:, Ihr "ich will" ist zu viel.
Aber immer, wenn Ihr GF bessere Ergebnisse will, als er derzeit bekommt, muß er sich die Prozesse genauer anschauen.
Von all dem abgesehen: Wenn Ihr GF mal wieder von "verkaufen" spricht und Sie von Unternehmenswert, Kaufpreis, "Braut schön machen", wie würde er dann wohl reagieren?
Ciao
Wolfgang Horn



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Manager zum managen bringen 21 years 4 months ago #25307

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
Moin Ihr Lieben,
in den letzten Tagen habe ich mal wieder Mega-Frust geschoben aus bereits bekannten Gründen. Doch bevor ich meine Kündigung schreibe, habe ich mir noch ein paar Gedanken gemacht.
Mein Hauptproblem ist nunmal die GF! Da nützt mir keine Normen-Revision der Welt was, um innerhalb der GF was zu bewegen.
Wie bringe ich also meine GF dazu, die Verantwortung für innerbetriebliche Abläufe zu übernehmen und diese aktiv zu gestalten? Vielleicht mit dem gleichen Prinzip wie ich Mitarbeiter einbinde: sie zu Betroffenen machen.
Das erreiche ich aber nur, in dem ich sie ständig mit der Thematik bombardiere. Ihnen den IST-Stand und das Soll aufzeige, damit sie sich Gedanken über die Maßnahmen machen. Evtl. auch über die Soll-Dinge....Und das nicht nur zu Review-Zeiten!
Nun habe ich gedacht, daß dieses doch nur funktioniert, wenn ich von meiner GF verlange, daß sie sich in regelmäßigen Q-Treffen mit der QM-Abteilung über alles informiert. Und das mindestens einmal im Monat. Damit dann keine Grüner-Tisch-Entscheidungen fallen, dachte ich, daß die Anwesenheit der Abteilungsleiter von Vorteil wäre. Dann können die gleich mit reden und sind ebenfalls Betroffene.
'N bißchen mulmig ist mir allerdings dabei, denn natürlich darf ich meine GF nicht gegen ihren Willen glücklich machen. Mit meiner Anforderung bringe ich mich da auf dünnes Eis.
Gibt's da was, was Ihr dazu sagen möchtet?
Viele Grüße
Sabine



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Manager zum managen bringen 21 years 4 months ago #5954

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
Moin Horst,
diesen Versuch habe ich schon hinter mir. Das Ergebnis waren drei "F", die meiner Meinung nach sehr treffend waren, aber leider nicht ausreichend, um die Leute wachzurütteln. Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten entweder kein Zertifikat erhalten oder wären Mega-knapp bewertet worden.
Der anschließende Kommentar unserer GF:
Hat irgendjemand dran gezweifelt? Das war doch ein Kinderspiel!
Mein Abend nach der Zertifizierung war daraufhin verhagelt....

Dem Auditoren habe ich allerdings noch gesteckt, daß er zu lieb war. Ich hoffe diesbezüglich auf das nächste Mal. Eine Impfung wird selbstredend vorher stattfinden.
Danke für den Tip, wenn auch schon bekannt.
Gruß
Sabine



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Ich will nicht mehr heulen, ich will gerade mit dem Kopf durch die Wand! 21 years 4 months ago #5955

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
Moin Vivian,

: ***** wenn ich dich richtig verstanden habe, ist GF = Gesellschafter. Das ist ein Problem. Wenn derjenige Gesellschafter, der die meisten Anteile besitzt und damit das Sagen hat, der inkompetenteste ist - kannst du wohl alles vergessen.
# So schauts aus. Aber was bedeutet Inkompetenz in diesem Zusammenhang. Ich glaube eher, daß hier die Interessenlage schief liegt. Der GF möchte seine privaten Konten vergrößern, egal wie, egal wieviel, hauptsache mehr. Er fängt jetzt erst an zu überlegen, wenn sein Ziel gefährdet ist. Meiner Meinung nach natürlich zu spät. Hätte er vorher die Zügel in die Hand genommen, hätte er auch sein Ziel steuern können. So steuert er nix und jetzt werden Gründe gesucht, woran es denn gelegen haben könnte. Aber nicht um Grundlegendes zu ändern, sondern um sich zu rechtfertigen und evtl. einen Sündenbock zu finden. Der potentielle Sündenbock ist in diesem Fall die Betriebsleitung (BL). Der wehrt sich natürlich mit Händen und Füßen und angeblichen Beweisen, daß das Geld im Schlund der QM verschwunden ist. Seine "Beweise" sind natürlich lächerlich, was ihm auch schon mehrfach nachgewiesen wurde. Langsam wechselt der Focus auf die Entwicklung, die immer wieder auf die produktiven Ressourcen zurückgreift. Was nicht im Sinne vom BL ist. Ich rechne im Januar mit den ersten Toten...
: ***** Oh oh oh, meine Erfahrungen dazu:
# Klingt nicht gut?!
: Meine GL ist einfach nicht bereit und meine Überzeugung wächst - sie ist auch nicht kompetent, ihre Führungsrolle und -aufgaben tatsächlich wahrzunehmen. Sie gibt jedoch auch keine Führungsverantwortung ab, d. h. konkret, immer wenn die GL das Gefühl beschleicht, jemand dringt auf ihr Territorium vor - Management by Champignon. Die Posse geht jedoch immer noch weiter:
: Ich habe die GL zu Betroffenen gemacht. Sie ist sogar sehr betroffen. Ich bin so gemein und zeige unentwegt Ursache und Wirkung auf - auch die Wirkungen ihrer Entscheidungen.
: Jetzt kommt die Ohnmachtsphase:
: Die GL - die ich als fachlich inkompetent verteufelt habe - versucht nun irgendwie ihre Führungsverantwortung wahrzunehmen - aufgrund der genannten Inkompetenz, wendet sie die völlig verkehrten Methoden, Werkzeuge und Insellösungen an, um Führungskompetenz zu beweisen. Sie wehrt sich gegen bewährte Lösungsmethoden, die in anderen Unternehmen Erfolge erbracht haben und gegen Lösungen, die aus der 2. Managementebene und von mir kommen, die schließlich auch von den Mitarbeitern akzeptiert würden. Warum - Sie muss ihr Gesicht wahren!!!
# Ich habe die Hoffnung, daß das bei uns nicht geschieht. Sollte ich mich irren, geht der Punkt an Dich.
: Ich bin noch einen Schritt weiter gegangen, ich habe die Mitarbeiter und die 2. Führungsebene zu Betroffenen gemacht, um den Druck von unten zu erhöhen. Das war nicht schwer, unsere Mitarbeiter waren sehr engagiert, geduldig, tolerant und haben zum Nutzen des Unternehmens gedacht - war ein tolles Team.
: Resultat der Geschichte ist:
: Aus engagierten Mitarbeitern sind völlig demotivierte und fluchtbereite Mitarbeiter geworden. Sie haben erkannt, dass niemand im Unternehmen etwas bewegen kann - nicht einmal mit gesundem Menschenverstand oder der Verlust des Zertifikates. Sie meinen inzwischen, unsere GL orientiert sich an Unternehmen, denen es noch schlechter geht, die noch mieser organisiert sind und trotzdem noch leben. Es geht ja ...... irgendwie, weil andere auch so durchs Geschäftsleben kommen.
# Noch habe ich motivierte Kollegen, die gerne etwas ändern würden. Wenn der o.g. Punkt an Dich geht, dann hat sich das natürlich auch erledigt. Aber Du hast es wenigstens versucht und genau das werde ich auch tun.
: Unsere Mitarbeiter schweigen - aus dem Engagement ist Gleichgültigkeit gegenüber dem Unternehmen geworden. Die haben sich richtig gefreut, als ich eingestellt wurde "Jetzt geht es los, jetzt bekommen wir unsere Prozesse in den Griff.... jetzt macht auch unsere GL endlich Nägel mit Köpfen ....."
: Die Unternehmensleitung spürt zwar diese Frustration und auch den Druck, der von allen Seiten ausgeht - Kunden, Mitarbeiter, Banken. Ich habe noch nie eine so ohnmächtigere, unsichere und erschütterte Unternehmensleitung kennen gelernt. Unsere Chefs trauen sich kaum mehr aus dem Zimmer. Entweder schlägt ihnen ganz konkreter und begründeter Widerstand der Mitarbeiter entgegen, Ignoranz (tatsächlich, unsere GL wird von den MA ignoriert!!!) oder Gleichgültigkeit. Meine GL ist nicht nur fachlich am Ende sondern auch psychisch. Die Kommunikation ist auf allen Ebenen massiv gestört. Die Belastung der GL muss enorm sein.
: Diese Extrembelastungen führen jedoch zur völligen Handlungsunfähigkeit oder zu unbedachten spontanen Reaktionen. Manchmal ist das auch der Rauswurf der Querulanten.
# Horror!
: Also Vorsicht mit dem Bombardement. Zeige immer Lösungswege auf und suche dir für den Ernstfall Zeugen - eine Bombe - eine Lösung - eine Sicherheit für dich. Ich habe eine ganz breite Zeugenbasis, deshalb darf ich wohl noch arbeiten. Es gibt derzeit keinen Rechtfertigungsgrund für meinen Rauswurf ohne noch mehr Gesichtsverlust für die GL zu riskieren.
# Meetings ohne Zeugen geht gar nicht. Protokolle halten alles fest. Diese werden vor Veröffentlichung abgesegnet. Da pass ich schon auf, genau aus o.g. Gründen. Ich und QM, wir müssen öffentlich "geschehen" und nicht im stillen Kämmerlein. Mit soviel Segensprüchen wie möglich. Und außerdem will ich eigentlich nicht mit Lösungen aufwarten. Mein Ziel ist, daß die GF Lösungen mit uns allen (QM, AL, MA) erarbeitet. Ich will sie nur anpieken, daß sie damit endlich anfangen.
: Es gibt meiner Ansicht nur einen Ausweg:
: Die GL muss das Zepter endlich aktiv und konsequent in die Hand nehmen und auch ihre eigene fachliche Kompetenz weiterentwickeln. Sie muss sich an die Spitze der Firma stellen und muss die Mitarbeiter überzeugen. Oder sie sollte segeln gehen und einen neuen Geschäftsführer berufen.
# Genau! Und wenn dies nicht erreicht wird, dann Alternative siehe Schriftwechsel mit Herrn Horn.
: Ich habe ursprünglich folgenden Weg (grob skizziert) gewählt:
: - Analyse des Unternehmens und jedes Prozesses - meine Einarbeitungsphase
# Habe ich auch so gemacht.
: - Abstimmung und Diskussion der Ergebnisse mit den Betroffenen - Konsensfindung
# dto.
: - Erarbeitung von Verbesserungspotentialen und konkreten Vorschlägen mit Ausblick auf recht sichere Erfolge
# Nee, daß habe ich mir zu dem Zeitpunkt noch gespart mit Verbesserungspotentialen aufzufallen. Zunächst haben wir uns bei der Umgestaltung der Prozesse streng am Ziel der Normenkonformität orientiert.
: - Dann folgte die Ignoranzphase der GL
# ???? Vielleicht (ohne Zeigefinger!) wolltest Du zuviel?
: - Danach habe ich die Forderungen der Norm herausgeholt und Folgen von Seiten unserer Kunden, Mitarbeiter etc. erläutert
# siehe oben. Ich habe das vorher gemacht.
: - Inzwischen lasse ich andere für mich "verlangen" - ich kann als Mitarbeiter meine GL bitten, überzeugen, aber nicht verlangen. Unsere Kunden werden inzwischen munter, unsere Mitarbeiter siehe oben. Der Druck sollte eigentlich reichen.
# Wie hast Du denn die Kunden ins Boot geholt? Ich habe diesbezüglich kaum Kontakt.
: Ich suche inzwischen einen neuen Job. Ich bin schon kurz vor'm Magengeschwür - das soll vor allem Überengagierte treffen. Man kann gegen Unwissenheit, Naivität, Inkompetenz usw. kämpfen - nicht jedoch gegen Ignoranz, daran muss jeder Engagierte scheitern!
# Wenn ich jetzt nichts unternehme (;-) für das Wort), dann weiß ich, daß mir auch die Säure hochkommt. Also lieber Angriff (nicht aggressiv gemeint) und dann schaumermal.
: Sabine, jeder muss entscheiden, wann er aufhören muss und was ihm guttut oder nicht. Jeder muss selbst zu der Erkenntnis gelangen, wann sich Engagement lohnt und wann er Perlen vor die Säue wirft.
# Wohl wahr.
: Viele Grüße
:
Sabine





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Re: High Noon - naja, 5 vor 12.... 21 years 4 months ago #5956

  • Sabine_
  • Sabine_'s Avatar
# Guten Morgen,
: Wahrscheinlich wird es schlimmer:
: * Wird das Unternehmen verkauft, muß der Käufer Kaufpreis und Finanzierung (Kredite, Zinsen) erwirtschaften. Da muß er die Mannschaft zu Höchstleistungen bewegen. Wobei es eine schreckliche Gemeinsamkeit gibt zwischen Teams und Formel-1-Motoren: Dauerbleifuß, ständige Drehzahlen im tiefroten Bereich der Skala, bringt nur Minderleistung, endet aber im Motorplatzer und anderen Frühausfällen. Es ist eine hohe Kunst, im Team "Gas wegzunehmen" - und gerade dadurch die Produktivität zu steigern.
: * Angenommen, er stellt einen Geschäftsführer ein und steuert den mit Satellitentelefon von seiner Yacht. Wenn dieser GF wirklich gut ist, droht dem alten die Blamage. Das gibt Konfliktstoff und Verunsicherung - bis der neue GF in ein größeres Unternehmen wechselt. Ist der neue GF schlecht, aber Sie haben einen guten Draht zum Eigentümer, können Sie schon mehr machen, wandeln aber selber auf einem Drahtseilakt.
# Es gibt noch die dritte Variante: Einen neuen GF aus den eigenen Reihen rekrutieren (=Personalentwicklung ;-)). Der interne Wettbewerb hat schon begonnen... Könnte aber zu denselben Problemen führen wie von Ihnen geschildert. Mein Draht ist übrigens zu dem derzeit am heißesten gehandelten Nachfolger der GF am besten. Im Vergleich zum Eigentümer und Rest von der GF.
: Zum Ansatz "Die Braut schön machen."
: Gewiß will Ihr Hobbykapitän beste Bedingungen für den Verkauf.
# siehe oben.
: Also muß die Braut erstklassige Maße, äh, Kennzahlen aufweisen. (Auf die inneren Werte wird anscheinend sowohl im Handel weiblicher Sklaven als auch Unternehmen weniger geachtet...)
: Wer kann die besseren Kennzahlen besser herbringen als Sie im Verbund mit einem tüchtigen Controller?
# Wo soll ich den denn hernehmen? Sie werden wahrscheinlich jetzt vom Stuhl fallen, aber wir haben keinen Controller, kein Controllingsystem, keine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen außer Umsatz und zu guter Letzt keine Kostenrechung.
: Vivian hatte dazu schon den Gedanken, ihr Unternehmen nach EFQM zu bewerten. Aber nicht für Verkauf. Manche mögen diese Kennzahlen sehr. Was können Sie über die potentiellen Kunden Ihres GF erfahren?
# siehe oben.
: Ob Malcolm Baldridge oder Ludwig-Erhard-Preis ist nebensächlich. Alle diese können die Augen der GF leuchten lassen.
# Dazu müßte er sich das angucken und verstehen....;-)
: : ***Ist es denn wirklich so, daß GF grundsätzlich nicht verbesserungsfähig sind?
: Jeder Mensch ist von sich aus lernfähig.
: Ist die Rothaarige im Dorf aber als Hexe verschrien, nützt ihr Lernen ihr selbst gar nix.
: Ebenso geht es anderen, deren "Persönlichkeit" von der Umwelt geprägt ist, und die nicht ausbrechen wollen.
: (Wer sich immer so verhält, wie seine Umgebung von ihm erwartet, der erstarrt in Routine. An politischen Parteien überaus deutlich zu erkennen - solange sie sich nach ihren Idealen richteten, hatten sie Stil. Nachdem sie angefangen hatten, die Erwartungen der Wähler zu erfüllen, verblaßten sie zum profillosen Mischmasch.)
# Den Vergleich mit der Politik stellen wir hier auch immer an. Entscheidungen werden nicht getroffen, weil sie dem Unternehmen nützen, sondern weil politisch!
: : Im Märchen avanciert der Held immer zum Liebling des Königs, weil er Kritik übt und damit selbständig Unheil abwehrt...
: "DAS" deutsche Märchen ist die Nibelungensage. Siegfried durfte seinen Ruhm auch 'ne zeitlang genießen...
: Wir entrücken Helden gern auf einen hohen Sockel, weit weg von jeder Vergleichbarkeit, damit wir uns unserer "Normalleistung" nicht zu schämen brauchen.

: : Alternative F:
: : Ich frage die GF, was sie sich vom QMS versprechen. Dann erläutere ich zum wiederholten Male den Grundgedanken des QMS.
: "Zum wiederholten Male" - Wien, 17 Jahrh. Kara Mustafa, der die türkischen Belagerungstruppen befehligte, wurde nach schändlicher Rückkehr geköpft.
: Und zwar ausdrücklich, weil er seine Truppen öfter als die vorgeschriebenen maximal 3 Mal anrennen ließ.
: Wenn man beim ersten Mal mit seinen Argumenten nicht durchgedrungen ist, versucht man es beim zweiten Mal mit einem besseren Ansatz. Beim dritten noch mal, aber dann verschließen sich die Ohren. Da muß der Weg völlig geändert werden.
# Richtig, aber ich bin erst beim dritten Mal. Habe also noch Reserven. Mein "neuer" Weg soll die regelmäßige Auseinandersetzung der GF mit dem QMS sein.
: : Ich will ja "nur", daß die beiden sich mit den innerbetrieblichen Abläufen auseinandersetzen. Ist das zuviel verlangt?
: Im Prinzip jein.
: Nein: Wer nicht versteht, wie sein Unternehmen funktioniert, der kann auch nicht führen. Der wird als Führungskraft ähnlich anerkannt wie der 6-jährige Kaiser von China.
# Um zu verstehen, muß er wissen. Input gibts von mir gratis. Regelmäßig siehe oben.
: Ja:, Ihr "ich will" ist zu viel.
: Aber immer, wenn Ihr GF bessere Ergebnisse will, als er derzeit bekommt, muß er sich die Prozesse genauer anschauen.
# Für diese Schleife ist der Groschen noch nicht gefallen. Darauf arbeite ich hin: Regelmäßiges füttern der GF mit Informationen. Fazit: Ich will! Umsetzung: Samtbehandschuht.
: Von all dem abgesehen: Wenn Ihr GF mal wieder von "verkaufen" spricht und Sie von Unternehmenswert, Kaufpreis, "Braut schön machen", wie würde er dann wohl reagieren?
# Mich rauswerfen?
Gruß
Sabine




The administrator has disabled public write access.

High Noon - naja, 5 vor 12.... 21 years 4 months ago #5958

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Sabine!
# Wo soll ich den denn hernehmen? Sie werden wahrscheinlich jetzt vom Stuhl fallen, aber wir haben keinen Controller, kein Controllingsystem, keine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen außer Umsatz und zu guter Letzt keine Kostenrechung.
So langsam verstehe ich Deine letzten Postings zum Thema "Kostensparen durch Qualität" etwas besser. Hast Du schon mal versucht, dem Eigentümer nahezubringen, daß ein Unternehmen eigentlich Gewinn machen sollte, und daß es sich lohnt, gelegentlich mal zu überprüfen, ob es das tut und wenn ja, wie viel?????
Hört sich für mich selber ja etwas lächerlich an, aber bei manchen Leuten muß man eben ganz unten anfangen.....
Viel Glück
Frank



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