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TOPIC: Business Excellence

Re: Business Excellence 21 years 6 months ago #23757

  • wolfgang_
  • wolfgang_'s Avatar
Schau doch mal unter www.deutsche-efqm.de nach.
Viele Grüße
Wolfgang





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Re: Business Excellence 21 years 6 months ago #23760

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo zurück, Frank,
EFQM ist ein gutes Modell. Weil es den Führungskräften Anlaß ist, endlich das zu tun, was sie nach ihrem "gesunden Menschenverstand" schon immer für richtig hielten, aber wegen der Softigkeit der Soft Facts nicht tun durften: Die Soft Facts in ihrem Bereich in Ordnung bringen, damit alle engagiert und zügig mitarbeiten, statt Lippenbekenntnisse abzugeben und sich passiv mitschleifen zu lassen.
"Business Excellence" ist aber leider, wie wenn der Mopedfahrer träumt, als Formel-1-Fahrer dahin zu sausen.
Denn von Business Excellence sprechen überwiegend jene, die nicht mal wettbewerbsfähige Produktivität zustande bringen.
Herausragende Führungskräfte sprechen nicht von Business Excellence, sondern mit ihren Mitarbeitern über die anstehenden Entscheidungen.
Die "Low Performer" unter den Führungskräften, die von Business Excellence sprechen, begnügen sich eben nicht, erst mal durchschnittliche Produktivität erreichen zu wollen. Sondern hängen die Meßlatte unerreichbar hoch für sich und ihre Mitarbeiter - abschreckend hoch.
Manche tun wohl auch nur so. Erkennbar an pompösen Maßnahmen, die vor Zielerreichung klammheimlich abgelöst werden.
Wenn deren Gesellschafter und Aktionäre diese Kapitalvernichtung hinnehmen und der Betriebsrat die Arbeitsplatzvernichtung, selber Schuld.
In der Rezession gehören toll klingende Programme in die Klamottenkiste.
Anpacken ist angesagt - hier insbesondere: Miteinander schaffen, Kräfte aus dem Gegeneinander befreien und bündeln.
Nicht auf pompöse Programme warten, sondern sofort die Gelegenheiten zur Bündelung der Kräfte ergreifen.
Ciao
Wolfgang



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Re: Business Excellence 21 years 6 months ago #23762

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Wolfgang,
EFQM ist zweifellos ein sehr gutes und interessantes Modell. Ich sehe unsere GL schon in Richtung EFQM starten ohne dass sie die Grundforderungen der 9001 erfüllt.
Die Marketing-Abteilung tönt sofort nach Aufschnappen des Begriffes "EFQM" nach außen - "Wir sind dabei, wir starten in die Selbstbewertung" - und fällt in der ersten Bewertungsrunde zum regionalen Staatspreis für Qualität mit Pauken und Trompeten durch.
Wenn in unserem Unternehmen durchsickert, dass man sich nach dem EFQM-Modell dem Selbstbewertungsverfahren unterzieht, werden wir das sofort tun und uns voller Selbsttäuschung (und natürlich mit fehlender Methodenkompetenz der GL) ein positives Zeugnis ausstellen und uns kräftig vermarkten - obwohl intern nichts dahintersteckt.
Anschließend schieben wir die Schuld auf die unfähige Bewertungskommission, die unser Innovationspotential und unsere Exotik nicht erkannt hat.
Auch hier ist Selbsttäuschung möglich - nicht nur bei der Zertifizierung von Managementsystemen durch gefällige Auditoren.
Viele Grüße

Vivian

PS.: Was machen ihre Nachforschungen zum Scheitern von Change-Management-Prozessen?



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Change Management 21 years 6 months ago #23763

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Vivian,
: PS.: Was machen ihre Nachforschungen zum Scheitern von Change-Management-Prozessen?
Oh, kulminierten im "Management by Firefighting" oder "Management by Crisis".
Heißt: Sich klarwerden, was wie geändert werden muß.
Die nächstpassende Krisis zum Anlaß nehmen, bewältigen, auf der Glorie des Erfolgs die nächste Krisis als Chance ergreifen.
Und wenn keine Krisen kommen wollen? Siehe Bismarck, Emser-Depesche.
Begründung: Das heute übliche "Management by Vorankündigung" ist zu ineffizient. Entweder kommt es zu früh, wo noch keiner die Notwendigkeit sieht und der Engagierte Widerwillen schürt.
Oder wenn die Methode rechtzeitig zum Anlaß kommt, kommt sie zu langsam in die Gänge.
Ciao
Wolfgang



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Change Management 21 years 6 months ago #5423

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Wolfgang,
Das "oder" in den nachfolgenden Sätzen müssen sie unbedingt streichen und durch "und" ersetzen.
: Begründung: Das heute übliche "Management by Vorankündigung" ist zu ineffizient. Entweder kommt es zu früh, wo noch keiner die Notwendigkeit sieht und der Engagierte Widerwillen schürt.
: Oder wenn die Methode rechtzeitig zum Anlaß kommt, kommt sie zu langsam in die Gänge.
Ich erlebe vor dem in meinem Mails geschildertem Hintergrund gerade das "UND". Die 2. Führungsebene kündigt voller Hoffnung an, allein mit der Ankündigung etwas bewegen zu können und dem Veränderungsprozess eine von Geisterhand gesteuerte Eigendynamik zu verleihen. Und ...
Die Geschäftsleitung hat die Notwendigkeit von strukturellen und organisatorischen Veränderungen noch immer nicht wirklich erkannt. Und bereits abgestimmte neue Verfahren (die natürlich nicht wirklich weh tun) werden zu langsam umgesetzt, um den Erfolg für alle Beteiligten sprürbar zu machen und die Mitarbeiter werden weiter demotiviert.
Ich frage schon nicht mehr, wann nehmen wir das heiße Eisen in die Hand, geben ihm eine Form und löschen es ab und betrachten das Ergebnis.
Ist doch eigentlich ganz einfach. Denken wir Deutschen (vor allem Führunsetagen) wirklich so krank, dass wir so simple Grundregeln nicht erkennen bzw. umsetzen können? Führungskräfte werden duch Assessment Center gejagt und deren soziale und fachliche Kompetenz durch eine Heerschar von Psychologen und Fachleuten geprüft. Wer leitet denn heute tatsächlich unsere Wirtschaft?

Viele Grüße
Vivian



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Entmachtung der Führungskräfte 21 years 6 months ago #5424

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo Vivian,
zu Ihrem konkreten Fall kann ich nicht viel sagen, außer, daß ich neidisch bin auf Ihr Unternehmen, dem es wohl so gut geht, daß es solche Verbesserungspotentiale auslassen kann.
Rätselhaft ist mir die Diskrepanz: Sie sprechen vom nahenden Konkurs, und Ihre Geschäftsführer benehmen sich, als wäre die Auslastung Ihrer Firma für die nächste Generation gesichert.
: Das "oder" in den nachfolgenden Sätzen müssen sie unbedingt streichen und durch "und" ersetzen.
Ok., einverstanden, mir klang meine Formulierung schon überhart.
: Ist doch eigentlich ganz einfach. Denken wir Deutschen (vor allem Führunsetagen) wirklich so krank, dass wir so simple Grundregeln nicht erkennen bzw. umsetzen können? Führungskräfte...
Die wesentliche Ursache sehe ich in der systematischen Entmachtung der Führungskräfte in der Wirtschaft.
Entmachtet durch die "Sturmflut der Managementmodewellen", die tatsächlich ein Beweis ist für die Orientierungslosigkeit der Betriebswirtschaftslehre.
Wo eine Managementmodewelle die andere ablöst, da spotten die Mitarbeiter dann bald mit:
"Neue Ideen begeistern jene am meisten, die auch mit den alten nichts anzufangen wußten." (Karl Heinrich Waggerl)
Und wenn das Lachen verhallt ist, hat die Führungskraft ihre Fühungsfähigkeit verloren wie ein Kutscher, dem die Zügel zerbröseln: Denn wer akzeptiert noch eine Person als seine Führungskraft, die auch nicht weiß, wo es lang geht, aber hohe Privilegien fordert?
Zugleich haben wir im Laufe der Jahre aus 10 Geboten eine unübersichtliche Gesetzesflut gemacht, die uns alle lähmt. (Übrigens: Moses, Tanz um das Goldene Kalb, Moses 10 Gebote - das war schon "Management by Crisis", und ich vermute, Moses wartete auf dem Berg erst, als ein Gewitter aufzog, um mit Blitz und Donner von der Kanzel zu sprechen...)
Ein weiterer Schlag der Entmachtung ist, wenn im Zuge der Prozeßorientierung die Verantwortung aufgeteilt wird. Wo vorher eine Person verantwortlich war für Resultate, Personal und Aufgaben, da ist das heute oft verteilt auf verschiedene Personen. Das ist ein kapitaler Führungsfehler, aber leider durchaus häufig.
Vivian, viele QMB's leben davon, daß die entmachteten Führungskräfte ihnen die Führung delegiert haben. Im Namen der Qualität sollen sie bewegen, was die GL nicht mehr bewegen kann.
Leider funktioniert das auch nicht richtig.
Was kann man tun? Ja. Aber jedes Unternehmen für sich. Durch Management by strategic Firefighting.
Ciao
Wolfgang



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