Lieber Ritter!
Ich möchte hier nicht reschenedern, aber daß Zertifikat nicht automatisch gleich sauberem Qualitätswesen oder sauberem Management überhaupt ist, hat hier bisher noch jeder bestätigt. Von daher halte ich die Frage, ob das Zertifikat unbedingt sein muß, für legal.
Zur eigentlichen Frage: Ich würde mir zuerst überlegen, WARUM die Kosten und der Aufwand für die Zertifizierung so hoch waren? Aus meiner Sicht gibt's da zwei Möglichkeiten:
Entweder war der Laden vorher ein dermaßener Saustall, daß man wirklich die ganze Welt hat neu erfinden müssen, um so etwas wie ein normales Q-Management vorweisen zu können. Dann solltet Ihr auf jeden Fall beim Zertifizieren-Lassen bleiben, ansonsten rutscht Ihr nämlich sofort zurück in den gleichen Graben, aus dem Ihr gerade mühsam herausgekrabbelt seid.
Oder Eure Zertifikats-Stelle waren Erbsenzähler, die darauf bestanden haben, daß jeder Kleinkram genau nach ihren Vorstellungen geregelt war und sich um die Bedürfnisse EURES Betriebes nicht im mindesten gekümmert haben. Dann sucht Euch eine andere, es gibt genug! Und investiert in Vorgespräche und Voraudits, um wirklich vorher abzuklopfen, ob es der Richtige für Euch ist.
Wenn Eure Firma halbwegs geregelt gemanagt wird, sollte das Zertifikat als "Sahnehäubchen" eigentlich nicht mehr viel kosten. Such' mal nach "Giovannis Pizza Service" von Martin S., die Darstellung ist einfach genial.
Und wenn ihr partout keines wollt: Baut Euer System an der ISO auf, sorgt mit internen Audits o.ä. dafür, daß es lebendig bleibt (dazu gehört allerdings ECHTES Interesse seitens der GL) ung gestaltet Euer Managementhandbuch als hübsche Übersichts-Broschüre, die man (mit erklärendem Schreiben) auch den Kunden in die Hand drücken kann. Die echte Substanz muß dann eine Stufe tiefer, bei den Prozeßbeschreibungen, vorhanden sein.
Würde mich noch sehr interessieren, wie die Situation bei Euch wirklich ist!
Schöne Grüße
Frank