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TOPIC: Was ist Qualitätsmanagement ???

Re: "Pyramide" ohne Spitze 21 years 9 months ago #4880

  • FlorianPadrutt_
  • FlorianPadrutt_'s Avatar
Hallo Wolfgang
: Florian, wetten, daß Du diese Unterschiede in Deiner Beratungspraxis schon von Anfang an kennst?
Ich bin immer wieder beeindruckt, welche meist auch für mich nachvollziehbaren Thesen ich mir bei Dir holen kann. Weisst Du, kennen alleine genügt nicht, es braucht oft gute Argumente um einen Schritt weiter zu kommen. Nur in der Diskussion mit anderen erfahre ich neue Wege der Begründung.
Da ich auf dem Weg über eine Lehre, arbeiten in der Werkstatt, planen im Betriebsbüro und über die Q-Leitung einer grossen Abteilung (ABB) zu meinem Wissen gekommen bin, fehlen mir oft die Worte, Umstände die ich genau kenne beschreiben zu können.
Ein paar Widersprüche sehe ich aber schon noch. Ist mein Eindruck, dass Du davon ausgehst, gute Mittelmässigkeit sei genug, richtig? Ist es nicht eher so, dass alle Mittelmässigen kaum mehr überleben können? Ich würde eigentlich gerne die These, Mitarbeiter werden v.a. durch ihre Bedürfnisse Sicherheit und gewisser Wohlstand "geleitet", von einer anderen Seite beleuchten. Könnte diese innere Kraft nicht auch angezapft werden, damit die Mitarbeitern ihre Verantwortung bei der Verbesserung der Qualität ernster nehmen? Ausgehend von der Kette:
Bessere Qualität => weniger Kosten, durch Nacharbeit und Auschuss, grössere Auslastung der Maschinen => Produktivität steigt => Der Markt bekommt eine bessere Qualität zu tieferen Kosten => wir bleiben im Geschäft => Wir beschäftigen mehr Mitarbeiter
müsste doch eigentlich jeder dran interessiert sein an der Zukunft positiv mitzuarbeiten.
Mir ist schon klar, das Management arbeitet am und die meisten Mitarbeiter im System. Trotzdem braucht ein gutes Management "Mitmacher".
Ich sehe trotz allem im Stolz, selber etwas verbessert oder eine gutes Arbeitsresultat abgeliefert zu haben, einen starken Motivator, möglicherweise kommt er aber erst richtig zum Ziehen, wenn die "Grundbedürfnisse" erfüllt sind.
Es Grüessli
Florian


qm-online.ch

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Re: "Pyramide" ohne Spitze 21 years 9 months ago #23406

  • FlorianPadrutt_
  • FlorianPadrutt_'s Avatar
Hallo Wolfgang
: Florian, wetten, daß Du diese Unterschiede in Deiner Beratungspraxis schon von Anfang an kennst?
Ich bin immer wieder beeindruckt, welche meist auch für mich nachvollziehbaren Thesen ich mir bei Dir holen kann. Weisst Du, kennen alleine genügt nicht, es braucht oft gute Argumente um einen Schritt weiter zu kommen. Nur in der Diskussion mit anderen erfahre ich neue Wege der Begründung.
Da ich auf dem Weg über eine Lehre, arbeiten in der Werkstatt, planen im Betriebsbüro und über die Q-Leitung einer grossen Abteilung (ABB) zu meinem Wissen gekommen bin, fehlen mir oft die Worte, Umstände die ich genau kenne beschreiben zu können.
Ein paar Widersprüche sehe ich aber schon noch. Ist mein Eindruck, dass Du davon ausgehst, gute Mittelmässigkeit sei genug, richtig? Ist es nicht eher so, dass alle Mittelmässigen kaum mehr überleben können? Ich würde eigentlich gerne die These, Mitarbeiter werden v.a. durch ihre Bedürfnisse Sicherheit und gewisser Wohlstand "geleitet", von einer anderen Seite beleuchten. Könnte diese innere Kraft nicht auch angezapft werden, damit die Mitarbeitern ihre Verantwortung bei der Verbesserung der Qualität ernster nehmen? Ausgehend von der Kette:
Bessere Qualität => weniger Kosten, durch Nacharbeit und Auschuss, grössere Auslastung der Maschinen => Produktivität steigt => Der Markt bekommt eine bessere Qualität zu tieferen Kosten => wir bleiben im Geschäft => Wir beschäftigen mehr Mitarbeiter
müsste doch eigentlich jeder dran interessiert sein an der Zukunft positiv mitzuarbeiten.
Mir ist schon klar, das Management arbeitet am und die meisten Mitarbeiter im System. Trotzdem braucht ein gutes Management "Mitmacher".
Ich sehe trotz allem im Stolz, selber etwas verbessert oder eine gutes Arbeitsresultat abgeliefert zu haben, einen starken Motivator, möglicherweise kommt er aber erst richtig zum Ziehen, wenn die "Grundbedürfnisse" erfüllt sind.
Es Grüessli
Florian


qm-online.ch

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"Pyramide" ohne Spitze 21 years 9 months ago #4895

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo zurück, Florian,
Danke.
: Da ich auf dem Weg über eine Lehre..
Aha, dachte ich mir, Du gehörst zu den Könnern, deren Adel an den Schmutzrändern unter den Fingernägeln zu erkennen ist und an den Schürfwunden hier und da...
Ich hab bloß ein paar Brandstellen vom Lötkolben, aber jetzt weiß ich, an welchem Ende man ihn anfassen muß...
: Ist mein Eindruck, dass Du davon ausgehst, gute Mittelmässigkeit sei genug, richtig?
Präziser: Solange Marktwirtschaft eine Art Fortsetzung der Evolution ist mit intelligenteren Mitteln, solange wird wohl überleben, wer produktiver ist als der Durchschnitt seiner Konkurrenten.
Und selbst das ist schwer. Das schafft kaum mal jeder zweite...
Forderungen nach "Business Excellence" und so sind Schaumschlägerei, im Prinzip lächerlich, wäre es nicht so ernst.
: Ist es nicht eher so, dass alle Mittelmässigen kaum mehr überleben können?
Mit dem "Durchschnitt" meine ich den Durchschnitt des Marktes. Auf der großen Baustelle in meiner Nachbarschaft wird nur polnisch gesprochen, aus unseren Arbeitern wurden Arbeitslose.
Aber je schneller wir den Ländern im Osten zu Wohlstand verhelfen, desto eher steigen auch dort Ansprüche und Gehälter.
Insofern gebe ich Dir Recht.
: Könnte diese innere Kraft nicht auch angezapft werden, damit die Mitarbeitern ihre Verantwortung bei der Verbesserung der Qualität ernster nehmen? Ausgehend von der Kette:
Ja natürlich. Herausragende Führungskräfte tun das auch - sofern sie das dürfen, sofern die Umstände ihnen das erlauben. In kleinen und mittleren Unternehmen eher als in Konzernen.
Eine wesentliche Randbedingung ist: Die Mitarbeiter müssen auch einen lohnenden Return sehen für ihre Investitionen, für ihre Mehrarbeit über den "Dienst nach Vorschrift" hinaus.
Ich befüchte, Fluktuation der Führungskräfte sieht so mancher Vorstand gern, weil der Nachfolger die Versprechen des Vorgängers nicht mehr erfüllen muß.
: müsste doch eigentlich jeder dran interessiert sein an der Zukunft positiv mitzuarbeiten.
Tja, eigentlich...
Im Zeitalter des Quartalsdenkens und des Enron-Kapitalismus zählt nur eines: Für den kommenden Quartalsabschluß Zahlen, mit denen sich die Investoren blenden lassen, koste es die Zukunft, was es wolle.
: ...Trotzdem braucht ein gutes Management "Mitmacher".
Welches Management ist gut? Wenn die Fondsmanager es bevorzugen, mit Quartalsdenker über den Tisch gezogen zu werden, dann sind Quartalsdenker "gut".
: Ich sehe trotz allem im Stolz, selber etwas verbessert oder eine gutes Arbeitsresultat abgeliefert zu haben, einen starken Motivator, möglicherweise kommt er aber erst richtig zum Ziehen, wenn die "Grundbedürfnisse" erfüllt sind.
So empfinde ich das. Als guter Chef achtest Du weniger auf Theorien als auf die Mienen Deiner Mitarbeiter.
Ciao
Wolfgang



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Re: "Pyramide" ohne Spitze 21 years 9 months ago #23416

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hallo zurück, Florian,
Danke.
: Da ich auf dem Weg über eine Lehre..
Aha, dachte ich mir, Du gehörst zu den Könnern, deren Adel an den Schmutzrändern unter den Fingernägeln zu erkennen ist und an den Schürfwunden hier und da...
Ich hab bloß ein paar Brandstellen vom Lötkolben, aber jetzt weiß ich, an welchem Ende man ihn anfassen muß...
: Ist mein Eindruck, dass Du davon ausgehst, gute Mittelmässigkeit sei genug, richtig?
Präziser: Solange Marktwirtschaft eine Art Fortsetzung der Evolution ist mit intelligenteren Mitteln, solange wird wohl überleben, wer produktiver ist als der Durchschnitt seiner Konkurrenten.
Und selbst das ist schwer. Das schafft kaum mal jeder zweite...
Forderungen nach "Business Excellence" und so sind Schaumschlägerei, im Prinzip lächerlich, wäre es nicht so ernst.
: Ist es nicht eher so, dass alle Mittelmässigen kaum mehr überleben können?
Mit dem "Durchschnitt" meine ich den Durchschnitt des Marktes. Auf der großen Baustelle in meiner Nachbarschaft wird nur polnisch gesprochen, aus unseren Arbeitern wurden Arbeitslose.
Aber je schneller wir den Ländern im Osten zu Wohlstand verhelfen, desto eher steigen auch dort Ansprüche und Gehälter.
Insofern gebe ich Dir Recht.
: Könnte diese innere Kraft nicht auch angezapft werden, damit die Mitarbeitern ihre Verantwortung bei der Verbesserung der Qualität ernster nehmen? Ausgehend von der Kette:
Ja natürlich. Herausragende Führungskräfte tun das auch - sofern sie das dürfen, sofern die Umstände ihnen das erlauben. In kleinen und mittleren Unternehmen eher als in Konzernen.
Eine wesentliche Randbedingung ist: Die Mitarbeiter müssen auch einen lohnenden Return sehen für ihre Investitionen, für ihre Mehrarbeit über den "Dienst nach Vorschrift" hinaus.
Ich befüchte, Fluktuation der Führungskräfte sieht so mancher Vorstand gern, weil der Nachfolger die Versprechen des Vorgängers nicht mehr erfüllen muß.
: müsste doch eigentlich jeder dran interessiert sein an der Zukunft positiv mitzuarbeiten.
Tja, eigentlich...
Im Zeitalter des Quartalsdenkens und des Enron-Kapitalismus zählt nur eines: Für den kommenden Quartalsabschluß Zahlen, mit denen sich die Investoren blenden lassen, koste es die Zukunft, was es wolle.
: ...Trotzdem braucht ein gutes Management "Mitmacher".
Welches Management ist gut? Wenn die Fondsmanager es bevorzugen, mit Quartalsdenker über den Tisch gezogen zu werden, dann sind Quartalsdenker "gut".
: Ich sehe trotz allem im Stolz, selber etwas verbessert oder eine gutes Arbeitsresultat abgeliefert zu haben, einen starken Motivator, möglicherweise kommt er aber erst richtig zum Ziehen, wenn die "Grundbedürfnisse" erfüllt sind.
So empfinde ich das. Als guter Chef achtest Du weniger auf Theorien als auf die Mienen Deiner Mitarbeiter.
Ciao
Wolfgang



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