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Archiv 2003 des Forums der quality-Datenbank

TOPIC: Zertifizierung für 1Mann-Unternehmen

Re: Zertifizierung für 1Mann-Unternehmen 21 years 11 months ago #4455

  • JörgR
  • JörgR's Avatar
Hallo zurück!
Im Großen und Ganzen bin ich der Meinung von Ralf Schmidt. Eine Zertifizierung von 1-Mann-Unternehmen macht nur wenig Sinn. Die Abläufe, die in einem großen Unternehmen zu regeln sind, kann die einzelne Person selber immerwieder neu definieren ohne Schnittstellenprobleme zwischen Abteilungen oder vor- und nachgelagerten Stellen zu bekommen.
Eine Dokumentation im Sinne des Prozessmanagements bringt einen weiter, wenn mann Schwachstellen in einem Ablauf aufdecken will und sich selber darüber klar werden will, wie z.B. ein größeres Projekt jetzt gelaufen ist und was daran gut und was daran schlecht war. Ob diese Dokumentation dann auch noch ISO-konform sein muss wage ich zu bezweifeln. Es muss auf jedenfall zielgerichtet und handhabbar bleiben. (Die ISO schränkt in Kapitel 4 Ihren eigenen Dokumantationsbedarf ja auch recht stark ein. Zitat: "Anmerkung 2 Der Umfang der Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems kann von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein auf Grund:
a) der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten,
b) der Komplexität und Wechselwirkung der Prozesse und
c) der Fähigkeit des PErsonals."
Damit ist, glaube ich, doch schon einmal eine Menge gesagt.
Viele Grüße
Jörg R
PS: Über PReise habe ich auch keinen Überblick. Sorry.
: Hallo!
: Könnt Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen, bei der Zertifizierung von 1Mann-Unternehmen (Zwischenhändler in der Automibilzulieferindustrie -Ankaufen+Verkaufen).
: Macht das Sinn?
: Kann man drum herum kommen?
: Was kostet das?
: Über eine Info würde ich mich freuen.
: mfg
: Frank




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Re: Zertifizierung für 1Mann-Unternehmen 21 years 11 months ago #23092

  • Jörg R
  • Jörg R's Avatar
Hallo zurück!
Im Großen und Ganzen bin ich der Meinung von Ralf Schmidt. Eine Zertifizierung von 1-Mann-Unternehmen macht nur wenig Sinn. Die Abläufe, die in einem großen Unternehmen zu regeln sind, kann die einzelne Person selber immerwieder neu definieren ohne Schnittstellenprobleme zwischen Abteilungen oder vor- und nachgelagerten Stellen zu bekommen.
Eine Dokumentation im Sinne des Prozessmanagements bringt einen weiter, wenn mann Schwachstellen in einem Ablauf aufdecken will und sich selber darüber klar werden will, wie z.B. ein größeres Projekt jetzt gelaufen ist und was daran gut und was daran schlecht war. Ob diese Dokumentation dann auch noch ISO-konform sein muss wage ich zu bezweifeln. Es muss auf jedenfall zielgerichtet und handhabbar bleiben. (Die ISO schränkt in Kapitel 4 Ihren eigenen Dokumantationsbedarf ja auch recht stark ein. Zitat: "Anmerkung 2 Der Umfang der Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems kann von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein auf Grund:
a) der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten,
b) der Komplexität und Wechselwirkung der Prozesse und
c) der Fähigkeit des PErsonals."
Damit ist, glaube ich, doch schon einmal eine Menge gesagt.
Viele Grüße
Jörg R
PS: Über PReise habe ich auch keinen Überblick. Sorry.
: Hallo!
: Könnt Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen, bei der Zertifizierung von 1Mann-Unternehmen (Zwischenhändler in der Automibilzulieferindustrie -Ankaufen+Verkaufen).
: Macht das Sinn?
: Kann man drum herum kommen?
: Was kostet das?
: Über eine Info würde ich mich freuen.
: mfg
: Frank




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Ich kann mir da einiges vorstellen... 21 years 11 months ago #4459

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Frank, hallo Ralf und Jörg!
Eine Zertifizierung für einen Einzelkämpfer mag zwar auf den ersten Blick Unfug sein, ich kann mir dennoch einige Fragen vorstellen, die ich als Kunde hätte und die bei der Zertifizierung beleuchtet werden:
- Dokumentation:
Sind alle Unterlagen sauber abgelegt? Ist die Ablage beschrieben? Wenn der Inhaber verunglückt, kann sein Erbe meine Geschäftsvorgänge wiederfinden?
- Checklisten:
Eine detaillierte Prozeßbeschreibung bzw. Arbeitsanweisungen wären natürlich Unfug. Aber wie sieht es aus mit Checklisten, die verhindern, daß bei Routinevorgängen etwas vergessen wird? Ich bin hier gewissermaßen auch Einzelkämpfer, und schon lange im Beruf, aber ohne Checklisten, die ich bei gewissen Aktionen durchgehe, bevor ich etwas abschicke, wäre meine Fehlerquote drastisch höher.
- Kennzahlen:
Woher weiß der Mann, wie gut er arbeitet und wie profitabel sein Betrieb läuft? Gibt es eine saubere Buchhaltung? Wird die Anzahl der Reklamationen erfaßt und ausgewertet? Die meisten Kleinbetriebe, die zumachen müssen, sind pleite, bevor der Inhaber überhaupt merkt, daß etwas faul ist. Das würde ich bei einem wichtigen Zulieferer vermeiden wollen.
Ich denke, das wichtigste ist, bei der Auswahl des Zertifizierers Sorgfalt walten zu lassen, um einen zu bekommen, der die Fragen stellt, die an die Situation angepaßt sind und ein Unternehmen wirklich voran bringen.
Viel Glück
Frank



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Ich kann mir da einiges vorstellen... 21 years 11 months ago #4461

  • JörgR
  • JörgR's Avatar
Hallo Frank,
ich schließe mich Dir an.
Das was Du beschreibst ist ja "eigentlich" ganz normale Managementpraxis und sollte jeder Unternehmer/Manager beherzigen.
Dass man dieses Management-System, das man für sich selber aufgebaut hat, dann zertifizieren lässt, ist in meinen Augen von dem daraus resultierenden nutzen abhängig. Sprich Kundenwunsch, bessere Marktakzeptanz, etc.. Auf diesem Weg könnte dann das Zertifikat auch wieder ein Marketinginstrument sein. Auch wenn man sich in einigen Branchen damit nicht mehr von seinen Mitbewerbern abheben kann ;-)).
Viele Grüße
Jörg
: Hallo Frank, hallo Ralf und Jörg!
: Eine Zertifizierung für einen Einzelkämpfer mag zwar auf den ersten Blick Unfug sein, ich kann mir dennoch einige Fragen vorstellen, die ich als Kunde hätte und die bei der Zertifizierung beleuchtet werden:
: - Dokumentation:
: Sind alle Unterlagen sauber abgelegt? Ist die Ablage beschrieben? Wenn der Inhaber verunglückt, kann sein Erbe meine Geschäftsvorgänge wiederfinden?
: - Checklisten:
: Eine detaillierte Prozeßbeschreibung bzw. Arbeitsanweisungen wären natürlich Unfug. Aber wie sieht es aus mit Checklisten, die verhindern, daß bei Routinevorgängen etwas vergessen wird? Ich bin hier gewissermaßen auch Einzelkämpfer, und schon lange im Beruf, aber ohne Checklisten, die ich bei gewissen Aktionen durchgehe, bevor ich etwas abschicke, wäre meine Fehlerquote drastisch höher.
: - Kennzahlen:
: Woher weiß der Mann, wie gut er arbeitet und wie profitabel sein Betrieb läuft? Gibt es eine saubere Buchhaltung? Wird die Anzahl der Reklamationen erfaßt und ausgewertet? Die meisten Kleinbetriebe, die zumachen müssen, sind pleite, bevor der Inhaber überhaupt merkt, daß etwas faul ist. Das würde ich bei einem wichtigen Zulieferer vermeiden wollen.
: Ich denke, das wichtigste ist, bei der Auswahl des Zertifizierers Sorgfalt walten zu lassen, um einen zu bekommen, der die Fragen stellt, die an die Situation angepaßt sind und ein Unternehmen wirklich voran bringen.
: Viel Glück
: Frank




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Re: Zertifizierung für 1Mann-Unternehmen 21 years 11 months ago #4463

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Frank,

Frank Hergt hat natürlich auch gute Argumente für die Zertifizierung. Aber auf der anderen Seite sind diese Punkte auch einfache Grundsätze für ein vernünftiges Management. Klar ist auch, das ein 1Mann-Unternehmen schon ein Risiko als Lieferant darstellt - aber mit der Zertifizierung sind diese Probleme auch nicht gelöst. Da sind wir wieder bei dem ewigen Für und Wider.
Ich würde mich ganz pragmatisch an meinen Kunden herantasten und einige Fakten zur Entscheidungsfindung sammeln.
Was erwartet der Kunde wirklich von mir? Werde ich vom Einkauf rausgeworfen wenn ich kein Zertifikat habe? Hat ein fehlendes Zertifikat Einfluss auf meine Lieferantenbewertung?
Wie stellt sich mein Kunde z. B. die Lieferantenentwicklung nach TS 16949 vor - drückt er die Forderungen 1 : 1 auch auf kleine Lieferanten durch?
Wie wichtig bin ich für meinen Kunden? Wenn ich z. B. im Rahmen eines 1Mann-Prüflaboratoriums Prüfungen für die Automobilindustrie durchführe - muss ich zwangsläufig in den sauren Apfel beißen.
Gibt es die Alternative, sich über ein Lieferantenaudit zu qualifizieren obwohl die Zertifizierung nicht vorhanden ist? Bei manchen Finalisten sind "Persilscheine" durchaus möglich.
Wenn möglich, würde ich die Zertifizierung vermeiden - vor allem aus Kostengründen. Mit der Zertifizierung ist es ja nicht getan - du must dein QMS auch intern bewerten - als Einzelkämpfer schwierig. Da brauchst du schon einen qualifizierten externen Partner. Ich hole mir einen qualifizierten MA aus einer anderen Abteilung.
Viel Erfolg
Vivian



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Ich kann mir da einiges vorstellen... 21 years 11 months ago #23096

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Hallo Frank, hallo Ralf und Jörg!
Eine Zertifizierung für einen Einzelkämpfer mag zwar auf den ersten Blick Unfug sein, ich kann mir dennoch einige Fragen vorstellen, die ich als Kunde hätte und die bei der Zertifizierung beleuchtet werden:
- Dokumentation:
Sind alle Unterlagen sauber abgelegt? Ist die Ablage beschrieben? Wenn der Inhaber verunglückt, kann sein Erbe meine Geschäftsvorgänge wiederfinden?
- Checklisten:
Eine detaillierte Prozeßbeschreibung bzw. Arbeitsanweisungen wären natürlich Unfug. Aber wie sieht es aus mit Checklisten, die verhindern, daß bei Routinevorgängen etwas vergessen wird? Ich bin hier gewissermaßen auch Einzelkämpfer, und schon lange im Beruf, aber ohne Checklisten, die ich bei gewissen Aktionen durchgehe, bevor ich etwas abschicke, wäre meine Fehlerquote drastisch höher.
- Kennzahlen:
Woher weiß der Mann, wie gut er arbeitet und wie profitabel sein Betrieb läuft? Gibt es eine saubere Buchhaltung? Wird die Anzahl der Reklamationen erfaßt und ausgewertet? Die meisten Kleinbetriebe, die zumachen müssen, sind pleite, bevor der Inhaber überhaupt merkt, daß etwas faul ist. Das würde ich bei einem wichtigen Zulieferer vermeiden wollen.
Ich denke, das wichtigste ist, bei der Auswahl des Zertifizierers Sorgfalt walten zu lassen, um einen zu bekommen, der die Fragen stellt, die an die Situation angepaßt sind und ein Unternehmen wirklich voran bringen.
Viel Glück
Frank



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