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TOPIC: Qualitätsmerkmale für betriebswirtschaftliche Modelle

Re: Nutzen der Analytik 22 years 9 months ago #22328

  • FrankHergt_
  • FrankHergt_'s Avatar
Natürlich ist es schön, wenn man sich bei einer Konstruktion auf gesicherter Grundlage bewegt und deshalb vorhersagen kann, daß das, was man am Reißbrett entworfen hat, auch nachher funktioniert.
Aber, wenn ich mir die Geschichte nicht der Naturwissenschaften, sondern der Technologie anschaue, war das extrem selten der Fall. Meistens rennt der Basteleifer dem Verständnis weit voraus. Otto von Lilienthal verstand nach heutigen Maßstäben extrem wenig von Aerodynamik. Auch bei den Erfindern und Weiterentwicklern des Verbrennungsmotors waren die heutigen Kenntnisse über die Prozesse im Inneren noch nicht vorhanden. Und ich wette, daß auch heute noch Versuch und Irrtum in der technischen Entwicklung keine kleine Rolle spielen.
Ähnlich läuft wohl die Entwicklung von Managementsystemen und-methoden. Die schlechten sortieren sich halt 'raus. Leider laufen die Versuche immer über mehrere Jahre und sind sehr teuer ;-). Aber auch von Ingenieuren sind Opfer ihrer Konstruktionen immer billigend in Kauf genommen worden. Von daher muß man unseren Wissensstand bezüglich Menschen und Organisationen wohl mit dem technischen des späten neunzehnten Jahrhunderts vergleichen, und einfach daran arbeiten, daß es besser wird.
Schöne Grüße
Frank
PS: Nein, ich habe die Mails noch nicht alle durch.



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Re: Nutzen der Analytik 22 years 9 months ago #22331

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Frank,
: Aber, wenn ich mir die Geschichte nicht der Naturwissenschaften, sondern der Technologie anschaue, war das extrem selten der Fall. Meistens rennt der Basteleifer dem Verständnis weit voraus.
Ja, Frank, so ist das, und so muß es wohl auch sein.
Das war mit der Alchimie so, bevor sie mit der Aufklärung zur Chemie wurde.
Das war auch mit der Physik so, wir lachen noch heute über die tausend Versuche, ein Perpetuum Mobile zu bauen.
Wer wissenschaftliches Neuland betritt, der spielt erst mal. Was mir durchaus Lust macht. Und aus Erfahrung dann wird er klug.
:Und ich wette, daß auch heute noch Versuch und Irrtum in der technischen Entwicklung keine kleine Rolle spielen.
Natürlich muß das so sein. Überall, wo wir die bisherigen Grenzen erweitern.
: Ähnlich läuft wohl die Entwicklung von Managementsystemen und-methoden. Die schlechten sortieren sich halt 'raus.
Diese Ähnlichkeit sehe ich auch. Und zwar besonders klar mit der Alchimie. (Kein Rechtschreibfehler, sondern die alte Schreibweise.)
Wunderglaube (damals die Suche nach dem Stein der Weisen, heute die nach der Wundermanagementmethode.) Bittere Mißerfolge und Enttäuschungen, damals wie heute. Steinigung der Wehrlosen. Verunsicherung, Angst, Gurus, Quacksalber, jede Menge Abzocker und noch mehr Opfer.
Das Pech der Alchimisten war die geisteswissenschaftliche Prägung ihrer Theorien. Sie glaubten, die 4 Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft seien Manifestationen von Prinzipien.
Und wer die Transmutation eines Hühereies in ein hartgekochtes Ei sieht, dem leuchtet dann auch ein, daß sich die Manifestation "Blei" des Elements "Erde" transmutiert werden könne zu Gold.
Diese ungeheure Unzweckmäßigkeit der Modelle erschwert den Weg erheblich, durch Versuch und Irrtum der Wahrheit näher zu kommen. Stattdessen haben wir in der Alchimie - und leider auch heute - eine Flut von vielen Versuchen, die fast alle scheitern. Und die "besseren" Ansätze sind mangels Unterscheidungsmerkmale kaum zu erkennen.
Da ist aber auch ein großer Unterschied zu Otto von Lilienthal: Er bastelte nicht so planlos wie die Alchimisten damals. Sondern er wußte von der Physik. Er hat sich sogar den ersten "Windkanal" gebaut. So erforschte er die aerodynamischen Grundgesetze durchaus planmäßig.
Daß er beim Bau seiner Gleiter an die Grenzen stieß und starb, Tragik.
Deshalb gehört zur Aufklärung auch die Ablösung geisteswissenschaftlicher Modelle und Denkweisen durch naturwissenschaftliche.
Ciao
Wolfgang



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