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UlrichHorn_
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oin,
die üblichen QM-Systeme kommen aus dem Bereich der Fertigungstechnik, bei der man einfache Maßstäbe an Vorgabe und Ergebnis legen kann.
Mal angenommen, eine Firma beschäftigt Künstler, deren Gemälde auf einem Spotmarkt verkauft werden.. hier ist mit QM nicht viel zu holen. Es dürfte sich schon so mancher bei dem Versuch verschlissen haben, die 'kreative' Arbeit von Softwareentwicklern in QM-Bewertungsschemata zu pressen.
Auf Seite 1 des QS-Lehrbuchs steht eine andere Dreieinigkeit als die von W.Horn genannte: Termine - Kosten - Qualität. Hier fehlt mir die Einordnung.
In sensiblen Bereichen wie Medizin, Luft- und Raumfahrt etc. sind die Anforderungen so formuliert, daß auch ein QM möglich ist. Innovationen oder preiswerte Produkte sind hier aber nicht zu erwarten.
Im Consumer-Bereich ist es hingegen längst üblich, das Prüffeld auf den Kunden zu übertragen. Denn eben dieser fordert eine hochmoderne Applikation mit möglichst vielen Features. Qualität kostet Geld, das der Kunde zahlen muß, und Zeit, die bei den aktuellen Innovationszyklen zu veralteten Produkten führt.
Für einen Software- Entwicklungsauftrag muß hier also eine klare Positionierung vorhanden sein, über die sich Kunde(n) und Vertrieb einig sind. Erst dann ist ein QM überhaupt möglich.
Freundliche Grüße, Ulrich Horn
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HolgerHummrich_
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allo,
in meinem Fall geht es konkret um Software, die in der Messtechnik Einsatz findet, es sind also hohe Ansprüche an die Sicherheit gegeben. Zweifelsohne ist auch hier die Kreativität des Entwicklers gefordert. Und tatsächlich, da es häufig Einzellösungen sind, die programmiert werden müssen, ist es sicher unumgänglich den Kunden in das Testverfahren einzubinden.
Es gibt zum Thema Software-Entwicklung zahlreiche DIN-Normen. Es gibt auch einige Lehrbücher (z.B. "Lehrbuch der Software-Technik" von Balzert), die sich mit Software-QS beschäftigen. Doch all dies können nur Hinweise sein, die man im konkreten Fall angemessen berücksichtigen kann.
Ich habe mir (unterstützt durch die Anworten der Forumsteilnehmer) Gedanken gemacht, welche Maßnahmen geeignet sein könnten, z.B.:
- Klare Vereinbarung über den Umfang der Programmeigenschaften und den Testumfang treffen
- Programmierrichtlinien (Konventionen zur Variablenbenennung, Kommentare)
- Richtlinie oder Checkliste für die Programmdokumentation
- Testfälle auswählen, Test durchführen, Ergebnis dokumentieren.
Gehe ich damit etwa schon zu weit?
Beste Grüße
Holger Hummrich
: Moin,
: die üblichen QM-Systeme kommen aus dem Bereich der Fertigungstechnik, bei der man einfache Maßstäbe an Vorgabe und Ergebnis legen kann.
: Mal angenommen, eine Firma beschäftigt Künstler, deren Gemälde auf einem Spotmarkt verkauft werden.. hier ist mit QM nicht viel zu holen. Es dürfte sich schon so mancher bei dem Versuch verschlissen haben, die 'kreative' Arbeit von Softwareentwicklern in QM-Bewertungsschemata zu pressen.
: Auf Seite 1 des QS-Lehrbuchs steht eine andere Dreieinigkeit als die von W.Horn genannte: Termine - Kosten - Qualität. Hier fehlt mir die Einordnung.
: In sensiblen Bereichen wie Medizin, Luft- und Raumfahrt etc. sind die Anforderungen so formuliert, daß auch ein QM möglich ist. Innovationen oder preiswerte Produkte sind hier aber nicht zu erwarten.
: Im Consumer-Bereich ist es hingegen längst üblich, das Prüffeld auf den Kunden zu übertragen. Denn eben dieser fordert eine hochmoderne Applikation mit möglichst vielen Features. Qualität kostet Geld, das der Kunde zahlen muß, und Zeit, die bei den aktuellen Innovationszyklen zu veralteten Produkten führt.
: Für einen Software- Entwicklungsauftrag muß hier also eine klare Positionierung vorhanden sein, über die sich Kunde(n) und Vertrieb einig sind. Erst dann ist ein QM überhaupt möglich.
: Freundliche Grüße, Ulrich Horn
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WolfgangHorn_
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Herr Hummrich,
"gemeinsam Denken und Handeln" habe ich als Prozeß formuliert.
Geht man den nebulösen Bereich der "soft facts" mit rationalen Modellen und Prozessen an, verschwinden die Nebel und die Diskussionen werden konkreter, zielgerichteter, kürzer und erfolgreicher.
Den Prozeß schicke ich Ihnen gern zu - Email an mich, Prozeß kommt zurück.
Ciao
Wolfgang Horn
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James O'Reilly, E-I-Consulting
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: Liebe Forumsteilnehmer,
: ich möchte in einer Firma ein QM-System einführen. Das klappt soweit ganz gut, der Geschäftsführer freut sich, dass er endlich mal sieht, was in seinem Betrieb überhaupt so alles läuft; die Mitarbeiter freuen sich, dass endlich Entscheidungen über bisher schwammige Sachverhalte getroffen werden. Sorgen bereiten mir nur die Herren Softwareentwickler. Die sind alle GENIAL, aber auch CHAOTISCH. Kaum Kommentare im Quellcode, nur magere Dokumentation, keine geregelten Testverfahren. Das Argument, was mir entgegenschlägt: "wenn uns der Kunde QM bezahlt, dann gerne, ansonsten keine Zeit".
: Wie kriege ich meine Leute dazu, wenigstens einen Mindeststandard im Bereich Software-QM einzuhalten? Und wie sieht der Mindeststandard aus?
ISO 15504
www.iso.ch/iso/en/StandardsQueryFormHand...pe=ALL&sortOrder=ISO
www.beuth.de/
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James O'Reilly, E-I-Consulting
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: Liebe Forumsteilnehmer,
: ich möchte in einer Firma ein QM-System einführen. Das klappt soweit ganz gut, der Geschäftsführer freut sich, dass er endlich mal sieht, was in seinem Betrieb überhaupt so alles läuft; die Mitarbeiter freuen sich, dass endlich Entscheidungen über bisher schwammige Sachverhalte getroffen werden. Sorgen bereiten mir nur die Herren Softwareentwickler. Die sind alle GENIAL, aber auch CHAOTISCH. Kaum Kommentare im Quellcode, nur magere Dokumentation, keine geregelten Testverfahren. Das Argument, was mir entgegenschlägt: "wenn uns der Kunde QM bezahlt, dann gerne, ansonsten keine Zeit".
: Wie kriege ich meine Leute dazu, wenigstens einen Mindeststandard im Bereich Software-QM einzuhalten? Und wie sieht der Mindeststandard aus?
CMM Capability Maturity Model
www.sei.cmu.edu/cmm/cmms/cmms.html
P-CMM: People Capability Maturity Model
www.sei.cmu.edu/cmm-p/index.phpl
Case Studies
www.informatik.uni-koeln.de/winfo/prof.m...n/case_studies_e.htm
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JamesOReilly,E-I-Consulting_
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Sorgen bereiten mir nur die Herren Softwareentwickler. Die sind alle GENIAL, aber auch CHAOTISCH. Kaum Kommentare im Quellcode, nur magere Dokumentation, keine geregelten Testverfahren. Das Argument, was mir entgegenschlägt: "wenn uns der Kunde QM bezahlt, dann gerne, ansonsten keine Zeit".
: Wie kriege ich meine Leute dazu, wenigstens einen Mindeststandard im Bereich Software-QM einzuhalten? Und wie sieht der Mindeststandard aus?
Das Gegenargument lautet "Unqualitätskosten".
Wenn 50\% der Kosten für Tests verbraucht werden,
ist das Potential Unqualitätskosten zu senken
erheblich.
Das ist der verifizierter Motiv für QM:
Mehr Qualität zu weniger Kosten.
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