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TimGerdes_
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Naja, also die EINFÜHRUNG eines Qm-Systems läßt sich sehr wohl im Rahmen eines Projektes durchführen. Daß daraus ein lebendiges System werden muß, daß überhaupt keinen Projektcharakter mehr hat ist allerdings richtig.
Die Frage, wieviel Aufwand man mit den Tools treiben soll muß meiner Auffassung nach etwas differenzierter betrachtet werden als Sie das hier tun. Es muß hier die Frage gestellt werden, was man mit dem QM-System Erreichen will und inwieweit man z.B. ein QM-Handbuch in den täglichen Arbeitsablauf einbinden möchte. Es gibt Tools, die ein vollständiges Workflow-Modelling erlauben und dieses Modell kann dann auch als QMH benutzt werden. So wird also nicht nur bei der Dokumentation des Status Quo Unterstützung geleistet sondern auch bei der Optimierung der Prozesse.
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GerhardBAier_
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Hallo Herr Schmidt,
danke für Ihre ehrliche Kritik. Offenheit ist für mich unumgänglich, ob privat oder im Arbeitsleben. Das "Projekt" dürfte sich mehr oder minder auf meine Person beziehen, da ich von Null ab mir den Weg in unserem Unternehmen erkämpft habe, sowie den Respekt und die Akzeptanz meiner Kollegen. In dem ich mich dazu entschlossen habe, Qualitätsmanagement zu leben. Was in einem autoritär geführten Betrieb mit frustrierten Mitarbeiter nicht leicht ist, wie sie sich sicherlich vorstellen können. Mein Projekt-Ziel bis Jahresende war :erkennbare Steigerungen der Motivation innerhalb der Mannschaft! Teamgeist und eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit fördern durch Vorbildfunktion, aus einem 8 Std. Arbeitstag wurden 10-12 Std., ich bin Angestellter und bekomme meine Überstunden nicht vergütet, meine ganze Kraft steckt in diesem Aufbau: Qualitätsdenken in den Köpfen meiner Kollegen behutsam, mit Spass und freude an der Arbeit einzuführen. Vor mehreren Monaten konnte man sich gar nicht mehr die Namen merken, so schnell verliessen uns Mitarbeiter, eine Personalfluktuation die seines gleichen sucht, seit Dezember hat sich jedoch ein kreativer und qualitativ arbeitender Kern gebildet, den ich Pflege. Sicherlich fehlen mir noch so manche Tools, um QM effektiv zu implementieren. Aber wir sind noch am Anfang, und mein Grundsatz ist: das die Qualität aus sich heraus wachsen muss, denn wir die Mitarbeiter sind es, die ein Unternehmen in der Gesamtqualität beeinflussen können, positiv oder negativ gesehen. Jetzt, wo eine Basis steht, soll sich Qualitätsmanagement kontinuirlich und dauerhaft entwickeln können. Das war mit Projekt gemeint ( QM-Projekt ). Trotzallem danke ich Ihnen für die Infos und würde mich freuen, wenn Sie weitere umsetzbare Tpis für mich hätten, um QM effizient weiterführen zu können.
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GerhardBAier_
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Hallo Herr Schmidt,
danke für Ihre ehrliche Kritik. Offenheit ist für mich unumgänglich, ob privat oder im Arbeitsleben. Das "Projekt" dürfte sich mehr oder minder auf meine Person beziehen, da ich von Null ab mir den Weg in unserem Unternehmen erkämpft habe, sowie den Respekt und die Akzeptanz meiner Kollegen. In dem ich mich dazu entschlossen habe, Qualitätsmanagement zu leben. Was in einem autoritär geführten Betrieb mit frustrierten Mitarbeiter nicht leicht ist, wie sie sich sicherlich vorstellen können. Mein Projekt-Ziel bis Jahresende war :erkennbare Steigerungen der Motivation innerhalb der Mannschaft! Teamgeist und eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit fördern durch Vorbildfunktion, aus einem 8 Std. Arbeitstag wurden 10-12 Std., ich bin Angestellter und bekomme meine Überstunden nicht vergütet, meine ganze Kraft steckt in diesem Aufbau: Qualitätsdenken in den Köpfen meiner Kollegen behutsam, mit Spass und freude an der Arbeit einzuführen. Vor mehreren Monaten konnte man sich gar nicht mehr die Namen merken, so schnell verliessen uns Mitarbeiter, eine Personalfluktuation die seines gleichen sucht, seit Dezember hat sich jedoch ein kreativer und qualitativ arbeitender Kern gebildet, den ich Pflege. Sicherlich fehlen mir noch so manche Tools, um QM effektiv zu implementieren. Aber wir sind noch am Anfang, und mein Grundsatz ist: das die Qualität aus sich heraus wachsen muss, denn wir die Mitarbeiter sind es, die ein Unternehmen in der Gesamtqualität beeinflussen können, positiv oder negativ gesehen. Jetzt, wo eine Basis steht, soll sich Qualitätsmanagement kontinuirlich und dauerhaft entwickeln können. Das war mit Projekt gemeint ( QM-Projekt ). Trotzallem danke ich Ihnen für die Infos und würde mich freuen, wenn Sie weitere umsetzbare Tpis für mich hätten, um QM effizient weiterführen zu können.
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RalfSchmidt_
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..Qualitätsprojekt jagt mir immer kalte Schauer über den Rücken. Diese Projekte gehen meist einher mit teueren Beratern, vielen bunten Plakaten und der prompten Resonanz: Ach ja, schön, macht mal, wir haben schon mehr "Projekte" überlebt (KVP-Projekt, Projekt Kundennähe, Projekt sauberer Arbeitsplatz, Projekt......
Ein QM-System ist nichts was man im Rahmen eines Projektes einführen könnte. Eine Vorabschätzung von Kosten/Nutzen (sollen wir's überhaupt machen), eine Bewertung der anwendbaren (oder nicht anwendbaren) Standards, das kann man als Projekt vorab durchziehen. Aber auf keinen Fall die Einführung des QM-Systems.
Definition Projekt: Auf einen gewissen Zeitraum begrenztes Arbeitsvorhaben, welches ein bestimmtes eventuell zu definierendes Ziel verfolgt. Zum Erreichen dieses Ziels steht ein begrenzter Vorrat an Ressourcen zur Verfügung.
Hmmmm.... Wann soll "Die Qualität" abgeschlossen sein?
Die anderen Ansätze sind gut, das mit dem "Springer" wird aber sehr schwer umsetzbar sein (nein, nein, nicht gleich aufgeben, es geht!). Den Ansatz "von unten" geht jeder QMB einmal. Leider geht dieser Ansatz in die Hose, wenn "von oben" nichts kommt oder sogar gemauert wird. Der häufigste Fall: Man läßt sie halt mal machen, die Qualitäter. Da kann man seinen Kunden etwas vorweisen (WIR geben Geld aus für Qualität).
Die für mich aus meiner Erfahrung wichtigsten Tipps:
* Keep it simple. Eine Methode, welche erst mit viel Schulung und unter dem Einsatz komplexer Tools funktioniert ist eine Totgeburt. Am besten eignen sich die Arbeitsmittel, die zur Verfügung stehen (Papier, Stift, Excel, Word, ...). Damit kann man hervorragende QS und QM machen.
* Der Weg der kleinen Schritte: Wenn man ein Projekt/Abteilung/Gruppe von einer Methode überzeugen kann, haben die Anderen ein greifbares Beispiel und ziehen mit. Stirbt die Methode von sich aus, war sie es auch nicht wert. Globale Ansätze sind sicherlich der logische Weg, aber leider (fast) nie umsetzbar.
* Das Management muß mit in's Boot: Vorteile (finanziell, organisatorisch, transparenz, etc.) klar hervorheben, möglichst mit realistischer Kosten/Nutzen- Rechnung
* Kontinuität (KEINE PROJEKTE!!!): Maßnahmen planen, einführen, bewerten, verbessern, ausweiten, erneut bewerten, ......
* Vorbild sein: Ein Q-Team, das seine Versprechen und Termine nicht hält, ist weg vom Fenster.
* Psychologie: Sehr viele Ansätze scheitern an denen, die's nicht rüberbringen können. Rhetorik, Moderation, Einfühlungsvermögen, etc. machen die halbe Miete.
* Immer die Kirche im Dorf lassen: Sanfter, kontinuierlicher Druck, nicht mit der Peitsche.
Auslegen darf sich diese Ausführung nun jeder wie er möchte, ein QMB ohne graue Haare ist kein echter QMB.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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RalfSchmidt_
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...per Projekt bedingt ein definiertes Ende. Wann ist ein QM-System "endgültig" eingeführt? Ich habe einige dieser Ansätze direkt und indirekt miterlebt. Das Verständnis der MA war immer: Jetzt haben wir's! Der Pappdeckel hängt an der Wand. Gratulation. Jetzt geht's wieder an das Tagesgeschäft!
Ein QM-System ist nun mal eine Linien- bzw. Querschnittsfunktion. Im QM-Team die Einführung als Projekt zu fahren ist OK, aber niemals diesen Begriff verbreiten.
Zu den Tools: Da gibt es die tollsten Dinger, die können ALLES. Und noch ein bischen mehr. Und noch was zusätzlich. Die Einführung solcher Tolls in Orgeinheiten, die den nötigen Reifegrad noch nicht erreicht hatten, habe ich zu genüge verfolgt. Workflow-Systeme, PM-Tools, Testsuiten, Konfig-Managementtools, Functionpoint-Tools und andere. Alles hervorragende Tools, man läßt sich das ja was kosten. Sie sind ALLE samt und sonders in der Versenkung verschwunden. Zu komplex und damit kompliziert. Wenn mein QM-System einigermaßen rund läuft, kann (muß) ich mir Gedanken über Verbesserungen stellen. Darunter fallen natürlich auch die Tools. Aber: eine QM-Einführung und ein neues System - da bleibt immr was auf der Strecke.
Unser letztes Beispiel: Function-Point Tool. Das Ding kostet ein Heidengeld, und kann, wie üblich ALLES. Einige Projekte haben sich durchgequält, durchgesetzt hat sich aber ein Eigenbau-Excel Sheet, welches dem derzeitigen Reifegrad der Orgeinheit entspricht. Das Ding verwendet jetzt praktisch jeder (ohne Muß oder Zwang), die Ergebnisse sind sehr gut. Wenn sich das System gefestigt hat, werden wir das Exceltool aufbohren, verbessern, bis irgendwann die Linie von sich aus nach einer umfassenderen Lösung ruft. DANN werden wir ein FP-Tool einführen.
Das ist meine Vorgehensweise, ich habe einfach zu viele Fehlgriffe miterleben müssen, wenn der Big-Bang Ansatz versucht wurde.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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RalfSchmidt_
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...den Sie fahren hat ja offensichtlich schon Früchte getragen. Auch die Einstellung des von innen heraus wachsen lassen und einen harten freiwilligen Kern aufzubauen ist genau der richtige Weg. Das muß man als "junger QM-ler" erst mal lernen (bei mir war das vor 6 Jahren). Es gibt so viele hervorragende Theorien, Tools, Modelle, etc. Das ganze Wissen kann man toll dokumentieren, Vorschriften und Richtlinien erlassen oder gleich in Workflow-Systemen zum Gesetz ernennen. Nur die Mitarbeiter habe da überhaupt kein Verständnis dafür. Und die braucht man schon irgendwie für die Umsetzung 
Ich bin kein Gegner von Tools, ganz im Gegenteil. Sie müssen nur dem Angepasst sein was der Kunde (Mitarbeiter, Management) wirklich möchte, ihm einen Nutzen bringt und auch ohne wesentlichen Mehraufwand bedienbar ist. Deshalb die Papier- und Bleistift Lösung - am Anfang. Außerdem brauchen Sie sich dann nicht zu rechtfertigen, mehrere 10.000 oder sogar 100.000 DM aus dem Fenster herausgeworfen zu haben.
Noch ein kleiner Punkt zu der Mitarbeitermotivation: In irgend einem der vielen Management-Bücher bin ich über eine sehr interessante Idee gestolpert: Niemand würde von sich aus behaupten Faul zu sein (und damit motiviert werden zu müssen). Es sind immer die ANDEREN, welche "faul" sind. Warum klappt's dann nicht??? Weil das Eine so nicht läuft, das ander aus diesem Grund nicht, Schulungsangebot ist zu klein, die Informationen schlecht, der Vorgesetzte behandelt einen schlecht, etc., etc., etc. Seine Methode war deshalb nicht per Zuckerbrot die MA versuchen zu motivieren sondern die WIDERSTÄNDE zu beseitigen, welche zu Leistungseinbußen und Desinteresse bis zum Verlassen des Unternehmens führen. Diese andere Sichtweise habe ich mir zu eigen gemacht und frage deshalb immer nach dem "warum geht das nicht", um dann dieses "Warum" zu beseitigen oder zumindest zu verkleinern.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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