Hallo Henk,
bissel naiv - deine Frage.
Wenn deine GL eine externe Restrukturierungs-Gesellschaft oder auch anders Unternehmensberatung engagiert hat, verfolgt sie sehr wahrscheinlich das Ziel, möglichst viele finanzielle Einsparungspotentiale aufzudecken. Das geschieht meist ohne Rücksicht auf Verluste (natürlich auch personeller Art). Meistens ist das das stärkste Motiv, die Mitarbeiter so lange außen vor zu lassen, bis vollendete Tatsachen präsentiert werden können - leider.
Wenn eine GL eine externe Gesellschaft einsetzt, ist es meist nicht beabsichtigt, die Mitarbeiter intensiv in die Restrukturierung zu involvieren. Die Motive können recht unterschiedlich sein: Die GL traut den eigenen MA keine Kompetenzen zu, aus dem Unternehmen heraus eine Restrukturierung zu stemmen. Andererseits gehen externe Gesellschaften meist rücksichtsloser vor und es könnte das Ziel sein, alte verkrustete Strukturen aufzubrechen und persönlicher Befindlichkeiten einzelner auszuschalten. Was meiner Ansicht nach nicht immer zwingend ein Fehler sein muss - auch wenn es weh tut.
Du solltest damit rechnen, dass die derzeitige Organisationsform bzw. wichtige Teilbereiche komplett in Frage gestellt werden. U. U. wird dein QMS daran glauben müssen, da es viele Aspekte der Gesamtorganisation definiert und beschreibt.
Wenn ich deine Formulierungen richtig deute, bleibst du bei diesem Prozess außen vor. Das finde ich sehr bedauerlich. In deiner Funktion als QMB solltest du eigentlich eine Vorreiterrolle bei der qualitativen Verbesserung der Unternehmensorganisation spielen - aber das ist wieder die Diskussion zwischen Theorie und Praxis.
Ich würde in dieser Situation keinesfalls mit einer Forderung nach Transparenz auf meine GL zugehen und mit der berühmten Tür ins Haus fallen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Wenn sich abzeichnet, dass Veränderungen in der Unternehmensorganisation konkret werden, würde ich ganz offen und friedlich bei meiner GL nachfragen, welche Auswirkungen auf das QMS zu erwarten sind. Gleichzeitig kann man mit viel diplomatischem Geschick darauf hinweisen, dass auch während einer Restrukturierung das QMS aufrecht erhalten werden muss. Sonst ist die Zertifizierung gefährdet. Der Idealfall wäre natürlich, den QMB in die Restrukturierung einzubinden und das QMS parallel zum Restrukturierungsfortschritt mitzuführen. Das ist aber vom Wollen deiner GL abhängig.
Schöne Grüße
Vivian