Hallo Geckq,
der Einsatz eines ähnlichen Analyseinstruments zu Beginn des QMS-Aufbaus ist durchaus üblich. Die Normforderungen werden als 100 Prozent gesetzt und z.B. im Rahmen eines Workshops wird der bestehende Erfüllungsgrad innerhalb des Unternehmens beurteilt. Nach meiner Erfahrung ziehen sich die fehlenden 20-30 \% durch sämtliche Normabschnitte. Einiges muss komplett neu eingeführt werden (oft z. B. die internen Audits und die Dok.-Lenkung), vieles muss "nur" ergänzt werden. Im Rahmen dieser ersten Ist-Analyse erfolgt i.d.R. auch eine Festlegung, was die nächsten Schritte sind. Diese werden zum einen durch die Faktoren "Aufwand" und "Nutzen" bestimmt, andererseits gibt es für den Aufbau eines QMS auch eine logische Reihenfolge, die nicht beliebig verändert werden sollte - das Pferd würde sonst von hinten aufgezäumt. Es macht z. B. nur wenig Sinn, interne Audits als erstes einzuführen, dafür muss das QMS erst stehen. Die Q-politik gehört dagegen an den Anfang, zumindest wenn man sie als "Leitstern" ernst nimmt.
Dein Analyseinstrument müsste also beide Faktoren berücksichtigen. Die stimmige Reihenfolge für den QMS-Aufbau und den pragmatischen Ansatz für das Unternehmen.
Und eine Frage noch: Schreibst Du eine Diplomarbeit?
Gruß
Jürgen
: Hallo Forum
: Nachdem ich schon seit längerem mitlese und mitbekommen habe, dass hier sowohl fachlich auf sehr hohem Niveau, als auch aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird, erhoffe ich mir Ideen und Ansichten zum oben genannten Thema.
: Es geht um folgendes:
: Das Design eines Analyseinstruments, welches die Normforderungen (ISO 9001) und die eingeführten Maßnahmen (oder die Vorgaben im Unternehmen) gegenüber stellt. Da ja gemeinhin davon ausgegangen wird, dass 70-80\% der Normforderungen eh erfüllt werden, sollten damit die fehlenden 20-30 \% identifiziert werden. Um diese 20-30\% (80/20 Prinzip) geht es nun. Zum einen stellen sie den am kostspieligsten zu realisierenden Anteil dar, zum anderen machen sie in ihrer Realisierung nicht uneingeschränkt für jedes Unternehmen Sinn.
: Der Diskussionspunkt ist nun eine Priorisierung der Anteile der letzten 20\%. Wie viel Einfluss haben die einzelnen Teile auf die Gesamterfüllung der Norm, und in wie weit wirkt sich eine Erfüllung auf die produzierte Qualität aus?
: Macht ein solches Vorgehen Eurer Meinung nach überhaupt Sinn?
: Was erreicht werden soll:
: 1. eine schrittweise Annährung an eine Zertifizierungsfähigkeit, bei gleichzeitiger Identifikation der Schritte mit dem höchsten Einfluss auf die Qualitätsfähigkeit
: 2. Eventuell einfach nur Ideen zur Qualitätsverbesserung welche sich aus Normmitteln ableiten lassen, dadurch das offene Stellen Identifiziert werden können und diese Identifizierten Qualitätsproblemen oder Verbesserungswünschen zugeordnet werden können.
: Klingt alles kompliziert, soll es aber eigentlich nicht sein

. Für Eingaben, Ideen, Anregungen oder Kritik welche über ein einfaches "alles Schwachsinn" hinaus geht wäre ich sehr dankbar.
: In der Hoffnung auf angeregte Diskussionen
: Grüße
: Geckq