Neulich war ich in der Niederlassung einer internationalen Firma. Dort hing an der Wand ein schönes Zertifikat zur ISO 9001 oder 14001. Auf den 1. Blick sah es aus wie es sein soll, richtig seriös. Aber beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass der Zertifizierer eine Stelle in der Zentrale dieser Firma war. Spontan habe ich gedacht, das geht so bestimmt nicht, sonst würde ja jeder ...
Aber es war dann nicht so einfach. Die Niederlassung ist rechtlich selbständig. Und vor Ort meinte man, der Auditor sei extern für diese Niederlassung. Und er sei auch qualifiziert, habe Kurse besucht usw. Also dürfe er doch auch Zertifikate erteilen. Natürlich sehe es nur rein zufällig fast gleich aus wie das einer großen Zertifzierungsgesellschaft. Im übrigen stände der Name der Zentrale deutlich drauf, geschützte Logos würden auch nicht verwendet, und überhaupt ...
Steht dazu etwas Eindeutiges in den Normen? Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden - so blieb mir nur das ungute Gefühl - aber in diesem Forum hat bestimmt jemand einschlägige Erfahrungen.

Hi!
...jeder darf sein eigenes Zertifikat entwerfen und ausstellen!
Die Frage ist nur, wer diese anerkennt. Unternehmen, die von ihren Lieferanten ein Zert. verlangen, verlangen es ausnahmslos von einer akkreditierten Zert.- Gesellschaft!
Systemmanager!

: Aber es war dann nicht so einfach. Die Niederlassung ist rechtlich selbständig. Und vor Ort meinte man, der Auditor sei extern für diese Niederlassung. Und er sei auch qualifiziert, habe Kurse besucht usw. Also dürfe er doch auch Zertifikate erteilen. Natürlich sehe es nur rein zufällig fast gleich aus wie das einer großen Zertifzierungsgesellschaft. Im übrigen stände der Name der Zentrale deutlich drauf, geschützte Logos würden auch nicht verwendet, und überhaupt ...

: Steht dazu etwas Eindeutiges in den Normen? Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden - so blieb mir nur das ungute Gefühl - aber in diesem Forum hat bestimmt jemand einschlägige Erfahrungen.

Hallo Schlurijäger, war wohl kein Automotive Lieferant, bzw. wenn, dann nur ein Unterlieferant?
Die Norm sagt dazu schon etwas aus, kenne jetzt aber nur die 16949. Unterlieferant muss einmal jährlich requalifiziert werden. Das tun wir, jedoch gibts dafür nur einen Auditbericht, ein Zertifikat habe ich noch nie ausgestellt
Auch habe ich einen Auditplan (Jahresplan) zu führen, und mein System von einem Auditor prüfen zu lassen (macht bei uns auch die Zentrale, unser interner Auditor), auch hier gibts einen Auditbericht, Zertifkat habe ich noch nie bekommen
Dann haben wir Kundenaudits. DC, BMW, VW, Renault usw. Nur, auch hier gibt es nur Auditberichte, ein Zertifikat habe ich noch nie erhalten.
Ergo, es kann einem niemand verbieten, für ein internes Audit ein Zertifkat zu erstellen. Der Wert, da nicht durch eine akkreditierte Gesellschaft ausgestellt, darüber mag man streiten. Zumindest sofort ein Nachweis, das die geforderten internen Audits durchgeführt worden sind.
Stellt sich die Frage, ob ein Zertifikat einer Zertifizierungsgesellschaft vielleicht zusätzlich vorhanden ist?
Wenn nicht, stellt sich schon der Verdacht ein, das (potentielle) Kunden hier getäuscht werden sollen.
Verbieten kann man es ihnen sicher nicht.
Übrigens, unser 16949 und 14001 Zertifikat hängt in der Eingangshalle
Gruß

Besten Dank für Eure Antworten und Kommentare! Als Ergebnis nehme ich mit:
Solche "Zertifikate" sind nicht verboten ++ wer dran glaubt, ist selber schuld.
Ob das Papier positiv (Nachweis für durchgeführte Audits) oder negativ (Falschgeld) gewertet wird, ist Ansichtssache.