Hallo liebe Qualitäter,
: Der Autor schilderte unter Nennung seines vollen Namens und dem seiner Firma einige nicht ganz feine Praktiken.
Das empfand ich offen und transparent - und wie mir schien, ganz im Sinne der Norm, durch den Autor durchaus mit Dokumenten belegbar.
Andererseits ist es - wie jede Enthüllung - natürlich gefählich.
Ich vermute, dass im Qualitätswesen die Norm nicht selten missbraucht wird (von der "grosszügigen Auslegung" bis zur Urkundenfälschung) und wir uns da - wenn wir nicht wachsam sind - als Erfüllungsgehilfen schuldig machen.
Unter wirtschaftlichem Druck "vergessen" immer mehr Unternehmer ihre Ethik und missachten soziale, ökologische, menschliche Tugenden und Verantwortung.
Nun ist ja der QMB laut Norm "unabhängig" - aber das gilt höchstens nach unten. Nach oben ist er der Geschäftspolitik verpflichtet und als Arbeitnehmer vom Arbeitgeber abhängig.
Auch der Auditor ist wirtschaftlich direkt vom Auftraggeber abhängig.
Was also tun, wenn man/frau in der einen oder anderen Rolle nicht zum Täter werden will? (Quali-Täter...)
Ich fände es wertvoll, wenn wir uns hier einen *Ehren-Codex* erarbeiten und uns darauf verpflichten würden.
Das Forum hier könnte dann auch Raum bieten für Fragen wie:
"was ist Qualität i.S. von verantwortlicher Qualität?" und konkret:
"ist dieser Vorgang noch i.S. von verantwortlicher Qualität?"
Und einen Prozess beschreiben, wie aus "Qualitätsmängeln in der Qualität" korrigierende Massnahmen eingeleitet werden können.
Mit herzlichem Gruss,
Markus