Hallo Karin,
Bei einer überschaubaren Anzahl von Lieferanten/Lieferungen - und davon gehe ich bei euch einmal aus - macht es nicht viel Sinn, ein kompliziertes Bewertungssystem ins Leben zu rufen. Was interessieren euch Punkte, Kategorien oder ähnliches. Alles, was ihr wissen wollt ist, ob der Lieferant OK ist oder nicht. Wenn er nicht OK ist, braucht ihr natürlich eine Aufstellung der negativen Vorkommnisse, um beim Lieferanten eine Verbesserung zu erreichen. Wenn ihr dem nicht genau sagen könnt, was er besser machen soll, wird auch nichts passieren.
Wenn ihr also eine Liste führt, in die alle negativen Vorkommnisse im Zusammenhang mit den Lieferungen (Terminverzug, Fehlende Teile, falsche Teile, Probleme bei der Abwicklung, Toleranzprobleme,....) eingetragen werden, dann habt ihr eine perfekte Überwachung der Lieferanten.
Sie ist sogar besser als die jährliche Bewertung, denn sie passiert ja laufend: Jedes mal, wenn ein neuer Eintrag gemacht wird, sieht man, wie viel Mist der L. schon gebaut hat und kann ggf. Maßnahmen ergreifen. Bleibt eine Liste leer, so gibt es auch keinen Handlungsbedarf, die Bewertung lautet also: OK.
Um die Norm gänzlich zu erfüllen, sollte man dann noch einmal pro Jahr die gesammelten Einträge betrachten und ein Statement dazu in der Managementbewertung abgeben.
Diese Variante der Lieferantenbewertung bereitet kaum Arbeit, denn es ist nur dann etwas zu dokumentieren, wenn auch etwas vorgefallen ist. Außerdem bietet sie auch kleinen Firmen einen Nutzen: Jeder, der seinem Lieferanten schon mal eine Liste mit Verfehlungen hat vorlegen können weiß, welche Wirkung das haben kann. Häufig sagt der Verantwortliche noch _danke