Hi, Steffen,
: Im Bezug auf unsere Beamten wäre es ja toll die hätten erst einmal eine erkennbare Art Management!

Beleidige mir meine Beamten nicht!
War selbst mal einer. Hab' ich gemacht, hab' da auch meine Erfolge gehabt und unter dem Mitzeichnungsgang gestöhnt.
Der nicht nur schlimm ist, sondern auch eine andere Seite als die Schattenseite hat: Wer etwas bewegen, also verändern möchte, muß sich zuvor das Einverständnis jedes Verantwortlichen holen, dessen Verantwortungsbereich von der Veränderung betroffen sein könnte.
Im Nachhinein betrachtet bin ich froh, daß wir keine Fülle von Managementarten hatten, sondern eine klare Aufteilung der Zuständigkeiten.
Hätten wir über die Aufteilung der Zuständigkeiten auch noch mehrere Managementarten gehabt, ich hätte vor der Wahl stehen müssen, entweder einen sehr viel längeren Mitzeichnungsgang zu gehen oder Leute zu übergehen und damit Tretminen in meine Vorhaben zu legen.
Das ist dieses Geflecht, das ich meinte.
: ""Jede Managementart hat ihre eigenen Prozesse und Verantwortlichkeiten"" sind wir nicht alle einem Chef verantwortlich,
Ha, Du Träumer! Sobald wir einen Resultatverantwortlichen haben wie beispielsweise einen Produktionsleiter, und zugleich einen Prozeßverantwortlichen, bist Du als Mitarbeiter beiden verantwortlich - dem einen für bestmögliche Ergebnisse, dem anderen für einen Prozeß, der theoretisch ideal ist, aber praktisch zu viel Aufwand macht.
Aber dieses "Dienen gegenüber zwei Herren" ist nicht so schlimm, da man die herrlich gegeneinander ausspielen kann.
Wer nicht wissen sollte, wie das geht, der frage den Soldaten Schweijk oder seinen Sohn/Tochter...
"wie du schon bemerkt hast müssen wir uns gleichzeitig einstellen und umstellen wenn es der Bedarf fordert. "
Klingt toll, in meinen Ohren aber auch wie der Freibrief für Verantwortungslosigkeit in der Organisation.
Im Gegenteil. Wir Mitarbeiter brauchen Widerspruchsfreiheit der Aufgaben an uns.
Wer das anders meint, der möge konsequenterweise auch fordern, daß Ampeln an den Kreuzungen Rot und Grün gleichzeitig zeigen dürfen.
Dasselbe gilt auch, wenn wir zwei oder mehr Chefs haben sollten - die müssen gemeinsam einer Meinung oder dürfen sich nicht beschweren, wenn wir ihre mehrdeutigen Aussagen frei interpretieren.
"...denn der der keine Fehler macht der bewegt auch nichts."
Schon. Leider: Je größer und unübersichtlicher das Unternehmen, desto zahlreicher die Neider und die "Heckenschützen", die jeden Fehler zum eigenen Vorteil nutzen.
Und desto schwächer leider auch die Chefs, die solch unternehmensfeindliches Verhalten unterbinden würden.
: Die Akzeptanz der GF ist heute zwingend im Bezug auf Fehler siehe Zitat Werner von Kleist wo nach Erkennung deiner Fehler du es ja alle wissen lassen sollst um dir nicht selbst zu schaden und der Strafe vorzubeugen.
Oh. Zu dem Zitat bitte ein Quelle! Kommt in meine Zitatensammlung.
Was bedeutet "Akzeptanz der GF"? So wie man seinen Gefängniswärter akzeptiert?
Ich meine dagegen: Maximale Produktivität mit qualifizierten Mitarbeitern ist nur für den Chef erreichbar, der ihr engagiertes Mitdenken gewinnt. Was Miteinander bedeutet und Ausbeutung ausschließt. Wer zuerst ausbeutet, verliert als zweiter.
"...ich bin Stolz die Botschaft der Selbstanzeige zu leben und rübergebracht zu haben!!"
Schon, Hut ab. Aber danke auch dem Chef, der seine schützende Hand über die bekennenden Sünder hält.
"...dies kann ich nicht bestätigen wir sind ein Großbetrieb und haben es nicht wie unsere staatlichen Verwaltungen Nötig oder finanziell Übrig einen neuen Manager einzustellen...."
Das war ein Zitat über das Mißmanagement in einer bestimmten Epoche der Vergangenheit.
Die Epoche hat sich geändert, und die Art des mißmanagements genauso.
"...die Antwort hast du offen gelassen"
Wegen Banalität. Klar ist es besser, einmal den Brand zu löschen als jeden Tag gegen den Qualm zu kämpfen.
"...macht man eben aus dem Spielplatz ein Casino. Und der Grund."
Klar, wenn ich könnte und kein Risiko hätte, auch nicht das, meinen Ruf und meine Glaubwürdigkeit zu verlieren, wäre ich auch dabei, erst die Spiele zu manipulieren und dann abzusahnen.
Aber lieger ginge ich ein Jahr in den Knast als meine Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Ciao und schönes Gejammer als Aschermittwoch
Wolfgang