Hi, Sven,
: Aber mach deinem Lieferanten klar, dass er, wenn er nach diesen Sturkturen fertigt (selbst ohne Zertifizierung) dies werbewirksam unterbringen kann. Denn neue Kunden kA_nnten danach fragen und den Auftrag hat er nur in seinem "Sack" wenn er den Anforderungen gerecht werden kann. Daher ist es fA_r Ihn KEIN Zwang von euch, sondern eher die Chance mit Eurer Hilfe sich weiter zu entwickeln.
Kein Zwang?
Erinnert mich an den großen Erfolg der Rechtschreibreform. "Kein Zwang!" hieß es auch da, "nur die Schulbücher und die Schule, wer will, kann auch weiterhin Sütterlin schreiben oder 'dass' mit 'ß'".
Solange es mehrere Wege zur Qualität gibt, werden Führungskräfte und Mitarbeiter des Lieferanten solch einen Vorschlag zur "Weiterentwicklung" als Bevormundung empfinden.
Als die Willkür eines Kunden, der nicht nur Qualität will ("die liefern wir ja!"), sondern uns zu einem bestimmten QS-System "anhalten".
Deren Meinung vom Kunden wird noch weiter absinken, wenn sie erleben, daß der Kunde mit der Flagge "Audit" in ihre Firma kommt, Einblick in ihre Entwicklungs- und Fertigungsgeheimnisse erzwingt und die dann bei der Konkurrenz wiedergefunden werden. (Völlig egal, auch wenn die Konkurrenz selbst auf den Dreh gekommen ist, die Führungskräfte und Mitarbeiter werden den Kunden für den Spion halten, für den Räuber ihres Wettbewerbsvorsprungs, für den Angreifer gegen die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze.)
Was passiert wohl mit den Qualitätskosten, wenn die Arbeiter des Lieferanten ihren Kunden als Feind empfinden? Wenn sie zähneknirschend für ihn arbeiten?
Was geschieht mit der Innovationsbereitschaft der Lieferanten, wenn sie befürchten (ob zu Recht oder Unrecht), ihr Kunde werde ihnen mit dem nächsten Audit a) ihren Innovationsvorsprung stehlen und b) den Return auf die Innovation?
Wenn dies so wäre, dann müssen die Erfinder der TS16949 wohl entweder den Innovationsstillstand und nachfolgende Zerschlagung der Zulieferer geplant haben oder haben Nebewirkungen übersehen.
Ciao
Wolfgang Horn