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Isabelle
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>So, heute habe ich Fragen zu den QM-Zielen, die im QM-Handbuch aufgeführt werden.
- wie konkret sollen diese im Handbuch aufgeführt sein...wirklich "wir wollen uns dieses jahr um 3\% im bereich XYZ verbessern?" oder sollen diese allgemeiner formuliert werden? Aber wo werden dann die konkreten QM-Ziele formuliert?
- Ist es nach ISO 9001 notwendig, auch die Maßnahmen aufzuführen, die zur Erreichung dieser Ziele geplant sind? Und ebenso die Frage: Wo sollen diese formuliert werden?
Danke und viele Grüße
Isabelle
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Wolfgang Horn
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i, Isabelle,
bevor die Qualitätsfachleute antworten - eigentlich kann ein Qualitätsmanager nur Ziele definieren, die auch in seinen Aufgabenbereich fallen.
Also keine Ziele wie "dies Jahr steigern wir den Eigenkapitalanteil auf 20\%".
Sondern nur Ziele, dem Kunden nur das zuzusagen, was man auch liefern kann, und dies dann auch zu liefern.
Aber schon seit Jahren werden Qualitätsmanager als "Hilfsführungspersonal" eingesetzt, als Manager für Führungsaufgaben. Sie sollen im Namen der Qualität Verhaltensänderungen im Unternehmen bewirken, bei denen die eigentlichen Manager immer wieder gescheitert sind, selbst nicht fähig - oder nicht willens.
Einer der Gründe: Qualitäter sind aufgrund ihres niedrigen Gehalts und anderer Merkmale ihres Verhaltens glaubwürdiger als ein Manager, den seine Unterstellten für einen Abzocker halten, von Herzen ablehnen, aber dennoch tun, was getan werden muß, damit man sein Gehalt auch weiterhin bekommt.
Das hat Auswirkungen auf die Antworten zu Ihren Fragen: Denn wenn dem Manager klar ist, seine Belegschaft folgt ihm nicht mehr wirklich, wenn er "Umsatzsteigerung 30\%" verkündet, er dies Ziel aber aufgebrummt bekommen hat, dann überlegt er gewiß, wie er seinen noch-glaubwürdigen QM veranlassen kann, dies qualitätsferne Ziel im Namen der Qualität zu verkünden.
Wenn ich richtig formuliert habe, dann ist die Nebenwirkung dieses Verhaltens deutlich geworden: Der Qualitätsmanager verliert seine Glaubwürdigkeit um so schneller, je eher für andere Ziele eintritt als Qualitätsziele.
Ciao
Wolfgang Horn
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RalfKarner
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Hi, Isabelle,
: bevor die Qualitätsfachleute antworten - eigentlich kann ein Qualitätsmanager nur Ziele definieren, die auch in seinen Aufgabenbereich fallen.
: Also keine Ziele wie "dies Jahr steigern wir den Eigenkapitalanteil auf 20\%".
: Sondern nur Ziele, dem Kunden nur das zuzusagen, was man auch liefern kann, und dies dann auch zu liefern.
: Aber schon seit Jahren werden Qualitätsmanager als "Hilfsführungspersonal" eingesetzt, als Manager für Führungsaufgaben. Sie sollen im Namen der Qualität Verhaltensänderungen im Unternehmen bewirken, bei denen die eigentlichen Manager immer wieder gescheitert sind, selbst nicht fähig - oder nicht willens.
: Einer der Gründe: Qualitäter sind aufgrund ihres niedrigen Gehalts und anderer Merkmale ihres Verhaltens glaubwürdiger als ein Manager, den seine Unterstellten für einen Abzocker halten, von Herzen ablehnen, aber dennoch tun, was getan werden muß, damit man sein Gehalt auch weiterhin bekommt.
: Das hat Auswirkungen auf die Antworten zu Ihren Fragen: Denn wenn dem Manager klar ist, seine Belegschaft folgt ihm nicht mehr wirklich, wenn er "Umsatzsteigerung 30\%" verkündet, er dies Ziel aber aufgebrummt bekommen hat, dann überlegt er gewiß, wie er seinen noch-glaubwürdigen QM veranlassen kann, dies qualitätsferne Ziel im Namen der Qualität zu verkünden.
: Wenn ich richtig formuliert habe, dann ist die Nebenwirkung dieses Verhaltens deutlich geworden: Der Qualitätsmanager verliert seine Glaubwürdigkeit um so schneller, je eher für andere Ziele eintritt als Qualitätsziele.
: Ciao
: Wolfgang Horn
Bitte InfoMaterial über APQP PPAP AQL SIX SIGMA SPC FMEA HACCP KAIZEN KVP WPS PQR WPQ!!!!!!!Bitte
R.Karner
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Frank Hergt
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allo Isabelle!
In's Handbuch gehört, daß Ihr Ziele habt und Verbesserungen anhand von Kennzahlen anstrebt.
In eine Prozeßbeschreibung gehört dann, anhand welcher Kennzahlen Ihr Eure Ziele verfolgt und wie die Ziele festgelegt werden.
Das waren die Vorgabedokumente.
Und in ein Nachweisdokument, z.B. ein Protokoll einer Besprechung der Geschäftsleitung gehört dann, welche konkreten Ziele man sich für dieses Jahr vornimmt. Da hin gehören auch die Maßnahmen. Meistens gibt es dann noch zusätzliche Dokumente auf den unteren Ebenen, in denen die "großen" Ziele auf Bereiche und Abteilungen heruntergebrochen werden.
So weit die Form. Beim Inhalt bist Du völlig frei. Wolfgang hat allerdings recht: Formuliere nur Ziele, die Du auch wirklich selber erfüllen kannst. Andere kannst Du nur dazu treiben, DASS sie Ziele für ihren Verantwortungsbereich festlegen.
Schöne Grüße
Frank
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Frank Hergt
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Wolfgang Horn
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i, Ralf,
danke, ich lese Ihre Auflistung als den Schrei: "Aber Tausende von Managementmethoden können doch nicht falsch liegen!!!"
Sicher nicht aus Sicht ihrer Erfinder.
Aber zumindest aus der Distanz kann man fragen, wozu die Erfinder erfunden haben. Wozu deren Förderer gefördert haben.
Und auch, wozu die Dritten sich nicht gewehrt haben gegen die Übernahme von Aufgaben, für deren Erledigung eigentlich andere den Lohn bekommen haben.
Und älter als die Geschichte der Qualität ist die Geschichte der Kunst, Nöte zu Tugenden zu erklären.
Aber - Distanz zu gewinnen ist nicht leicht.
Cioa
Wolfgang
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