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TOPIC: Foritis - eine neue Mangerkrankheit ?

Foritis - eine neue Mangerkrankheit ? 19 years 11 months ago #20316

  • Rescheneder
  • Rescheneder's Avatar
>Wien, am 28.3.2005
Foritis - Die neue Krankheit ?
_Foritis“ ist die neue Managerkrankheit !
Auf fast allen Webseiten, gestaltet von Firmen, Organisationen, Seminaranbietern Unternehmensberater, Manager usw., die sich mit den Problemen des Managements auseinandersetzen, wird heute ein Diskussions-Forum eingerichtet.
Es dient mehr zur Beruhigung des Gewissens, weil man es eben so macht, als zur wirklichen Diskussion.
Wirkliche Information wird dabei nur wenig geboten.
Besonders eindrucksvoll in dieser Hinsicht sind die Foren die unter dem Schlagwort _Wissensmanagement“ (Knowledge Management) agieren. Das ist das einfachste Thema, denn theoretisch fäll alles darunter. Einige Foren im Internet bemühen sich hier eigen Kapiteleinteilung zu treffen, was den Kunden etwas hilft, andere machen diese Einschränkung nicht. Sie führen daher eine Art Zensur ein, mit dem Ziel, dass die Redaktionen dieser Foren entscheiden was diskutiert werden darf.
Praktisch ist der analoge Vergleich wie ein _Abfallkübel“ zu sehen, in dem mit dem unter dem Thema _Wissensmanagement“ alles abgeladen werden kann. So versteht es zumindest der Kunde und der handelt auch so.
Am Anfang freut man sich über jeden Diskussionsbeitrag aber die Zunahme der Beiträge steigt exponentiell an. Letztlich wird jeder Mist abgeladen und die Redakteure wissen nicht mehr wie sie alles unter den Hut bringen sollen. Die Themen sind derartig unterschiedlich und das Fachwissen der Redaktionen reicht nicht mehr aus die Ordnung zu gewährleisten. Was muss man tun um die Beiträge einzubremsen ?
Man führt eine Zensur ein, sprich Warnungen aus, stellt für den Kunden eigene unpassende Diffamierungen aus und gibt Ratschläge sich einen andere Mistkübel zu suchen.
So kann das nicht funktionieren und ist auch wertlos in einer freien Meinungsbildung. Es zeigt sich überall, dass es Mode geworden ist überall zuerst einmal dagegen zu sein und zu harte Kritiker des heutigen Wirschaftsystems in Foren oder sonst wo, gar nicht zu Wort kommen zu lassen.
Wir erleben es jeden Tag in den Medien und die Politiker liefern das beste Beispiel dafür. Die Wirtschaft steht aber um nichts nach. Wenn die erste Zielsetzung der heutigen Manager die Hochhaltung Aktienkurses ist, haben sie keine Zeit mehr über neue Produkte nachzudenken um damit neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Man holt sich sein Wissen aus dem Internet und den dort vorhandenen Foren und freut sich, dass es auch noch ein paar Leute mit der gleiche Denkungsweise gibt.
Nicht ahnend, dass man sich damit mit _Foritis“- Bazillen schon angesteckt hat.
Wichtig sind die Begriffsdefinitionen, wie zum Beispiel _CRM“ definieren zu kann. Was es wirklich ist und was der Kunde davon hat wird gar nicht erst diskutiert.
Eine starke Lobby legt fest, was Sache ist. Diese Meinung wird in den Foren auch intensiv behandelt. Kritiker müssen daher ferngehalten werden.
Damit ist zu erklären, dass alle Foren eine Tendenz einer Lobby haben und eine wirklich offene Diskussion nicht mehr zustande kommt. Der Wert ist daher in Frage zu stellen.
DI Karl Rescheneder
Konsulent für Managemententwicklung This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.




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Formenkreis "Foritis" - Diagnose und Therapieansätze 19 years 11 months ago #20317

  • Wolfgang Horn
  • Wolfgang Horn's Avatar
allo am Ostermontag, Herr Rescheneder,
mit dem, was Sie "Foritis" bezeichnen, sprechen Sie ein Phänomen an, das verbunden ist mit
a) Verlust an Arbeitszeit infolge Verunsicherung, Fehldenken und Fehlhandeln,
b) Minderproduktivität,
c) Verlust an Marktanteilen, Kapital und Arbeitsplätzen.
Begründung: Das Schlimme an dem, was Sie ansprechen, ist nicht die Existenz vieler Foren, in denen die einen Engagierten Antworten wollen und erfahrene Engagierte Antworten geben.
Sondern das Übel ist in dem Wirrwarr der Begriffe und Methoden zu sehen.
Dies Wirrwarr verwirrt die Menschen, und dann haben sie viel zu fragen. Und so unterschiedlich die Ansichten und Meinungen der Antwortgeber, so verwirrend immer noch die Vielzahl der Antworten auf eine Frage.
Wären die Begriffe klar und eindeutig, gäbe es viel weniger Verwirrung, viel weniger Unsicherheiten, jeder wüßte eher, wie er sein Ziel erreichen kann, die Produktivität wäre höher, die Fehlgriffe seltener und die Qualitätskosten niedriger.
Über die Schuldigen an diesem Wirrwarr der Begriffe und Methoden möchte ich lieber höflich schweigen. Sondern nur mit etwas eitlem Klopfen auf die eigene Schulter der Naturwissenschaftler und Ingenieure anmerken: Dieser Wirrwarr ist nicht überall, schon gar nicht in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Sondern überwiegend dort, wo die Fachleute von "Soft Facts" sprechen, weil sie sich über die nicht einigen konnten.
Im Mittelalter hat die Vereinheitlichung der Maße und Gewichte einen ähnlichen Wirrwarr auf den Märkten beendet, durch Klarheit ersetzt und die Produktivität enorm gesteigert.
Eine Sternstunde dieser Klarheit:
_Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft.“ (Immanuel Kant)
Wenn wir das auch im Bereich der Soft Facts erreichen, haben wir alle mehr Zeit zum Anpacken.
Das nenne ich dann Qualität der Arbeitsgrundlagen.
Danke für die Gelegenheit für eine meiner Lieblingsformeln: "Wer Qualität abliefern soll, der darf auch Qualität von seinen Zuliefern verlangen, insbesondere den Lieferanten von Modellen, Begriffen und Methoden!"
Ciao
Wolfgang Horn



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