Hallo Tony,
Deine Frage beantworte ich frei nach der Feuerangenbowle "Wie funktioniert eigentlich eene Dampfmaschine ? Also, da stellen wir uns erst mal janz dumm..."
Die ISO 9001 ist eine Anleitung dazu, wie ein Unternehmen seine Kunden zufrieden stellen kann.
Übertragen auf ein Krankenhaus bedeutet das:
Was muss ein Krankenhaus tun, damit seine Kunden zufrieden sind ?
Wer sind denn die Kunden (interessierten Parteien) eines Krankenhauses ?
Richtig, das sind die kranken Patienten - denn ohne diese gäbe es auch keine KKH's.
Aber das KKH hat auch noch andere interessierte Parteien, die sich in um diese Organisation wohlfühlen wollen, also
2. KKH-Personal (Ärzte, Pfleger, Schwestern etc.)
3. Da die meisten KKH's in GmbH's umgewandelt wurden, müssen auch die Gesellschafter, also die Landkreise, Krankenkassen etc. mit der Finanzlage zufrieden gestellt werden
4. Die Öffentlichkeit (die Bürger in der Umgebung des KKH'S fühlen sich auch wohler, wenn das KKH einen guten Ruf hat)
5. Die Umwelt an sich (Umweltschutz, z.B. Umgang mit Klinikmüll)
Das QM-System im KKH richtet sich in erster Linie an folgenden Kern- oder Hauptprozess:
Einlieferung des kranken Patienten -> Behandlung im KKH -> gesunder und zufriedener Patient verlässt die Klinik
Um diesen Kernprozess gilt es, die Dinge so zu organisieren, dass alle interessierten Parteien zufrieden gestellt werden. Diese Prozesse werden grob skizziert, modelliert und anschliessend je nach Ausbildungsstand der MA's in den betreffenden Bereichen weiter verfeinert.
6 Monate halte ich für utopisch, aber die Zeit reicht für eine erste Prozesslandschaft, aus der hervorgeht, wie die KKH-Prozesse organisiert sind.
Es ist natürlich Unsinn, zu dokumentieren, wie ein Heftpflaster aufgeklebt wird. In einem Backrezept für Streuselkuchen steht auch nicht, wie man die verpackte Butter zu öffnen hat.
Aber interessant ist es, wie man das Pflaster eines Patienten entsorgen muss, der an einer hochansteckenden Krankheit leidet.
Gruß,
Martin S