Ha,
an einer ähnlichen Fragestellung arbeite ich gerade.
Ausgelöst durch die Bemerkung eines Angehörigen eines Autokonzerns: "Wir entscheiden viel flotter als die Japaner!" und auf die Frage; "schön, wird die Entscheidung dann auch sofort umgesetzt?" räumte er etwas kleinlaut ein: "Äh, ja, normalerweise treten dann die 'Störtruppen' auf. Die verlangen Nachbesserung, wollen die Entscheidung noch mal kippen, schalten sogar den Vorstand ein, damit der sein Veto einlege. Bis man die einen auf seine Seite gezogen und die anderen entmachtet hat, das kann Monate dauern."
Was kosten diese Monate? Was kostet das Unternehmen die Verunsicherung, wo alle Betroffenen in dieser Sache denken: "warte ich doch erst mal ab, ob die Störtruppen doch noch Erfolg haben."?
Mein Ansatz: Ich betrachte "die Investitionsentscheidung" als kleines Projekt. Dessen Ziel ist der Beitrag zu den Unternehmensergebnissen.
Dann schaue ich mir dies Projekt an, was kostet es an Arbeitszeit - und vor allem, welche Nebenwirkungen (z.B. Verunsicherung von Personen, die mit der Investition eigentlich nur am Rande zu tun haben, aber eben doch zu tun haben.)
Kann man nur schätzen, aber schon die Schätzung läßt die einen Zuhörer alarmiert gucken und andere grinsen beifällig.
Eine der wohl größten Nebenwirkungen kann ich nicht messen: Was kostet das Unternehmen das Gegeneinander, das im Begriff "Störtruppe" zum Ausdruck kommt?
Aber schon dies zum Gesprächsthema zu machen, läßt die einen wieder alarmiert gucken und andere grinsen.
: Wie kann man Bestellungen von Investitionen messen?
Frank, mein Vorschlag: Nicht nur den Prozeß vom Unterschreiben der Bestellung bis zur Inbetriebnahme der Maschine betrachten, sondern da anfangen, wo der Bedarf zur Investition hätte erkannt werden können.
Begründung für die Formulierung "hätte erkannt werden können": Für eine Investition gibt es einen Anlaß. Was kostet es die Firma im Wettbewerb, wenn sie die Zeit seit diesem Anlaß unnötig verstreichen läßt? Läßt sich wohl nicht messen. Ist aber ein Ansatz zur Untersuchung der zwischenmenschlichen Prozesse, die solch unnötige Verzögerungen verursachen - und dahinter steckt wieder "Verbesserungspotenzial".
Ciao
Wolfgang Horn