Hallo Gerald,
Prozessorientierung bedeutet Loslösen von hierarchischem Abteilungsdenken hin zu abteilungsübergreifendem Handeln.
Tätigkeiten folgen einem Prozess, nicht umgekehrt.
Daher ist es notwendig, die Prozesse im Unternehmen zu kennen, an denen sich die unterschiedlichen Organisationseinheiten "anhängen"
Ein Prozess ist dadurch definiert, das er
1. Einen definierten Anfang (eine Erwartung, z.B. den Telefonanruf eines Kunden, der eine Pizza bei Giovanni bestellt) und
2. ein Ende hat(Erwartung erfüllt, d.h. Kunde hält Giovannis Pizza in der Hand und ist begeistert).
Zwischen Prozessanfang und -Ende laufen verschiedene Tätigkeiten ab, die den Kunden aber nicht interessieren. Damit der Prozess läuft, muss also definiert werden, welche Abteilung an welchem Prozess-Schritt beteiligt ist. (Wer nimmt Telefonanruf entgegen ? Wer Bäckt Pizza ? Wer macht Rechnung ? Wer verpackt Pizza ? Wer liefert Pizza aus?).
Starres Organigrammdenken führt meist zu Abteilungsdenken, der Prozess kann damit sehr leicht internen Störungen unterliegen und in'S Stocken geraten. Beispiel: Derjenige, der am Telefon sitzt, muss mal eben 5 Minuten raus. Derjenige, der Pizza bäckt, denkt sich: Telefon ist nicht meine Aufgabe, ich lass es halt klingeln. In einer prozessorientierten Pizzeria (Giovanni'S Pizzaservice) kennt jeder die Prozesskette. Die darf nicht unterbrochen werden !
Deshalb geht auch der Pizzabäcker an's Telefon.
Gruß, Martin S