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Stefan_
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Hallo QMler!
Ich möchte mal eure Meinung zum Thema "QMH" hören/lesen:
Warum fordert die Norm (9001 oder 16949) eigentlich noch ein QMH?
Meiner Ansicht nach werden die Normanforderungen an ein QMH problemlos durch die Prozessbeschreibungen und eine Prozesslandkarte (bildliche Darstellung der Unternehmensprozesse, evtl. mit dem Anwendungsbereich) erfüllt. Wer braucht da noch ein klassisches, mehrseitiges QMH?
Die Mitarbeiter????? Die Kunden/Interessenten??
Habe die Frage mal bei einem Auditorenlehrgang gestellt und bin fast "rausgeschmissen" worden. Die Mitarbeiter müssten doch wissen, welche Strategie und Politik das Unternehmen verfolge (ok., aber da reicht eine Seite die ich im Intranet oder am schwarzen Brett veröffentliche)! Und prompt kam ein QMH-Beispiel einer Hamburger Werft, dessen mehrseitiger Inhalt sich ohne abgeschlossenes Studium der Germanistik nicht ohne weiters verstehen ließ. Also doch nicht für die Mitarbeiter..... Bleibt ja nur noch das Thema "QMH =Unternehmensbroschüre". Ist manchmal sicherlich sinnvoll, das sollte aber jedes Unternehmen für sich entscheiden und nicht von der Norm dazu gezwungen werden!
Also, welche Meinungen habt ihr? Oder welche Lösungen wendet ihr an und seit "trotzdem" zertifiziert?
Bin gespannt!
Grüsse
Stefan
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Florian_
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Hallo Stefan
die neue Revision verlangt kein seperates QM-Handbuch mehr. Wie Dur bereits selber festgestellt hats, reicht es aus, in verständlicher Sprache die wichtigsten Ziele des Unternehmens und die Wege dahin zu beschreiben.
Keine Firma wird besser durch ein Handbuch. Nach 15 Jahren Erfahrung mit QM kann ich dies behaupten. Es sind die umgesetzten Verbesserungen, welche ein Unternehmen weiterbringen. Lassen sie sich nicht dazu degradieren, den Schwerpunkt Ihres Projektes auf dem Handbuch zu sehen.
Sollten Sie eine Zertifizierungsgesellschaft suchen, die wies auch so siehr würde ich Ihnen die SWISO GmbH aus der Schweiz empfehlen ( www.swiso.ch). Auch da müssen die geforderten Prozesse beschreiben sein. Die Form des Handbuchs ist jedoch frei (ich biete z.B. ein elektronisches Handbuch an, welches sehr einfach aufgebaut ist und im Internet gemietet werden kann).
Freundliche Grüsse
Florian
qm-online.ch
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Guenter_
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: Hallo Stefan,
ein QM Handbuch sollte nicht unbedingt kompleziert und unverständlich geschrieben
werden. Es ist als eine Art Image-Broschüre
anzusehen. Außenstehende können sich informieren
wie ein Unternehmen strukturiert ist. Das Handbuch sagt schon viel über ein Unternehmen aus. Gleichzeitig gibt es im Handbuch auch Bereiche die nur Unternehmensintern genutzt werden. Diese sollten dann nicht allen Personen zugänglich sein.
Grundsätzlich halte ich ein QM-Handbuch auch für nötig. Hier ist nicht entscheidend wie dick das Handbuch ist, sondern wieviel aussagekräftige Informationen für alle Benutzer vorhanden sind.
Gruß
Günter Schipper
Hallo QMler!
: Ich möchte mal eure Meinung zum Thema "QMH" hören/lesen:
: Warum fordert die Norm (9001 oder 16949) eigentlich noch ein QMH?
: Meiner Ansicht nach werden die Normanforderungen an ein QMH problemlos durch die Prozessbeschreibungen und eine Prozesslandkarte (bildliche Darstellung der Unternehmensprozesse, evtl. mit dem Anwendungsbereich) erfüllt. Wer braucht da noch ein klassisches, mehrseitiges QMH?
: Die Mitarbeiter????? Die Kunden/Interessenten??
: Habe die Frage mal bei einem Auditorenlehrgang gestellt und bin fast "rausgeschmissen" worden. Die Mitarbeiter müssten doch wissen, welche Strategie und Politik das Unternehmen verfolge (ok., aber da reicht eine Seite die ich im Intranet oder am schwarzen Brett veröffentliche)! Und prompt kam ein QMH-Beispiel einer Hamburger Werft, dessen mehrseitiger Inhalt sich ohne abgeschlossenes Studium der Germanistik nicht ohne weiters verstehen ließ. Also doch nicht für die Mitarbeiter..... Bleibt ja nur noch das Thema "QMH =Unternehmensbroschüre". Ist manchmal sicherlich sinnvoll, das sollte aber jedes Unternehmen für sich entscheiden und nicht von der Norm dazu gezwungen werden!
: Also, welche Meinungen habt ihr? Oder welche Lösungen wendet ihr an und seit "trotzdem" zertifiziert?
: Bin gespannt!
: Grüsse
: Stefan
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MartinS_
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Hallo Stefan,
ein chinesisches Sprichwort besagt:
Gibst Du dem Armen täglich einen Fisch, so hat er jeden Tag eine Kleinigkeit zu essen.
Lehrst Du ihm das Angeln, so wird er nie mehr Hunger leiden.
Danach sollte auch ein QMH aufgebaut sein:
Eine QM-Dokumentation
*soll nicht jede Tätigkeit bis in's letzte Detail beschreiben, sondern dazu anregen, wie man Tätigkeiten besser machen kann. Und wenn es etwas detaillierter wird: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
* sollte umfassende Informationen über den Kunden bereithalten
* soll helfen, aus Fehlern zu lernen, so das sie nicht mehr auftreten
* soll aufzeigen, wo ich etwas in der Firma finde (Lager / Schriftstücke etc.)
* soll Kennzahlen abrufbar bereit halten
In heutigen Zeiten vernetzter PC's bietet sich hier ein Intranet-Informationssystem mit Hyperlinkverknüpfung an.
Ich vergleiche das gerne mit dem Brettspiel Monoply. Die Spielanleitung ist ja quasi als QMH zu sehen. Dort lese ich nach, wie die Spielregeln lauten, kann auch bei Problemen geschwind nachschlagen. Aber: Wie ich das Spiel spiele, welche Strategie ich beim Spiel einsetze - das bleibt mir überlassen.
Gruß, Martin S
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TimGerdes_
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Hallo,
ich habe mich, aus gegebenem Anlass, schon vor zwei Jahren mit einem Auditor des TÜV Süd zusammengesetzt und mit ihm die Möglichkeit der Zertifizierunhg eines papierlosen QMHs durchgesprochen. Unser QMH war eine reine Prozessdarstellung, die ins Intranet gestellt werden sollte. An die einzelnen Prozesse werden dann mitgeltende Unterlagen angehängt, es werden eindeutig Prozessverantworltiche und -zuständige benannt, usw. usw.
Unser Ansprechpartner hatte nicht das allergeringste Problem mit einem solchen Handbuch. - Naja, eines schon, er fand es etwas zu detailliert. Das kam aber daher, daß das QMH auch zu einem BPR verwendet werden sollte, damit man noch einen netten Extranutzen daraus ziehen kann.
Also: Die beauptung, eine Prozesslandkarte würde den Anforderungen der DIN EN ISO 9000ff nich genügen ist schlicht nicht richtig.
Grüße,
Tim
www.gerdes-consulting.de
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Stefan_
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Hallo Martin!
mit einigen Aussagen habe ich aber Probleme:
: Danach sollte auch ein QMH aufgebaut sein:
: Eine QM-Dokumentation
: *soll nicht jede Tätigkeit bis in's letzte Detail beschreiben, sondern dazu anregen, wie man Tätigkeiten besser machen kann. Und wenn es etwas detaillierter wird: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
< Die große Kunst der Vorgabedokumentation... Da hätte ich gerne Beispiele für. Ich denke da an eine Arbeitsanweisung mit der Aussage "Mache es besser, als hier beschrieben". Eine Vorgabedokumentation heißt ja nicht Vorschlagsdokumentation und sollte immer den optimalen Prozess beschreiben (auch wenn sie das manchmal nicht tut), sonst kann ich sie auch gleich sein lassen ! >
: * sollte umfassende Informationen über den Kunden bereithalten
< Über oder von? Und in beiden Fällen: Warum? >
: * soll helfen, aus Fehlern zu lernen, so das sie nicht mehr auftreten
< Soll primär Fehler vermeiden! Ansonsten hast du ein Problem mit deiner Doku! >
Vielleicht versteh ich dich auch nicht richtig, kann durchaus sein.
Stefan
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