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Rescheneder_
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Wien, am 29.11.2003
Die Verantwortung der Manager !
Der Aufsichtsorgane (Aufsichtsrat und Vorstand) tragen eindeutig die Verantwortung für die langfristige Überlebensfähigkeit des Unternehmens.
Wenn Unternehmen heute in ernsten Schwierigkeiten stecken, weil die Aufsichtsorgane das Shareholder-Value-Denken *) nach immer höheren Aktienkursen sklavisch verfolgen, müssen sie dafür zu Verantwortung gezogen werden.
Die meisten Beobachter der Unternehmenslandschaft sind nicht überrascht, dass die Geschäftführung ihre Pflichten nicht erfüllt hat.
Viele Beobachter kritisieren diese Praktiken. Bei diesen Kritikern handelt es sich keineswegs um Extremisten, sondern um seriöse, angesehene Vertreter von wirtschaftlichen und akademischen Organisationen.
Je mehr Menschen erkennen welchen Schaden die Shareholder Bewegung angerichtet hat, die auf ein reines Aufblähen des aktuellen Aktienkurses auf Kosten aller anderen Aufgaben abzielt, desto wahrscheinlicher wird hoffentlich ein seit langem benötigter Konsens für den Wandel.
Dieser ist nur möglich, wenn die Manager ihr Denken und ihre Kultur radikal ändern. Meist haben die Manager nicht genügend Abstand zum Problem um zu erkennen, dass es überhaupt existiert.
Ein Beispiel heftiger Diskussion liefert dazu auch CRM. Ein einem Beitrag (Rescheneder - Wien, am 7.11.2003) in diesem Forum unter dem Titel Customer Relationship Management (CRM) - Wofür ist das Ganze gut ?
Ein Beitrag zur CRM Messe 2003 in Köln dieser Art wird erst gar nicht gelesen.
Grund ist, es kann nicht sein was nicht sein darf, und man erkennt nicht, dass das System, mit großen Versprechungen mit bis zu 30\% Gewinnsteigerung, die Aktienkurse des Unternehmens zu steigern nicht funktioniert. Es zeigte sich jetzt erst in der Praxis, dass viel unnötiges Geld in ein System und Berater investiert wurde.
Trotzdem wird im Internet und einigen Fachzeitschriften heute noch immer der Erfolg der CRM -Messe in Köln am 13.-14. November 2003, gefeiert und interne Preise verteilt.
Die CRM-Lobby war in Köln unter sich und es ist daher nichts anderes zu erwarten als Lob und Erfolg des eigenen Produktes.
Die Kunden für dessen Wohl das angeblich alles gemacht wird kamen gar nicht zu Wort.
Ein neues Denken ist daher gefragt und es bedarf ständige Aufklärungsarbeit um diesen Trend auch allen Manager in den Unternehmen klar zu machen.
Karl Rescheneder - Konsulent - Wien
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*) Literatur-Buch: - Das Ende des Shareholder-Value
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WolfgangHorn_
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Hallo, Herr Rescheneder,
Danke für den Literaturtipp.
Hallo, alle,
Der Manager hat seine Pflicht zu tun, basta.
"Der Manager ist verantwortlich..." Wer appelliert, kann genauso gut sagen: "bitte, bitte, ich habe leider keine Möglichkeiten, für meine Interessen zu kämpfen, tu du doch was für mich, verzichte auf einen Teil deines Einkommens oder deiner Arbeitszeit."
Appelle sind Lachnummern. Besonders ver...scht sich selbst, wer nach dem Appell meint, was bewirkt zu haben. Mumpitz. Er hat nur seine Zeit verschwendet - und was viel schlimmer ist: Seine Unfähigkeit demonstriert.
Der Möchtegern-Dagobert-Duck, der den Manager bezahlt, auf ihn nicht aufpaßt oder sich gar abzocken läßt, der ist selber Schuld.
Die Arbeitnehmer, die dabei unter die Räder kommen, sind ebenfalls Opfer. Sabines Frage ist schon richtig: "Wie erkenne ich die Bonität der Firma, bei der ich mich bewerbe?" Und daß Franks Strategie richtig ist, brauche ich nicht zu sagen.
Problematisch, wenn in den Aufsichtsräten nur Personen sitzen, die nicht ihr eigenes Vermögen riskieren. Wenn Vorstände und Aufsichtsräte sogar einen Klüngel bilden.
Ein wesentlicher Vorteil für inhabergeführte Unternehmen. Auch für BMW - die Großaktionärsfamilie Quandt führt es letztlich wie ein großes Familienunternehmen. Sie kann den Vorstand langfristig planen lassen, auch antizyklisch, sie kann Risiken eingehen, und sogar eine Delle wie Rover wegstecken.
Ciao
Wolfgang Horn
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WolfgangHorn_
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Hallo, Herr Rescheneder,
Danke für den Literaturtipp.
Hallo, alle,
Der Manager hat seine Pflicht zu tun, basta.
"Der Manager ist verantwortlich..." Wer appelliert, kann genauso gut sagen: "bitte, bitte, ich habe leider keine Möglichkeiten, für meine Interessen zu kämpfen, tu du doch was für mich, verzichte auf einen Teil deines Einkommens oder deiner Arbeitszeit."
Appelle sind Lachnummern. Besonders ver...scht sich selbst, wer nach dem Appell meint, was bewirkt zu haben. Mumpitz. Er hat nur seine Zeit verschwendet - und was viel schlimmer ist: Seine Unfähigkeit demonstriert.
Der Möchtegern-Dagobert-Duck, der den Manager bezahlt, auf ihn nicht aufpaßt oder sich gar abzocken läßt, der ist selber Schuld.
Die Arbeitnehmer, die dabei unter die Räder kommen, sind ebenfalls Opfer. Sabines Frage ist schon richtig: "Wie erkenne ich die Bonität der Firma, bei der ich mich bewerbe?" Und daß Franks Strategie richtig ist, brauche ich nicht zu sagen.
Problematisch, wenn in den Aufsichtsräten nur Personen sitzen, die nicht ihr eigenes Vermögen riskieren. Wenn Vorstände und Aufsichtsräte sogar einen Klüngel bilden.
Ein wesentlicher Vorteil für inhabergeführte Unternehmen. Auch für BMW - die Großaktionärsfamilie Quandt führt es letztlich wie ein großes Familienunternehmen. Sie kann den Vorstand langfristig planen lassen, auch antizyklisch, sie kann Risiken eingehen, und sogar eine Delle wie Rover wegstecken.
Ciao
Wolfgang Horn
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Rescheneder_
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Wien, am 29.11.2003
Die Verantwortung der Manager !
Der Aufsichtsorgane (Aufsichtsrat und Vorstand) tragen eindeutig die Verantwortung für die langfristige Überlebensfähigkeit des Unternehmens.
Wenn Unternehmen heute in ernsten Schwierigkeiten stecken, weil die Aufsichtsorgane das Shareholder-Value-Denken *) nach immer höheren Aktienkursen sklavisch verfolgen, müssen sie dafür zu Verantwortung gezogen werden.
Die meisten Beobachter der Unternehmenslandschaft sind nicht überrascht, dass die Geschäftführung ihre Pflichten nicht erfüllt hat.
Viele Beobachter kritisieren diese Praktiken. Bei diesen Kritikern handelt es sich keineswegs um Extremisten, sondern um seriöse, angesehene Vertreter von wirtschaftlichen und akademischen Organisationen.
Je mehr Menschen erkennen welchen Schaden die Shareholder Bewegung angerichtet hat, die auf ein reines Aufblähen des aktuellen Aktienkurses auf Kosten aller anderen Aufgaben abzielt, desto wahrscheinlicher wird hoffentlich ein seit langem benötigter Konsens für den Wandel.
Dieser ist nur möglich, wenn die Manager ihr Denken und ihre Kultur radikal ändern. Meist haben die Manager nicht genügend Abstand zum Problem um zu erkennen, dass es überhaupt existiert.
Ein Beispiel heftiger Diskussion liefert dazu auch CRM. Ein einem Beitrag (Rescheneder - Wien, am 7.11.2003) in diesem Forum unter dem Titel Customer Relationship Management (CRM) - Wofür ist das Ganze gut ?
Ein Beitrag zur CRM Messe 2003 in Köln dieser Art wird erst gar nicht gelesen.
Grund ist, es kann nicht sein was nicht sein darf, und man erkennt nicht, dass das System, mit großen Versprechungen mit bis zu 30\% Gewinnsteigerung, die Aktienkurse des Unternehmens zu steigern nicht funktioniert. Es zeigte sich jetzt erst in der Praxis, dass viel unnötiges Geld in ein System und Berater investiert wurde.
Trotzdem wird im Internet und einigen Fachzeitschriften heute noch immer der Erfolg der CRM -Messe in Köln am 13.-14. November 2003, gefeiert und interne Preise verteilt.
Die CRM-Lobby war in Köln unter sich und es ist daher nichts anderes zu erwarten als Lob und Erfolg des eigenen Produktes.
Die Kunden für dessen Wohl das angeblich alles gemacht wird kamen gar nicht zu Wort.
Ein neues Denken ist daher gefragt und es bedarf ständige Aufklärungsarbeit um diesen Trend auch allen Manager in den Unternehmen klar zu machen.
Karl Rescheneder - Konsulent - Wien
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*) Literatur-Buch: - Das Ende des Shareholder-Value" - Warum unternehme zu langfristigen Wachstumsraten zurückkehren müssen von Allan Kennedy - Financial Times /2001
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Sabine_
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Hallo auch an alle,
: Der Manager hat seine Pflicht zu tun, basta.
***Richtig. Bleibt nur die Frage, was er unter Pflicht versteht.
: "Der Manager ist verantwortlich..." Wer appelliert, kann genauso gut sagen: "bitte, bitte, ich habe leider keine Möglichkeiten, für meine Interessen zu kämpfen, tu du doch was für mich, verzichte auf einen Teil deines Einkommens oder deiner Arbeitszeit."
: Appelle sind Lachnummern. Besonders ver...scht sich selbst, wer nach dem Appell meint, was bewirkt zu haben. Mumpitz. Er hat nur seine Zeit verschwendet - und was viel schlimmer ist: Seine Unfähigkeit demonstriert.
***Auch richtig! Hier im Forum ist immer der Manager Schuld. Was ja nicht unbedingt verkehrt ist, aber das Jammern darüber führt zu nix. Deshalb denke ich, wenn wir (ISO QMB's) die Rahmenbedingungen für die Manager ändern/neu definieren/aufstellen im Rahmen unserer Möglichkeiten (ISO 9001) dann gehen wir vielleicht einen Schritt in die richtige Richtung. Wer sagt denn, daß immer dieser Task Force 176 (heißt doch so, oder?) alles perfekt macht. Geht ja gar nicht. Dafür braucht diese Arbeitsgruppe u.a. Input von uns.
Und der arme Manager kann sich ja immer noch aussuchen, ob er Effizienz anhand seiner eigenen Intelligenz umgesetzt bekommt, oder ob er sich an Rahmenbedingungen (z.B. 9001) orientiert.
Doch wenn er sich für 9001 entscheiden sollte, dann muß dort auch verankert sein, daß er mit dieser Entscheidung nicht sein Gehirn an der Garderobe abgeben darf.
Gruß
Sabine
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WolfgangHorn_
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Hallo Sabine,
das 11. Gebot des Heiko Mell (er hat seit Jahren eine 3/4 Seite in den VDI-Nachrichten und beantwortet dort Leserbriefe zu Karrierefragen): "Du sollst Deinen Arbeitgeber nicht gegen seinen Willen glücklich machen wollen!!!!"
Ein Verstoß gegen das 11. Gebot ist Rebellion. Das will gut überlegt sein.
In mindestens einem Fall hat ein QMB rebelliert, hat die Unterstützung der Gesellschafter gewonnen, seinen Geschäftsführer abgelöst und sein Unternehmen aus tiefroten Zahlen herausgeführt an die Spitze der Renditeträger seiner Unternehmensgruppe, wie er mir erzählte.
Ich halte nix von Gegeneinander, solange es andere Möglichkeiten gibt.
Ich halte nix von der "Manager-Schelte", solange ich weiß, wie ungewollt, aber eben doch systematisch die Managementmodewellen sie entmachtet haben.
Aber ich halte sehr vom Konstrukt Lastenheft-Pflichtenheft. Es hat meinen eigenen Hals gerettet.
Und ich bin erstaunt, ich kenne viel mehr QMB's, die die Anwendung des Pflichtenhefts von ihren Leuten in Produktion und Anlagenbau fordern, als es selbst anzuwenden.
Ich kenne kein besseres Mittel für den Auftragnehmer, seinen Hals vor der Sündenbock-Schlinge zu schützen.
Aber bislang kenne ich nur einen QMB, der das zur Grundlage seines eigenen Arbeitsvertrags gemacht hat.
Das war im Bereich der Soft Facts bisher auch schwer - aber gerade da weiß ich Lösungen.
Verworfen habe ich die Alternative, die sich für QMB's anbietet: Das Instrumentarium des Qualitätsmanagements auf den Prozeß "Führen" anzuwenden.
Und zwar konsequent anzuwenden, nicht durch Punkte-Selbstberieselung im Namen von EFQM. Wo dann doch nur Weiterbildung für Mitarbeiter bei rauskommt, die mangels Budget ausfällt - und auch sonst nicht viel geholfen hätte.
Konsequente Anwendung der Prozeßanalyse und FMEA auf den Prozeß Führen ergibt in der Regel schreckliche Erkenntnisse über moderne Management-Mythen. Damit kann man bestenfalls einem Verwandten kommen, der uns schon vertraut, und nur unter vier Augen.
Nee, mit Lastenheft und Pflichtenheft gibt der Arbeitnehmer weniger Anlaß zur Kündigung.
Ciao
Wolfgang Horn
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