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TOPIC: Beschreibung von Prozessen

Re: Beschreibung abteilungsübergreifender Prozesse 21 years 5 months ago #5665

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
: Hallo zurück, und Willkommen im Forum,
: dem Tim stimme ich zu.
Danke :-))
: Ein Punkt, der unscheinbar scheint, aber wichtig ist:
: "Eine Handvoll problematische, Abteilungsübergreifende Prozesse wollte ich im Detail beschreiben..."
: Sind Sie bisher im Namen Ihres Abteilungsleiters unterwegs?
: Wenn ja, dann sind Sie nicht befugt, abteilungsübergreifende Prozesse zu definieren und damit anderen Abteilungsleitern in deren Bereiche "hineinzupfuschen".
: Die werden das möglicherweise ohne Wimperzucken hinnehmen, weil auf Widerstand die berufliche Todesstrafe steht.
: Aber subversiven Widerstand könnten sie leisten, auf Arten und Weisen, die uns über die Phantasie staunen lassen.
Absolut Richtig!
: Es mag durchaus sein, daß Sie den Workshop zustande bringen, den Tim empfahl. Mag auch sein, daß die Mitarbeiter tüchtig konstruktiv mitmachen.
: Subversiver Widerstand kann Ihnen trotzdem den Erfolg gegen eine Blamage austauschen.
: Wenn Sie abteilungsübergreifend definieren wollen, dann werden Sie besser im Namen derjenigen Führungskraft tätig, die für die Resultate dieser Abteilungen verantwortlich ist.
Am besten im Namen der Geschäftsleitung und in der organiwsatorischen Funktion, die dem QMB (Stabstelle Zwischen Geschäfzsleitung und Abteilungen) aus gutem Grunde zugedacht ist.
: Denn die will bessere Zahlen für ihren Bereich, die ist auch fähig, Ungleichbelastungen der Abteilungen auszugleichen.
: Das kostet zu Anfang mehr Aufwand, aber diese Investition lohnt sich, weil die Geschiche nachher besser läuft.
Absolut wichtig ist, erst nur über Prozesse zu sprechen und nicht über Verantwortlichkeiten. Erst nachdem das "Wer tut was womit in welcher Reihenfolge" geklärt ist, darf gefragt werden, wer ist dafür verantwortlich bzw. wie könen wir es evrbessern. Dadurch werden auch die unsäglichen Dikussionen über die Vergangenheit "Das haben wir schon immer gesagt, aber Ihr habt das ja nie eingesehen" vermieden.
Schuldzuweisungen jedweder Art müssen unter allen Umständen vermieden werden. Wenn man hart an den Prozessen bleibt (auf dem richtigen Abstraktionsniveau), kommt eine produktive Athmosphäre von ganz alleine auf und plötzlich verschwinden die Widerstände, weil es den einzelnen nämlich eigentlich Spaß macht, einen Geschäftsprozess endlich mal senkrecht zu formulieren.
Grüße,
Tim
www.gerdes-consulting.de


www.gerdes-consulting.de

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Re: Beschreibung abteilungsübergreifender Prozesse 21 years 5 months ago #5666

  • WolfgangHorn_
  • WolfgangHorn_'s Avatar
Hi, Tim,
fast vollständige Zustimmung.
: Am besten im Namen der Geschäftsleitung und in der organiwsatorischen Funktion, die dem QMB (Stabstelle Zwischen Geschäfzsleitung und Abteilungen) aus gutem Grunde zugedacht ist.
Als QMB im Auftrag der GL, ja. Dann muß die Kombination GL-QMB für die Fairneß unter der ersten Führungsriege sorgen.
Moni hatte aber gefragt als Angehörige einer Abteilung.
: Absolut wichtig ist, erst nur über Prozesse zu sprechen und nicht über Verantwortlichkeiten....
Jain.
Erst nur über Prozesse zu reden und dann, wer was macht, das funktioniert hervorragend, wenn bereits Miteinander herrscht und die höchste Autorität für Fairneß sorgt.
Beginnt aber schon das Reden über Prozesse mit Hintergedanken wie "den größten Teil des Kuchens für mich / meinen Herrn, die Schmutzarbeit für die anderen", dann dreht sich schon die Diskussion um die Prozesse um die Heucheleien herum, die Gewieftesten machen ihren Schnitt und die anderen kämpfen um den Schichtplan der Latrinenreinigung.
Der Satz "über Verantwortlichkeiten sprechen wir erst später" leitet auch manche Überrumpelungstaktik ein. Für schnellen Fortschritt, oder eher Antritt, so gut wie die Überrumpelung gelingt. Aber die Erinnerung der Überrumpelten ist nachhaltiger als der kurzfristige Erfolg.
: weil es den einzelnen nämlich eigentlich Spaß macht, einen Geschäftsprozess endlich mal senkrecht zu formulieren.
Immer wieder zu erleben: Die Mitarbeiter blühen so richtig auf, endlich dürfen sie die Arbeit gestalten, und der Chef muß zustimmen.
Das tut der vielleicht auch äußerlich lächelnd, aber innerlich flucht er auf den QMB, der ihn da gerade wieder ein Stück entmachtet und ein Stück Gesicht geraubt hat.
Wenn wir nicht von den Schlechtesten geführt werden wollen, sondern von den Besten, dann dürfen wir sie nicht entmachten, sondern müssen sie stärken.
Wenn wir es für richtig halten, daß die Mitarbeiter gestalten und planen, und die Chefs nur abnicken wie ein Frühstücksdirektor, dann erklären wir sie gleichzeitig für zweitklassig, ihrer Privilegien nicht wert, und uns selbst für schlecht geführt.
Schlechte Voraussetzung für wettbewerbsfähige Ergebnisse, ein sicherer Weg zur Vernichtung des eigenen Arbitsplatzes.
Wenn wir besser arbeiten wollen als unsere Konkurrenz, dann wollen wir auch besser geführt werden als diese.
Dann werden nur die Besten zur Führungskraft, dann sind unsere Führungskräfte die besten, und dann sprechen die untereinander die Prozesse ab - aber bitte unter unserer Beratung.
Ciao
Wolfgang



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Beschreibung abteilungsübergreifender Prozesse 21 years 5 months ago #5667

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hi, Wolfgang,
fast vollständige Zustimmung.

: Als QMB im Auftrag der GL, ja. Dann muß die Kombination GL-QMB für die Fairneß unter der ersten Führungsriege sorgen.
Der QMB als Stabstelle ist für seinen Aufgabenbereich berechtigt, auch der GL auf die Finger zu schauen bzw. zu klopfen. Er sollte also mit den erforderlichen Privilegien und Kompetenzen ausgestattet sein, für Gerechtigkeit zu sorgen und muss dieses natürlich auch tun.
: Moni hatte aber gefragt als Angehörige einer Abteilung.
Da muss sie für die Dauer ihrer Tätigkeit als Prozessformulierungsverntwortliche drüber stehen und vergessen, dass sie einer Abteilung angehört. Und dass sie das vergessen will (hat) muss sie auch glaubhaft kommunizieren.
: : Absolut wichtig ist, erst nur über Prozesse zu sprechen und nicht über Verantwortlichkeiten....
: Jain.
: Erst nur über Prozesse zu reden und dann, wer was macht, das funktioniert hervorragend, wenn bereits Miteinander herrscht und die höchste Autorität für Fairneß sorgt.
Da sagt mir meine Erfahrung etwas anderes. In meinen Workshops hat es immer mal Tendenzen gegeben, gegeneinander zu arbeiten, Kopetenzgerangel zu veranstalten o.ä. Das habe ich aber immer problemlos abbiegen können, indem ich zurück zum Ablauf gegangen bin. Nach dem Motto: "Ok, kommen wir zurück zum Prozess, wir haben das und das Dokument, das hat der und der an die Stelle weitergeschickt, was Machen Sie damit und wohin leiten Sie das Dokument weiter, wenn Sie mit Ihrer Tätigkeit fertig sind?"
Da kann praktisch keiner querschießen. Sonst müsste er ja über seinen Verantwortungsbereich lügen und zwar so offenslichtlich, dass das sehr schnell rauskommt und er sich lächerlich macht.
: Beginnt aber schon das Reden über Prozesse mit Hintergedanken wie "den größten Teil des Kuchens für mich / meinen Herrn, die Schmutzarbeit für die anderen", dann dreht sich schon die Diskussion um die Prozesse um die Heucheleien herum, die Gewieftesten machen ihren Schnitt und die anderen kämpfen um den Schichtplan der Latrinenreinigung.
Deswegen IMMER Ist-Prozesse bearbeiten, NIE Sollprozesse. Die kommen IMMER erst im ZWEITEN Schritt. Die Veränderungs- und Verbesserungswünsche müssen als Potenziale aufgenommen werden. Dann arbeiten alle produktiv mit. Ich habe wirklich nie erlebt, dass da hanebüchene Bereichsegoismen aufgetreten wären. Das hat auch einen Grund: wenn diese Wünsche als Potenziale aufgenommen werden, und sich zwei Abteilungen nicht einig sind, dann besteht die Gefahr, dass die GL das Ganze per Dekret entscheidet. Dann aber haben die Prozessverantwortlichen gar keinen Einfluss mehr auf die ganze Sache, was für sie nach hinten losgehen kann. Also finden sie i.d.R. lieber einen Kompromiss im Workshop.
: Der Satz "über Verantwortlichkeiten sprechen wir erst später" leitet auch manche Überrumpelungstaktik ein. Für schnellen Fortschritt, oder eher Antritt, so gut wie die Überrumpelung gelingt. Aber die Erinnerung der Überrumpelten ist nachhaltiger als der kurzfristige Erfolg.
Nie Überrumpeln, immer informieren, nie überreden, immer überzeugen! Die hier dargestellte Vorgehensweise MUSS von Beginn des Workshops an so kommuniziert werden, dass sie allen Teilnehmern bekannt ist und von diesen Akzeptiert wird! Tricksen im Projekt geht IMMER nach hinten los!!
: : weil es den einzelnen nämlich eigentlich Spaß macht, einen Geschäftsprozess endlich mal senkrecht zu formulieren.
: Immer wieder zu erleben: Die Mitarbeiter blühen so richtig auf, endlich dürfen sie die Arbeit gestalten, und der Chef muß zustimmen.
: Das tut der vielleicht auch äußerlich lächelnd, aber innerlich flucht er auf den QMB, der ihn da gerade wieder ein Stück entmachtet und ein Stück Gesicht geraubt hat.
Der Chef muss "im Boot sitzen", sonst macht das ganze Projekt keinen Sinn.
Ausserdem muss am Ende eine Revisionsrunde mit dem Chef stattfinden, in der er das letzte Wort hat. Das muss er auch von Anfang an wissen und es muss ihm klargemacht sein, dass er da eine eminent große Verantwortung trägt und dass er mit Fehlentscheidungen nicht nur das Projekt, sondern auch den Betriebsfrieden und seinen Ruf riskiert. Aber es wird doch kein Chef ein BPR Projekt anstoßen, wenn er nicht Veränderungen haben möchte.
: Wenn wir nicht von den Schlechtesten geführt werden wollen, sondern von den Besten, dann dürfen wir sie nicht entmachten, sondern müssen sie stärken.
Das ist richtig, aber wer sind die besten???? Macht es Sinn, wenn ein Mc Kinsey Berater einem Meister sagt, wie der seine Arbeit zu tun hat??? Sicherlich nicht! Und wenn ich die Leute geordnet und strukturiert frage, dann bekomme ich von den besten die Besten Antworten und das führt automatisch dazu, dass der beste führt.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Demming der absolut richtigerweise eine Frageumkehr verlangt hat. Es darf nicht gefragt werden: "Was muss ich tun, damit mein Unternehmen optimal funktioniert?"
Die richtige Frage muss lauten: "Welche Hinderungsgründe gibt es in meinem Unternehmen, die ein optimales Funktionieren behindern?"
Und dann ist es die Aufgabe der besten, diese Hinderungsgründe zu beseitigen und Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die anderen vernünftig arbeiten können.
: Wenn wir es für richtig halten, daß die Mitarbeiter gestalten und planen, und die Chefs nur abnicken wie ein Frühstücksdirektor, dann erklären wir sie gleichzeitig für zweitklassig, ihrer Privilegien nicht wert, und uns selbst für schlecht geführt.
: Schlechte Voraussetzung für wettbewerbsfähige Ergebnisse, ein sicherer Weg zur Vernichtung des eigenen Arbitsplatzes.
Genau das ist die Denke, die ich gar nicht verstehe. Natürlich darf es nicht dazu kommen, dass Chefs nur abnicken. Aber die Argumentation, die dahintersteht grenzt doch schon an Demagogie. Flache Hierarchien bedeuten immer ein Stück Machtverlust, weswegen diese in der Prxis so häufig an den Führungsetagen scheitern. Tatsächlich bedeuten sie aber nur einen Machtverlust für mittelmäßige Führungskräfte, da die guten die gewonnene Zeit nutzen können, um effektiver zu arbeiten und sich wichtigeren Dingen widmen zu können.
Ich verstehe Deine Argumentation noch weniger, wenn Du auf Deiner Homepage selber sagst, dass die veralteten Führungsmechanismen auf einem Taylorismus beruhen, der für minderqualifizierte Mitarbeiter gedacht war. Der Satz ist absolut richtig und Führung kann heute nur bedeuten, Strukturen zu schaffen, und Positionen mit Mitarbeitern so zu besetzen, dass diese die Qualifikation und den Freiraum haben, diese Strukturen zu nutzen. Darüber hinaus muss eine Unternehmenskultur erzeugt werden, die ein Funktionieren des Unternehmens "automatisiert". Ich bin wirklich ein wenig erstaunt, dass ich mich gerade Dir gegenüber (mit Deinem Hintergrund) zu dieser Argumentation hingerissen fühle.
: Wenn wir besser arbeiten wollen als unsere Konkurrenz, dann wollen wir auch besser geführt werden als diese.
Wenn wir besser sein wollen als unsere Konkurrenz müssen wir unsere Ressourcen besser nutzen als diese.
Dazu gehören auch qualifizierte Mitarbeiter, die in der Regel sich verwirklichen und nicht angewiesen werden wollen. Es ist einfach grober Unfug, einem Meister was von seinem Job erzählen zu wollen. Es mach aber Sinn, mehrere Meister zusammenzuholen und die nach ihrem Job zu befragen. Und daraus zusammen die optimalen Strukturen und Rahmenbedingungen abzuleiten und diese dann zu implementieren, das ist Führung.
: Dann werden nur die Besten zur Führungskraft, dann sind unsere Führungskräfte die besten, und dann sprechen die untereinander die Prozesse ab - aber bitte unter unserer Beratung.
Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Am besten unter meiner Beratung ;-))
Aber im Ernst. Der von mir geschilderte Ansatz macht einen externen Berater sinnvoll, weil der als eindeutig unparteiischer einen Vertrauensbonus hat, der vieles viel einfacher werden lässt.
Grüße,
Tim


www.gerdes-consulting.de

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Privileg des externen Beraters 21 years 5 months ago #5670

  • Vivian_
  • Vivian_'s Avatar
Hallo Tim,
ich glaube sie provitieren ganz stark von den Vorteiteilen eines externen Beraters.
Ein externer Berater kann sich selbst in Firmen mit einer ehr qm-feindlichen Unternehmenskultur deutlich freier bewegen als ein interner Mitarbeiter. Einem Externen wird von Beginn an ein anderer Respekt und Abstand als dem eigenen Mitarbeiter entgegengebracht. Es gelten auch andere Höflichkeitsregeln und eine gewisse Grunddisziplin.
Will man als interner Mitarbeiter über die Neugestaltung von Prozessen diskutieren, muss man sich zwangsläufig gut auf die Diskussion über Verantwortungen vorbereiten. Am besten man stimmt die Kernverantwortungen vorher mit dem höchstmöglichen Entscheidungsbefugten ab. In der internen Diskussion geht es schnell zu wie auf einem türkischen Markt.
Der interne Moderator muss auch den entsprechenden Rückhalt beim entscheidungsbefugten Teilnehmer der Diskussion haben. Wenn dieser sich dem Marktgeschrei und der Feilscherei anschließt, bricht der Machtkampf gnadenlos aus. Jeder kämpft um seine eigene Profilierung bzw. um die besten Stücke des Kuchens.
Vorschlag:
- Ist-Prozess darstellen - mit allen Vor- und Nachteilen.
- Soll-Prozess mit einer möglichst kleinen Gruppe modellieren und simulieren inkl. Herausarbeitung aller Pluspunkte
- den Prozess mit Beteiligung aller betroffenen Mitarbeiter rund schleifen.
Die durchsetzungsberechtigte Führungskraft muss unbedingt von Beginn bis Ende aktiv beteiligt sein. Das vermindert spätere Probleme bei der Umsetzung.
Gruß
Vivian



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Privileg des externen Beraters 21 years 5 months ago #5672

  • TimGerdes_
  • TimGerdes_'s Avatar
Hallo Vivian,
darf ich Ihre Ausführungen auf meine Homepage übernehmen? ;-))
Aber im Ernst:
Die ganze Sache hat zwei Seiten.
1. Ich habe als externer einen Bonus. Der ist zwar auch nicht grenzenlos, aber insbesondere beim Begin des Projektes profitiert man u.a. davon. Das ist so, wie Sie sagen.
2. Kann man den Bonus natürlich innerhalb eines Workshops problemlos aufbrauchen. Ist mir noch nie passiert, aber ich kenne solche Fälle.
Externer zu sein hilft am Anfang, mit zunehmender Reife des Projektes wird man zunehmend involviert und verliert diesen Nymbus. Das ist aber nicht schlimm, weil man die Zeit genutzt haben sollte, einen neuen Nymbus oder Bonus aufzubauen und dieser wächst dann im Laufe des Projektes immer mehr.
Was immer bestehen bleibt sind die von Ihnen angesprochene Höflichkeit und die Grunddisziplin. Der Berater kostet und wird nach Tagessätzen bezahlt und diese Zeit will man ausnutzen. Das hilft dem Fortkommen ungemein.
Was die Vorgehensweise angeht bevorzuge ich Top-Down, Bottom-Up, Top-Down, Freigabe, Implemenitierung, Nutzung.
Also:
Mit der oberten Leitung werden die Kernprozesse definiert, Schnittstellen und Ansprechpartner sowie ein Zeitplan festgelegt.
Dann werden mit den Prozessverantwortlichen die einzelnen Ist-Prozesse erhoben. Das geschieht unter der Fragestellung "Was wird gemacht?"
Diese Prozesse werden dann in Tätigkeiten untergliedert (mit jeweils ca. 2-3 Prozesszuständigen) Frage: "Wie wird es getan?
Verbesserungsvorschläge werden IMMER als Potenziale eingepflegt, Sollprozesse sind tabu! Sonst erhält man ein Mischmasch aus Wunsch und Wirklichkeit, das keinem mehr nutzt.
Sind alle Prozesse so aufgenommen, werden mit den Prozesszustädigen Revisionsschleifen gefahren. D.h. ihnen werden die Darstellungen zur Überprüfung und Stellungnahme vorgelegt. Ist das in Ordnung, dann wird das ganze den Prozessverantwortlichen vorgelegt.
Sobald die das ganze abgesegnet haben, wird das ganze der GL vorgelegt, die dann absegnen sollte. Es ist nicht zu erwarten, dass hier noch ernsthafte Widerstände auftreten, da das Modell in diesem Stadium schon sehr komplex ist, relativ viel Aufwand (Geld)hineininvestiert wurde und ja eh ein KVP eingeführt werden soll. In der Tat ist meine Erfahrung, dass es hier häufig nur noch um das Design der ganzen Angelegenheit geht (die CI muss also eindeutig wiedergefunden werden, prima ist, wenn ein Intrantehandbuch ähnlich aussieht, wie die Website).
Also sollte die GL das Modell absegnen und in Kraft setzen. Damit hat es verbindlichen Charakter (als QMH oder Unternehmens-Handbuch)und sollte auch von den Mitarbeitern genutzt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jetzt gar nicht so gering, dass diese das ganze auch anehmen, denn i.d.R. ist es das erste Mal, dass sie aktiv Einfluss nehmen konnten und können auf das, was sie tagtäglich tun.
Und wenn sie es nutzen, dann hat man erst mal gewonnen. Dann werden die Prozesse permanent hinterfragt, die Mitarbeiter benennen die Prozesse, die in der Darstellung falsch sind und die, die man besser ausgestalten sollte. Wenn jetzt diese Anmerkungen beachtet, wenn sinnvoll umgesetzt und, wenn nicht sinvoll, BEGRÜNDET abgelehnt werden, dann läuft der KVP.
Und das Beste ist, ds klingt nicht nur gut, das funktioniert auch.
In einem muss ich Ihnen aber im Tenor vieler Ihrer Postings leider völlig Recht geben: Es ist in den allermeisten Fällen die oberste Leitung, die aus Unwissenheit, Borniertheit, Arroganz und/oder falschverstandener Flexibilität (natürlich fast immer nur persönlicher Flexibilität der GL) das System mehr oder weniger unnötig und gründlich vor die Wand fährt.
Aus den falschen und inkonsequenten Verhaltensweisen dieser Gruppe resultieren dann hohe Frustrationen bei den Mitarbeitern, das Ergbenis ist dann verheerend, weil die Stimmung nach dem Projekt schlechter ist, als davor.
Es ist also sinvoll, immer wieder im Verlauf des Projektes auf die "Verantwortung der obersten Leitung" hinzuweisen. Und zwar die oberste Leitng selbst. Das kann an ganz nett und humorvoll machen, da haben die dann meistens kein Problem mit. - Klar, wenn man belehrend wirkt, kann man die Koffer packen.
Insofern haben Sie völlig Recht mit dem Hinweis, dass die Entscheidungsbefugten immer involviert und dabeigehalten werden müssen.
Grundsätzlich muss man aber sagen, gilt das für alle. Es muss einen Kick-Off geben, bei dem alle Beteiligten (auch die Prozesszuständigen) ins Boot geholt werden.
Dann müssen in regelmäßigen Abständen Wiederholungsveranstaltungen stattfinden, damit keiner aussenbords geht. Man muss ein solches Projekt (wie jedes) intern promoten.
Grüße,

Tim


www.gerdes-consulting.de

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Dank an alle 21 years 5 months ago #5675

  • moni_
  • moni_'s Avatar
Hallo und Dank an alle für die schnellen, interessanten Antworten.
Was mein "Auftrag" betrifft, kommt er auch seitens der GL. Bin beruhigt zu hören ich sei auf dem richtigen Weg, auch wenn ich mich noch etwas im Wald verloren fühle.
Wäre Tim dankbar, für ein Paar Einzelheiten per eMail, zu Methodik.
Theoretisch ist mir vieles klar, was mir fehlt ist die Erfahrung für die Praktische Umsetzung.
Ich höre auch immer wieder Empfehlungen für Software. Eine "zu Fuss" Lösung mit Excel (Matrixdarstellung) oder Visio ist weniger gut?
Hoffe mich nicht auf Glatteis zu begeben.
Moni






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