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MartinS_
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Hallo Naomi,
die Lösung für das Problem hast Du bereits schon zwischen den Zeilen beschrieben:
"Ich möchte mit dieser MAB erreichen, dass die Mitarbeiter einmal zu Wort kommen, um ihre Wünsche, Bedürfnisse und vor allem ihre Ängste los werden zu können. Mitarbeitergespräche gibt es nämlich leider (noch) nicht"
Was sind das eigentlich für Führungskräfte, die mit Ihren Mitarbeitern nicht reden ? Klingt nach katholischer Kirche...streng hierarschisch, diktatorisch, von oben herab...
Fragebögen sind hier bestimmt total Fehl am Platz, denn so eine Fragebogenaktion ist eine viel zu bequeme und unpersönliche Methode - für beide Seiten - um sich die Meinung zu sagen.
Ich kann nur raten, dass sich die FK die Zeit für ihre eigentliche Aufgabe nehmen sollten:
Zeit nehmen und Mitarbeiter in persönlichen Gesprächen Rede und Antwort stehen. Eine Führungskraft muss voll Kritikfähig sein, nicht nur nach unten (ausgenommen in der kath. Kirche natürlich).
Gruß, Martin S
Da
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MartinS_
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Hallo Naomi,
die Lösung für das Problem hast Du bereits schon zwischen den Zeilen beschrieben:
"Ich möchte mit dieser MAB erreichen, dass die Mitarbeiter einmal zu Wort kommen, um ihre Wünsche, Bedürfnisse und vor allem ihre Ängste los werden zu können. Mitarbeitergespräche gibt es nämlich leider (noch) nicht"
Was sind das eigentlich für Führungskräfte, die mit Ihren Mitarbeitern nicht reden ? Klingt nach katholischer Kirche...streng hierarschisch, diktatorisch, von oben herab...
Fragebögen sind hier bestimmt total Fehl am Platz, denn so eine Fragebogenaktion ist eine viel zu bequeme und unpersönliche Methode - für beide Seiten - um sich die Meinung zu sagen.
Ich kann nur raten, dass sich die FK die Zeit für ihre eigentliche Aufgabe nehmen sollten:
Zeit nehmen und Mitarbeiter in persönlichen Gesprächen Rede und Antwort stehen. Eine Führungskraft muss voll Kritikfähig sein, nicht nur nach unten (ausgenommen in der kath. Kirche natürlich).
Gruß, Martin S
Da
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WolfgangHorn_
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Hi, Martin,
absolut richtig.
Aber: "Was, sie schlagen mir vor, ich soll mit den Arbeitern am Fließband reden?", fragt Herr König, Geschäftsführer, in dem Ton, den er sonst für Spinnerte reserviert hat, "auch noch 'Management by walking around', ja? Ich soll meine Nase vom Bildschirm trennen, all die Berichte, Tabellen und mein Powerpoint-Kino liegen lassen, Emails gar nicht erst öffnen? Ich bin doch so schon jeden Tag bis spätabends im Büro!"
Folge: Wir brauchen Argumente, mit denen wir Herrn König erkennen lassen, daß die Zeit des "walking around" nicht verloren ist - sondern eine Investition an Zeit mit dem Return "Sparen von noch mehr Zeit".
Dazu nehmen wir den Prozeß des Führens und Berichtens im Detail unter die Lupe. Und erkennen: Herr König steuert seine Firma wie ein Michael Schumacher seinen Ferrari, wenn dessen Augen verbunden wäre, die Cockpit-Information mehr gschönte und verfälschte Informationen zeigt und die Lenkstange aus weichem Gummi wär.
Geschönte Zahlen: Denn welche Führungskraft kann es sich aufrichtige Berichterstattung leisten?
Verbundene Augen: Welche Führungskraft kann sich dann leisten, daß ich Chef tatsächlich auf der Baustelle steht und das Ist mit dem Bericht von Hand überprüft?
Gummi: Wer weiß, daß seine Chefs so "gut" informiert sind, wer akzeptiert dann noch ihre Entscheidungen? Allenfalls aus Pflicht.
Gegenmaßnahme: Wenn Herr König öfters in der Fertigung und auf der Baustelle zu sehen ist, dann kostet ihn das Zeit, ja.
Aber er gewinnt auch Zeit:
1. Weil sich seine Manager nun fragen: "Hm, er könnte es ja schon aus eigener Anschauung wissen. Also berichte ich lieber aufrichtig." Schon spart Herr König die Zeit des Zweifelns an den Berichten und all der Nachprüfungen.
2. Weil die Manager nun aufrichtiger berichten, werden ihre Entscheidungen treffender. Es gibt also weniger Fehlentscheidungen zu reparieren.
3. Weil die Wertschaffenden und Manager nun erkennen "Herr König weiß, was los ist", akzeptieren sie seine Entscheidungen eher. Er spart also all die Zeit der blumigen Reden und Events, mit denen man seine Mitarbeiter üblicherweise versucht zu überzeugen. Die "Lenkung ist direkter" geworden.
Aber Nummer zwei: Es ist eine verdammt hohe Kunst für einen wie Herr König, mit den Arbeitern am Fließband zu sprechen, ohne das Vertrauen des Managements zu verlieren, ohne das Vertrauen Arbeiter-Manager zu zerstören, und ohne das Vertrauen der Arbeiter zu verlieren.
Denn natürlich sprudelt es aus den einen Mitarbeitern, während die anderen verbissen schweigen und mit einem verzweifelten Seitenblick auf ihren Chef beteuern, es gäbe keine Probleme.
Wer sich ungeschickt aus der obersten Etage an das Fließband begibt, der sieht nachher so viel Porzellan in Scherben, daß er sich schnell wieder hinter Tabellen und Powerpoint-Kino versteckt.
Das bedarf gründlicher Vorbereitung - oder einfach Glück.
Ciao
Wolfgang Horn
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MartinS_
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Hallo Wolfgang,
mir berichtete derletzt ein Kollege, der im Rahmen von Verbesserungsprozessen auch Fliessbandarbeiter befragte, wie man etwas an seinem Arbeitsumfeld verbessern könnte.
Der Fliessbandarbeiter antwortete " Ich stehe nun 10 Jahre am Band, und dies ist das erste mal, das mich jemand frägt, was ich verbessern würde."
Er hatte einiges an Verbesserungen vorzutragen, die dem Unternehmen viel Geld einsparte.
Hätte Herr König sich nur zu einem Gespräch mit seinen Untertanen herabgelassen, so hätte auch er davon profitiert.
Gruß, Martin S
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WolfgangHorn_
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Hi, Martin,
absolut richtig.
Aber: "Was, sie schlagen mir vor, ich soll mit den Arbeitern am Fließband reden?", fragt Herr König, Geschäftsführer, in dem Ton, den er sonst für Spinnerte reserviert hat, "auch noch 'Management by walking around', ja? Ich soll meine Nase vom Bildschirm trennen, all die Berichte, Tabellen und mein Powerpoint-Kino liegen lassen, Emails gar nicht erst öffnen? Ich bin doch so schon jeden Tag bis spätabends im Büro!"
Folge: Wir brauchen Argumente, mit denen wir Herrn König erkennen lassen, daß die Zeit des "walking around" nicht verloren ist - sondern eine Investition an Zeit mit dem Return "Sparen von noch mehr Zeit".
Dazu nehmen wir den Prozeß des Führens und Berichtens im Detail unter die Lupe. Und erkennen: Herr König steuert seine Firma wie ein Michael Schumacher seinen Ferrari, wenn dessen Augen verbunden wäre, die Cockpit-Information mehr gschönte und verfälschte Informationen zeigt und die Lenkstange aus weichem Gummi wär.
Geschönte Zahlen: Denn welche Führungskraft kann es sich aufrichtige Berichterstattung leisten?
Verbundene Augen: Welche Führungskraft kann sich dann leisten, daß ich Chef tatsächlich auf der Baustelle steht und das Ist mit dem Bericht von Hand überprüft?
Gummi: Wer weiß, daß seine Chefs so "gut" informiert sind, wer akzeptiert dann noch ihre Entscheidungen? Allenfalls aus Pflicht.
Gegenmaßnahme: Wenn Herr König öfters in der Fertigung und auf der Baustelle zu sehen ist, dann kostet ihn das Zeit, ja.
Aber er gewinnt auch Zeit:
1. Weil sich seine Manager nun fragen: "Hm, er könnte es ja schon aus eigener Anschauung wissen. Also berichte ich lieber aufrichtig." Schon spart Herr König die Zeit des Zweifelns an den Berichten und all der Nachprüfungen.
2. Weil die Manager nun aufrichtiger berichten, werden ihre Entscheidungen treffender. Es gibt also weniger Fehlentscheidungen zu reparieren.
3. Weil die Wertschaffenden und Manager nun erkennen "Herr König weiß, was los ist", akzeptieren sie seine Entscheidungen eher. Er spart also all die Zeit der blumigen Reden und Events, mit denen man seine Mitarbeiter üblicherweise versucht zu überzeugen. Die "Lenkung ist direkter" geworden.
Aber Nummer zwei: Es ist eine verdammt hohe Kunst für einen wie Herr König, mit den Arbeitern am Fließband zu sprechen, ohne das Vertrauen des Managements zu verlieren, ohne das Vertrauen Arbeiter-Manager zu zerstören, und ohne das Vertrauen der Arbeiter zu verlieren.
Denn natürlich sprudelt es aus den einen Mitarbeitern, während die anderen verbissen schweigen und mit einem verzweifelten Seitenblick auf ihren Chef beteuern, es gäbe keine Probleme.
Wer sich ungeschickt aus der obersten Etage an das Fließband begibt, der sieht nachher so viel Porzellan in Scherben, daß er sich schnell wieder hinter Tabellen und Powerpoint-Kino versteckt.
Das bedarf gründlicher Vorbereitung - oder einfach Glück.
Ciao
Wolfgang Horn
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WolfgangHorn_
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Hi, Martin,
absolut richtig.
Aber: "Was, sie schlagen mir vor, ich soll mit den Arbeitern am Fließband reden?", fragt Herr König, Geschäftsführer, in dem Ton, den er sonst für Spinnerte reserviert hat, "auch noch 'Management by walking around', ja? Ich soll meine Nase vom Bildschirm trennen, all die Berichte, Tabellen und mein Powerpoint-Kino liegen lassen, Emails gar nicht erst öffnen? Ich bin doch so schon jeden Tag bis spätabends im Büro!"
Folge: Wir brauchen Argumente, mit denen wir Herrn König erkennen lassen, daß die Zeit des "walking around" nicht verloren ist - sondern eine Investition an Zeit mit dem Return "Sparen von noch mehr Zeit".
Dazu nehmen wir den Prozeß des Führens und Berichtens im Detail unter die Lupe. Und erkennen: Herr König steuert seine Firma wie ein Michael Schumacher seinen Ferrari, wenn dessen Augen verbunden wäre, die Cockpit-Information mehr gschönte und verfälschte Informationen zeigt und die Lenkstange aus weichem Gummi wär.
Geschönte Zahlen: Denn welche Führungskraft kann es sich aufrichtige Berichterstattung leisten?
Verbundene Augen: Welche Führungskraft kann sich dann leisten, daß ich Chef tatsächlich auf der Baustelle steht und das Ist mit dem Bericht von Hand überprüft?
Gummi: Wer weiß, daß seine Chefs so "gut" informiert sind, wer akzeptiert dann noch ihre Entscheidungen? Allenfalls aus Pflicht.
Gegenmaßnahme: Wenn Herr König öfters in der Fertigung und auf der Baustelle zu sehen ist, dann kostet ihn das Zeit, ja.
Aber er gewinnt auch Zeit:
1. Weil sich seine Manager nun fragen: "Hm, er könnte es ja schon aus eigener Anschauung wissen. Also berichte ich lieber aufrichtig." Schon spart Herr König die Zeit des Zweifelns an den Berichten und all der Nachprüfungen.
2. Weil die Manager nun aufrichtiger berichten, werden ihre Entscheidungen treffender. Es gibt also weniger Fehlentscheidungen zu reparieren.
3. Weil die Wertschaffenden und Manager nun erkennen "Herr König weiß, was los ist", akzeptieren sie seine Entscheidungen eher. Er spart also all die Zeit der blumigen Reden und Events, mit denen man seine Mitarbeiter üblicherweise versucht zu überzeugen. Die "Lenkung ist direkter" geworden.
Aber Nummer zwei: Es ist eine verdammt hohe Kunst für einen wie Herr König, mit den Arbeitern am Fließband zu sprechen, ohne das Vertrauen des Managements zu verlieren, ohne das Vertrauen Arbeiter-Manager zu zerstören, und ohne das Vertrauen der Arbeiter zu verlieren.
Denn natürlich sprudelt es aus den einen Mitarbeitern, während die anderen verbissen schweigen und mit einem verzweifelten Seitenblick auf ihren Chef beteuern, es gäbe keine Probleme.
Wer sich ungeschickt aus der obersten Etage an das Fließband begibt, der sieht nachher so viel Porzellan in Scherben, daß er sich schnell wieder hinter Tabellen und Powerpoint-Kino versteckt.
Das bedarf gründlicher Vorbereitung - oder einfach Glück.
Ciao
Wolfgang Horn
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