Als derjenige, der in unserem Unternehmen QM enthusiastisch aufrecht erhält und entwickelt, darf ich folgendes zu diesem Artikel beitragen:
: Da Qualitätsmanagement auch Personalmanagement ist oder da Qualität sehr eng mit Mitarbeiterzufriedenheit zusammenhängt verteile ich auch hin und wieder gute Nachrichten.
Das kann ich vollständig unterstützen. Ein Auditbericht der ausschließlich Findings (nämlich die negativen) enthält wird wohl kaum Eingang in viele Besprechungen finden. Er verschwindet, aus verständlichen Gründen, in der ersten möglichen Schublade.
Insbesondere für Dienstleister wie uns sind die MitarbeiterInnen DER Faktor für Qualität. Es ist ihr Verständnis und ihre Motivation, die schlußendlich die Qualität im Produkt erzeugen.
In meinen Auditberichten ist der Abschnitt "Besonders positiv" fixer Bestandteil. Und es ist mir noch nicht passiert, etwas künstlich hochloben oder gar erfinden zu müssen, um den Abschnitt zu füllen.
Ein Beispiel: Das negative Finding "dem MA sind die Mission/Vision des Unternehmens nicht bekannt und es wurden keine Ziele vereinbart" muß sich im Auditbericht wiederfinden. Die Durchgängigkeit der Ziele (Unternehmen -> MA) hat meiner Meinung nach Top-Priorität. Die Abweichung betrifft daher eigentlich alle Führungsebenen und den MA selbst. Aber wenn ich zusätzlich erwähne, daß sich der MA, in Ermangelung einer Zielvereinbarung mit dessen Vorgesetztem, selbst Ziele überlegt hat (und die sind plausibel), entsteht dadurch ein ganz anderes Licht.
Der Auftrag die Zielvereinbarung durchzuführen ist transportiert, aber eben auch der Hinweis auf einen Mitarbeiter mit Überblick.
: Durch diesen weiteren Blickwinkel sieht er auch immer häufiger, dass vieles gut läuft ....
Genau. Dadurch vergegenwärtigt man sich selbst und anderen die bisherigen Schritte auf dem erfolgreichen Weg. Und nichts motiviert bekanntlich mehr, als Erfolg.