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StefanJaudas_
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Hallo,
ich soll einen Prozeß entwickeln, der sich um "Qualitätsförderung" bzw. "Förderung der Qualitätsfähigkeit" dreht.
Was muß man sich praktisch darunter vorstellen?
Danke für die Antworten.
Gruß
Stefan Jaudas
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RalfSchmidt_
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Hallo,
: ich soll einen Prozeß entwickeln, der sich um "Qualitätsförderung" bzw. "Förderung der Qualitätsfähigkeit" dreht.
: Was muß man sich praktisch darunter vorstellen?
Praktisch muß man sich da ein Stück Papier vorstellen auf dem ein QM-Mitarbeiter in tollsten Worten einen Prozess beschreibt mit dem er denkt das alles besser würde. Das Papier wird unterschrieben von Hinz, Heinz und Kunz und von niemandem gelesen.
Wie es Aussicht auf etwas mehr Erfolg hat: Der Verbesserungsprozess wird nach eingehender Analyse und Diskussionen mit den betroffenen Personen entwickelt und dokumentiert. Das ganze wird dem/den obersten Chef(s) vorgestellt und diese davon überzeugt. Mit dem Chef wird festgelegt welche Hebel zur Umsetzung und Überwachung des Prozesses installiert werden. Außerdem muß er das Thema treiben, der QM-MA kann ihm (oder ihr) nur Vorschläge unterbreiten. Prozessowner ist aber der jeweilige Leiter der Org-Einheit. Solange der nicht auf die Umsetzung pocht wird's nix. Das Vorgehen beinhaltet auch eine QA: Man schmeisst den Umsetzenden kein unausgegorenes Zeug vor die Füße sondern überlegt sich genau Art, Umfang, Qualität etc. der ganzen Sache.
Ach ja, vor der Einführung müssen schon die Meßgrößen für den Prozess definiert sein um die Verbesserungen Messen zu können.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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WolfgangHorn_
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Hallo zurück, Stefan,
mit Deiner Frage bist Du hier schon richtig, hier findest Du die Experten.
Ich bin ein etwas anderer Experte, nämlich für das Miteinander, das man braucht für überdurchschnittliche Ergebnisse der Zusammenarbeit.
Und aus dieser Sicht interpretiere ich aus Deiner Frage:
1. Deine Geschäftsführung meint, mit der Qualität stünde es nicht so gut, wie sie es für richtig hält.
2. Entweder
2a testet Dich Dein Geschäftsführer, oder
2b eine Ursache der Qualitätsmängel ist schon dessen "Schlampigkeit" in der Kommunikation.
3. Wenn 2b, dann brennt es in Deiner Firma an allen Ecken und Kanten. Dann schimpft Dein Geschäftsführer vermutlich Ähnliches wie "Alles muß man selber machen!" und "Die Unfähigkeit der Mitarbeiter hat unvertretbar zugenommen!" Ständig springt er von einem Großbrand zum nächsten, und der Widerschein des Feuers färbt die Ergebnisse rot und röter. Bis seine Ablösung kommt.
Begründung:
"Begriffe, Argumente und Theorien sind nur Schall und Rauch. Es zählt nur das Gefühl, das entsteht bei der Vorstellung der konkreten Auswirkung des Arguments auf die Praxis." (J. Tikart, der Mettler-Toledo (Albstadt) sanierte)
"Wer sich an die Phantasie und die Sinne der Menschen richtet, wird denjenigen besiegen, der nur auf ihren Verstand einwirken will." (Friedrich der Große)
"Zweckmäßig" nenne ich eine Kommunikation, wenn Sprecher und Zuhörer vor ihren inneren Augen mindestens eine ähnliche Vorstellung haben, was in der Realität wie aussehen, wie ablaufen soll, wie man sich wann verhalten soll.
Gegenbeispiel und ein Test für den neuen Reiseberater im Reisebüro:
Kunde: "Buchen sie mir bitte eine Traumreise". Reiseberater: "Gern, ich schicke ihnen Tickets und Rechnung per Einschreiben zu."
Lachhaft. Natürlich beginnt der Berater erst sein Gespräch: "Wohin zieht es sie denn? Wie lange darf die Reise dauern? Wann? Wie teuer?..."
Dann würde man als Führungskraft schon eingegriffen haben und anschließend mit dem Berater ein Gespräch führen.
Deshalb ist die bildhafte Kommunikation so wichtig, die gemeinsame konkrete Vorstellung.
Dein Geschäftführer hat seinen Auftrag an Dich nun abstrakt formuliert.
Ich vermute, er testet Dich, Fall 2a. Denn Fall 2b muß so selten sein, wie diese Geschäftsführer bald ausgetauscht sind.
Ciao
Wolfgang Horn
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RalfSchmidt_
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Hallo,
: ich soll einen Prozeß entwickeln, der sich um "Qualitätsförderung" bzw. "Förderung der Qualitätsfähigkeit" dreht.
: Was muß man sich praktisch darunter vorstellen?
Praktisch muß man sich da ein Stück Papier vorstellen auf dem ein QM-Mitarbeiter in tollsten Worten einen Prozess beschreibt mit dem er denkt das alles besser würde. Das Papier wird unterschrieben von Hinz, Heinz und Kunz und von niemandem gelesen.
Wie es Aussicht auf etwas mehr Erfolg hat: Der Verbesserungsprozess wird nach eingehender Analyse und Diskussionen mit den betroffenen Personen entwickelt und dokumentiert. Das ganze wird dem/den obersten Chef(s) vorgestellt und diese davon überzeugt. Mit dem Chef wird festgelegt welche Hebel zur Umsetzung und Überwachung des Prozesses installiert werden. Außerdem muß er das Thema treiben, der QM-MA kann ihm (oder ihr) nur Vorschläge unterbreiten. Prozessowner ist aber der jeweilige Leiter der Org-Einheit. Solange der nicht auf die Umsetzung pocht wird's nix. Das Vorgehen beinhaltet auch eine QA: Man schmeisst den Umsetzenden kein unausgegorenes Zeug vor die Füße sondern überlegt sich genau Art, Umfang, Qualität etc. der ganzen Sache.
Ach ja, vor der Einführung müssen schon die Meßgrößen für den Prozess definiert sein um die Verbesserungen Messen zu können.
Bis dann,
Ralf Schmidt
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WolfgangHorn_
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Hallo zurück, Stefan,
mit Deiner Frage bist Du hier schon richtig, hier findest Du die Experten.
Ich bin ein etwas anderer Experte, nämlich für das Miteinander, das man braucht für überdurchschnittliche Ergebnisse der Zusammenarbeit.
Und aus dieser Sicht interpretiere ich aus Deiner Frage:
1. Deine Geschäftsführung meint, mit der Qualität stünde es nicht so gut, wie sie es für richtig hält.
2. Entweder
2a testet Dich Dein Geschäftsführer, oder
2b eine Ursache der Qualitätsmängel ist schon dessen "Schlampigkeit" in der Kommunikation.
3. Wenn 2b, dann brennt es in Deiner Firma an allen Ecken und Kanten. Dann schimpft Dein Geschäftsführer vermutlich Ähnliches wie "Alles muß man selber machen!" und "Die Unfähigkeit der Mitarbeiter hat unvertretbar zugenommen!" Ständig springt er von einem Großbrand zum nächsten, und der Widerschein des Feuers färbt die Ergebnisse rot und röter. Bis seine Ablösung kommt.
Begründung:
"Begriffe, Argumente und Theorien sind nur Schall und Rauch. Es zählt nur das Gefühl, das entsteht bei der Vorstellung der konkreten Auswirkung des Arguments auf die Praxis." (J. Tikart, der Mettler-Toledo (Albstadt) sanierte)
"Wer sich an die Phantasie und die Sinne der Menschen richtet, wird denjenigen besiegen, der nur auf ihren Verstand einwirken will." (Friedrich der Große)
"Zweckmäßig" nenne ich eine Kommunikation, wenn Sprecher und Zuhörer vor ihren inneren Augen mindestens eine ähnliche Vorstellung haben, was in der Realität wie aussehen, wie ablaufen soll, wie man sich wann verhalten soll.
Gegenbeispiel und ein Test für den neuen Reiseberater im Reisebüro:
Kunde: "Buchen sie mir bitte eine Traumreise". Reiseberater: "Gern, ich schicke ihnen Tickets und Rechnung per Einschreiben zu."
Lachhaft. Natürlich beginnt der Berater erst sein Gespräch: "Wohin zieht es sie denn? Wie lange darf die Reise dauern? Wann? Wie teuer?..."
Dann würde man als Führungskraft schon eingegriffen haben und anschließend mit dem Berater ein Gespräch führen.
Deshalb ist die bildhafte Kommunikation so wichtig, die gemeinsame konkrete Vorstellung.
Dein Geschäftführer hat seinen Auftrag an Dich nun abstrakt formuliert.
Ich vermute, er testet Dich, Fall 2a. Denn Fall 2b muß so selten sein, wie diese Geschäftsführer bald ausgetauscht sind.
Ciao
Wolfgang Horn
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StefanJaudas_
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Hallo,
ich soll einen Prozeß entwickeln, der sich um "Qualitätsförderung" bzw. "Förderung der Qualitätsfähigkeit" dreht.
Was muß man sich praktisch darunter vorstellen?
Danke für die Antworten.
Gruß
Stefan Jaudas
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