Hallo,
ich bin nicht sicher, ob der Prozesseigner nun der Ausführende (also z.B. der Maschinenführer) oder der Erfinder des Prozesses (z.B. Entwicklungsingenieur) sit.
Aber ich glaube, es spielt für meine Antwort auch keine Rolle.
In einem Audit muss der Auditor ja unabhängig von der audititierten Einheit sein. Also wird es ein Externer (beim Zertifizierungsaudit) oder jemand aus einer anderen Abteilung oder Filiale sein (bei einem internen Audit).
Bei der Auswahl des Auditors sollte sichergestellt sein, dass der Auditor zumindest grundsätzlich den Prozess versteht. Das kann aber nicht immer gewährleistet werden.
Somit ergibt sich, dass beide (auditierte Person und Auditor) verschiedene Wissensstände haben.
Hinzu kommt die persönliche Situation. Der Auditierte fühlt sich oft in einer Prüfungssituation (obwohl ja eigentlich der Prozess auf dem Prüfstand stehen sollte). Auch der Auditor hat es nicht leicht. In einer unbekannten Umgebung führt er in kurzen Abständen Gespräche mit unterschiedlichen Personen, deren Abläufe alle dokumentiert werden müssen.
Nur zu leicht kann es geschehen, dass die Beiden einander nicht verstehen. Hier ist es die Aufgabe des Auditors sich anzupassen und verständlich zu formulieren.
Jeder Auditor ist gut beraten, wenn er sich auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Audit" (Lateinisch: "Ich höre") konzentriert und mit kurzen Fragen das Gespräch steuert.
Oft sind externe Auditoren gleichzeitig für andere Unternehmen auch Berater. Da kann es leicht passieren, dass der Berater auch Tipps zu den Prozessen gibt. Hier sollte der Auditor größte Zurückhaltung üben. Zum Einen könnten die Tipps auf Betriebsgeheimnissen anderer Firmen beruhen. Zum Anderen wird der Prozesseigner gerade bei eingespielten und bewährten Prozessen diese nur ungern ändern wollen.
Vielleicht lassen sich für Dich aus diesen beschriebenen Auditsituationen schon ein zwei negative Verläufe eines Audits ableiten. Wenn nicht, dann frag doch einfach nochmal.
Viel Erfolg!