Hallo,
die Verkürzung der Rüstzeit ist ein ständiges Thema in Fertigungsbereichen. Um die Rüstzeit zu verkürzen wäre es doch sinnvoll über eine Kennzahl zur Rüstfähigkeit der Maschine nachzudenken. Diese soll nachweisen, dass die Maschine fähig ist nach dem Rüsten die Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
Die Kennzahl zur Rüstfähigkeit soll aufbauend auf den Fähigkeitszahlen Cp,Cpk,Cm,Cmk eine statistische Aussage über eine gewisse Anzahl an Bauteilen liefern (speziell bei der mechanischen Bearbeitung).
Ist die Fähigkeit nachgewiesen ist es möglich den Fertigungsprozess nach dem Rüsten neben der Qualitätssicherung weiterlaufen zu lassen. Man reduziert die Rüstzeit um die Prüfzeit nach dem Rüsten.
Was haltet Ihr davon?

Viele Grüße
Horst

Hallo Horst139,

grundsätzlich ist der Ansatz über Rüstfähigkeit nicht schlecht.

Allerdings gibt es einen Haken.
Nur weil zuvor die Rüstfähigkeit gegeben war, muss diese nicht weiterhin gegeben sein.

Allerdings erreichst Du eine Risikominimierung, wenn Du bislang eine gute Rüstfähigkeit hattest und darauf aufbauend produzierst.
Du musst jedoch zurückverfolgen können, welche Teile nach der Umrüstung bearbeitet wurden, um diese ggfs. zurückziehen zu können, wenn Deine Fähigkeitszahlen doch danach abweichen sollten.

In wie weit habt Ihr denn schon Lean umgesetzt?
Habt Ihr schon alle "Wastes" identifiziert und beseitigt?
(=> TIM WOOD = Transportation, Inventory, Movement, ...)
Wenn nicht könnt Ihr sicherlich auch dort Zeiten einsparen.

Hallo Felde,

das ist schon richtig, dass die Rüstfähigkeit nicht weiterhin gegeben sein muss. Allerdings ist das Problem bei einer Maschinenfähigkeitsuntersuchung auch gegeben.

Ich will mit der Kennzahl zur Rüstfähigkeit zum einen nachweisen, dass ein stabiles Rüsten an der Maschine möglich und nach wieviel Teilen die Qualitätsmerkmale innerhalb den Toleranzbereichen liegen.
Zum Beispiel ist es einfacher bei den Grobbearbeitungen wie Fräsen, Drehen die am Anfang einer Fertigungslinie stehen das 1. Teil nach dem Rüsten in i.O. Qualität zu fertigen als gegen Ende z.b. beim schleifen.
1. Sind die Toleranzbereiche anders (werden gegen Ende enger)
2. geometrisch bestimmte / geometrisch unbestimmte Schneide
3. Mehr Einflussfaktoren beim Schleifen

Oder wie siehst du das?

Ich will damit vielmehr auf eine Maschinenabnahme hinaus. Im Lastenheft stehen Rüstzeiten, die eine Maschinenhersteller einhalten soll, jedoch wird bis jetzt nicht nachgewiesen ob diese Zeiten zu halten sind. Es wird zwar zum Teil vom Hersteller verlangt einen Rüstvorgang zu vollziehen, allerdings gibt das wenig Auskunft ob nach dem mech. Rüsten auch ein i.O. Bauteil gefertigt werden kann.
Soll heißen das mech. Rüsten kann innerhalb der Vorgabezeit liegen allerdings gehört zur Rüstzeit auch das nachfolgende messen in der Zeit die Maschine ebenfalls steht.

Ich denke beim Fräsen ist das möglich anhand statistischer Auswertungen eine Kennzahl zu gestalten, allerdings wird es bei Fertigungsverfahren (schleifen) schwieriger bei denen im Allgemeinen das 1. Teil außerhalb der Toleranz liegt und vielmehr als Einstellteil dient.

Wie ist deine Meinung dazu?